Ratlos

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      Ich brauche Euer Rat:

      ich habe einen Mann kennengelernt. Der wollte sofort von Anfang an eine gewisse einseitige Verbindlichkeit und Exklusivität. Wollte von mir dass ich “ich liebe dich” sage. Es war ein sehr intensiver Anfang (für mich überhaupt meine erste Erfahrung in BDSM) mit raschen Abfall an Aufmerksamkeit (Nicht-Kommunikation war auch eine Art Strafe, oder wenn er einfach keine Lust oder zu viel zu tun hatte; ich konnte nie unterscheiden welche). Umgekehrt war es manchmal Nähe manchmal Distanz. Das hat mich komplett verunsichert. Ich war noch nie so, aber ich habe regelrecht um seine Aufmerksamkeit gekämpft, eine Hörigkeit entwickelt, was natürlich alles schlimmer gemacht hat, und ich mich dafür sehr schäme. Ich kann nachvollziehen, dass er sich dann zurückzieht, aber emotional habe ich die Kontrolle verloren. Kommt man überhaupt von so einem Teufelskreis raus, oder sind da die Unterschiede an Bedürfnissen einfach viel zu groß? Darf ich als sub überhaupt Bedürfnisse an der Regelmäßigkeit der Kommunikation stellen? Oder ist es wie die Doms es wollen. Wenn es nicht passt wird man fallen gelassen?
      Liebe Samua,

      Vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt und dich getraut hast, uns das zu schreiben.

      Ich höre deine Versicherung stark heraus und auch, dass du es so nicht willst.

      Er hat so viel Macht über dich, wie du ihm gibst.
      Mein Herr sagt immer: die Sub stellt den Rahmen auf, der für sie in Ordnung ist - was es geben muss und was gar nicht geht. Wenn der Rahmen abgesteckt ist, DANN ERST bewegt sich der Herr darin.
      Der Rahmen wird sich etwas verschieben, aber er hat doch auch eine gewisse Fürsorgepflicht.

      Die Fragen, die sich mir stellen - weiß der Mann, dass dir das nicht passt?
      Weiß er, dass du dir mehr Kontakt wünscht?
      Hast du das offen mit ihm kommuniziert?
      Wirklich alles?


      Ignoranz geht in meinen Augen überhaupt nicht, da würde ich schäumen. Auch, wenn er sich nur so selten meldet oder nur wenn er will.
      Aber das muss kommuniziert werden, ob das ok ist oder nicht.
      Vor meinen Erfahrungen mit BDSM hätte ich dir den Rat gegeben, dass du dich einfach rar machen und nicht mehr schreiben sollst. Das ist aber falsch. Denn dann würdest du dich 1. zurückziehen und 2. ist das nicht deine Persönlichkeit. Denn du willst ja mehr Kontakt. Damit verletzt du dich nur selbst.

      Also mein Rat:
      Führt ein klärendes Gespräch, Erzähl ihm was dich rumtreibt.Sei offen und ehrlich.


      Sollte er es nicht verstehen oder abblocken, ist er vielleicht nicht der Richtige Herr für dich.


      Liebe Grüße
      Seriphine
      Willkommen im Forum, @Samua!

      Samua schrieb:

      Der wollte sofort von Anfang an eine gewisse einseitige Verbindlichkeit und Exklusivität. Wollte von mir dass ich “ich liebe dich” sage. Es war ein sehr intensiver Anfang
      Er wollte von Anfang an, dass du 'Ich liebe dich' sagst? Ich verstehe unter Liebe eher etwas, was sich mit der Zeit entwickelt. Und vor allem ist es nichts, was man einfordern könnte. Entweder man fühlt es oder nicht. Kommt mir etwas eigenartig vor, wenn ich das so lese...

      Einseitige Verbindlichkeit und Exklusivität? So nach dem Motto 'Du gehörst mir und nur mir, aber ich mache, was ich will und mit wem ich will - und du hast da nicht mitzureden'? Das geht für mich gar nicht. Darüber sollte gesprochen werden. Das ist ein Teil, der den Rahmen einer Beziehung mitgestaltet - und den bestimmen meiner Meinung nach immer beide.

      Samua schrieb:

      Umgekehrt war es manchmal Nähe manchmal Distanz. Das hat mich komplett verunsichert.
      Hast du ihm das gesagt? Ich finde, darauf sollte er Rücksicht nehmen. Eine BDSM-Beziehung (welcher Art auch immer) braucht ganz viel Vertrauen. Wenn du gar nicht so recht weißt, woran du bei ihm bist, wird das mit dem Vertrauen vermutlich schwierig.

      Samua schrieb:

      Darf ich als sub überhaupt Bedürfnisse an der Regelmäßigkeit der Kommunikation stellen?
      Meiner Meinung nach: Ja. Definitiv. Auch darüber sollte gesprochen werden. Wenn sich eure Bedürfnisse stark unterscheiden, du z. B. mehrmals täglich von ihm lesen oder mit ihm telefonieren möchtest, er sich aber nur alle paar Tage melden möchte, wenn er gerade Lust dazu hat, wird das sicher hart für dich und du musst sehen, ob du damit umgehen / dich daran gewöhnen kannst.

      Samua schrieb:

      Oder ist es wie die Doms es wollen. Wenn es nicht passt wird man fallen gelassen?
      Nein. In einer Beziehung sollte man sich auf den anderen verlassen können und füreinander da sein, wenn der andere einen braucht. Das ist einer BDSM-Beziehung nicht anders.

      Abschließend sage ich einfach nur: Pass auf dich auf. Du und deine Bedürfnisse haben genauso ihre Berechtigung wie seine!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Seriphine schrieb:

      Die Fragen, die sich mir stellen - weiß der Mann, dass dir das nicht passt?
      Weiß er, dass du dir mehr Kontakt wünscht?
      Hast du das offen mit ihm kommuniziert?
      Wirklich alles?
      Ja, habe ich. Ganz offen, und mehrmals. Ganz am Anfang wenn ich konnte, habe ich auch offen gesagt, vielleicht wird es so nicht passen. Immer wenn ich aufhören wollte, und mich zurückgezogen habe, hat er an die Reißleine gezogen, wieder schön viel Kontakt gehabt wie ich es mir wünsche. Danach wieder wenig. Es ist ein rauf und runter.

      Zofe schrieb:

      Er wollte von Anfang an, dass du 'Ich liebe dich' sagst?
      Ja. Paarmal hat er auch selber gesagt, aber danach auch wieder Distanz. Wenn ich gefragt habe, was ist jetzt, keine Antwort, oder Antwort auf was ganz anderes.

      Zofe schrieb:

      Hast du ihm das gesagt? Ich finde, darauf sollte er Rücksicht nehmen. Eine BDSM-Beziehung (welcher Art auch immer) braucht ganz viel Vertrauen. Wenn du gar nicht so recht weißt, woran du bei ihm bist, wird das mit dem Vertrauen vermutlich schwierig.
      Das auch ja.

      Es ist in Ordnung, wenn man unterschiedliche Bedürfnisse hat. Mich erschreckt eher welche tiefe Verzweiflung diese wechselnde Intensität in mir auslöst. Hatte sowas vorher nie. Ich zweifle dann auch an meiner Neigung ob bdsm überhaupt für mich richtig ist. Und ich schaffe irgendwann sicher auch die nötige Distanz einzustellen, oder es wird nicht weitergehen. Aber es ist keine schöne Erfahrung. Ich will mich selbst nicht so erleben.
      Hallo Samua,
      ich finde es sehr gut, dass du hier nach anderen Meinungen fragst. Es ist so leicht die eigene Perspektive zu verlieren in einer Situation wie deiner.

      Samua schrieb:


      Darf ich als sub überhaupt Bedürfnisse an der Regelmäßigkeit der Kommunikation stellen?
      Eindeutig ja! Als sub darfst du alle deine Bedürfnisse äußern und einen Rahmen vorgeben, in dem du dich wohlfühst. Was dein Dom dann daraus macht, ist seine Entscheidung, aber wenn du damit unglücklich bist, muss das alles keinesfalls so bleiben!
      Wenn du mit ihm darüber sprichst und es alles nur ein großes Missverständnis war, schön.
      Du sprichst aber von Teufelkreis und komplettem emotionalen Kontrollverlust und das klingt alles andere als erträglich. Wie man das unterbrechen kann, weiß ich leider auch nicht, ich vermute aber, es ist so wie mit vielen Situationen, die einem nicht gut tun und die man verlassen muss: es wird sehr weh tun, aber dann wird es dir wieder besser gehen.
      Niemals musst du dich für jemanden verbiegen und dich selbst verlieren, um nicht fallengelassen zu werden, auch als sub nicht.
      Ich wünsch dir ganz viel Kraft, um den Teueflskreis zu durchbrechen.

      Jadha schrieb:

      Es ist so leicht die eigene Perspektive zu verlieren in einer Situation wie deiner.
      Es ist richtig, ich verliere die eigene Perspektive, und ich möchte auch meine Verantwortung sehen. Die Spreu vom Weizen trennen.

      Es ist ein Teufelskreis: Zum Beispiel wir haben besprochen, dass wir regelmässig kurz telefonieren. Es geht um 1-2 mal in der Woche für so 10 Minuten. Das passiert dann nicht. Erstmal sage ich nur, es ist nichts passiert. Also sprechen wir konkrete Zeiten ab. Passiert dann auch nichts. Dann werde ich emotional, unsicher, und entweder bin ich die "Verrückte", oder er wird sehr nett, und kommt eine intensive Kommunikationsphase. Danach fühle ich mich schlecht, dass ich mich so verhalten habe.
      Jetzt haben wir einen Punkt erreicht, wo er nicht mehr nett ist. Einfach genervt.

      Mein Wunsch es zu besprechen, ob es weitergehen soll wird ignoriert. (Er hat keine Kapazitäten darauf einzugehen.)
      Ganz ehrlich, das klingt alles nach Psychospielchen, und zwar nicht die gute Art. Das hat nichts mehr mit BDSM zu tun.
      Es ist immer sehr einfach als Außenstehende so etwas zu sagen, aber wenn ich das so lese, schreit es in mir "BLOß WEG!"

      Das ist doch keine Basis, wenn deine Bedürfnisse und Gefühle nicht ernst genommen werden und nichts bedeuten. Vielleicht hat er ein anderes Bedürfnis nach Kontakt, aber wenn du schon sagst, was dich bedrückt, hat er auch als Dom nicht das Recht das als verrückt abzutun und nicht weiter darauf einzugehen.
      Und dass er dich dann wieder mit einer intensiven Phase der Aufmerksameit besänftigt, enttarnt ihn eigentlich auch schon, er will sein Spielchen nicht verlieren.

      Ihm gegenüber musst du kein schlechtes Gewissen haben, finde ich. Und wenn es nicht möglich ist, etwas zu besprechen, muss eine Entscheidung eben ohne Absprache fallen.
      Du gibst als sub den Rahmen vor, in dem sich Dom bewegen darf @Samua - sicherlich gibt es BDSM - Beziehungsformen, in denen das anders gehandhabt wird, doch für dich als Anfängerin ist das vielleicht eine kleine Orientierungshilfe...
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)

      Samua schrieb:


      Es ist ein Teufelskreis: Zum Beispiel wir haben besprochen, dass wir regelmässig kurz telefonieren. Es geht um 1-2 mal in der Woche für so 10 Minuten. Das passiert dann nicht. Erstmal sage ich nur, es ist nichts passiert. Also sprechen wir konkrete Zeiten ab. Passiert dann auch nichts. Dann werde ich emotional, unsicher, und entweder bin ich die "Verrückte", oder er wird sehr nett, und kommt eine intensive Kommunikationsphase. Danach fühle ich mich schlecht, dass ich mich so verhalten habe.
      Das ist eine Sache die ich sehr grenzwertig finde. Es handelt sich zwar um ein kurzes Telefonat. Doch denke ich weiter…

      Ihr seid in einer Session. Ihr habt ein Safeword ausgemacht, auch wie du es äußern kannst, wenn du nicht sprechen kannst.
      Dann kommst du an einen Punkt, an dem du dein Safeword nutzt - was passiert dann? Hält er sich an eure Abmachung?
      Hast du dann auch ein schlechtes Gewissen und fühlst dich schlecht?
      Liebe Samua, es gibt hier und auch anderswo, wo sich BDSMler tummeln, jede Menge Männer, von denen sub sich unbedingt fernhalten solllte. Solche Männer sind in ihren absurden Vorstellungen kaum zu überbieten. Und doch finden sie gelegentlich Opfer bei Frauen, die am Anfang stehen, bereit sind zu "investieren" und unsicher sind, ob das vielleicht doch alles so sein muss, wie dieser Mann es sagt.
      Nein! Muss es definitiv nicht.
      Bitte verlasse zum Nachdenken mal den BDSM-Kontext und überlege dir als Frau und Mensch, was von enem Mann zu halten ist, der von dir von Anfang an verlangt, dass du "ich liebe dich" zu ihm sagst.
      Kommt dann nicht einfach die Regung: "Der har sie doch nicht alle".
      Genau das ist die richtige Regung. Der Typ hat sie nicht mehr alle.
      Und er nutz deine Unsicherheit dafür, seinem Ego einen Auftrieb zu verpassen, er spielt mit dir, weil du es mit dir machen lässt und ist in Wirklichkeit ein ganz armseliges Menschlein.
      Bitte komm zu dir, nimm deinen ganzen Stolz zusammen und schick den Kerl in die Wüste.
      Nicht böse sein, Samua. Aber wenn ich so etwas lese, krampft sich bei mir alles zusammen.

      Samua schrieb:

      Darf ich als sub überhaupt Bedürfnisse an der Regelmäßigkeit der Kommunikation stellen? Oder ist es wie die Doms es wollen.
      wenn eine Person ein Interesse an einer Beziehung hat wäre eine regelmäßige Kommunikation eine Grundvoraussetzung für mich.

      somit...klares ja.

      Wie Du schon schreibst : Bedürfniss!....und nicht ich hätte gerne mal......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Seriphine schrieb:

      Samua schrieb:

      Es ist ein Teufelskreis: Zum Beispiel wir haben besprochen, dass wir regelmässig kurz telefonieren. Es geht um 1-2 mal in der Woche für so 10 Minuten. Das passiert dann nicht. Erstmal sage ich nur, es ist nichts passiert. Also sprechen wir konkrete Zeiten ab. Passiert dann auch nichts. Dann werde ich emotional, unsicher, und entweder bin ich die "Verrückte", oder er wird sehr nett, und kommt eine intensive Kommunikationsphase. Danach fühle ich mich schlecht, dass ich mich so verhalten habe.
      Das ist eine Sache die ich sehr grenzwertig finde. Es handelt sich zwar um ein kurzes Telefonat. Doch denke ich weiter…
      Ihr seid in einer Session. Ihr habt ein Safeword ausgemacht, auch wie du es äußern kannst, wenn du nicht sprechen kannst.
      Dann kommst du an einen Punkt, an dem du dein Safeword nutzt - was passiert dann? Hält er sich an eure Abmachung?
      Hast du dann auch ein schlechtes Gewissen und fühlst dich schlecht?
      Da muss ich ihn bisschen verteidigen. Die Konsensualität war immer gegeben, und dieser Bereich ist sehr schön.
      Weil jemand ein Versprechen nicht einhält/einhalten kann, bedeutet nicht dass zu einer Straftat fähig ist.
      Und in meiner Verzweiflung bin ich diejenige, die mehr Schaden bei der Kommunikation angerichtet hat.
      Hallo @Samua , mit meinem ersten Dom-Spielpartner ist mir ähnliches passiert und ich habe mich geschämt, daß ich das mit mir machen ließ. Gut, daß du darüber schreibst.

      Es ist für einen Neuling auf diesem Gebiet schwierig, sich gegen Übergriffigkeiten zur Wehr zu setzen, wenn man doch vertrauen möchte und sich ein Stück weit auch führen lassen möchte. Übergriffigkeit in diesem Kontext heißt u. a. auch: Überforderung. Nichtbeachtung. Alleinelassen.

      Ich bin kein großer Freund von allzu vielen Regeln, aber diese eine finde ich extrem wichtig: ein Dom hat IMMER dafür Sorge zu tragen, daß Sub nicht „abstürzt“. Das geht gerade im Kennenlernen mit einer neuen Sub nur dann, wenn er erreichbar ist und seine Versprechen hält.

      Wie du damit umgehen kannst? Ich weiß nicht, ob dir das hilft: ich stelle mir in solchen Fällen vor, ich sei eine liebevolle, starke Freundin, die für mein verunsichertes Ich da ist. Ich übergebe dieser gedachten Freundin die Führung.

      Mir hat das schon öfter geholfen.
      Hallo @Samua

      Super, dass du den Mut gefunden hast!
      Auch wenn die Vorstellungen von Genuss variieren ist es dennoch sehr wichtig, dass alle Partner auf ihre Kosten kommen.
      Du möchtest vermutlich ja auch nicht, dass er ständig aufgrund von Überforderung schlechte Gefühle hat.
      Genauso solltest du darauf achten, dass dich das Miteinander glücklich macht.

      Das ist natürlich nicht immer durchgehend der Fall, doch schlechte Tage bzw. missglückte neue Erfahrungen gehören manchmal dazu und das wird wie bei jeder anderen Beziehung mit einem ganz wichtigen Werkzeug behandelt: Kommunikation. Gelingt die Kommunikation zu selten, wird es toxisch.
      Wie gesagt, Vorstellungen variieren und ich kann aus Erfahrung sagen dass für manche die Selbstaufgabe erfüllend sein kann, doch das ist selten und bei dir ja wohl ganz offensichtlich nicht der Fall und Kommunikation hat über einen längeren Zeitraum zu nichts geführt.
      Du solltest dir vielleicht wirklich die Frage stellen wieviele Tage es für dich einen Sinn macht die Situation noch auszuhalten wenn sich nicht grundlegend etwas bessert.

      Samua schrieb:

      Seriphine schrieb:

      Samua schrieb:

      Es ist ein Teufelskreis: Zum Beispiel wir haben besprochen, dass wir regelmässig kurz telefonieren. Es geht um 1-2 mal in der Woche für so 10 Minuten. Das passiert dann nicht. Erstmal sage ich nur, es ist nichts passiert. Also sprechen wir konkrete Zeiten ab. Passiert dann auch nichts. Dann werde ich emotional, unsicher, und entweder bin ich die "Verrückte", oder er wird sehr nett, und kommt eine intensive Kommunikationsphase. Danach fühle ich mich schlecht, dass ich mich so verhalten habe.
      Das ist eine Sache die ich sehr grenzwertig finde. Es handelt sich zwar um ein kurzes Telefonat. Doch denke ich weiter…Ihr seid in einer Session. Ihr habt ein Safeword ausgemacht, auch wie du es äußern kannst, wenn du nicht sprechen kannst.
      Dann kommst du an einen Punkt, an dem du dein Safeword nutzt - was passiert dann? Hält er sich an eure Abmachung?
      Hast du dann auch ein schlechtes Gewissen und fühlst dich schlecht?
      Da muss ich ihn bisschen verteidigen. Die Konsensualität war immer gegeben, und dieser Bereich ist sehr schön. Weil jemand ein Versprechen nicht einhält/einhalten kann, bedeutet nicht dass zu einer Straftat fähig ist.
      Und in meiner Verzweiflung bin ich diejenige, die mehr Schaden bei der Kommunikation angerichtet hat.

      Da hast du tatsächlich recht! Nur weil jemand ein Telefonat nicht wahrnimmt, muss er deswegen nicht eine Straftat begehen.

      Die Fragen beziehen sich eher darauf - kannst du ihm vertrauen, wenn du von ihm schon bei Kleinigkeiten enttäuscht wirst? Willst du wirklich jemanden dein Leben anvertrauen, dem du nicht vertraust? Und der dir dann vielleicht im Nachhinein ein schlechtes Gewissen macht, wenn deine Grenzen überschritten wurden?

      Denn ein Telefonat ist bei weitem NICHT unmöglich. Und auch leicht umsetzbar, wenn es sich nur um 10 Minuten handelt.
      Wenn man etwas wirklich will, nimmt man sich die Zeit.

      pesto schrieb:

      Ich bin kein großer Freund von allzu vielen Regeln, aber diese eine finde ich extrem wichtig: ein Dom hat IMMER dafür Sorge zu tragen, daß Sub nicht „abstürzt“.
      Ich würde das gerne ändern in dafür dazusein wenn sub abstürzt, ein Absturz kann immer mal passieren, auch Dom ist Mensch!

      Um aber auf die Frage einzugehen, wenn Du Dich nicht wohl fühlst wie es läuft dann solltest Du auf Deinen Bauch hören. Verlässlichkeit ist für mich wichtig, gerade in einer BDSM-Beziehung und dazu gehört für mich auch die Absprache bzgl. der Telefonate. Sprecht miteinander, klärt ob Eure Bedürfnisse sich ergänzen oder einfach zu unterschiedlich sind, dann fehlt egal bei welcher Beziehung einfach die Basis.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich gebe @Jadha recht: er spielt mit dir fiese Psychospiele.
      Das hat mit BDSM erst einmal gar nichts zu tun. Er manipuliert dich und macht dich abhängig, indem er dich mit einen Mix aus Nähe und Distanz verunsichert. Du weisst nie genau, wo du dran bist. Hält er sich heute an seine Versprechen oder nicht? Ist er heute nett oder nicht? Nicht-Kommunikation ist seelische Grausamkeit.
      Du bist drauf und dran, dich in einer toxischen Beziehung zu verlieren.
      Du solltest so schnell wie möglich die Reissleine ziehen.

      Hera schrieb:

      pesto schrieb:

      Ich bin kein großer Freund von allzu vielen Regeln, aber diese eine finde ich extrem wichtig: ein Dom hat IMMER dafür Sorge zu tragen, daß Sub nicht „abstürzt“.
      Ich würde das gerne ändern in dafür dazusein wenn sub abstürzt, ein Absturz kann immer mal passieren, auch Dom ist Mensch!

      Guten Morgen :)

      Ist vermutlich einfach eine Frage der Perspektive. Für mich bedeutet Absturz, wenn ich dabei ungebremst auf den Boden knalle. Daß ich „falle“, darf und soll manchmal sogar vorkommen. Aufgabe eines Doms ist es, den Zustand des Netzes im Auge zu behalten wie auch mich, ganz besonders dann, wenn man sich noch nicht so vertraut ist. Genau darin liegt für mich der Sinn, wenn ich die Führung jemandem übertrage, damit ich fallen kann, aber im Bedarfsfall auch emotional aufgefangen werde, wenn ich das brauche.
      Ich war vor langer Zeit in einer toxischen "Beziehung", in der ich dem Mann hörig war. Es ist extrem schwer, aus diesem Kreislauf, den du beschreibst, und den ich dort ebenfalls erlebt habe, auszubrechen.

      Bei mir hat es nur durch Kontaktabbruch durch mich funktioniert, von jetzt auf gleich. Das letzte gebrochene Versprechen seinerseits war damals eines zuviel. Es hat sehr lange gedauert, bis die Wunden von damals verheilt sind. Narben sind geblieben.

      Ich wünsche Dir die Kraft, Dich aus der Beziehung zu lösen. Pass auf Dich auf.