Gibt es auch ein zu viel des Guten?

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      Gibt es auch ein zu viel des Guten?

      Ich habe mal wieder vor mich hinsinniert und kam auf folgende im Titel gestellte Frage.
      Die Frage geht jeweilige an das Gegenstück seiner Neigung.
      Also: gibt es ein zu devot oder ein zu dominant? Und falls ja, ab wann ist das bei euch?
      Oder könnt ihr euch das gar nicht vorstellen, dass es ein zu viel des Guten gibt?

      Mir ist klar, dass das Personen abhängig ist und jeder sein eventuelles Mass anders setzt…
      Und trotzdem bin ich wie immer gespannt auf ein Sammelsurium an Antworten :)

      Dann legt mal los…
      naja......vielleicht für mich nicht - aber - wenn mein Partner sich damit nur noch "überrumpelt"oder "vollgeschüttet" fühlt...dann ist es sicherlich ein zuviel....die Balance muss stimmig sein für beide.

      Mal mehr mal weniger ist ja ok......eben immer so wie man es verträgt.

      Wenn ich gar nichts mehr selbst in die Hand nehmen könnte....dann wäre es sicherlich zuviel für mich.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ja gebe es für mich auf jeden Fall ... eben dann wenn ich gar keine Freiräume, vor allem geistig mehr spüren würde.
      Ich vermute dann würde ich mich eher gegängelt denn geführt fühlen.

      Aber ... wir suchen uns ja den Partner aus und man entwickelt sich gemeinsam. Beispiel aus meinem Weg ...
      Ich war immer jemand, der ein "Kontaktverbot" als inakzeptablen Eingriff in meine Persönlichkeit empfunden hat, ich habe gelernt und das tat verdammich weh, allerdings vor allem mir, dass ein Vertrauen in meinen Dom mir damals viel Schmerz erspart hätte. Und ich heute sage, dass es manchmal der richtige Weg ist da zu vertrauen wenn das eigene Sehen im Tunnel stecken geblieben ist.

      Erkenntnis: Ein was ist Zuviel kann sich durchaus wandeln.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Mir wäre es zu viel des Guten, wenn Dom seinen Willen um jeden Preis und in jeder Situation durchsetzen wollte und mich, meine Bedürfnisse und mein Wohlbefinden dabei aus dem Blick verlieren würde, weil es ihm mehr darum geht, jederzeit das Sagen zu haben und dies auch deutlich zu machen.

      Mir wäre es zu viel, wenn ich darum bitten müsste, meine ehrliche Meinung sagen zu dürfen.

      Mir wäre es zu viel, wenn er / die Beziehung so einnehmend wäre, dass ich keine oder nicht mehr genug Zeit für mich und meine Interessen und Leidenschaften (die nichts mit der Beziehung zu tun haben) hätte.

      Mir wäre es zu viel, wenn wir uns gar nicht mehr auf Augenhöhe unterhalten könnten.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Zuviel an Dominanz: meine Entscheidungsfreiheit nehmen, Bevormundung und keine Augenhöhe außerhalb der Spielsituation.
      Im Spiel: mich ständig überfordern und überrumpeln.
      Ich rede gerne, wenn ich nicht weiter komme, seinen Rat brauche. Aber letztendlich entscheide ich.

      zuviel an devotheit für mich: blind und nicht denkend alles mitmachen. Ohne Rücksicht auf eigene (emotionale) Verluste.
      Oder weil man Angst hat, den anderen zu verlieren..

      Ich habe den Meinigen gefunden, der das genau so sieht.
      Meine Devotheit kommt nur situationsabhängig zum Tragen und natürlich auch personenbezogen, und ja, es gibt ein Zuviel. Wenn ich ganz zufrieden wie ein Gänseküken hinter ihm hertrottelte, konnte ihn das schon mal nerven, er konnte dann schon mal nen Stopp einlegen, daß ich buchstäblich in ihn reingerannt bin und gezwungen war, aufmerksamer auf ihn zu achten.

      Umgekehrt wird’s mir oft zuviel, ohne daß ich das merke bzw. nur sehr zeitverzögert. Ich kann schlecht Nein sagen bzw. neige dazu, mich ständig zu entschuldigen, wenn ich dann versuche, Grenzen zu setzen. Da ist er klasse, ermutigt mich, selbst dann wenn ich dann in mein eher „dominantes“ Alltagsgebaren verfalle und verlangt, daß ich die Zeiten, die ich zum Regenerieren brauche, auch einfordere.

      Unter‘m Strich brauche ich Ausgewogenheit, wenn die nicht gegeben ist, laufe ich unrund.
      Ich denke, es gibt da bei jeder Neigung und bei jeder Charaktereigenschaft ein zuviel.

      Empathie z.B. ist eine ganz tolle Eigenschaft, aber wenn man jedem schlimmen Schicksal, von dem man erfährt ein so tiefes Mitgefühl entgegen bringt, dass man mitleidet, wird man wahrscheinlich keine 30 :pardon:

      Zuviel ist es immer dann, wenn es einen einschränkt oder sogar das Leben schlechter macht.
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Mich hat schon so mancher Bewerber mit einem Zuviel an Devotion abgeschreckt. Wenn mir einer gleich zu Beginn das Bestimmungsrecht über sein ganzes Leben einräumen will, ziehe ich die Reissleine. Wenn es für beide stimmig ist, kann sich die Beziehung ja in Richtung TPE entwickeln, aber das lasse ich ich mir nicht von Anfang an am dem Kopf werfen, das wäre mir zu viel auf einmal.
      Ich denke durchaus das es, so wie es zu wenig gibt, auch zu viel des Guten gibt.
      Aber wann wäre das?
      Wenn ich das Gefühl hätte, erdrückt zu werden, wenn ich ständig und immer das Gefühl hätte, er beobachtet mich kontrolliert alles was ich sagte, tue und schreibe. Wenn ich das Gefühl hätte, ich ersticke.! Wenn ich einfach nicht mehr ich selbst sein kann.
      Natürlich gibts ein "zu viel des Guten". Ein bisschen trivial, oder? M.E. gibt es ja immer und überall ein "zu viel". Es gibt mMn ja auch ein "zu viel lieben". Wenn es sehr extrem in eine Richtung geht, kann das nie gesund sein, denke ich.

      Bezogen auf Dominanz: ein "zu viel" wäre mir hier, wenn der- oder diejenige, der/die in der Macht ausübenden/- besitzenden Position ist, keinerlei "Verhandlungsspielraum" zulassen würde. Nur weil man in so einer Art der Beziehung das letzte Wort hat (haben sollte/könnte), heißt das ja nicht, dass man das Wort der "untergebenen" Person nicht auch anhört (anhören sollte/könnte). Sprich, es muss für mich immer die Möglichkeit gegeben sein, dass der submissive Part, seine Meinung, seine Gefühle, Bedenken, Ängste, Sorgen, Ideen und sonstiges dieser Art nicht nur äußern kann, sondern diese auch angehört, ernst genommen und mit in weitere Überlegungen und letztendlich auch Entscheidungen einfließen (können). Was natürlich nicht heißt, dass der dominante Part ausschließlich das macht, was der submissive möchte. ;)

      Umgekehrt kann man das für mich auch ganz leicht auf die Devotion beziehen: wenn die submissive Person ihre eigene Meinung, Gefühle etc. nicht mehr äußern kann(! oder will???), weil sie vielleicht noch nicht mal mehr das von dem o.g. mitbringt, dann wäre das für mich so, als würde es diese Person quasi nicht mehr geben. Als hätte sie sich so sehr "aufgelöst", dass es für mich (und ich kann mir das ja nur vorstellen, da ich selbst nicht "dom" bin ;) ) eher uninteressant wäre, mich mit so einer "leeren Hülle" noch beschäftigen zu wollen. :pardon:
      "Nichts Böses; hast Du die Schwelle überschritten, ist alles gut.

      Eine andere Welt, und Du mußt nicht reden." (Franz Kafka)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von BottomBonnie () aus folgendem Grund: "der" und "ist" hinzugefügt ;)

      Zu viel
      Das Gefühl begleitet mich, seit ich meinen Sir das 5. Mal traf. „Zu viel“ spüre ich ganz oft und ich hinterfrage häufig unsere Beziehung und unseren Weg.
      Wenn ich wieder mal meine Grenzen erweitert habe und was sich anfangs als „zu viel“ für mich anfühlte, nun gut und gewohnt anfühlt, dann frage ich dennoch meinen Sir manchmal lächelnd: „Müssen wir es denn unbedingt so auf die Spitze treiben?“
      Seine Dominanz und meine Devotion in unserem Zusammenspiel empfinde ich häufig als zu extrem. Vor allem empfinde ich mich selbst häufig mal als ZU devot und erschrecke mich, wenn ich mich dann doch darin erkenne. Z. B. dass ich zuvor bestandene Grenzen überschreite. Oder dass ich mit ihm gehe, obwohl ich nicht erkennen kann, dass das, was er tut richtig für uns ist/sein soll oder ich es sogar total falsch finde (mit ihm gehen, wider meines Verstandeswissens!).
      Und wenn ich manchmal das Gefühl habe, ich KÖNNE gar nicht weg. Selbst dann nicht, wenn ich wöllte (was schlichtweg nicht stimmt, aber sich dennoch in einzelnen Augenblicken so anfühlen kann). Dann empfinde ich meine Devotion dem dominanten Mann gegenüber, den ich liebe, als ZU devot.
      Wenn ich die extremsten Seiten seiner Dominanz zu spüren bekomme oder sie erahne, dann werde ich wütend und denke mir, was für ein dominant-arrogantes A-lo.. er doch ist bzw. sein kann X( :miffy: . Dann bin ich manchmal auch erschreckt über seine Dominanz über mich. Oder ich frage mich manchmal auch, ob er es denn unbedingt so übertreiben oder herausfordern muss.

      Alles das geschieht aber nur und ausschließlich in unserem Zusammenspiel. Seine Dominanz bestimmt meine Devotion und umgekehrt. Er hat es, so wie mit mir, zuvor noch nicht mit anderen Frauen gelebt und ausgelebt (wollte es nicht). Ich zuvor auch so nicht meine devote Seite.
      Ich möchte damit sagen, dass ich nicht die Devotion/Dominanz allgemein irgendwo, an einem ganz bestimmten Punkt, als zu viel betiteln würde und auch nicht sagen könnte, ab wann mir meine Devotion oder die Dominanz meines Partners zu viel wäre. Es ist in jedem Fall abhängig von meinem Gegenüber.

      Bin mir etwas unsicher ob ich die Frage getroffen habe. Aber dieses "zu viel" hatte mich direkt so berührt ;) .

      E`s d (Liza)

      BottomBonnie schrieb:

      Umgekehrt kann man das für mich auch ganz leicht auf die Devotion beziehen: wenn die submissive Person ihre eigene Meinung, Gefühle etc. nicht mehr äußern kann(! oder will???), weil sie vielleicht noch nicht mal mehr das von dem o.g. mitbringt, dann wäre das für mich so, als würde es diese Person quasi nicht mehr geben. Als hätte sie sich so sehr "aufgelöst", dass es für mich (und ich kann mir das ja nur vorstellen, da ich selbst nicht "dom" bin ;) ) eher uninteressant wäre, mich mit so einer "leeren Hülle" noch beschäftigen zu wollen. :pardon:
      Wunderschön formuliert! Ich bin ja Dom und auch wenn ich es so extrem noch nicht erlebt habe, ist es vom Gefühl her der Punkt, wo es mir zu viel wäre. Ich das Gefühl bekäme, Sub entzieht sich mir, weil er mir keine Einblicke in sein Innenleben mehr gewährt und als Person gänzlich hinter mir / unter mir verschwindet. Es gäbe mir das Gefühl, einsam und nackt dazustehen. Die Entblößte zu sein irgendwie. Fühlt sich nicht gut an.

      Wohingegen zuviel Masochismus einfach wäre, wenn ich das, was er sich wünscht, nicht übers Herz bringe zu tun.
      Meine Sicht der Dinge darauf....
      Im Idealfall wünsch ich mir für eine Sub/Dom. - Beziehung, dass sie im FLUSS ist, sich ergänzt und gegenseitig nährt und daraus ein Gefühl von Harnonie zwischen beiden gegenläufigen Polen entsteht.

      Ist einer der Beiden wesentlich stärker in der Art seine Wesensmerkmale und Neigungen auszuleben,
      entsteht oft eine emotionale Diskrepanz, die man phasenweise sicher schafft zu "überbrücken", aber einen "merkwürdigen - unbefriedigenden Nachhall hinterlässt.

      So denke ich schon, dass früher oder später,wenn die Anpassung zu viel KRAFT erfordert, diese Beziehung nur auf Zeit gelebt werden kann...
      Für mich persönlich wäre völlige, unbedingte und dauerhafte Unterwerfung "zu viel des Guten". Dafür reizt mich der Akt des Unterwerfens selbst zu sehr. Ich mag ein bisschen Reibung, ein bisschen Spannung, um die Beziehung dynamisch zu halten; oder anders ausgedrückt: Von Zeit zu Zeit gefällt mir ein bisschen Brattiness. :)
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.