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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht von der Autorin eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders.
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✵ 16. Dezember ✵
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In die Nesseln gesetzt
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von @Isegrim_w_devot
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In die Nesseln gesetzt
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von @Isegrim_w_devot
Kristina zupfte gedankenverloren ein paar junge Brennnesseltriebe aus dem großen, üppigen Strauch, der in einem Blumentopf auf der Fensterbank ihres Wintergartens stand. In der dunklen Jahreszeit war sie es gar nicht gewohnt, dass ihre Gelenke so stark geschwollen waren wie jetzt gerade. Im Sommer kam dies öfter vor, weswegen dann auch stets getrocknete Brennnesseln an der Wand hingen, heute jedoch musste sie sich mit den jungen Trieben behelfen. Auch damit konnte man einen schmackhaften Tee zum Entwässern zubereiten.
Wahrscheinlich hatte sie in den letzten Tagen einfach zu lange in den Geschäften an den Kassen angestanden, als sie die Weihnachtseinkäufe erledigte. Bewegung tat ihr in der Regel gut, Stehen nicht. Sie legte die Pflänzchen in ihre große Lieblingstasse und nahm in der Zeit, in der das Wasser aufkochte, den Honig aus dem Schrank und einen Teelöffel aus der Schublade. Vorsichtig goss sie das heiße Wasser dann über das Grün.
Während der Tee zog, fiel ihr Blick auf den eingerahmten Vertrag, der über dem Küchentisch hing und schmunzelnd wanderten ihre Gedanken zurück zu dem Wochenende, an welchem dieser Vertrag ausgehandelt wurde und sie zum 1. Mal Bekanntschaft mit Brennnesseln durch die Hand ihres Herrn machen durfte.
***
Sie hatte, wie immer, im Vorfeld die Aufgabe bekommen, sich um eine Unterkunft zu bemühen und war auf diese Hütte im Wald gestoßen, weit weg von der Zivilisation, nur ein einsamer Bauernhof war in der Nähe auf dem Satellitenbild zu erkennen gewesen. Den Schlüssel musste sie vorher bei der Besitzerin aus dem Dorf abholen. Diese warnte sie vor, dass der Weg zum „Jägerhaus” ziemlich staubig sei und sie deswegen mit etwas Abstand hinter ihr herfahren solle.
Dann ging die Fahrt los, aus dem Dorf raus, links in einen Feldweg hinein. Vorbei an Feldern, Hochsitzen, Baumgruppen und durch das Gelände des Bauernhofes hindurch dauerte die Fahrt bestimmt 10 Minuten. Kristina bemühte sich, die Abzweigungen im Gedächtnis zu behalten, schließlich musste sie ihren Herrn ja hinterher zur Hütte lotsen. Tatsächlich wirbelte die trockene Erde trotz moderater Geschwindigkeit so viel Staub hoch, dass sie das Auto vor ihr teilweise nicht mehr erkennen konnte.
Am Feriendomizil angekommen, machten die beiden einen kurzen Rundgang, bevor sich die Vermieterin wieder verabschiedete. Kristina bekam noch die Warnung zu hören, dass es dauern könnte, bis im Badezimmer das warme Wasser ankäme und dass das Handynetz hier oben nicht das beste sei. Sie holte ihren kleinen Koffer und die Spieletasche aus dem Auto, begann auszupacken und guckte sich dann genauer um.
Die Möblierung hätte nicht skurriler sein können. Das Schlafzimmer im Obergeschoss wohnlich, mit dunklem Holz eingerichtet, bezogene Betten und ein toller Ausblick über die angrenzenden Felder und Wälder. Die Treppe nach oben war sehr schmal, steil und ohne Handlauf. Die Küchenmöbel sahen aus wie aus der Haushaltsauflösung ihres Opas, schmucklos, zweckmäßig, einfach nur hässlich. Das Wohnzimmer hingegen war zum Verlieben. Zwei Sofas in schwarzem Holz mit braun-rot-orange gemusterten Sitzflächen, ein schwarzer Couchtisch, ein kleiner, schwarzer Ofen und afrikanische Dekoration ließen den Raum wohnlich und gemütlich aussehen. Durchs Wohnzimmer hindurch gelangte man zur Terrasse und in den weitläufigen Garten. Ganz klein sah Kristina am Ende dieses Gartens das Gehöft, durch das sie auf dem Hinweg gefahren waren. Sie hörte das leise Muhen der Galloway-Rinder, die dort scheinbar gezüchtet wurden und das laute Zetern eines Vogels in der Tanne am Haus.
Dann klingelte ihr Handy. Stefan, ihr Herr, war kurz vor dem Ziel und benötigte eine Wegbeschreibung. Die Verbindung brach immer wieder ab, Kristina wanderte durch das Haus, um irgendwo ein stabiles Netz zu haben. Schließlich ging sie aus der Haustür raus und blieb vor dem Haupteingang stehen. Sie beschrieb ihm, dass er sich immer rechts halten müsse an den Abzweigungen und flitzte dann nochmal schnell ins Badezimmer, um sich frischzumachen. Kurz danach klingelte das Handy wieder. „Du kommst jetzt sofort runter zur Hauptstraße und holst mich da ab, sofort! Ich bin so gefahren, wie du gesagt hast, da geht's irgendwann nicht weiter, da ist ein Steinbruch. Und lass das Handy über die Freisprechanlage an!” Oh, der Ton verhieß nix Gutes.
Hoffentlich verfranzte sie sich auf dem Weg jetzt nicht auch noch, dann würden sie beide im Wald übernachten oder nochmal die Vermieterin um Hilfe bitten müssen, die Telefonnummer hatte sie vorsichtshalber schon vor der Anfahrt eingespeichert. Während der Fahrt merkte sie etwa bei der Hälfte, wo der Fehler lag, an einer einzigen Weggabelung hätte er geradeaus fahren sollen statt nach rechts, sie beichtete ihm dies auch gleich übers Telefon und entschuldigte sich kleinlaut. Unten an der Hauptstraße, am Anfang des Feldweges, sah sie sein Auto stehen. Er setzte zurück, damit sie wenden konnte und schaute sie böse an. Sie überlegte, ob sie aussteigen und ihn begrüßen sollte, mit schneidendem Tonfall wies er sie jedoch an, vorauszufahren. „Ja, mein Herr!”, antwortete sie kleinlaut und fuhr mit schlechtem Gewissen vor ihm her. Durch den aufgewirbelten Staub konnte sie ihn nur ab und an sehen, über das Handy hielt er Kontakt. An der Stelle, die sie ihm falsch beschrieben hatte, gab sie ihren Fehler erneut zu.
Am Haus angekommen, stiegen beide aus ihren inzwischen total verstaubten Autos, sein schwarzes sah nicht besser aus als ihr weißes. Da war am Montag wohl dringend eine Fahrt durch die Waschanlage notwendig. Zögernd trat Kristina auf ihren Herrn zu, senkte den Kopf. „Die Strafe dafür gibt es nachher, jetzt möchte ich erstmal eine Führung!”, sagte er leise und bestimmt, zog sie zu sich ran, griff ihr in die Haare und küsste sie. Seufzend schmiegte sie sich an ihn, genoss seine Nähe, seinen Geruch und seinen liebevollen Kuss. Sanft schob er sie von sich, sie holte den Hausschlüssel aus ihrer Tasche, er seine kleine Reisetasche aus dem Kofferraum, dann gingen sie zusammen hinein.
Ihr Herr war, genau wie sie vorher, überrascht von den zusammengewürfelten Möbeln und begeistert von der Lage des Häuschens. „Hier wird dich niemand hören”, sagte er grinsend, wohl wissend, was dieser Satz in ihrem hübschen Köpfchen und in ihren unteren Gefilden auslöste. Er wies sie an, ihn bis auf die Unterhose auszuziehen. Sie genoss es, ihn erst von den Schuhen zu befreien, dann von den Socken, der Jeans und ihm zum Schluss sein T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Genüsslich atmete sie dabei tief ein, sie liebte seinen Eigengeruch. Nachdem sie seine Kleidung ordentlich beiseite gelegt hatte, packte er sie am Handgelenk, zog sie neben das große Sofa, drückte sie mit ihrem Oberkörper über die Seitenlehne und schob den Saum ihres Hängekleidchens hoch.
***
Kristina schreckte aus ihren Gedanken hoch, als der Küchenwecker mit einem Klingeln anzeigte, dass ihr Brennnesseltee fertig sei. Sie fischte die Pflänzchen heraus und rührte einen Teelöffel Honig hinein. Dann setzte sie sich mit der dampfenden Tasse an den Tisch. Sie pustete langsam in die heiße Flüssigkeit, nahm vorsichtig einen Schluck und träumte sich wieder zurück in jenes Wochenende.***