Abhängig von Dom und die Folgen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Abhängig von Dom und die Folgen

      Es ist schon 4 Jahre her, dass ich in dieser online Beziehung war.
      Seit 4 Jahren erkenne ich immer wieder aufs neue wie enorm mein 1. Onlinedom mich negativ geprägt hat.
      Ich war vieeel jünger als mein Dom und hatte in BDSM keine Erfahrungen.
      Mein Dom schon.
      Er schrieb mich an, wir wechselten kaum 3 normale Sätze und schon war ich seine Sklavin. Es gab kein Codewort, seine regeln waren nicht verhandelbar (was witzig war, denn er erwartete von mir, dass ich mehrere Monate keusch leben sollte, ohne wenn und aber) und dennoch spürte ich, dass er genau das richtige Maß an Schärfe und strenge hatte. Er traf genau meinen Nerv. Ich verliebte mich nie in ihn, für mich war es immer nur ein Spiel, in dem ich jedoch extrem abhängig von ihm war. Er gab mir das Gefühl geschützt zu sein und hatte es wirklich gut drauf mich komplett einzunehmen. Damals wusste ich nicht Mal dass ich zu diesem Zeitpunkt eine 24/7 sklavin war.
      Zugegeben ich war keine brave Sklavin, aber bei diesen Regeln kein Wunder, vorallem da das alles nur online statt fand und einige seiner strafen waren definitiv gerechtfertigt, wenn nicht sogar milde.
      Jedoch hatte er eine Sache gefunden mit der er mich so extrem schädigte, dass ich noch Jahre später Probleme hatte Menschen zu vertrauen.
      Er beendete einfach die "Beziehung".
      Nicht einmal, nein. Ganze 8 Mal.
      7 Mal brach ich komplett zusammen, weil er mich entweder blockierte oder einfach plötzlich genug hatte.
      Nach dem Abbruch folgten unterschiedliche Zeitspanne. Manchmal waren es nur wenige Stunden, manchmal waren es mehrere Wochen und gerade als ich wieder zu mir kam, meldete er sich und machte weiter als ob nichts gewesen wäre.
      Es wäre etwas anderes hätte er 1/2 Mal abgebrochen und es dabei belassen, aber dieses immer wieder zurück kommen, dass Radikale fallen lassen, das alleine zurecht kommen und plötzlich wieder das 100 prozentige Vertrauen, dass ich ihm jedes Mal entgegen brachte.
      Ich war so abhängig, dass es mir egal war. Ich nahm ihn jedes verdammte Mal zurück. Hätte ich gewusst, was für folgen, dass auf meine Psyche haben würde und noch immer hat, hätte ich es niemals zugelassen.
      Ich hätte spätestens beim dritten Mal nein danke gesagt.
      Ich hätte niemals zugelassen, dass er mir kein Codewort gibt und ohne mich zu fragen in eine 24/7 Beziehung steckt. Ich hätte auch nicht zugelassen, dass er mich nie wie eine vollständige Person behandelt. Ich war immer sein kleines dummes fickstück, ohne Pause.
      Zu seiner Verteidigung, ich sagte es ihm nie, dass er weit über meiner Grenze war und wie am ende ich war. das reflektiert und verstand ich erst viel später.
      Dennoch hätte er es wissen müssen.
      Das 8 Mal war dann mein letzter Schluss.
      Ich stand beim 7 Mal kurz vor Selbstmord und beim 8 Mal war ich fertig. Ich fühlte nichts mehr. Es war mir egal, meine Seele hatte sich so extrem zurückgezogen, mein Schutzmechanismus hatte sich viel zu spät aber dennoch endlich angeschaltet, die Folge war dass ich über ein Jahr komplett leer gefegt war.
      Im Laufe der Jahre meldete er sich noch 3 Mal. Jedes Mal, weil er weiter machen wollte. Jedes Mal bat ich ihn, mich endgültig zu vergessen und in Ruhe zu lassen.

      Durch diese Beziehung habe ich einen extremen Kontrollzwang bekommen, der darauf hinausläuft Beziehungen so lange zu sabotieren bis man mich verlässt. Nur dieses Mal weil ich es Entschied. Weil ich die Entscheidung traf wer und wann man mich verlassen sollte. die Vorstellung jemand könnte mich plötzlich, ohne meiner Kontrolle, verlassen, weckt bis heute in mir eine Panik.


      Ich weiß, dass BDSM für mich ein sehr wichtiger Lebensbereich ist, aber diese Erfahrung hat mich auf brutale weise gelehrt wie schnell Grenzen überschritten werden könnten und wie enorm wichtig es ist immer eine Notbremse zu haben.
      Liebe Anna

      das tut mir so sehr leid, dass du das durchgemacht hast.
      Vermutlich wird dieser Thread demnächst in den FSK 18 Bereich verschoben, deshalb möchte ich dir erstmal einen Drücker anbieten und die Möglichkeit per PN mit mir darüber zu schreiben.
      Mit Abhängigkeit vom Dom plus deren heftigen Nachwirkungen, habe ich auch Erfahrungen machen müssen

      LG Alaia

      Anna4296 schrieb:

      Durch diese Beziehung habe ich einen extremen Kontrollzwang bekommen, der darauf hinausläuft Beziehungen so lange zu sabotieren bis man mich verlässt. Nur dieses Mal weil ich es Entschied. Weil ich die Entscheidung traf wer und wann man mich verlassen sollte. die Vorstellung jemand könnte mich plötzlich, ohne meiner Kontrolle, verlassen, weckt bis heute in mir eine Panik.
      Gut ist, dass du dieses Muster schon mal erkannt hast. Nun kannst du, wenn du es möchtest, mit professioneller Hilfe daran "arbeiten", dass du mehr Selbstwertgefühl bekommst und wieder Beziehungen führen kannst, die dir auf Dauer guttun.

      Du hattest vorher keine Erfahrungen mit BDSM und zudem einen schlechten Start. Guck bitte ganz in Ruhe für dich, was dich an dem Thema reizt und ob es wirklich BDSM sein muss. Vielleicht brauchst du auch einfach nur einen starken, verlässlichen Partner an deiner Seite?

      Wie auch immer, lass dir Zeit mit der Suche und dir wird der Richtige über den Weg laufen. Die Honks, die nur das schnelle Vergnügen suchen, wirst du lernen, zu erkennen und kannst sie dann links liegen lassen.

      Ich wünsche dir alles Gute :blumen:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Anna4296 schrieb:

      aber diese Erfahrung hat mich auf brutale weise gelehrt wie schnell Grenzen überschritten werden könnten und wie enorm wichtig es ist immer eine Notbremse zu haben.
      es tut mir sehr Leid, daß Du diese Erfahrung machen musstest.....

      Notbremse und auch Bauchgefühl halte ich auch für sehr wichtig

      Alles Gute weiterhin :blumen:
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Schön das Du es geschafft hast, dieser "Beziehung" den Rücken zu kehren und schön das Du nun den Weg zu Dir selbst findest. Sicher ist das kein einfacher Weg oft auch mit Rückschlägen verbunden, ich drücke Dir die Daumen, dass Du weiter voran gehst und die Aussicht auf das schöne im Leben, fest im Blick behalten wirst. Es wird klappen...und wenn Du magst :empathy:
      Hallo Anna,

      ich kenne dich nicht, aber als ein dominanter Mann, der gerne die absolute Kontrolle über seine Partnerin ausübt, möchte ich dir etwas zu deinen Erfahrungen sagen. Du hast die Kontrolle über dich und deine Hingabe diesem Typ geschenkt. Eine Metapher für Vertrauen. Was du nicht gesehen hast ist, dass dieser Typ vermutlich viel weniger dominant war als du angenommen hast, vielleicht lag es auch an deiner mangelnden Erfahrung das zu erkennen. Er hat lediglich sein geringes Selbstwertgefühl mit dir aufgebessert und vermutlich so ziemlich jeden Frust auf dich projiziert. Kein wirklich dominanter Mensch würde seine Partner so verletzen. Entscheidend ist jedoch, dass zum dominant sein immer zwei gehören, einer der dominiert und einer der es zulässt und nun etwas aus meiner Erfahrung. Der devote Teil, in diesem Fall du, ist immer stärker und härter im nehmen als der dominante Teil. auch wenn es ein Geheimnis bleiben sollte, ohne Menschen wie dich, die Nähe zulassen sind wir Doms nur eine leere Luftnummer. Sprich mit Freunden über deine Erfahrung und lass nicht zu das du dich von so einem Typen unterkriegen lässt und gehe nicht in jede neue Bekanntschaft mit Ängsten und Sorgen, sondern mit offenen Augen und vielleicht etwas Rückhalt durch die erfahrenen Moderatoren hier im Forum. Du bekommst das sicherlich hin,da bin ich sehr sicher.

      Gruß
      Antonius
      Das Ziel im Leben ist nicht, auf Seiten der Mehrheit zu stehen, sondern aus den Reihen der Wahnsinnigen auszubrechen.

      Marcus Aurelius
      :dash:
      Ich schließe mich meinen Vorrednern an und wünsche dir auch viel Kraft und dass du dich davon bald erholst. Es wird dich stärker machen mit der Zeit, auch ich hatte einen Vollidioten dieser Sorte.

      Welchen Rat ich dir mitgeben kann:
      Bitte immer sofort deine Grenzen und Tabus ansprechen, mit deinem Partner offen darüber reden, nur weil du Sub (oder Sklavin?) Bist, heißt es nicht dass du nicht gehört werden darfst. Ein "richtiger" Dom setzt sich hin und hört dir zu, weil er dich eben nicht auf so eine Weise verletzen möchte. Lass dir auch ruhig Zeit beim Kennenlernen. Klar, BDSM ist super und meistens ist man so neugierig, dass man sich Kopf über reinstürzt, aber mit der Zeit kristallisieren sich häufig (wenn auch nicht immer) DummDoms heraus. Auch mit der Abhängigkeit... manche mögen das, aber ich persönlich habe da gerne immer ein Auge drauf und passe auf, dass ich auch ohne meinen Partner zurecht komme. Er unterstützt mich bei Schwierigkeiten, aber er übernimmt nicht mein Leben.

      Ich drücke dir die Daumen dass es dir nicht noch mal passiert :blumen:
      Lass die Leute reden, denn wie das immer ist
      Solang die Leute reden, machen sie nichts Schlimmeres.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dieKleine ()

      Antonius schrieb:

      Du hast die Kontrolle über dich und deine Hingabe diesem Typ geschenkt. Eine Metapher für Vertrauen. Was du nicht gesehen hast ist, dass dieser Typ vermutlich viel weniger dominant war als du angenommen hast, vielleicht lag es auch an deiner mangelnden Erfahrung das zu erkennen. Er hat lediglich sein geringes Selbstwertgefühl mit dir aufgebessert und vermutlich so ziemlich jeden Frust auf dich projiziert. Kein wirklich dominanter Mensch würde seine Partner so verletzen. Entscheidend ist jedoch, dass zum dominant sein immer zwei gehören, einer der dominiert und einer der es zulässt und nun etwas aus meiner Erfahrung. Der devote Teil, in diesem Fall du, ist immer stärker und härter im nehmen als der dominante Teil. auch wenn es ein Geheimnis bleiben sollte, ohne Menschen wie dich, die Nähe zulassen sind wir Doms nur eine leere Luftnummer.
      Erkannt habe ich es durchaus, nur immer erfolgreich verdrängt, weil diese Vorstellung nicht in mein "Dom Bild" passte und es oberflächlich funktionierte. Bis heute hatte ich nie darüber nachgedacht.
      Aber das hat so ziemlich den Nagel auf den Kopf getroffen.
      Im Nachhinein hatte ich mehr Macht in meinen Händen, als ich jemals geahnt hatte (noch damals bereit war zu haben), denn selbst als ich ihn sorgfältig aus meinem Leben gestrichen habe und mich auf mich konzentrierte, war ich weiterhin ein Teil seiner Gedanken und er war unfähig mich endlich los zu lassen, wie ich erschrocken feststellen musste.
      Irgendwie nimmt das so ziemlich die letzte halb aufrechterhaltende illusion ;)

      Nun denn, ich habe nach dieser Zeit viel reflektiert und bin wirklich froh darüber mittlerweile so klar meine Grenzen und meinen Wert zu sehen, während er noch immer auf die gleichen Aufnahmen w***, die er sich weigert zu löschen.

      Was für eine wunderbare erste Erfahrung.

      Antonius schrieb:

      Kein wirklich dominanter Mensch würde seine Partner so verletzen
      Ich habe jetzt nur den einen Satz herausgepickt. Denn genau da liegt doch häufig das Problem, selbstverständlich gibt es dominante Menschen, die sich einen schei* darum kümmern, wie es dem Partner geht. Genauso wie es diese Menschen überall auf der Welt gibt. Meiner Meinung nach, macht aber genau diese Einstellung, es diesen Menschen sehr einfach. Wenn ich diese Lobeshymnen auf Dom/Sub/ Switcher what ever lese, gehen meine Nackenhaare hoch.
      Es sind einfach nur Menschen mit einem "Special effect", da ist nicht davon auszugehen, dass sie automatisch verantwortungsvoller sind, mehr reden, oder ein Garantie auf eine glückliche Beziehung geben.
      Es ist eher die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wobei man den ganzen Mist und nicht kompatible Menschen erkennen uns aussortieren muss.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Mirarce ()

      ich kenne das leider zu gut was, du schreibst. Mich hat am meisten verletzt das ich mich selbst so extrem in einem Menschen täuschen konnte. Das man so armselig ist ghosten zu müssen. Ich weiß nicht ob ich jemals wieder dieses Vertrauen so aufbauen kann zu einem Menschen.

      Von der vorhandenen Konditionierung, die ich mir versuche abzugewöhnen mal ganz zu schweigen. Und ja ich weiß das ich das so geschrieben habe, kommt über Ecken sicher wieder bei ihm an. Ist mir aber egal.
      Liebe Anna,
      mir ging es sehr ähnlich wie Dir. Ein Teufelskreis. Auch ich verfiel einem Dom der mich abhängig machte, mich hoch fliegen ließ nur um mich jedesmalwieder auf den Boden knallen zu lassen. Über 2 Jahre on/off zwischendurch wirklich auch nette Menschen kennengelernt aber er ließ mich nicht los. Unsere Zusammentreffen waren für mich Glück pur und an Intensität nicht zu übersteigen. Danach wieder Rückzug immer wieder versuchte ich ihn zu blocken hielt es aber nicht durch. Nur er konnte mir augenscheinlich Erfüllung geben. Er hielt mir immer wieder den Spiegel vor und gottlob habe ich Freunde die mir helfen. Ich weiß dass ich an mir arbeiten muss mein Selbstwert steigern und meine Themen aufarbeiten muss. Aktuell sind alle Kanäle blockiert und ich versuche zu reflektieren und aufzuarbeiten. Bis dahin macht es keinen Sinn wieder was Neues anzufangen das wäre nur wieder eine Flucht. Ich hoffe diesmal Ruhe zu finden wie es dann mit BDSM weitergeht weiß ich nicht. Ob ich mich jemals wieder fallen lassen kann und Vertrauen kann.? Wir werden sehen. Fühl dich gedrückt.
      LG