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Bitte liked jedoch nicht diesen Beitrag, da er nicht von der Autorin eingestellt wurde, sondern im Rahmen des Geschichtenadventskalenders.
Die Autorin wird, sofern sie es möchte, zeitnah hier eine Antwort posten. Diese dann bitte liken, so dass eure Likes auch bei ihr ankommen.
✵ 22. Dezember ✵
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Ellys Weihnachten
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von @Myshanah
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Ellys Weihnachten
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von @Myshanah
Mit einem lauten Rumms fällt die Tür ins Schloss und völlig erschöpft sinkt Elly auf den Boden. Sie blickt in ihre kleine Einzimmerwohnung, wo sich nun Kiste um Kiste stapelt, und bricht in Tränen aus. Aber der schnelle, völlig überstürzte Auszug war ihre Rettung gewesen. Ihr Noch-Ehemann Rick war durch seine Alkoholsucht zunehmend aggressiver geworden, und das Leben mit ihm war einfach kein Leben mehr. Vielmehr war es die Hölle.
Mehr als einmal war es knapp gewesen, dass er sie beinahe in seinem Wahn erwischt hätte. Zum Glück traf es dann nur die Tür oder die Wand. Aber das alles war kein Zustand mehr gewesen. Mit Hilfe ihrer besten Freundin Sina hatte Elly in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alle Sachen gepackt und war 300 km weit weggezogen. Weg von ihrem alten Leben, weg von Rick, weg von ihrem Job, weg von allen Verpflichtungen als Ehefrau eines wohlhabenden Bankvorstehers. Einem Choleriker, einem verwöhnten Macho, der absolut möchtegern-dominant war. Dabei fing das damals alles so schön an, er war genau der Top gewesen, den sie sich immer vorgestellt hatte.
Nach außen hin führte sie mit ihm zusammen das perfekte Leben: Sie wohnten in einem großen Haus am Stadtrand, jeder besaß zwei Autos, sie konnte sich jedes Teil leisten, die schönste Kleidung, hatte eine Haushälterin und dennoch war dieses Leben nicht mehr das, was sie führen wollte. Nicht nur Ricks Aggressivität und Unberechenbarkeit führten dazu, sondern auch, dass sie sich wie im goldenen Käfig fühlte. Sina sagte eines Tages zu ihr: „Es ist dein Leben und das, was du daraus machst! Vergiss nie, dass du nur dieses eine Leben hast und es ist zu schade, um unglücklich zu sein.“
Also sitzt sie nun da in der neuen Wohnung und ihr ganzes Leben prasselt auf sie herein. Allein! Allein? Allein… Nein! Eigentlich ist sie nicht allein. Sie hat 2-3 wirklich gute Freunde und das sind auch die einzigen, die jetzt wissen, wo sie ist. Ihre Eltern leben eh in den USA, daher hat sich diese Distanz zu ihnen nicht verändert. Traurig zieht sie aus einer der Kisten eine riesengroße Kuscheldecke, geht zur Küche, schnappt sich den Wasserkocher und macht sich einen heißen Tee und eine Instantsuppe. Sie kuschelt sich auf das Sofa, denn das ist das einzige Möbelstück, was aktuell hier steht und schaut mit ihrem Handy ein paar YouTube Videos, bis sie erschöpft einschläft.
Geweckt wird sie von Sonnenstrahlen, die in ihr Gesicht scheinen. Müde rappelt sie sich auf und versucht, sich irgendwie noch einen Tee zu machen, denn die Kaffeemaschine ist noch in dem Kistennirvana. Nach einer kleinen Stärkung, bestehend aus Tee, Keks und einer heißen Dusche (ohne Duschgel), geht sie raus, auf der Suche nach einem Supermarkt oder Bäcker. Kalt ist es an diesem Dezembermorgen. Die Autoscheiben sind alle zugefroren und mit ihrem Atem kann sie Wölkchen machen. Google sei Dank findet sie schnell in der Gegend beides und voller Tatendrang ist sie schon wieder auf dem Weg zurück zur Wohnung, immerhin wollen hier einige Kisten ausgepackt werden! Ganz euphorisch läuft sie das kurze Stück nach Hause, die kalte Luft schwirrt ihr um die Nase und sie hört einige Vögel in der Ferne singen, das ist doch eigentlich ein richtig schöner Tag.
Schwungvoll öffnet sie die Haustür und es macht Peng. Wer oder was da in sie gerannt ist, hat verursacht, dass alle ihre Einkäufe sich nun auf dem Boden verteilen, wie das Konfetti eines Clowns. „HEY! Was soll das!?“, ruft sie empört und wagt einen wackligen Versuch, wieder auf die Beine zu kommen. „Oh! Kann ich Ihnen helfen?“, fragt eine warme, weibliche Stimme. Elly blickt auf und sieht eine bildhübsche Frau, die ihr die Hand entgegenstreckt. „Geht schon, danke“, murmelt Elly und klopft sich den Dreck von den Händen.
Die Frau beginnt derweil, die Einkäufe wieder einzusammeln und drückt sie Elly in die Hand. „Hallo! Ich bin Lina, tut mir leid, ich wollte Sie nicht über den Haufen rennen“, sagt die Frau glucksend. Elly ist sprachlos, diese Frau ist perfekt. Nicht zu groß, nicht zu klein, hat ein paar Rundungen, goldblonde Haare und auch einen wohlgeformten Po. Ihr Duft nach zarter Vanille ist dezent. „Ja, kein Problem. Ehm… ich bin Elly“, stammelt sie nervös. „Komm, ich helfe dir schnell. Ist doch ok, wenn ich du sage?“, fragt Lina fröhlich. „Ja… Ehm… völlig ok“, murmelt Elly verdutzt.
Die beiden gehen zusammen in den 2. Stock und Elly öffnet die Tür. „Entschuldige das Chaos, ich bin gestern erst eingezogen“, plappert sie verlegen. „Ach, das macht mir gar nichts, ich schreibe nur schnell meinem H… Freund und dann kann ich dir sicher etwas helfen!“, sagt Lina und kramt auch schon nach ihrem Handy. Elly beginnt derweil, einen Kaffee zu kochen, denn die Kaffeemaschine hat sie zuerst gefunden und deckt den Tisch für zwei Personen. „Geht klar, ich kann dir bis 11.00 Uhr helfen, sofern du möchtest?“, fragt Lina nachdenklich. „Oh gerne, aber nicht ohne Frühstück!“, antwortet Elly lachend und freute sich über die spontane Hilfe.
Nach dem Frühstück machen die beiden sich ans Kistenauspacken. Da diese durch den schnellen Auszug nicht beschriftet sind, ist das gar nicht so einfach. Linas Fröhlichkeit tut das allerdings keinen Abbruch. Sie packt frohen Mutes eine Kiste nach der anderen aus und erfreut sich an jedem kitschigen Buch oder bunten Tuch. Kurz vor 11.00 Uhr klingelt es an der Wohnungstür. Elly geht hin und öffnet sie schwungvoll, um dann wie eine Salzsäure zu erstarren. „Hallo, ich bin Mike, du wirst Elly sein? Ich wollte Lina einsammeln!“, sagt der Mann und hält ihr freundlich lächelnd die Hand hin. Nicht nur, dass er ein Riese ist, er hat eine Stimme, die durch Mark und Bein geht und ein Duft, der sie ganz hibbelig werden lässt. Und dann ist dieser Mann auch noch ganz gut anzuschauen!
Ellys Gedanken schweifen langsam ab. Halt! Stopp! Er ist vergeben! Diesen Gedanken muss sie sich in den Kopf meißeln, damit dieser wieder klar denken kann. „Ja, ich bin ich, vergeben… ach Quatsch. Ich bin Elly“, stammelt sie. Er steht immer noch in der Haustür. Elly ist völlig überfordert und er regt sich nicht. Da ergreift Mike das Wort: „Braucht ihr noch Hilfe?“, fragt er freundlich lächelnd, als auch schon Lina um die Ecke gefegt kommt. „Oh schön, dass du da bist. Wir könnten noch ein paar Minuten deine starken Arme gebrauchen, mein – äh, Schatz.“ Dank der tatkräftigen Hilfe ist nach ein paar Minuten alles fertig und Elly hat endlich so etwas wie ein richtiges Zimmer.
Weil alles so gut lief und sie sich so gut verstehen, wird Elly für diesen Abend zum Essen in Mikes und Linas Wohnung im Dachgeschoss eingeladen. Gegen 19:00 Uhr läuft sie die Treppe nach oben und klingelt an der Tür mit der Aufschrift L & M. Mike öffnet auch gleich und umarmt sie herzlich zur Begrüßung. Lina schaut kurz aus der Küche heraus, um ihr freudestrahlend zuzuwinken. Elly staunt nicht schlecht, als sie die Wohnung betritt, hier oben, über den Dächern der Stadt.
Das Essen, das Lina gezaubert hatte, war köstlich gewesen und als sie sich alle sehr satt auf dem Sofa niederlassen, hat Elly nochmal Zeit, sich genauer umzuschauen. Diese Wohnung war wunderbar. Hier im Dachgeschoss waren überall offene Holzbalken, hohe weiße Fenster und hohe Decken. Eine warme Atmosphäre durch schöne Holzdielen, viele Kerzen, indirekte Beleuchtung, Kissen und Weihnachtsdeko. Ellys Wohnung war hiervon noch weit, weit entfernt, aber immerhin keine Bruchbude mehr. Mit einem Glas Wein machen sie es sich auf dem Sofa gemütlich, so kurz vor Weihnachten kann man von hier oben auch alle Lichterketten an den anderen Häusern sehen und in der Luft liegt Weihnachtsstimmung.