Kurze Frage zur Begriffsabgrenzung

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      Kurze Frage zur Begriffsabgrenzung

      Liebe Community,

      Sonntag Abend, fast offizielles Ende der Feiertage, die ich hoffe jeder für sich in seine(r) Art und Weise schön verbracht hat. Und ich komme mit folgender Frage in Bezug auf die Begriffe Dom und Herr. Es ist mir klar, dass diese keine Synonyme sind, auch wenn es zwischen den beiden Begriffen fließende Übergänge gibt. Dom, wie ich verstehe, ist allgemeiner und beschreibt die Rolle, die man in der BDSM-Konstellation übernimmt und selbstverständlich kann nur ein Dom der Herr sein, aber das muss er nicht zwangsläufig oder? Denn ich habe es so verstanden, dass der Herr eine intensivere Bindung zu seiner Sub pflegt oder erzähle ich jetzt Quatsch?

      Vermutlich gibt es doch keine eindeutige Antwort?

      Schönen Abend und guten Start in die neue Woche
      Juno oder Jovisuxor (mein Gott ich komme mit meiner Profilverwaltung durcheinander!)
      Meine ganz persönliche! Erfahrung:

      Mein Dom war er von dem Moment an, als ich mich entschieden habe, mich ihm zu unterwerfen,
      zu meinem Herrn wurde er, als ich mein Herz an ihn verschenkt habe.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Hallo @Juno



      gute Frage.

      Aber ich glaub auch dass es da keine generell gültige Definition gibt.

      So wie ich das schon mitbekommen habe wird die Bezeichnung „Herr“ nicht von jedem Paar benutzt. Es ist also nicht unbedingt „höher“ wie ein Dom.

      Aber ich muss dir schon auch beipflichten dass für mich ein Dom schon eine enge Bindung zu mir, ich traue ihm, lass mich dominieren….

      Dass jemand aber mein Herr wird, ich ihn so bezeichne.. da muss schon viel passieren…. Da gab es erst eine Person wo ich diese Bezeichnung zugelassen habe..

      Das ist für mich auch gefühlt intensiver. Ja da muss ich @Isegrim_w_devot auch recht geben… das hat schon auch viel mit dem Herz zu tun.

      Aber letztendlich ist wichtig wie du die Person siehst, was du fühlst, was dein Herz spricht wenn du an die Person denkst. Nicht wie du sie bezeichnest. Da wird jeder eine andere Meinung haben.


      So meine Meinung.
      Ich versuch es mal:
      "Dom/Dominant" wäre meine Selbstbezeichnung und Standortbestimmung im Koordinatensystem " Top - Switch - Bottom " auch und gerade in einem relativ neutralen Gesprächskontext bzw. "für Fremde" .
      "Mein Herr" nennt mich meine Sub in ähnlichen Fällen. Wobei sie mir diesen "Titel" verleiht und ich das als Ehre begreife .
      "Sir" nennt mich meine Sub, wenn wir spielen. Also so intim wie "Schatz" bei Vanillas und keine Bezeichnung, die ich mir selbst geben würde, aber mit stolz empfange.

      Juno schrieb:

      dann kommt die nächste Frage an Isegrim_w_devot, was genau bedeutet, jemandem sein Herz verschenken
      Kein Verliebtsein, die rosarote Brille blieb aus.

      Aber es gab ganz viel Vertrauen, dass mir nichts geschieht, was mir schadet.
      Da war das Gefühl, aufgefangen zu werden, als Mensch so wahrgenommen und geschätzt zu werden, wie ich bin,
      nicht auf ein Sexualobjekt reduziert zu werden.
      Es gab Dankbarkeit, Vorfreude, Verletzlichkeit, ich konnte mich "nackt" machen gefühlsmäßig, ohne dass er das zu meinen Ungunsten ausgenutzt hat.

      Herz verschenken bedeutet für mich, mich so zu zeigen, wie ich wirklich bin, mich verletzlich zu machen und absolut zu vertrauen.

      Einen Dom, dem ich auf einer Playparty oder in einem Spiel zu viert meinen Körper anvertrauen würde, würde ich niemals meinen Herrn nennen, weil er niemals so nah an meine Seele kommen würde. Verstehst du den Unterschied?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich habe jetzt auch überlegt, wie sich das in Worte fassen lässt - was @Isegrim_w_devot da beschrieben hat, kann ich absolut unterstreichen, da es mir ganz ähnlich ging. Keine Verliebtheit, aber Vertrauen, das Gefühl loslassen, mich ganz fallen lassen zu können, wahrgenommen zu werden so wie ich bin, mit all meinen Sehnsüchten und Phantasien.
      Er hat sich als "Dom" verstanden ... Ich habe mich schwer getan, ihn als "Herr" zu bezeichnen, und auch wenn er es gerne gehört hätte, hat er nicht darauf bestanden - für mich war das alles noch viel zu neu und ungewohnt. Aber mit der Zeit und mit zunehmender Vertrautheit hatte ich in manchen Situationen das Bedürfnis, ihn genau so anzusprechen. Selten. Es musste halt "passen" in dem Moment...
      Dazu gehört für mich viel Nähe. Das ist nichts, was in einem eher kurzzeitig angesetzten Setting für mich angemessen wäre.
      ich habe nie meinen Partner "Herr" genannt, weil eben genau das für mich unpersönlich ist. Mein Partner ist mein Liebster, mein Schatz... solche Bezeichnungen. Heißt das gleichzeitig, dass ich keine enge Bindung zu meinem Partner aka Dom habe? Nö.
      Es gibt viele Menschen die eine bestimmte Bezeichnung für ihren Dom brauchen/schön finden. Für mich bezeichnet Dom einfach nur, dass mich mein Partner dominiert. Wie eng und intensiv das ist, liegt zwischen den Personen, hat aber meiner Meinung nach keine extra Bezeichnung nötig.
      Ich meine, wenn ich jemanden "mein Herr" nenne, ist es doch genauso persönlich, wie wenn ich jemanden "mein Liebster" nenne. Bei dem einen wird die Neigung verdeutlicht, ich weiß (und/oder spüre) auch so wo wer seinen Platz hat :pardon:
      Lass die Leute reden, denn wie das immer ist
      Solang die Leute reden, machen sie nichts Schlimmeres.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dieKleine ()

      :pardon: Jede(r) siehts wohl anders :D Hatte @Talon ja schon angekündigt :yes:

      Bei Veranstaltungen ist mir allerdings aufgefallen, dass hier bei Beschreibungen/Abläufen/Howtos etc. eigentlich immer die Begrifflichkeit Herr/Herrin genutzt wird. Deshalb seh ich das immer so als förmlicheBegrifflichkeit um auxh eindeutig nach aussen zu demonstrieren, wer das Sagen hat :D
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Ich zitiere Isegrim_w_devot "Herz verschenken bedeutet für mich, mich so zu zeigen, wie ich wirklich bin, mich verletzlich zu machen und absolut zu vertrauen"
      Ja ich denke, ich verstehe sehr gut was sie meint, auch wenn ich keine Vorstellung habe wie ein Dom, sondern wie ein Herr sein kann. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich ganz am Anfang einer Reise befinde, die , wie bereits an einer anderen Stelle erwähnt, mich völlig durcheinander bringt und ich sie als sehr intensiv erlebe

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Juno ()

      Ich würde es so erklären, dass "Dom" der Überbegriff ist welches alles umfasst. "Herr" ist ein Unterbegriff welches es dann spezialisiert.
      So wie zum Beispiel "Hund" der Überbegriff ist und es dann Unterbegriffe gibt wie "Labrador" "Poodle" "Chihuahua" usw.
      Es gibt viele verschiedene Bezeichnungen für einen Dom und man muss entscheiden was für einen selbst stimmig klingt.

      Alaia schrieb:

      Ich würde es so erklären, dass "Dom" der Überbegriff ist welches alles umfasst. "Herr" ist ein Unterbegriff welches es dann spezialisiert.
      So wie zum Beispiel "Hund" der Überbegriff ist und es dann Unterbegriffe gibt wie "Labrador" "Poodle" "Chihuahua" usw.
      Es gibt viele verschiedene Bezeichnungen für einen Dom und man muss entscheiden was für einen selbst stimmig klingt.
      Das ist eigentlich mal ein interessanter Ansatz, genauso wie die vielen anderen Äußerungen hier.

      Dom ist als Rollenbezeichnung sehr häufig in Gebrauch , sodass ich diesen als Überbegriff des Raumes sehen würde, wo sich Herr 'zuteilen' lässt. Ich setze es also ebenfalls nicht gleich mit Dom auf eine Stufe.

      Ich verstehe allerdings, dass es für einige eben die eine bestimmte Person ist, mit einer ganz besonderen Bedeutung / Tiefe / Vertrauensbasis.

      Oder auch eben eine weitere Unterkategorie von Rollenbezeichnung - in Verbindung mit Sklaven sieht man sehr oft ebenfalls den Begriff Herr.
      - Flauschige Grüße von Fuchsherz
      P.S. Umarmung gefällig? Egal ob wegen schlechter Laune oder einfach so - bedient euch! *Topf mit Umarmungen hinstellt*
      Der Ursprung der Bezeichnung Herr, ist eigentlich nur das deutsche Master.
      Früher wurde die Bezeichnung verwendet wenn der dominante Part auch bereit war, jemanden als sein Eigentum anzunehmen.
      Daher auch die Bezeichnungen M/s für Master/slave und im deutschen H/s für Herr/ sklavin.
      Im Laufe der letzten Jahre werden aber sowohl der Begriff Herr und Dom synonym verwendet, wie sich auch eine Zeit lang viele Devote als Sklave/ Sklavin bezeichnet auch wenn es nicht um eine Beziehung im H/s Bereich ging.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Zur Ergänzung der weibliche Master wurde Mistress genannt.
      Auf Grund der problematisch historischen Bedeutung wird der Begriff Sklave/Sklavin gerade in den USA sehr häufig durch Serf ersetzt.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.