Erniedrigung

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      Wie hier schon öfters beschrieben ist Erniedrigung auch für mich eine Gratwanderung.
      Sie kickt mich ungemein. Aber nicht jede Art. Verbale Erniedrigung im Sinne von Beleidigungen oder ähnlichem, gefällt mir nicht, ich kann sie nicht einmal wirklich ernst nehmen.
      Allerdings gefallen mir die “subtileren”Varianten unglaublich. Sie zeigen mir sofort meinen Platz und das genieße ich. So ist es zum Beispiel mit Ohrfeigen (wobei die schon auch sehr direkt erniedrigend sein können) oder auch mit Zurechtweisung und Tadel und zwar so, dass ich mich fühle wie ein kleines Kind, was einen Fehler begangen hat… Erniedrigungen turnen an, bringen mich nahezu unmittelbar (tiefer) in den Sub-Modus, können aber auch ein Grenzspiel sein.
      Da ich mit Kritik nicht gut kann und ich in dem Moment meistens auch weiß, dass dieses Verhalten (z.B. ihn nicht ausreden zu lassen) tatsächlich als unangenehm/unpassend/falsch… empfunden wird und es eventuell sogar etwas ist, was ich selbst an mir nicht mag. Ich nehme die Worte also ernst, weil ich auch weiß, dass sie durchaus ernstgemeint sind. Es wäre für mich auch nicht erniedrigend und so eben auch kein Kick, wenn ich wüsste, sie sind nicht ernst gemeint.
      Fazit ist also: Bestimmte Arten der Erniedrigungen machen mich unglaublich an und zeigen mir meinen Platz, aber können auch schnell dazu führen, dass Tränchen fließen, was aber der Erregung nicht unbedingt einen Abbruch tut. ;)
      Erniedrigung ist bei mir ein sehr heißes Eisen, am dem sich sowohl mein Herr (oder generell mein Gegenueber), wie auch ich arg verbrennen können. Daher bleibt es idR aussen vor.

      Grad wer Erniedrigung ausserhalb von BDSM erfahren hat, womoeglich ueber Jahre hinweg, ist da oft ein 'gebranntes Kind', wie es so schoen heisst & das trifft auf mich mit zu.

      Mein Selbstwertgefuehl ist dann erstmal wieder fuer Tage im Eimer, wenns schief ging, oder der falsche Knopf zur falschen Zeit dabei gedrueckt wurde & das (glaube ich) moechte mein Herr weder sich noch mir auf laengere Sicht antun. Zumal jede Erniedrigung die "falsch trifft" mein generelles Selbstwertgefuehl, was eh nicht das Beste ist, nur noch weiter runterschraubt, also den Durchschnitt des Gefuehls.

      Da das auf lange Sicht gesehen sehr zerstoererisch waere & somit am Ende gg. die Beziehung arbeiten wuerde & mein Herr das genauso sieht (meines Wissens nach), fahren wir mit der Nutzung in homoeopathischen Dosen dessen ganz gut.
      Ich hätte da mal eine Frage zu Erniedrigung, im Augenblick schwimmt mein Kopf da ein bisschen.
      Also es geht nicht um verbale Erniedrigung, sondern um erniedrigende Praktiken und zwar speziell um die Begriffsbestimmung, die Definition oder wie ihr das Ganze versteht.
      Falls sich nun einer fragt, wieso denn eine Begriffsbestimmung?
      Ich denke in Worten. Ich kann mich und eine Situation mich betreffend nur reflektieren, wenn ich die passenden Worte dafür im Kopf habe. Ich kann auch mit anderen nur kommunizieren, mich austauschen, wenn wir Worte dafür haben.
      Ich brauch also Worte zur Kommunikation mit mir selbst und anderen.

      Nun zur Frage:
      Wenn zwei Menschen auf Augenhöhe sind, kann ma einen davon durch eine Tat erniedrigen. Die Augenhöhe verflüchtigt sich, einer ist niedriger. ZB wenn Arbeitskollege will, dass ich mich hinknie. Ich fühle mich schlecht dabei (falls ich es überhaupt mache). Dies ist ein Fall von Erniedrigung, bei dem mir der Begriff vollkommen klar ist und zwar, weil das Gefühl der Erniedrigung mit der Tat des Erniedrigens übereinstimmt (falls man mir folgen kann, bin wirklich etwas verwirrt).

      Sagt Dom ich solle mich hinknien und ich knie, ist das doch Ausdruck der nicht vorhandenen Augenhöhe. Ich war also quasi ja vorher schon niedriger. Ist das dann Erniedrigung?

      Anderes Beispiel:
      Machtgefälle vorhanden, Sub niedriger als Herr, Sub kniet eh schon
      Sub soll Dom die Füße küssen oder den Hintern, was ihr euch besser vorstellen könnt.
      Ist es dann nur Erniedrigung wenn sie sich schlecht fühlt dabei? Also erkenne ich die Erniedrigung durch das schlechte Gefühl (das ja dann trotzdem auch erregend sein kann?)
      Oder ist die Handlung an sich Erniedrigung ohne dass das Gefühl dabei eine Rolle spielt?
      So wie Oralverkehr Oralverkehr ist, egal ob Partner das mag, liebt, hasst oder doof findet?

      Falls einer meine Ausführungen bis hierher durchgehalten hat und nicht jetzt ebenso verwirrt ist wie ich, dann wäre ich für eine Erklärung dankbar ^^
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      @Amarena
      Dass Dom und Sub sich im Kontext des Spiels nicht auf Augenhöhe befinden, bedeutet ja nicht, dass der Abstand zwischen ihnen zu jedem Zeitpunkt derselbe ist; und auch nicht, dass er immer gleichmäßig präsent im Vordergrund steht. Erniedrigung ist für mich jede Handlung, die dazu führt, dass das Gefälle temporär oder dauerhaft größer wird oder dass es besonders deutlich ins Bewusstsein tritt.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.
      @Amarena die gleiche Frage habe ich mir auch schon häufiger gestellt. Da so einiges, was ich selbst gar nicht erniedrigend finde, wohl als Erniedrigung zählt. *grübel*
      Ich danke dir für das (doch recht gute) Ausformulieren, mir ist das bisher so nicht gelungen und ich brenne für die folgenden Antworten.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Also, die Frage ist , was Du als Erniedrigung bezeichnest und eben auch empfindest oder sie so erlebst.

      Bsp.
      Ns-Spiele.
      Es gibt Damen für die diese Praktik bereits ein Problem darstellt, um so erniedrigender wird es nun sein, wenn sie in so eine Situation gebracht werden.. und das schamhafte dabei unumgänglich hervortritt.

      Es gibt aber andere, die werden über die gleiche Praktik nur lächeln, weil bei ihnen kein Gefühl von Erniedrigung entsteht.
      Und ich spreche jetzt noch nichtmal von einem Empfangen durch den Dominanten.
      ...
      Auch hier gibt es wieder eine Schublade, da gehört dann dies und jenes nach der Masse rein, aber entscheidend ist so meine Meinung , ob das Gefühl von Erniedrigung entsteht.
      @Amarena ich finde Du hast es sehr gut formuliert. Für mich ist Erniedrigung nicht gleich Erniedrigung. Es kommt sehr darauf an was und von wem diese Erniedrigung aus geht. Egal ob verbal oder als Handlung. Von gewissen Personen lasse ich mich erniedrigen und von anderen gar nicht. Wenn die Erniedrigung von meinem Meister ist fühlt sie sich auch in der Regel gut an. Sie weist mich auf meinen Platz, zeigt mir wer und was ich bin, wo ich hingehöre.
      Wir spielen sehr oft in diesem Bereich, den andere als "erniedrigend" empfinden, für mich ist es sogar erhöhend, weil ich für ihn so sein kann...

      Und ich empfinde auch keine Schmach oder Scham, sondern als klares Zuweisen meines Platzes, wozu manch andere sklavin nicht in der Lage wäre...

      Da entsteht Stolz seinerseits, welcher sich dann in mir spiegelt.
      Ich hoffe, ich hab dich jetzt nich ganz durcheinander gebracht :rot: .
      Und was ist wenn Dom erniedrigt, aber Sub sich nicht erniedirgt fühlt? @Anfuehrungszeichen
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Danke für den vielen Input :blumen:

      Wenn also eine für andere sehr erniedrigende Handlung ausgeführt wird, die sich für mich nicht erniedrigend anfühlt, weil ich auf der Ebene des Subspace schon ziemlich weit niedrig angekommen bin, dann ist es also für mich keine Erniedrigung.
      Ich fühle keine Scham, kein "eine stufe niedriger rutschen", nur eine gewisse innere Ruhe.
      Also keine Erniedrigung, weil Erniedrigung vom Gefühl abhängt, das Sub hat.
      Habe ich das soweit richtig verstanden?

      Ist es dann für Dom weniger gut, eine erniedrigende Handlung auszuführen, wenn Sub sich dabei gar nicht erniedrigt fühlt?
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      @Anfuehrungszeichen Wir sind jetzt 11 Jahre zusammen. Er sollte mich also kennen. Für mich ist nichts erniedrigend was er macht. Ich sehe höchstens manches als Herausforderung an, der ich mich stelle,
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Die letzte Antwort liegt ein Weilchen zurück, aber vielleicht kann ich mit einer anderen Perspektive nochmal frischen Wind reinbringen:
      Sicherlich gehört gute Kenntnis über die Partnerin zu „effektiver“ Erniedrigung dazu, das wusste ich auch schon, bevor ich den Thread in mir aufgesaugt habe. Was die eine „kickt“, lässt die andere kalt oder stößt sie sogar ab. Da sind viele feine Nuancen drin, weswegen gründliches Kennenlernen notwendig ist.
      Ich als Dom wüsste nicht, ob es mir gut täte, sie zu erniedrigen, vor allem verbal wäre ich da äusserst vorsichtig. Ich bin ein sensibler und empathischer Mann und würde mich, wenn ich bestimmte Dinge zu ihr sagte, wohl mit anderen Augen sehen hinterher. Das würde mich mitnehmen, nicht spurlos an mir vorbeigehen.
      Es würde aber gleichzeitig die wunderbare Situation schaffen, dass wir beide das Aftercare sehr wertschätzen würden.
      Im Moment kann ich mir aber nicht vorstellen, etwas zu ihr zu sagen, was ich nicht grundsätzlich auch so meine.
      Hallo zusammen.

      Es ist interessant, wie Erniedrigung auf mich wirken und dass mich gelegentlich auch einfach der Wunsch überkommt, erniedrigt und gedemütigt zu werden.

      Besonders intensiv wirken aber dabei, wenn Dritte/Öffentlichkeit mit involviert sind.

      So wirkt das öffentliche 24/7 Tragen mein Halsreif demütigend, wenn ich von Dritten darauf angesprochen werde. Oder wenn ich auf dem Straßenfest neben meinem Herrn knien darf.

      Anders hingegen wirkt die Erniedrigung, wenn ich mich alleine und somit intim bei meinem Herrn befinden darf. Da wirken seine Worte oder "Handlungen" unmittelbar nur aif mich und ich bin mit meinem Kopf dann auch nur bei ihm. Sein Handeln wirkt dann häufig dazu, dass ich mich noch deutlicher bemühe, ihm zu gefallen...

      Ich merke gerade, dass es mir schwer fällt, die Wirkung in Worte zu fassen. Irgendwie ist es einfach ein Schalter, den Erniedrigungen bei mir umlegen.

      Shayleigh schrieb:

      Smartme1278 schrieb:

      Oder wenn ich auf dem Straßenfest neben meinem Herrn knien darf.
      Ich hoffe, mit dem Straßenfest ist der CSD oder etwas Ähnliches gemeint, und nicht das Nachbarschaftsfest, bei dem auch Kinder anwesend sind....
      Schönen guten Morgen.

      Selbstverständlich meine ich damit "Ähnliches", um genau zu sein, das Folsom Wochenende. Glaube mir, dass mein Herr und ich soviel Anstand haben, dieses nicht vor Unbeteiligten und gar erst, vor Kindern/Heranwachsenden machen zu wollen. Aber vielen Dank Deiner Nachfrage und Wunsch nach Klarstellung