Wenn eine little/middle ihren "Raum" braucht...

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      Wenn eine little/middle ihren "Raum" braucht...

      Gestern hatte ich ein langes klärendes Gespräch mit meinem Partner bzw Dom, viele Dinge sind an dem Abend gefallen welche schon eine Weile an mir genagt haben, mich beschäftigt haben. Unter anderem der Wunsch meine litte bzw middle Seite mehr einzubinden, gemeinsam zu schauen was meine Bedürfnisse diesbezüglich sind, damit ich diesen noch wachsenden Teil in mir nicht unterdrücken muss. Diese Zurückhaltung meinerseits in diesem Thema hat mich bereits unglücklich gemacht, was auch negativ unsere Beziehung beiflusst hat und gestern hab ich all meinen Mut zusammen genommen und hab es angesprochen.

      Eigentlich war von Beginn des Kennenlernens klar das ich so bin, und habe ihm mehrmals gesagt wie sich das nennt, er meinte er akzeptiere es, nur wusste ich er hatte vor mir noch nie wen wie mich. Und in einem unbedachten Moment meinte er einmal es wäre eher ein Komplex und kein Kink, Vorliebe oder wie immer man das auch bezeichnen möchte und solle ja nicht anfangen ihn Daddy zu nennen. Diese Aussage hatte mich irgendwie sehr verletzt und damals hatte ich versucht ihm das ganze auch irgendwie zu erklären aber scheinbar hat sich das ganze Thema dann in den Sand verlaufen und wurde unter den Teppich gekehrt.

      In unserer 3 monatigen Beziehung sind sowohl schon viele Glückmomente entstanden als auch welche die mich sehr traurig und wütend gemacht haben, was ich dann natürlich auch kundgetan habe. Jedoch endeten solche Momente meist darin, wenn ich was angesprochen hatte, er es sich scheinbar zu Herzen nahm aber Stunden später genau den selben Fehler machte und ich noch trauriger wurde und immer weniger angesprochen hatte und nur noch vor mich hingrübelte und regelrecht knurrig bzw dauerhaft mies gelaunt und regelrecht lustlos war. Ich habe einfach gemerkt wie sehr es mir fehlt "klein" sein zu dürfen, ich sein zu dürfen, mich in der Hinsicht angenommen zu fühlen, und wie viel Energie es mich kostet hat, die Kleine in mir die ganze Zeit zurück zu drängen, im Zaum zu halten und nicht verenden zu lassen.

      Gestern habe ich ihm geraten in diversen Foren zu dem Thema middels/littels zu stöbern, habe ihm angeboten jede Frage zu beantworten die damit zu tun hat um mit ihm diesen für ihn unbekannten Pfad zu beschreiten. Er meinte er möchte es gerne versuchen, denn er liebe mich viel zu sehr und würde mich auf keinen Fall verlassen wollen und ich solle ihm etwas Zeit geben. Ich habe trotz diesem langen klärenden Gespräch die Befürchtung, dass das wieder im Sand verläuft. Es dazu führt das meine Gefühle für ihn mit der Zeit immer weniger werden, was seit Beginn der Beziehung leider auch eingetroffen ist, ich liebe ihn dennoch hab aber Angst, dass mein Drang meine Bedürfnisse, irgendwann Überhand nehmen und die noch vorhandene Liebe und Zuneigung zu wenig sind um diese Partnerschaft in der Form weiterführen zu können. ;( Das alles ist gestern zur Sprache gekommen und noch immer bin ich am grübeln... Wie wird das alles weitergehen? Wo führt mich diese Reise hin? Wird es klappen? Warum fühle ich mich immer noch so unsicher?

      War jemand hier im Forum vielleicht mal in einer ähnlichen Situation und kann mir vielleicht Tipps geben wie ich mit dem ganzen Gedanken-kuddelmuddel zurecht kommen kann?

      PS.: Ist ein ganz schön langer Text geworden. X/ Hoffe jedoch es nimmt sich dennoch wer Zeit es zu lesen.
      Hallo @Amayaa,

      Dein Text ist nicht zu lang. Manchmal braucht es ein paar mehr Worte, um Gedanken zu sortieren. Du hast Dein Gefühlschaos insgesamt sehr treffend beschrieben.
      Ihr empfindet Liebe füreinander, merkt aber, dass die jeweiligen Neigungen / Kinks leider doch nicht so gut passen, wie zunächst erhofft.


      Amayaa schrieb:

      (…)



      Eigentlich war von Beginn des Kennenlernens klar das ich so bin, und habe ihm mehrmals gesagt wie sich das nennt, er meinte er akzeptiere es, nur wusste ich er hatte vor mir noch nie wen wie mich. Und in einem unbedachten Moment meinte er einmal es wäre eher ein Komplex und kein Kink, Vorliebe oder wie immer man das auch bezeichnen möchte und solle ja nicht anfangen ihn Daddy zu nennen. Diese Aussage hatte mich irgendwie sehr verletzt (….)

      So wie Du das beschreibst, dürfte es ein sehr harter Schlag gewesen sein. Es zeigt doch, dass er zwar wissen mag, was Du bist, aber anderseits nicht in Deine Gefühlswelt eintauchen will oder kann.
      Du erhoffst Dir einen Daddy, der das Little oder Middle annehmen und führen kann, er weist genau diese Rolle zumindest in der Situation von sich.

      Das vertrackte ist meiner Meinung nach jedoch, dass man sich seine Neigung nicht ausgesucht hat oder aussuchen kann. Es hat nichts mit „wollen“ zu tun, in wem wir uns verlieben, ob wir auf Schmerzreize „geil“ werden oder unsere Befriedigung in der Berherrschung/Demütigung des Partners finden.
      Gut ist, dass ihr in einen wirklich offenen Austausch gekommen seid. Und ich wünsche Euch, dass ihr für Euch beide einen Weg findet, in dem Eure persönlichen Bedürfnisse erfüllt werden.
      Liebe @Amayaa,

      Du kannst sehr gut formulieren, was Du brauchst und Dir wünscht, das ist schon mindestens die Hälfte des Weges.

      Was mir bei Deiner Schilderung fehlt, ist der Blick auf ihn und seine Wünsche. Was wünscht er sich von Eurer Beziehung? Hat er das schon formuliert?

      Wenn noch nicht geschehen: ich könnte mir vorstellen, wenn Du ihn das fragst, "ihn" und seine Bedürfnisse ebenso in den Fokus rückst wie die Deinen, dann kann sich daraus eine ganz spannende Dynamik entwickeln.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Vielen Dank für deine Antwort und dass du dir die Zeit genommen hast das ganze mal durchzulesen @Gordon! ^^
      Ich glaube ich hätte noch ewig so weiter schreiben können, aber wollte auch nicht, dass es zu sehr in die Tiefe geht und es vielleicht verwirrend wirkt oder so.

      Gordon schrieb:

      Ihr empfindet Liebe füreinander, merkt aber, dass die jeweiligen Neigungen / Kinks leider doch nicht so gut passen, wie zunächst erhofft.
      Hast du Treffend formuliert!

      Ja irgendwie war es auch ein harter Schlag, auch wenn es in einem unbedachten Moment seinerseits gefallen ist und es ja gar nicht seine Absicht war mich zu verletzen, geistert diese Aussage immernoch in meinem Kopf herum...

      Wie vertackt das ganze nun wirklich ist, wird sich mit der Zeit noch herausstellen, ich möchte ihm zumindest eine Chance geben auch wenn es vielleicht nicht ganz so einfach werden wird. Wenn ich für mich jedoch zu dem Schluss komme, dass das ganze einfach nicht funktioniert, muss ich für mich dann entscheiden wie ich das ganze handhabe und ob ich einen Schlussstrich ziehen muss, um mein Seelenwohl zu schützen. Aber auch das hab ich ihm bereits gesagt.
      Liebe @Louise soweit ich in Erfahrung bringen konnte möchte er eine Partnerin fürs Leben, jemanden mit der er eine Familie gründen kann (was auch vorstellbar ist für mich), seinen äußerst ausgeprägten Sadismus frönen kann (wusste anfangs nicht wie extrem dieser ausgeprägt ist im Vergleich zu meinem wenig ausgeprägten masochismus, er meint er könne es mir zuliebe abstellen und ihm würde ja nichts fehlen, bin ich mir unsicher ob sowas überhaupt geht...), jemanden der Shibari genauso liebt wie er (etwas was ich auch sehr mag), jemanden der seinen großen Hunger nach Sex stillen kann (dazu fühle ich mich teilweise nicht instande, da ich im Vergleich zu ihm nicht so oft Lust und Erregung verspüre und ich grundsätzlich sehr wenig sex brauche und ihn auch meist auch nicht vermisse), jemanden der mit ihm auf kinky Events geht, Animes schaut, vielleicht auf conventions geht, ehrlich mit ihm ist und auch mit seinen Hobbys wie gamen am PC, tabletop spielen usw zurechtkommt. (bis auf tabletop spiele sind die Interessen dahingehend gleich)

      Reicht dir das für eine Einschätzung? Wenn nicht müsste ich ihn nochmal fragen und auf eine ausgeprägtere Antwort hoffen.
      Liebe @Amayaa, als wichtig erachte ich, dass Ihr das untereinander besprecht, was offenbar geschieht - sehr gut! Ich bin da gänzlich unwesentlich, es geht mir darum, Euch ggf. Wege zu zeigen, wie Ihr herausfinden könnt, ob es für Euch richtig ist, den Weg gemeinsam weiterzugehen und auf weitere Ebenen (Familiengründung etc.) zu steigen. Daher: vielleicht wäre es noch von Vorteil, den Punkten eine persönliche Wertigkeit zu geben.
      Konfliktpotential sehe ich beispielsweise beim elementaren Thema Sex. Er scheint lt. Deiner Aussage gern viel davon zu genießen, Du eher weniger. Wie wichtig ist Euch dieses Viel/ Weniger jeweils? Sollten die Interessen hier stark auseinander driften, welche Möglichkeiten des Umgangs mit dem Thema seht Ihr? Weiteres Konfliktpotential sehe ich beim Thema Sadismus/ Masochismus. Auch hier: wie wichtig ist jedem von Euch das Thema bzw. inwieweit könnt Ihr dem jeweils anderen entgegenkommen, ohne dass (langfristig) etwas fehlt oder Ihr Euch selbst verliert? Ein Fehlen nagt oft nämlich doch mit der Zeit an der Lebenszufriedenheit. Das sollte nicht unterschätzt werden.
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      Oh ja ich bin sehr dankbar für diese offene Kommunikation mit ihm und ich möchte das auch weiterhin so ausführlich haben, damit jeder einfach auch weiß woran er ist!

      Genau diese zwei Konfliktpotentiale (sex und sado/maso) sind eben die Knackpunkte die mir durchaus bewusst sind!
      Mir ist dieses wenig Sex wichtig könnte man sagen, wie gesagt bei mir ist dieses Bedürfnis nicht so ausgeprägt (möchte ich auf jeden Fall auch mit meinem Frauenarzt demnächst mal abklären ob es vielleicht auch hormonell bedingt sein könnte), und ich sehe wie sehr er sich zurückhalten muss, und er selbst hat mir gesagt er würde sich mehr Sex wünschen weil einmal in der Woche wäre ihm zu wenig, bei mir ist es so das auch einmal im Monat reichen würde, wie bereits erwähnt vermisse ich den Sex auch nicht wenn mal länger nichts ist. Jedoch fühle ich mich auch irgendwie schlecht wenn ich ihm nicht das geben kann was er braucht. Ist das irgendwie nachvollziehbar?
      Er hat mich gefragt ob er im Notfall seine Lust mit einer anderen Person befriedigen dürfte, was mich zu der Annahme bringt, das Sex bei ihm durchaus einen sehr hohen Stellenwert hat. Ich habe diese Frage bejaht, jedoch trotzdem Bedenken geäußert wie das ganze unsere Beziehung beeinflussen könnte...

      Zum Thema SM, er meinte wir tasten uns langsam voran und schauen wie mein Schmerzempfinden ausgeprägt ist und auf welche Reize ich wie reagiere,ansich ja was gutes, es hat sich aber rausgestellt, dass ich nicht so "hartgesotten" bin wie ich geglaubt habe und wie sehr er es bisher von anderen Partnern gewohnt war, und es in der Euphorie für ihn manchmal echt schwer ist sich zu zügeln. (keine Angst bisher wenn er merkte das es zu viel für mich wurde hat er gut reagiert und sich zurückgezogen) Er hofft zumindest das ich mich an die Schmerzreize gewöhne und mit der Zeit vielleicht mehr zulassen kann. Die Frage ist nur ob sowas überhaupt möglich ist? Aber ich denke auch da wird es Grenzen geben.

      Hinzu kommt das ich mit ihm schon auf ein paar Events war, wo auch öffentlich gespielt wurde und wenn es besonders heiß einherging bzw hart einherging, seine Augen sich nur schwer von solchen Dingen abwenden konnten, du ihm regelrecht angesehen hast
      wie es sein Verlangen entfachte und wie sehr er sich danach sehnte und es ihn in den Fingern juckte. (so hat er es ausgedrückt)

      Und genau diese Dinge sind das was in meinem Kopf, in meinen Gedanken verankert ist, und mich irgendwie in Angst versetzen wenn ich daran denke. Denn kann man das wirklich einfach so abschalten so wie er es gestern gemeint hatte? In meinem Kopf dreht sich alles... Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dauerhaft möglich, denn meiner Annahme nach bleibt sowas doch immer im Hinterkopf, man wird immer Fantasien diesbezüglich haben, und ich stelle mir das sehr kontraproduktiv vor wenn man der Annahme ist, dass das nicht einmal doch an der Zufriedenheit nagen könnte.
      Er meint nämlich, dass er alles für mich zurückschrauben möchte und behauptet recht selbstsicher ihm würde dann ganz bestimmt nichts fehlen, aber wie will er das wissen? Und spricht seine Frage sich seine sexueller befriedigung bei wem anderes holen zu dürfen denn nicht gegen diese Aussage aus? (das ihm ja auf Dauer nichts fehlen würde?!)

      Ich bin einfach Mordsdrum verwirrt X/

      Amayaa schrieb:

      Ich bin einfach Mordsdrum verwirrt
      Fühlst Du Dich aktuell unter Druck gesetzt, durch Dich selbst oder durch ihn? Oder durch die Natur, welche beispielsweise eine Familiengründung (mit Kindern) nun mal zeitlich begrenzt?

      Amayaa schrieb:

      Zum Thema SM, er meinte wir tasten uns langsam voran und schauen wie mein Schmerzempfinden ausgeprägt ist und auf welche Reize ich wie reagiere
      Willst Du das? Dich voran tasten und Deine diesbezügliche Grenze finden lassen? Ist Dir das selbst ein Bedürfnis?

      Amayaa schrieb:

      mich irgendwie in Angst versetzen wenn ich daran denke
      Diesen Teilsatz finde ich zentral in Deinem Beitrag. Denn Angst sollte in der Primärbeziehung daheim so überhaupt keine Rolle spielen.

      Amayaa schrieb:

      Er meint nämlich, dass er alles für mich zurückschrauben möchte und behauptet recht selbstsicher ihm würde dann ganz bestimmt nichts fehlen, aber wie will er das wissen?
      Und hier glaube ich/ vermute ich, dass er sich selbst anschwindelt. Er hofft bestimmt, dass es so ist, bin aber, auch aufgrund dessen:

      Amayaa schrieb:

      sich seine sexueller befriedigung bei wem anderes holen zu dürfen
      ähnlicher Ansicht wie Du.

      Hier ist es dann wieder elementar, zu einer Einigung zu finden, die für beide passt, oder aber Konsequenzen zu ziehen. Es ist sehr vieles möglich, so lang beide insoweit auf ihre Kosten kommen, dass es ihnen gut damit geht, auch langfristig.

      Wenn ich mich selbst frage, was ich am Ende meines Lebens sagen können soll über mein Leben, ist die Antwort folgende: dass ich viel glücklich war. Da ich die meiste Zeit mit Schlafen, die zweitmeiste mit Arbeiten und die drittmeiste mit meinem Partner verbringe ... habe ich eine tolle Matratze, hoffentlich bald wieder einen Job, wo ich gern hingehe und eine Partnerschaft, in der ich möglichst wenig Kompromisse machen muss.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Naja einerseits mach ich mir selbst einen Druck, weil ich einerseits seine Bedürfnisse befriedigen möchte aber andererseits nicht in dem Ausmaß machen kann wie er es bräuchte. Noch dazu gibt es auch irgendwie Druck von seiner Familie, sie haben mich schon sehr lieb gewonnen (und ich sie auch) sehen mich als beste Partnerin die er bisher hatte, und wollen am liebsten das ich sofort zu ihm ziehe, heirate (was er auch am liebsten hätte, und mehrmals gesagt hat), und Kinder kriege, was meines Erachtens nach einfach alles viel zu verfrüht ist.

      Dieses herantasten ist wirklich wichtig, da ich an sich noch nicht viel Erfahrung in Sachen Sm bzw Ds habe und bei manchen Sachen immer noch nicht weiß wie ich reagiere und was ich benötige was sich jedoch mehr und mehr rauskristallisiert.

      Genau diesen Gedanken zum Thema Angst hab ich nämlich auch...
      Das mit dem selbstanschwindeln und Hoffen halte ich auch für sehr wahrscheinlich.

      Er meinte er möchte sich zu dem Thema Ddlg informieren und das ganze zumindest versuchen, im Notfall würde er auch zulassen dass ich mir einen Daddydom bzw Careciver suche, damit meine Bedürfnisse gestillt werden können, falls er es nicht kann denn verlieren möchte er mich keinesfalls.
      Einerseits ist das ein guter Ausweg nur hab ich wiederum auch wieder Angst, dass dann doch die Beziehung darunter leiden könnte.
      Ich weiß nicht ob ich mir einfach viel zu viele Gedanken mache oder ob es vielleicht nicht doch berechtigt ist.... Gerade für so einen kopfmenschen wie mich sind manche Sachen manchmal schwer nachzuvollziehen und werden gedanklich in fetzen gerissen und untersucht... Deswegen brauche ich wen der mir sehr viel Resonanz gibt, der meinen Kopf auch mal zum Schweigen bringen kann, mich besänftigt wenn ich irgendwelchen Dingen übertreiben sollte, viel Geduld beweist, auf mich achtet und für mich sorgen kann wenn ich mal mit was überfordert bin oder unwohl fühle, oder in Bezug auf Aftercare besonders auf Nähe, Lob und Sanftheit bedacht ist. Was im Moment bei mir nicht vorherrscht, was ich auch in unserem gestrigen Gespräch angesprochen hatte,und er auch versuchen möchte einzubauen.

      Ich möchte auf jeden Fall dem ganzen eine Chance geben und schauen ob wir ein Level der Glückseligkeit erreichen können wo wir beide zufrieden damit sind bzw damit leben können. Ich habe ihm aber gesagt das ich solange nicht komplett bei ihm einziehen werde oder ihn heirate (was er beides zu 100% möchte wie er mir versichert hat) wenn ich mir nicht sicher sein kann das wir beide glücklich sind, ich will nicht das wir uns in eine Sache stürzen die einen hinterher unglücklich zurücklassen könnte. Ist das irgendwie verständlich ausgedrückt?
      Hmmmmm …. Ich finde Ihr habt keinen so verkehrten Ansatz. Ihr liebt Euch und offenbar seid Ihr sogar bereit für die Bedürfnisse des anderen deutliche Kompromisse zu machen.

      Jetzt bist Du ja noch recht jung (hat Dein Partner ein ähnliches Alter?), da würde ich mir durchaus überlegen ob und wie groß die Kompromisse sein sollten, dürfen, können wenn man eine Ehe inkl. Kindern als Ziel hat.


      Aus Deinen Zeilen lese ich, dass Dir ein gemeinsamer Weg mit möglichen Kompromissen lieber wäre?

      Probiert Euch aus, schaut wohin es gemeinsam gehen kann, redet viel. Du bist noch jung und nichts ist in Stein gemeißelt.

      Sollte sich wirklich herausstellen , dass Eure Neigungen wenig Schnittmenge haben, würde ich persönlich nochmal in mich gehen was das Öffnen zum Ausleben der Neigung mit mir macht. Wenn es ein rein positives Gefühl ist, warum nicht, bei Zweifeln würde ich da dann nochmal sehr genau auf die Basis schauen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich bin 26, er ist 31 um genau zu sein, genau das gilt es jetzt in nächster Zeit herauszufinden...

      Natürlich wäre mir ein gemeinsamer Weg am liebsten, aber lässt sich das beeinflussen? Zu einem gewissen Grad bestimmt, ich glaube aber auch da gibt es Grenzen. Die gilt es herauszufinden und zu schauen was machbar ist was nicht, und wann etwas nicht doch zum scheitern verurteilt ist.
      Wir werden auf jeden Fall einiges ausprobieren, das ganz sicher und viel reden werden wir auf jeden Fall müssen sonst wird das nichts... Genau so ist es, nichts ist fix!

      Das ist ein guter Rat den ich definitiv beherzigen werde. Ich werde alles in nächster Zeit gut beobachten, mich zu nichts drängen lassen und schauen was sich so alles ergibt, öfters in mich gehen und schauen wie mein Befinden ist und versuchen ihm das mitzuteilen und ihm zu helfen es irgendwie nachvollziehen zu können.

      Ich bin wirklich dankbar für die Möglichkeit hier jemanden zu haben dem ich das ganze anvertrauen konnte der eine unvoreingenomme Sicht hat und mir vielleicht auch hilft Dinge anders zu sehen oder Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Amayaa ()

      Hallo @Amayaa, ich finde toll, wie Du Deine Beziehung reflektierst und wie deutlich Du mit Deinem Partner kommunizierst. Einen einzelnen Punkt möchte ich dabei nochmal deutlich herausstellen:

      Amayaa schrieb:

      (…)

      Noch dazu gibt es auch irgendwie Druck von seiner Familie, sie haben mich schon sehr lieb gewonnen (und ich sie auch) sehen mich als beste Partnerin die er bisher hatte, und wollen am liebsten das ich sofort zu ihm ziehe, heirate (was er auch am liebsten hätte, und mehrmals gesagt hat), und Kinder kriege, was meines Erachtens nach einfach alles viel zu verfrüht ist.

      (…)

      So schön es ist, von der Familie seines Partners offen aufgenommen zu werden, dieser Punkt sollte bei der Entscheidung für oder gegen eine Partnerschaft vollkommen ausgeblendet werden. Am Ende geht es um Euch beide, und nicht um dritte Personen, die noch dazu die besonderen Problempunkte Eurer Partnerschaft gar nicht wahrnehmen dürften.

      Druck dürfte also von dieser Seite gar nicht erst aufkommen, Vergleiche mit irgendwelchen Ex-Partnerinnen solltest Du weglächeln (Du weißt nie, ob diese vielleicht vor zwei Jahren ähnliche „Komplimente“ gehört haben ;) ).

      Zusammengefasst: Du scheinst ein sehr feines Bauchgefühl zu haben. Höre darauf und versuche nicht, dagegen zu handeln.

      Selbstverständlich weißt Du, dass „heiraten und Kinder kriegen“ bei den Punkten, die ihr als Paar klären müsst, derzeit weit hinten steht.
      Dennoch, der Punkt ist irgendwo da, und gerade dieser Punkt kann im Leben zu unglaublich blöden Entscheidungen führen.
      Hallo liebe Amayaa!
      Es ist schon so viel gesagt worden, das möchte ich nicht alles wiederholen, nur etwas hinzufügen...
      Ich finde es toll, dass du so reflektiert über dich und Deinen Partner nachdenkst! :blumen:

      Wenn es allerdings in Richtung Ehe und Kinder geht, solltet ihr eure Beziehung "sicher und fest" haben und nicht mehr im "Experimentieren " sein, verstehst du, was ich meine?
      Kinder krempeln das eigene Leben total um und es bleibt nichts mehr wie es war. Sie fordern jede freie Minute und man ist, gerade als Mutter, dann auch nicht mehr Herr seiner Zeit und seines Willens, alles richtet sich auf das Wohl dieses kleinen Menschleins aus. Bitte nicht missverstehen, das ist auch gut und richtig so. Ich wollte damit nur sagen, dass solche Dinge wie Sex und Besuche woanders dann ganz hinten anstehen. Dazu muss man sich als Eltern zurücknehmen und auch die eigenen Bedürfnisse zurückschrauben. Für dich könnte das einfacher sein, da dir wenig Sex reicht, für deinen Partner konnte das schwieriger werden, zumal wenn da schon jetzt mehr Bedarf ist als bei dir....
      Es wäre deutlich einfacher, denke ich, wenn ihr das Thema Kinder erstmal ausklammert und zuerst nur euch beide "auf einen Nenner" bringt.
      Ich bin mir sicher, dass das auch ein bisschen Druck aus eurer Beziehung rausnehmen würde. :empathy:
      Liebe Grüße, Leia
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:
      So herzlich in eine Familie aufgenommen zu werden war auch ein schönes Gefühl, auch wenn ich mich teilweise recht überrumpelt gefühlt habe in manchen Dingen.
      Das mit der Verwandtschaft ausblenden ist ein guter Rat nur für mich halt eben besonders schwer.
      Gerade wenn sie immer Nachfragen wann wir denn zusammen ziehen, heiraten oder Kinder bekommen. Ich weiß mittlerweile dann meist nicht mehr was ich darauf antworten soll... Und mein Partner schweigt meist bzw enthält sich seiner stimme, und dann fühle ich mich meist etwas verloren. (das ich diesbezüglich mehr Rückhalt von ihm brauche hab ich ihm auch mitgeteilt)

      Ja Vergleiche mit anderen sind grundsätzlich nicht gut, da geb ich dir vollkommen recht.

      Nicht nur ein feines Bauchgefühl, ich bin nunmal ein kleines sensibelchen, jemand der sowohl alleine sein kann (um meine emotionalen Batterien aufzuladen) als auch ganz viel Nähe braucht, jemand der wenn er auf viele Menschen trifft oftmals etwas überfordert sein kann und sowas wie einen Anker bzw ruhenden Pol braucht.
      Derzeit befinde ich mich in einem Zustand der inneren Unruhe könnte man sagen...

      Viele Gedanken kreisen in meinem Kopf, noch dazu hat mein Partner die letzten zwei Tage nicht bei mir im Bett geschlafen und ich merke wie sehr die Dynamik zwischen uns angespannt ist. Wir haben seit dem Gespräch nur sporadisch geredet und alles wirkt so als würden wir erstmal "vor uns hinleben". Er hat noch nicht die Muse gefunden bisschen in den Foren zu dem Thema littles was zu lesen, aber mal schauen vielleicht kommt er in den nächsten Tagen ja dazu.

      Ein gutes hat es, in der früh als er mich heute zur Arbeit gebracht hat, hat er sich bei mir bedankt dafür das ich, während er noch geschlafen hatte, etwas im Haushalt gemacht habe. Was ich toll fand, denn ich habe um mehr dank bzw Lob gebeten wenn ich mal was gut machen sollte.
      Liebe @Leia danke für deine Antwort bzw Anteilnahme!

      Ja ich weiß genau wie du das meinst, das ist auch der Standpunkt welchen ich vertrete. Bevor ich an Kinder überhaupt denken sollte, muss das alles natürlich geklärt sein, und eine sichere Umgebung geschaffen werden.

      Keine Angst, ich missverstehen dich schon nicht, du hast das ganze schon ziemlich treffend bzw nachvollziehbar beschrieben.

      Leia schrieb:

      Für dich könnte das einfacher sein, da dir wenig Sex reicht, für deinen Partner konnte das schwieriger werden, zumal wenn da schon jetzt mehr Bedarf ist als bei dir....
      Ich schätze diese Thematik in etwa gleich ein wie du!
      Und sowie du sagst wäre es das beste dieses Thema erstmal auf Eis zu legen und sich mal auf uns und die Beziehung zu konzentrieren.

      LG Amayaa

      Amayaa schrieb:

      Er hat noch nicht die Muse gefunden bisschen in den Foren zu dem Thema littles was zu lesen, aber mal schauen vielleicht kommt er in den nächsten Tagen ja dazu.
      Denk bitte daran, dass er auch diesen Thread hier lesen kann. Du hast jetzt hier einige Denkanstöße bekommen, den Rest solltest du lieber mit ihm persönlich klären als mit der breiten Forenöffentlichkeit (und dann hinterher von den Erfolgen berichten ;) ).
      Versetz dich mal in ihn rein, wie würdest du dich fühlen, wenn er deine Beziehungsproblematik in einem Forum, das öffentlich einsehbar ist, beschreiben würde?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Er ist hier nicht im Forum angemeldet kann das ganze auch nicht lesen. Aber du hast recht...

      Ich weiß halt einfach nur nicht wie ich mit dem ganzen Gefühlchaos umgehen soll und hab nunmal niemand anderes dem ich mein Herz dahingehend ausschütten könnte...
      ;( :S
      Natürlich kann mir gerne wer per pn schreiben wenn der ganze thread etwas zu persönlich wird.
      Nicht verzweifeln. Seht was ihr habt. Ihr habt schon eine gemeinsame Basis im BDSM. Sehr gut. Können manche nur träumen von.

      Eure Aussprache ist gerade ein paar Tage her. Das hat Euch beide aufgewühlt.

      distanziert euch nicht voneinander. Wichtig ist auch zu sehen: er ist nicht schuld an etwas, und du auch nicht.

      Eine Lösung kann ich euch nicht geben.

      aber den Rat, dem anderen immer mit Respekt zu begegnen
      Es ist schön, dich zu lesen, @Amayaa! Du bist sehr reflektiert und scheinst einen ziemlich klaren Blick auf eure Beziehung zu haben.

      Nach nur drei Monaten Beziehung schon übers Zusammenziehen und Heiraten nachzudenken, wirkt auf mich recht überstürzt. Damit könnt ihr euch ruhig noch Zeit lassen - es rennt euch ja nicht davon. Erst einmal solltet ihr schauen, ob ihr euch in der Beziehung wirklich geben könnt, was ihr braucht und euch wünscht, ohne zu große Abstriche machen zu müssen. Kompromisse wird man immer eingehen müssen. Das halte ich für völlig normal. In manchen Bereichen sind Kompromisse aber kaum möglich, ohne dass man dabei unglücklich wird - und zwar dann, wenn man sich dafür verstellen muss. Worauf ich hinaus möchte, ist deine Little-/ Middle-Seite. Egal ob es ein Kink, eine Neigung oder etwas anderes ist: Diese Seite gehört offenbar zu dir und ist Teil deiner Persönlichkeit. Es ist wichtig, dass diese Seite von deinem Partner angenommen und geliebt wird!

      Vielleicht kann er besser damit umgehen, wenn er 'die kleine Amayaa' (vorerst) als Persönlichkeitsanteil betrachtet und sie nicht speziell deiner Neigung zuordnet. Vielleicht hat er eine falsche Vorstellung davon, was eine Dd/lg (bzw. Cg/lg) Beziehung ausmacht und was dies wirklich bedeutet bzw. bedeuten kann, und hegt ggf. eine Menge Vorurteile, die sich nicht so schnell abbauen lassen. Wenn dem so ist, könnte ich mir vorstellen, dass es ihm leichter fällt, wenn er dich einfach als Person mit 'kleinen' Anteilen wahrnimmt, die du weder unterdrücken kannst noch möchtest und die hin und wieder Beachtung brauchen. Denn unabhängig davon, ob es eine Neigung ist oder nicht, ist das doch etwas ganz Liebenswertes und Schönes!

      Davon abgesehen habe ich eigentlich nur einen Rat für dich: Pass auf, dass du bei der vielen Grübelei (die ich durchaus nachvollziehen kann!) nicht vergisst, zu fühlen und zu genießen, was ihr habt!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Liebe @Zofe denke für deine tolle Antwort!
      Bin euch allen sehr dankbar, ihr beruhigt mich und gebt mir ein kleines bisschen Selbstsicherheit zurück. Fühlt euch alle umarmt. ^^

      Es ist auch alles sehr überstürzt, weswegen ich dem ganzen natürlich auch bisschen den Wind aus den segeln nehmen wollte um nicht damit überfordert zu sein.
      Genau so sehe ich das auch, wichtig ist jetzt zu schauen was braucht wer und in welcher Intensität, wo können Abstriche gemacht werden und wo wird es kritisch.
      Kompromisse muss man tagtäglich eingehen nicht nur in einer Beziehung, und das nicht immer alles zu 100% passen und funktionieren kann ist auch logisch.
      Ich habe ihm aber auch gesagt, dass wenn es ihm zu schwer fallen sollte, bzw er seine ganze Persönlichkeit aufgibt nur um mit mir zusammen sein zu können und alles nur mir zu liebe machen möchte, das ganze natürlich auch nicht förderlich ist und das natürlich auch nicht besonders gut für ihn ist. Und er auch sein Befinden im Auge behalten muss, und sich nicht verschließen sollte.

      Zofe schrieb:

      Egal ob es ein Kink, eine Neigung oder etwas anderes ist: Diese Seite gehört offenbar zu dir und ist Teil deiner Persönlichkeit. Es ist wichtig, dass diese Seite von deinem Partner angenommen und geliebt wird!
      Genau so ist es!

      Das er vielleicht eine falsche Vorstellung von Ddlg hat oder gewisse Vorurteile hat kann möglich sein, deswegen habe ich ihm ein forum bzw eine Gruppe empfohlen (wo ich auch drin bin und hin und wieder Beiträge schreibe) wo er die ganze Thematik mal anschauen und nachlesen kann, und ihm gesagt wenn er fragen dazu hat er diese auf jeden Fall stellen kann und sollte, damit ich ihm helfen kann ein gewisses Verständnis dafür zu bekommen.

      Zofe schrieb:

      Denn unabhängig davon, ob es eine Neigung ist oder nicht, ist das doch etwas ganz Liebenswertes und Schönes!
      Und das ist der schönste Satz den ich deiner Antwort entnehme, der mir bisschen Kraft spendet!

      Nicht allzu viel zu grübeln ist jetzt noch etwas schwer, aber vielleicht kann ich etwas abschalten die nächsten Tage, ich bin jetzt 2 Tage komplett eingespannt was die Arbeit angeht und werde die Nächte bei mir alleine verbringen höchst wahrscheinlich, vielleicht hilft mir das ja.
      Fühlen und genießen was ich habe, das muss ich eben noch verinnerlichen.