Keuschhaltung

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      Keuschhaltung

      beim Lesen im Forum fiel mir auf, dass Flr gerade dann wenn auch Keuschhaltung eine Rolle spielt, schnell mit Cuckolding gleichgesetzt wird. Da scheint es einige Missverständnisse zu geben. In der Realität ist Cuckolding, gerade im C3-Bereich eher selten anzutreffen, Keuschhaltung dagegen häufig.

      In unserer Beziehung ist eine Entwicklung dahingehend überhaupt nicht erwünscht. Trotzdem führen wir ein Never-inside-Beziehung, genießen die Vorteile seiner Keuschhaltung, vorallem ich :engel: .

      Es ist für mich eine ganz besondere Form der Beziehung, in der ich seine Königin bin, seine Göttin, die jederzeit auf Händen getragen wird. Bei ihm ist es so, dass aus meinem Löwen ein handzahmes, anhängliches Kätzchen wird. Wir beide finden gerade diese Wandlung so faszinierend.
      Er ist darauf fixiert, mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen, mir jederzeit sexuell zu dienen, ohne jede Dominanz seinerseits, ohne Ansprüche auf Gegenleistung.

      An eine weitere Beziehung oder sexuelle Kontakte hätte ich gar kein Interesse, es wäre auch mit Sicherheit etwas, dass der Beziehung mehr schaden als nutzen würde.

      Und es ist auch nicht so, wie es häufig vermutet wird, dass mir irgendetwas fehlt. Sexualität ist für mich deutlich mehr als Penetration und auch, wenn es diese so bei uns nicht gibt, so gibt es doch mittlerweile genug Spielzeuge die man dafür verwenden kann. Und mit der Ausdauer und Standfestigkeit hält Mann nun mal nicht mit :D :D :D

      Wie sieht es bei den anderen Paaren hier aus?
      Spielt ihr auch mit Keischheit? Wenn ja was ist eure Motivation? Wie erlebt ihr es?
      Nabend @LadyElysion,

      meine Antwort könnte jetzt etwas an Deiner Frage vorbei sein, aber was soll's ;)

      Wir leben praktisch seit 15 Jahren in einer Never-Inside-Ehe, aber bei uns war das schon so, lange bevor wir die Fühler in Richtung BDSM ausgestreckt haben. Wir haben die längste Zeit in einer sexlosen "Vanilla"-Ehe gelebt. (Nennt man es eigentlich "Vanilla", wenn es gar keinen Sex gibt?) Es lag einfach daran, dass vaginale Penetration bei mir schon zeitlebens auf der Ohne-mich-Liste gestanden hat. Ein paar pflichtschuldige Versuche zu Beginn brachten uns kein Vergnügen, ich habe daraufhin mit Dildos trainiert und es gehasst, irgendwann haben wir es gut sein lassen.

      Vor BDSM gab es also nur sehr wenig Lust in unserer Ehe. Ich habe damals vieles einfach abgeblockt aus der Sorge heraus, dass es im weiteren Verlauf zu GV-Versuchen führen könnte. Dass da überhaupt keine Zwangsläufigkeit besteht, haben wir uns damals nicht klar gemacht und das alles eher versucht zu verdrängen.

      Das hat sich jetzt zum Glück geändert, unsere Ehe hat einen Reboot von Grund auf bekommen und wir haben endlich Lust miteinander :yes: In Anbetracht der Vorgeschichte finde ich die Spielart Keuschhaltung für uns völlig deplatziert und hat für mich so gar keinen Reiz. Dass mein Mann ohne GV leben kann, hat er schon lange genug bewiesen und ein bisschen SB seinerseits hat mich nie gestört. Ich habe ziemlich darunter gelitten, dass ich ihn so verhungern lasse, einfach nur, weil ich so bin, wie ich bin. Obwohl es letztendlich auch seine Entscheidung war, das mitzumachen, auszuhalten und zu wollen. Dass er sich eine "Sexfreundin" suchen kann, hatte ich mehrfach vorgeschlagen, aber das kam für ihn nie in Frage, er ist der strikt monogame Typ. Entweder mit mir, oder eben nicht.

      Jetzt genießen wir unsere Lust aufeinander und miteinander, auch wenn sie sich weiterhin nicht in GV ausdrückt. Seit es klar ist, dass es beim Never inside bleibt, mag ich es sehr, ihm Befriedigung und Orgasmen zukommen zu lassen. Viel mehr, als sie ihm zu verweigern, das habe ich ja lange genug schon getan. Wenn ich mit ihm anfange, dann darf und soll er zum Abschluss immer gern kommen. Manchmal hat es vorher seinen Preis, manchmal schenke ich es ihm einfach so und manchmal scheuche ich auch seinen "Kleinen" aus der wohlig-warmen Unterhose auf und lasse ihn zum Dienst antreten :D

      Cuckold ist naturgemäß bei uns dann auch kein Thema.

      So kann's also auch laufen...

      LG Eisn

      Norbert schrieb:

      Das Spiel mit der Keuschheit ist ja die Basis einer FLR Beziehung!
      Ist das wirklich so? Ich dachte bisher, dass lediglich das Machtgefälle zu Gunsten der Frau die Basis wäre und alles andere zwar vielleicht üblicherweise aber nicht notwendigerweise Bestandteil werden könne. :gruebel:
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      @Norbert @LadyElysion war es bei euch denn schon klar, als ihr eure Partner kennengelernt habt, dass Keuschhaltung zu eurer Beziehung gehören soll, weil beide das so wollen? Gab es eine Seite, von der die Initiative dazu ausging?

      Ich habe jetzt angeregt von diesem Thread ein bisschen in KG-Foren gelesen und irgendwo eine Umfrage gefunden speziell zum KG. Das Ergebnis war, dass bei 90% derjenigen, die abgestimmt haben, die Initiative zum KG vom Keuschling ausging und nicht von der Herrin. Klar, Keuschhaltung und KG sind nicht dasselbe. Aber ich fand die Verteilung schon deutlich.
      Lange Phasen der Keuschhaltung sind etwas feines :D . Einen Orgasmus möchte ich dann aber doch schon gelegentlich von ihr bekommen. Wenn Interesse besteht, Weiteres gerne per PN.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Elizabeth Suttons Forum wurde jahrelang von ihr als Psychologin betreut, letztes Jahr hat sie damit aufgehört, heute ist nur noch ein Grundgerüst vorhanden. Ich habe sie entdeckt und Herrin gezeigt!
      Somit ging die Initiative von mir aus, aber eigentlich hatte unsere Beziehung bereits den Charakter einer FLR, nur kannten wir die Definition nicht! Sutton hat sich mit dem submissivem Mann befasst, insbesondere wie eine Frau über die sexuelle Abhängigkeit des Mannes zur Herrin werden kann.
      Danke für die Einblicke in eure Beziehung @Eisn :blumen:


      Eisn schrieb:

      Gab es eine Seite, von der die Initiative dazu ausging?
      Bei uns war es eine gemeinsame Entwicklung, ich hole mal etwas aus :D
      Dazu muss ich vielleicht anführen, ich war zuvor auf der passiven Seite unterwegs, fand aber immer mehr Gefallen daran auch die andere Seite auszuprobieren. In meiner damaligen Beziehung war es problemlos möglich, da ich mit meinem damaligen Dom eine Polybeziehung führte und wir in einem privaten "Spielkreis" auch mit anderen aktiv wurden.

      Mein jetziger Partner und Sub ist Jahrtente lang auf der aktiven Seite unterwegs gewesen, hatte darunter eine langjährige TPE-Beziehung.
      Wir trafen uns das erste mal bei einer privaten Feier von Freunden aus dem Bdsm Umfeld, wir unterhielten uns und tauschten Nummern aus. Ich war gerade in der Situation meine Beziehung zum damaligen Herrn zu beenden.
      Wir haben uns danach gut 1 Jahr lang immer mal wieder verabredet, viel telefoniert, sind essen gegangen und dann wurde aus der bis dahin platonischen Freundschaft mehr. :D

      Sowohl das Machtgefälle an sich, als auch alles was sich daraus dann ergab, dasswardann ein gemeinsamer Entwicklungsprozess.


      Norbert schrieb:

      Das Spiel mit der Keuschheit ist ja die Basis einer FLR Beziehung!
      Das kann man, denke ich, nicht so Pauschalisieren, für einige mag es dir Basis sein. Für mich ist die Grundlage erst mal, dass einvernehmliche Machtgefälle. Spielarten sind für mich lediglich dem untergeordnet und können aber müssen nicht Bestandteil einer solchen Beziehung sein.


      Eisn schrieb:

      Das Ergebnis war, dass bei 90% derjenigen, die abgestimmt haben, die Initiative zum KG vom Keuschling ausging und nicht von der Herrin.
      Das verwundert mich nicht. Für mein Empfinden muss diese Neigung vorhanden sein, damit man sie ausleben kann. Das heißt dann auch, Mann hat sich damit schon auseinandergesetzt und sucht dementsprechend auch die Partnerin aus.
      Keuschhaltung ist ja doch schon ein Extrem auch unter Bdsm-ler. Mit anderen Praktikenndie im extremen Bereich liegen sieht es denke ich auch so aus, wenn man Umfragen startet.

      Vieles kann man im Bdsm auch mitleben gerade auf devote Seite, wo es nicht der eigene Kink sein muss, in den spezielleren Bereichen denke ich muss eine ausgeprägte Neigung dazu da sein.
      @LadyElysion, vielen Dank zurück! Und auch überhaupt für das Erstellen dieses Threads. So zusammenhängend habe ich das noch nie irgendjemandem erzählt. Es war immer eher das, worüber man mit niemandem sprechen konnte und hat sehr gut getan, das mal aufzuschreiben.

      LadyElysion schrieb:

      Für mich ist die Grundlage erst mal, dass einvernehmliche Machtgefälle. Spielarten sind für mich lediglich dem untergeordnet und können aber müssen nicht Bestandteil einer solchen Beziehung sein.

      --

      Vieles kann man im Bdsm auch mitleben gerade auf devote Seite, wo es nicht der eigene Kink sein muss, in den spezielleren Bereichen denke ich muss eine ausgeprägte Neigung dazu da sein.
      Ja, geht mir auch so. Ein einvernehmliches Machtgefälle ist das, was ich im Kern haben will. Es muss nicht mal besonders steil ausgeprägt sein, nur da und fühlbar. Das muss sein. Über alles andere kann man reden und muss im Ergebnis für beide passen, sonst bringt es auf Dauer nix.

      Bei meinem Mann kann man es ganz gut so beschreiben, dass auf der devoten Seite Vanilla sein Kink ist. Ja gibt es und aus meiner Perspektive ist Vanilla wirklich "just another kink", den halt sehr viele haben, mit bestimmten typischen Praktiken. Die lassen sich innerhalb eines Machtgefälles genauso anwenden wie Praktiken aus dem SM- oder Fetischbereich. Es liegt einfach bei Dom, sie entsprechend zu platzieren. Warum nicht einen ganz normalen Blowjob, wenn er eine Belohnung verdient hat und es das ist, womit man ihm was Gutes tun kann? Wir machen nicht NUR das, aber bei mir wäre, was explizitere Praktiken angeht, durchaus noch Luft nach oben. Wenn er dann nicht oder nur schwer mitgehen kann, dann halt nicht oder in baby steps. Alles gut, solange die Basis stimmt! Und an seiner Hingabe besteht einfach kein Zweifel. Das weiß ich jedes Mal, wenn ich aus der Badewanne steige :love:

      @Norbert, das Forum von Elizabeth Sutton habe ich bis jetzt nicht gefunden, hast Du da einen Link?
      @Norbert ich wäre auch daran interessiert, wie und wo man das Forum findet. 8)


      Eisn schrieb:

      Es liegt einfach bei Dom, sie entsprechend zu platzieren
      Das sehe ich auch so.
      Wir haben mittlerweile einen für uns spannenden Weg gefunden, abseits der gängigen Muster.

      Wenn ich nur an Bondage denke, ich mag es nach wie vor passiv. Mein Partner hat jahrelange Workshops gegeben, so dass es mir nicht in den Sinn kommt, wenn mir danach ist, jemanden dafür zu suchen.
      Da haben wir im Vorfeld klare Absprachen und er darf mich dann mit einer Bondage-Session verwöhnen. :engel:

      Mir bricht auch kein Zacken aus der Krone und es schadet unserem Machtgefälle überhaupt nicht, wenn ich es selber mal etwas härter will.
      Erstaunlicherweise auch wenn es für Aussenstehende so aussehen mag, switchen wir dann nicht, nach wie vor ist klar wer das Sagen hat.

      Auf der anderen Seite, haben wir mittlerweile viele Dinge ausprobiert, die er sich vorher nicht vorstellen konnte. Einiges davon hat er lieben gelernt, manches "erträgt" er und anderes haben wir gestrichen.

      Wir sitzen manches mal im Gespräch vertieft da und sind beide über die Entwicklung die es genommen hat erstaunt und neugierig wo es uns hinführen wird.

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