Bespielt werden

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      Der graue Wolf schrieb:

      Anscheinend ist es wohl nicht erwünscht, eine eigene Meinung zu haben.
      Doch, doch! Nur haben manche eine sehr dominante Ansicht und verlangen verbale Genauigkeit, die sie selbst auch nicht schaffen. ;)
      Du hast da halt (vermutlich unbeabsichtigt) einen sehr empfindlichen Punkt getroffen, der gerne mal "ausgeritten" und zur Glaubensfrage erklärt wird.

      Macht und Beherrschung sind natürlich begrenzt. Jeder Mensch (in D) ist frei und kann über sich selbst bestimmen. Aber wenn beide Seiten es eigentlich am liebsten anders hätten und sich darin einig sind, wird "Konsens" sehr weit ausgelegt bis ignoriert.

      So ... und jetzt nehmen wir mal alle einen tiefen Zug aus der Friedenspfeife. Ich bin überzeugt, dass die da anno dazumal irgendein entspannendes Kraut drin hatten ;)
      Mit einer verliebten Frau kann man alles tun, was sie will.
      (Gustav Klimt)
      Danke schon mal für JEDEN Beitrag.

      Ich verstehe es jetzt so, dass es nicht um Handlungen an sich geht? Dennoch kommen Worte wie Session mit ins Spiel. Oder doch bestimmte Handlungen, die zum "Bespielen" gehören, Hauen ja, Küssen nicht?

      Ich habe halt ein sehr SM-lastiges Bild im Kopf, wenn von bespielen oder Session die Rede ist. Ich selbst habe mit SM aber keine Erfahrung, sehe mich eher beim DS und habe Schwierigkeiten mir hier das "Bespielen" vorzustellen. Zumal ich zu denen gehöre, die sagen, dass sie nicht spielen. Und ich will auch nicht, dass er was spielt. (Und auf toys stehe ich jetzt auch nicht so.)
      Und spätestens, wenn ich selbst als Sub aktiv agiere, passt bespielt werden als Ausdruck für mich irgendwie nicht. Oder Beispiele ich dann ihn? Wer macht da ja auch ganz nette Töne...

      Ich suche da keine allgemeingültige Definition, eher ein paar Gedanken dazu. Unter anderem auch, um zu verstehen, was viele hier eben meinen, wenn sie das so verwenden.
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      Vielleicht hilft der Hinweis, dass spielen und vorspielen nicht dasselbe sind?
      Beim Kartenspiel will ich wirklich gewinnen, ich spiele da nichts vor. Mein BDSM ist nicht (vor)gespielt, aber ich kann meine Partnerin trotzdem bespielen. Manchmal gehe ich dabei sogar spielerisch vor. ;)
      Das muss auch gar nicht SM-lastig sein, eine Fessel-Session kann auch unter "Bespielen" fallen. Oder ein kurzer Zeitraum mit intensiven D/s-Handlungen (unser Machtgefälle ist immer da, aber nicht alle Handlungen drücken es gleichermaßen aus - so wie die Liebe immer da ist, aber nicht jeder Satz "ich liebe Dich" ist).
      Es gibt keine Grenze, die ich für eine Pointe nicht überschreiten würde.

      ...darf man sowas in einem BDSM-Forum überhaupt sagen? Oder ist das dann auch wieder eine Grenzüberschreitung?
      Hilfe, ich bin in einer Logikspirale gefangen!
      @Siofna.... ich kann ja auch mit der Lust und dem Begehren spielen... ich kann als Top verwähren und gewähren...
      Tease und Denial ist für mich ein Spiel, welches immer wieder aufflackert und ich habe 2 Liebesbeziehungen und da ist das Wort "bespielt werden und bespielbar sein" wichtig und richtig-
      es definiert auch meinen Nutzen meiner Dienste, die ich de(m/n) Herren anbiete..... und ermögliche.

      So weitere Gedanken von mir...
      Für mich persönlich ist "bespielt" werden eher ein Ausdruck, der eine gewisse Situation beschreibt bzw. wenn es um eine "Session" geht. Ich kann meine devote Seite nicht im Schlafzimmer lassen und dann weiter leben, als sei nichts. Ich lebe BDSM mit dem Partner sehr gerne 24/7 aus, da es einfach zu meinem BDSM passt. Dann sind kleine Machtgefälle oder Ansagen, Regeln, strenge Blicke... nicht wirklich "das Spiel". Wenn mich mein Partner dann aber "benutzen" möchte, so wie es ihm gefällt, ist es ein Spiel bzw. eher das "bespielt werden".

      Also ich würde nicht zwangsläufig alles, was mit BDSM zu tun hat, in diesen Begriff einordnen. Wenn ich im Alltag zu frech war und er mir auf welche Art und Weise auch immer klar macht, dass das zu viel war, ist es kein bespielen. Wenn er aber dann aus seinem Spaß heraus/ zu seinem Vergnügen mal einen Flogger holt und eine Session "anfängt", ist es wiederum bespielen...
      kann man meinem Gedankengang irgendwie folgen? :D
      Lass die Leute reden, denn wie das immer ist
      Solang die Leute reden, machen sie nichts Schlimmeres.
      Ich bin über 23 Jahre mit meiner Partnerin zusammen und BDSM hat sich ziemlich langsam und unauffällig in unser Leben geschlichen. Seit letztem April hat sich unser Liebesleben nochmals explosionsartig Richtung 24/7 verändert.

      Ich liebe die Reaktionen meiner Frau, wenn ich sie willkürlich schlage, ärgere und ihr Befehle erteile. Ich werde geil wenn sie vor Lustschmerz schreit

      Aber auf der anderen Seite verabscheue ich jegliche Form von Gewalt und Machtgefälle in Beziehungen.
      Für mich war es daher unheimlich wichtig, am Anfang zu klären , das unser BDSM nur ein gemeinsames Spiel miteinander ist und unsere Beziehung nach wie vor auf Augenhöhe gelebt wird.

      So jetzt ist es Zeit zum Spielen und kommandieren :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pain&Lust ()

      Der Begriff "bespielt werden" wird in letzter Zeit sehr häufig verwendet, wenn Leute BDSMige Dinge miteinander tun.

      Den Begriff finde ich mal richtig doof!!! Bespielen tu ich ein totes Ding, aber keinen Menschen mit dem ich unsere Art der Sexualität auslebe.
      Wir "spielen" miteinander. Spielen deshalb, weil es außerhalb des Alltags, in einem anderen Rahmen passiert, aber bitte nicht als Zeitvertreib gesehen werden soll.

      Natürlich mache ich das nicht nur ab und zu, sondern öfter, ich lebe meine Sexualität schon exsessiv , die nun mal mit den vier Buchstaben BDSM beschrieben wird.
      Wer BDSM nicht als sexuelle Neigung sieht, aber dies als Lebensmotto oder Beziehungsmodell ausgibt, der tritt mMn alle zivilisatorischen Errungenschaften mit Füßen, sorry.
      „Sei wie Du bist oder bemüh‘ Dich wenigstens so zu sein, wie Du scheinst!“
      Bespielt werden hört sich an als wäre mein Gegenüber ein Spielzeug.

      Dem ist nicht so, ich spiele mit den Sinnen meiner Partnerin. Und dieser Begriff Spielen beinhaltet die Leichtigkeit und Intensität mit der es geschieht. Ein Kind beim Spielen zuschauen, wie es versunken in einer anderen Welt, seiner Welt spielt. So seh ich mich Umgang während einer Session, fantasievoll, spielerisch, abtauchen in eine andere Welt.
      Vielleicht habe ich deswegen so Probleme mit dem Begriff des "bespielt werden" weil ich auch solche Probleme mit dem Begriff "Session" habe.
      Da ich nicht sonderlich masochistisch bin, sondern lediglich devot, habe ich schlicht keine Sessions und werde entsprechend auch nicht bespielt. :sofa:
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      Aber auch wenn man TPE oder 24/7 lebt, dann nimmt man sich doch ab und an Zeit, es zu vertiefen. Man widmet sich in dieser Zeit einander mehr als in 95% der übrigen Zeit.
      Diese Mehr-Aufmerksamkeitszeit könnte man dann Session nennen und das, was darin stattfindet spielen.
      Spielen mit der Erregung, mit den Gefühlen, mit dem Körper.
      Und in diesem Zusammenhang dann auch nicht spielen als Ausdruck der Unernsthaftigkeit, sondern eben eher wie ein Virtuose ernsthaft auf seinem Musikinstrument spielt.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Im Moment bin ich partnerlos, aber die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, gingen in Richtung 24/7. Er war immer Herr, nicht nur in einer "Session". Wenn wir uns gesehen haben, hatten wir halt Sex, wie andere Paare auch nur eben halt auf die Art und Weise, wie wir es mochten, mit Machtgefälle usw. Aber auch wenn wir nicht Sex hatten, bestand das Machtgefälle, die Kleiderordnung. Und das fühlt sich für mich persönlich irgendwie so auch natürlich an.
      Also wie gesagt, ich habe Schwierigkeiten mit dem Begriff, weil ich nicht wüsste, wo ich da einen Anfang oder Ende eines "bespielt werdens" finden könnte.
      Ich kann eher etwas damit anfangen, wenn er sagt, dass er mich jetzt benutzt.

      @Noctua Spiel mit den Sinnen und Reizung der Sinne? Ja natürlich! Also wenn er mich küsst, dann bespielt er mich schon?

      Ich frage ja nach, um mich dem Begriff anzunähern. Aber ich fühle mich gerade wie eine Blinde, die nach Farben fragt. :/
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      @Siofna ich glaube das brauchst du gar nicht:) dich so zu fühlen…
      Wie du siehst, ist es eine Definitionsfrage. Die einen finden schon das Wort „Spiel“ im bespielen nicht richtig, weil es für sie kein Spiel ist. Die Anderen sehen das anders und es ist ein Synonym für ne Session:)
      Jeder definiert ja generell sein BDSM anders, bzw. setzt die Schwerpunkte anders oder zumindest die daraus resultierende Beziehungsform:)

      und die Frage war ja, was wir darunter verstehen und nicht, ob wir dieses Wort als stellvertretendes Wort für irgendwas mögen oder nicht :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GreenBlueEyes ()

      @Siofna.. gab es nichts, was Du Dir verdienen musstest...?
      Einfach so bekommen... mhmm.... ?(
      Ja, dass können auch Küsse sein, dein Platz...Zuwendung,Gehör... deine Mahlzeit.
      Hier passiert dass im Alltag immmer auf ein spielerische, leichte Art und Weise-
      gefühlt zwischen Verlangen und Begehren, zwischen Tease und Denial beider Seiten.

      Und da wo ich als sub eben aktiv werden muss, etwas anbieten muss , aus meiner Comfortzone herauskommen muss, da bin ich dann schon mittendrin im Spiel.
      Für mich ist eine Session etwas, was eben nicht der Alltag ist. Auch bei 24/7 beschäftigt man sich doch nicht 24 Stunden nur mit dem Partner. Die meisten Menschen haben auch ihre Arbeit, Familie, Hobbies etc. Die Session ist dann eine besondere, exklusive Zeit, nur mit dem Partner. Das bedeutet ja nicht, dass das Machtgefälle nur innerhalb der Session vorhanden sein muss.

      Empfindest du Spielen als etwas negatives? Für mich ist impliziert es nur eine gewisse Leichtigkeit, Lust, Hingabe etc. Es soll doch auch Spaß machen, wobei Spaß für mich dabei nicht heißt, dass es bedeutungslos sein muss. Aber es sollte doch für beide Seiten auch eine Befriedigung dabei sein (ohne diese auf rein sexuelle Befriedigung zu reduzieren).
      Those who don´t jump will never fly.