Bespielt werden

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      Bespielt werden

      Meine Frage ist eigentlich ganz kurz. Was versteht ihr unter "bespielt werden"? Habe das nun schon so oft gelesen und habe nur eine sehr vage Vorstellung, was damit gemeint ist oder gemeint sein könnte.
      Und gibt es Abgrenzung zu anderen ähnlichen Ausdrücken? Ist bestimmt auch individuell, was jeder darunter versteht, nehme ich an. ?(
      -Es gibt nix, wo mehr Erotik ausstrahlt, wie wenn man mit Worten und Sprache gut umgehen tut. -
      Mein Verständnis von diesem Begriff ist ganz simpel: 'Bespielt werden' beschreibt all das, was Top (Dom, Sadist oder anderweitig 'aktiver' Part) während einer Session mit Bottom (Sub, Masochist oder anderweitig 'passiver' Part) macht. Das kann also bspw. das Zufügen von Schmerz sein, Handlungen im DS-Rahmen, Tunnelspiele, Aufgaben, Befehle u. ä. - alles, was der 'passive' Part vom aktiven Part empfängt.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Was ich mir öfters anhören bzw. lesen durfte in meiner ersten BDSM-Beziehung: "Ich mach doch mein Spielzeug nicht kaputt."
      Der Satz fiel jedes Mal, wenn mir ob irgendwelcher Handlungen, die mir "drohten", zu unwohl wurde.

      Beim 1. Lesen hat es ein paar Mails weiter gedauert, bis ich geblickt habe, dass er mich damit meint
      und nicht den Flogger, den er nicht auf mir kaputtzuspielen drohte :D
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      dbondino schrieb:

      Ich könnte sub auch spielen ... wie ein Instrument. Wenn schöne Töne rauskommen, beherrsche ich es, also ihre Gefühlswelt.
      Aber meine beiden Vorrednerinnen haben es schon gut beschrieben. ^^
      kann ich nur bestätigen. Mein allererster Top benutzte mich als Schlagzeug und weitere Regionen als Klavier.. Ja, danach naja.. ;) es gibt viele Möglichkeiten. Du musst nur ergründen, wie du deine Grenzen absteckst :yes:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Hallo Siofna,

      Danke für den schönen Thread, bei dem sich für mich eine große Frage auftut. :gruebel: Wer hat eigentlich in Wirklichkeit das sagen. Nein, es ist nicht die Herrin oder der Herr.
      Es ist der Sub :yes: , der sich eigentlich nur zur Verfügung stellt, um das Feld gewisser Tätigkeiten seiner vermeintlichen Herrschaft zu erweitern.
      Durch vorherige klare Absprachen definiert eigentlich der Sub, was getan werden darf oder was nicht, und das Safewort dient dann auch dazu, bei Fehlverhalten, den Vorgang
      abzubrechen oder frühzeitig zu beenden.
      Da ich mich selbst schon seit Jahrzehnten gerne bespielen lasse, kam der AHA - Effekt erst durch diesen Thread. Gut Ding will eben Weile haben.
      Ungeachtet dessen, liebe ich es nach wie vor, mich bespielen zu lassen, natürlich unter Beachtung meiner Regieanweisung :icon_lol:

      Daher lasse ich für alle einmal einen lieben Gruß da.

      Der graue Wolf schrieb:

      Wer hat eigentlich in Wirklichkeit das sagen. Nein, es ist nicht die Herrin oder der Herr.

      Vielleicht empfindest du das so bei dir, aber ich bezweifle dass das generell zutrifft.
      Natürlich habe ich mit dem Safeword das letzte Wort bei der Sache. Es ist aber dazu da um eine Gefahrensituation zu beenden oder Schaden vorzubeugen, nicht um dem dominanten Part zu befehligen oder zu lenken. Bei uns ist das "Spiel" die Session, wie auch immer in diesem Augenblick dann vorbei und die Konzentration liegt allein auf dem Partner und sein Wolhbefinden.

      Anders herum hab ich bei einer Bestrafung beispielsweise nicht das sagen. Auch wenn ich mir noch so sehr wünsche das die schmerzhaften Schläge oder das Wachs aufhören;
      Meine Position als Sub und natürlich auch mein Stolz seine/ihre Sub zu sein spricht dem schon entgegen. Ich muss es ertragen weil ich es ertragen will. Für meinen Partner, aber auch für mich und mein Gefühl.
      Ich hab auch nur vier Hufe...

      Hand aufs Herz kannst mir vertrauen, werd mir sonst einen Muffin ins Auge hauen.

      An apple a day keeps the pony to stay!
      Für uns ist das neben "spielen" der geläufigste Ausdruck für "BDSM ausüben" und umfasst von kleineren Dingen bis hin zu längeren Sessions. Ich mag die Bezeichnung gerne, weil sie die Leichtigkeit und den speziellen Rahmen schön ausdrückt.
      Ich könnte mir vorstellen, dass die Bezeichnung weniger von Leuten genutzt wird, die 24/7 machen. Mal gucken ob sich dazu noch jemand äußern möchte ^^
      Es gibt so Begriffe, die für mich keinen Sinn machen.
      Ich werde bespielt. Was heißt das?
      Ich werde gezüchtigt, ich werde getriggert, ich werde stimuliert, ich werde erniedrigt, gedemütigt....und noch viel mehr. Ich bin passiv und kann nur annehmen.
      Alles gut. Das alles beinhaltet der Begriff.
      Aber was ist mit: Ich werde umarmt, ich werde geküsst, ich werde gehalten, ich werde geliebt?
      Nein. Jetzt passt der Begriff nicht mehr. Das beinhaltet "ich werde bespielt" nicht.
      Und was machen wir nun, wenn das alles zusamen stattfindet? Sollen wir einen Begriff nutzen, der nur einen Teil dessen abbildet, was geschieht?
      Kann man ja machen. Aber wozu?

      ichmeinedich schrieb:

      Und was machen wir nun, wenn das alles zusamen stattfindet? Sollen wir einen Begriff nutzen, der nur einen Teil dessen abbildet, was geschieht?
      Kann man ja machen. Aber wozu?
      Weil die Information, die ich transportieren möchte damit transportiert werden kann. Wird/wurde gespielt, ja oder nein? Wie wir spielen (und dabei Zuneigung zeigen) ist ein anderes Thema.

      Wenn du sagst "ich habe gegessen" drückst du damit ja auch nicht aus, wie es dir geschmeckt hat, ob es dein Lieblingsessen war und welche Gefühle du dabei hattest. Ist die Aussage deshalb generell sinnlos, weil er nur einen Teil dessen abbildet, was geschieht?

      Aber nachdem du meine gewohnte Ausdrucksweise nicht optimal findest, teile doch mal mit uns: wie sind deine verschiedenen, ganzheitlichen Bezeichnungen für die verschiedenen Formen miteinander zu "spielen"? Ich spiele zum Beispiel sowohl mit Menschen die ich liebe, als auch mit Menschen die ich nicht liebe. Manchmal fühle ich durch die Personen gestützt und gehalten, manchmal ist das Spiel eine Mischung als Spielen und üben (Fesseln), manchmal eher Raufen mit Machtgefälle. Ich habe dafür keine optimale Ausdrucksweise, sondern muss mir mit solchen Beschreibungen behelfen ;)
      Du hast schon recht, Rehlein.
      Ich mag den Begriff einfach nicht, weil er für mich zu kalt ist, zu sachlich. Du benutzt ihn synonym für "BDSM ausüben", was sicherlich als Begriff auch nicht schöner ist.
      Wahrscheinlich mag ich ihn deshalb nicht, weil "BDSM ausüben" für mich kein Spiel ist.
      Für mich bezeichnet der Begriff den Teil des BDSM, bei dem es nur um das reine Handeln geht. Um Praktiken. Und für mich umfasst er gerade das nicht, was für mich wichtig ist.
      Das ist aber natürlich legitim. Auch dieser Teil verdient einen Begriff. Und für das Ganzheitlichere? Haben wir keinen. Müssen wir uns mit weiteren Beschreibungen behelfen. Da kann ich auch nichts Begriffliches beisteuern.
      Dennoch...was den Vergleich mit Essen angeht...
      "Wir haben gespielt" heißt für mich sogar weniger als "Wir haben gegessen". Eher " Wir haben Nahrung kauend zerkleinert und runtergeschluckt. ;)
      Die Eingangsfrage war ja "Was versteht ihr unter dem Begriff?" Und ich habe eben Schwierigkeiten damit und eine latente Aversion.
      Unser 24/7 DS sehe ich in keinem Fall als Spielzeit an. Es ist unser Alltag. In diesem Alltag kann es natürlich in ein Spiel zwitschen. Sei es eine Ansage /Aufgabe/Befehl welcher im Bereich der erotischen Dynamik angesiedelt ist.

      Von Demütigung, über soft SM ( außerhalb einer Session), ein gewisser Tonfall, der sofort ins nicht vorhandene Höschen schießt.

      Aktive Spielzeit findet dann in den Luxusmomenten ( ausreichend Zeit, Kinder auswärts oder schon im Bett) im Fokus nur aufeinander statt. Vorzugsweise im Spielkeller. Je nach Laune seinerseits von SM, ausgeprägtes DS, Bondage...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von LittleWitch ()

      Der graue Wolf schrieb:

      Wer hat eigentlich in Wirklichkeit das sagen. Nein, es ist nicht die Herrin oder der Herr.
      Es ist der Sub , der sich eigentlich nur zur Verfügung stellt, um das Feld gewisser Tätigkeiten seiner vermeintlichen Herrschaft zu erweitern.
      Das halte ich so für falsch und das "vermeintlich" sogar für despektierlich. Um das nicht off topic werden zu lassen, werde ich dazu mal einen neuen Thread zu aufmachen, da mir das eh schon eine Weile im Kopf rumgeht.

      On topic stimme ich den anderen Vorrednern zu, dass es viel von einem Instrument hat, das ge- oder bespielt wird und für mich insofern eine Analogie ist. Dom erzielt durch richtiges Bespielen (oder auch Benutzen, für mich ist das teils synonym) Töne, in letzter Konsequenz auch gewisse... nennen wir es "Vibrationen" ;) , so oder so aber idealerweise eine schöne Harmonie mit dem Partner/der Partnerin.

      Für mich ist (Be-) Spielen auch nicht auf längere Sessions beschränkt, sondern beinhaltet alles, was wir im Kontext BDSM so miteinander machen, auch "nur" kurz in Alltagssituationen. Auch unabhängig davon, ob es physische oder nicht-physische Dinge beinhaltet.

      An sich müsste es ja dann auch "Bespielte(r)" heißen, aber da gefällt mir "Gespielin" (gibt es dazu überhaupt eine maskuline Version?) einfach besser.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...
      Bespielt werden ist meiner Meinung nach, all das was unter Bdsm oder Sexualität fällt.
      Schaut man sich Erotikshops an, ist auch dort die Rede von Toys bzw. Spielzeug für Erwachsene.

      DerekReign schrieb:

      Das halte ich so für falsch und das "vermeintlich" sogar für despektierlich. Um das nicht off topic werden zu lassen, werde ich dazu mal einen neuen Thread zu aufmachen, da mir das eh schon eine Weile im Kopf rumgeht.

      Die Idee finde ich gut :thumbsup:
      Ich hatte zu dem Thema vor 2 Jahren mal einen interessanten Link bekommen, von einem Blog wo es ähnlich gesehen wird.

      Der aktive Part, ist der eigentliche Sklave, des passiven Parts. Denn dieser setzt die Grenzen in denen sich der Aktive bewegen darf.

      Etwas das mit seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht und bei einigen scheint es so zu funktionieren.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Aus meiner Sicht - und das ist wie ja schon Eröffnungspost erwähnt vermutlich sehr idividuell - hat "bespielt werden" etwas mit einer dritten Person zu tun welche meine Sub "bespielt"

      Wenn ich mit meiner Sub spiele ist das für uns "gemeinsames spielen" - das klingt einfach mehr nach einer Aktivität die man gemeinsam macht.

      Aber ja, das kommt sicher auch immer auf die zugrundeliegende Beziehungskonstellation und die Interpretation eines jeden einzelnen an.

      DerekReign schrieb:

      Das halte ich so für falsch und das "vermeintlich" sogar für despektierlich.
      Anscheinend ist es wohl nicht erwünscht, eine eigene Meinung zu haben.

      Nur zum klarstellen, ich würde nie irgendjemanden Angreifen oder dessen Meinung zu irgendwas kritisieren. Darum verstehe ich mache Reaktionen gar nicht.
      Ich ging davon aus, das man hier im Forum seine Meinung kundtun darf, aber offensichtlich ist dies wohl nicht der Fall. Schade, aber so sei es nun.

      Nur wem der Schuh passt darf sich diesen anziehen.
      Natürlich darf man hier auch eine eigene Meinung haben. Dann muss man halt mit Kritik rechnen . Es gibt z.B. die Bezeichnung "Spielbeziehung", und da werde ich bespielt, bzw benutzt. Also keine Liebesbeziehung . Und als solche werde ich bespielt, oder benutzt. Im übrigen kann man auch ganz einfach BDSM ausüben sagen
      Ich denke, die TA hat nun einige Informationen bekommen? BDSM hat auf jeden Fall viele Facetten :pardon:
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)