Zwickmühle Ehe vs. dev Neigung

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      @Rehlein Kommuniziert hat er es immer wieder, aber sie hat ihre Ohren auf Durchzug gestellt. Null Angebote von ihr.
      Das er bei Aufliegen seiner Heimlichkeiten die Konsequenzen tragen muss, weiß er natürlich.
      Ich finde es aber trotzdem gut, dass er sich mir und meinem Mann anvertraut hat.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      newblackshaddow schrieb:

      @Rehlein Kommuniziert hat er es immer wieder, aber sie hat ihre Ohren auf Durchzug gestellt. Null Angebote von ihr.
      Das er bei Aufliegen seiner Heimlichkeiten die Konsequenzen tragen muss, weiß er natürlich.
      Ich finde es aber trotzdem gut, dass er sich mir und meinem Mann anvertraut hat.
      Und wahrscheinlich geben ihm eure, nicht wertenden, offenen Ohren, die einfach nur zuhören, die Kraft weiterhin daran zu arbeiten. So wie es sich für mich anhört, ist es sicherlich nicht einfach für ihn, sonst würde er sich euch nicht anvertrauen.

      Ich kann beide Seiten verstehen. Ich möchte nicht betrügen, oder betrogen werden. Kann es aber nachvollziehen, wenn es aus dieser Verzweiflung passiert.
      Betrügen oder nicht, ob es allgemein moralisch vertretbar ist oder nicht, da kann man sich immer wieder daran aufreiben, ohne jemals einen Nenner zu finden. Das ist aber auch nicht möglich und vielleicht auch nicht nötig, bei diesem Thema. Ich habe einen Thread gefunden, wo man das noch mal in aller Deutlichkeit sieht, dass dieses Thema einfach unglaublich schwierig ist.
      Wer frei ist von Schuld...

      Wingardium schrieb:

      Und wahrscheinlich geben ihm eure, nicht wertenden, offenen Ohren, die einfach nur zuhören, die Kraft weiterhin daran zu arbeiten. So wie es sich für mich anhört, ist es sicherlich nicht einfach für ihn, sonst würde er sich euch nicht anvertrauen.
      Ich kann beide Seiten verstehen. Ich möchte nicht betrügen, oder betrogen werden. Kann es aber nachvollziehen, wenn es aus dieser Verzweiflung passiert.

      Genauso sehe ich es auch.
      Wir haben alle Alternativen diskutiert, aber letztendlich ist er mit allem an ihr gescheitert.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Sehe ich genauso, aber ich habe manchmal das Gefühl, als wollten das manche versuchen auf die allgemeinere Ebene auszulagern. Wenn einer sagt, sie hat sich so oder so entschieden, die andere für sich sagt, dass es nicht okay ist, und anfängt die eine dafür zu kritisieren, und es dann weitergeht, obwohl der Standpunkt der anderen doch klar ist, dann denke ich mir, dass es manchmal reicht. Ja, das Forum lebt vom Austausch, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass manche versuchen andere zu überzeugen, dass deren Verhalten moralisch verwerflich ist, obwohl der Standpunkt klar ist und irgendwie geht mir das ein winziges Bisschen auf die Nerven, sorry. Meine Meinung. Es ist okay, wenn die einen betrügen, es ist okay, wenn andere das nicht in Ordnung finden, aber es ist vergebliche Liebesmüh, die jeweilige Gegenseite vom Gegenteil zu überzeugen. Und vor Allem beim Thema Betrug bringen diese Mühen gar nichts. Manche zeigen Verständnis, manche nicht. Manche tun es, manche nicht. Manche akzeptieren das, manche nicht. Die, die Betrügen wissen sicher, was sie tun, auch wenn es für manche absolut nicht geht. Man kann nichts dagegen ändern, außer seine persönliche Meinung abzugeben und Erfahrungen zu teilen.
      Betrügen könnte ich persönlich auch nicht. Jemanden versuchen dazu zu bringen, das zu akzeptieren und umfänglich zu verstehen, warum man betrügt oder einen Betrüger dazu zu bringen seine Meinung grundlegend zu ändern, das werde ich nicht machen, dafür ist mir eigentlich auch meine Zeit zu kostbar, zumal das Betrügen gefühlt hier im Forum schon einige Male außeinandergenommen und durch gekaut wurde.
      Das ist nur meine Meinung und hat mit deinem Post, @Hera, nichts zu tun. Musste das nur mal kurz rauslassen. Sorry falls dieser Post jetzt Ot geworden ist.
      Das Thema Betrug ist doch für jeden anders. Am Ende muss man mit den Konsequenzen leben. Was für den Einen richtig ist, kann für den Anderen ganz falsch sein.

      Mein Ex-Mann hat mich betrogen. Im ersten Moment war ich furchtbar verletzt, aber nachdem ich es etwas sacken ließ habe ich es verstanden.
      Ich konnte ihm nicht das Gefühl geben so geliebt zu werden, wie er es verdient. Die andere Frau konnte das aber, sie hat ihn glücklich gemacht. Und verdient nicht jeder es glücklich zu sein? Wer bin ich, dass ich jemandem anderes sein Glück verwehren dürfte? Das ist doch eine Entscheidung, die ich nur für mich selbst treffen darf/kann.

      Natürlich steht die Unehrlichkeit auf einem anderen Blatt. Ich hätte mir gewünscht, dass er offener mit mir gewesen wäre. Nach all den Jahren hätte ich so viel Ehrlichkeit eigentlich von ihm erwartet. Vor allem, weil wir weiterhin ohne Kondom intim waren (die Rennereien um sicherzustellen, dass ich gesund bin waren unschön...)
      Aber wenn man mal ehrlich ist, ist der Betrug am Ende tatsächlich dann der Trennungsgrund, oder nur der Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hat? Bei uns hat es übrigens sein Fass zum Überlaufen gebracht, es gab ihm den Anstoß zu erkennen, dass wir gemeinsam nur noch einsam sind und getrennte Wege gehen sollten. (Und er hatte absolut recht)

      Für mich selbst wäre es niemals in Frage gekommen, mir mein "Glück" anderswo zu suchen, weil es mit meiner Loyalität im Konflikt stehen würde, ICH hätte damit nicht leben können. Aber ich kann es dennoch verstehen. Zumindest dann, wenn ich den Kopf mal aus meiner eigenen Realität herausstrecke und es nüchtern betrachte. Das Leben ist eben nicht nur schwarz und weiß, es gibt nicht nur entweder oder.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Ich wollte mit der Frage, ob sie es auch so positiv sehen würde, tatsächlich auf ihre Perspektive heraus und nicht auf seine. Du hattest zuvor in Frage gestellt, ob es nicht für beide das Beste wäre, daher meine Frage, wie würde sie das sehen?

      newblackshaddow schrieb:

      Ist Fremdgehen wirklich etwas Feiges? Oder ist es nicht für beide das Beste? Sie hat ihre Ruhe und er bekommt, was er braucht.

      Rehlein schrieb:

      Wird sie es auch so sehen können, dass "er hat es ja nur zu unserem Besten gemacht" hat?

      newblackshaddow schrieb:

      Das er bei Aufliegen seiner Heimlichkeiten die Konsequenzen tragen muss, weiß er natürlich.
      In deiner Antwort steckt genau das drin, was mir oft an dem Entscheidungsdiagramm, was viele im Kopf durchgehen, fehlt: Du schreibst, er weiß, dass er mit seiner Entscheidung leben muss. Das ist wichtig und richtig, aber was Wichtiges darin fehlt: Sie muss auch den Rest ihres Lebens mit seiner Entscheidung leben.

      Es gibt nichts was es nicht gibt, aber es ist für mich schwer vorstellbar, dass ein ständig wiederholtes, in aller Deutlichkeit kommuniziertes "meine Grundbedürfnisse werden nicht erfüllt, so will ich nicht leben (Trennung deswegen ist vorstellbar)" auf Dauer von einem liebenden Partner ignoriert wird. Ich habe Zweifel, ob die Botschaft im vollen Bedeutungsumfang und Dringlichkeit angekommen ist. Und wenn sie es trotzdem ignoriert, wäre das für mich allein ein ganz dringender Grund die Beziehung in Frage zu stellen.

      Ich steck nicht drin, und kenne die beiden ja nicht. Mir taugt es bloß nicht, wenn es schön geredet wird. Wenn überlegt wird, was das Beste für Beide ist, sollten beide Meinungen dazu einbezogen werden.

      Rehlein schrieb:

      (…)

      Ich steck nicht drin, und kenne die beiden ja nicht. Mir taugt es bloß nicht, wenn es schön geredet wird. Wenn überlegt wird, was das Beste für Beide ist, sollten beide Meinungen dazu einbezogen werden.

      Genau da liegt doch der Punkt!
      Wenn jemand ohne mich zu einzubeziehen Entscheidungen trifft, die dann auch noch das Beste“ für mich darstellen sollen, wäre ich erst recht „angepisst“.
      Nicht zuletzt, weil ich ggf. auch ungefragt weitere gesundheitliche Risiken eingehen würde (wie @Tininow es in ihrem Posting kurz skizziert hat).

      Und ja, das zugrundeliegende Dilemma Neigung <> Beziehung ist mir sehr wohl bewusst.
      Ich denke, wer seinen Partner oder seine Partnerin betrügt, dem ist in der Regel schon bewusst, dass das irgendwie nicht ideal ist, grundsätzlich moralisch und auch, was die Konsequenzen für den/die Betrogenen/n angeht. Warum kommt es trotzdem immer wieder dazu? Meiner Erfahrung nach gibt es einfach Aspekte, in denen eine feste, monogame Partnerschaft unmöglich mit einem frischen, feurigen Abenteuer mithalten kann: Der Reiz des Unbekannten, die Freude an der Eroberung, die Verlockung des Verbotenen... sowas in der Art. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Aspekte, in denen die junge Affäre absolut keine Chance gegen die gewachsene Beziehung hat: Die Vertrautheit, die Sicherheit, die Offenheit, Ehrlichkeit und Akzeptanz gegenüber den kleineren und größeren Schwächen des/der Anderen. Gesetzt dass die Beziehung monogam und geschlossen bleibt, gibt es hier nur zwei Optionen: Man akzeptiert, dass man nicht alles haben kann, und schränkt sich in bestimmten Bereichen ein, indem man entweder auf die feste Beziehung oder auf die Affäre verzichtet; oder man geht fremd.
      Für mich macht es nur wenig Sinn, einer Fremdgeherin/einem Fremdgeher die moralische Fehlleistung unter die Nase zu reiben, die begangen wird. Das weiß die Person in den meisten Fällen ganz genau. Eine angebrachte Frage wäre: Lohnt es sich für dich, die Beziehung zu riskieren, nur um die Vorzüge der Affäre ebenfalls genießen zu können? Ist der potenzielle Gewinn das Risiko wert?
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Eine angebrachte Frage wäre: Lohnt es sich für dich, die Beziehung zu riskieren, nur um die Vorzüge der Affäre ebenfalls genießen zu können? Ist der potenzielle Gewinn das Risiko wert?
      Das erinnert mich an die Frage: Würdest du fremdgehen, wenn du wüßtest der Partner findet es nicht heraus?

      Ich denke grundsätzlich sollte Glück nicht auf Kosten des Unglücks einer anderen Person erkauft werden. (gilt in beide Richtungen)
      Im besten Fall geht es um ein gemeinsames Glück.
      Achja das rechtfertigt für mich nicht, eine Person in Ungewissheit zu lassen, um das vermeintliche eigene Glück zu erhalten.

      Einen Partner sollte man lieben, weil er so ist wie er ist, nicht OBWOHL. Wenn mein Partner mich für ekelhaft/pervers hält, würde ich die Liebe anzweifeln.
      @MissAlice
      Nur ist diese Frage für Fremdgeher komplett irrelevant, denn sie gehen fremd, obwohl sie niemals völlige Sicherheit haben können, dass es nicht herauskommt.
      Du sprichst von Sollen und von Rechtfertigung. Das sind moralische Begriffe. Aber wie ich schon gesagt habe, sind sich Fremdgeher in der Regel voll bewusst, dass sie sich moralisch nicht einwandfrei verhalten. Sie tun es trotzdem, weil sie entweder die zugrundeliegende Moral nicht akzeptieren oder den Gewinn, den das Abenteuer für sie bedeuten, höher werten als das Aufrechterhalten ihrer moralischen Integrität.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Nur ist diese Frage für Fremdgeher komplett irrelevant, denn sie gehen fremd, obwohl sie niemals völlige Sicherheit haben können, dass es nicht herauskommt.
      Das hat mich nur an die Frage erinnert, ich wollte damit nicht zum Ausdruck bringen das die Frage entscheidend ist. Wenn ich über diese Frage in dem Fall zb. nachdenke, oder überlege was mein Mann dazu sagen würde, ist da kein Zögern, Abwägen oder Überlegen. Die Antwort ist klar.
      Wenn ich selbst zögern würde bei dieser Frage, dann würde ich überlegen ob in meiner Beziehung ein Problem vorliegt.

      Ich hab Fremdgeher kennengelernt, die wenn es heraus kam, nur gelernt haben, noch penibler aufzupassen. ;) Mir ist bewusst, dass Jemand der Fremdgehen möchte, sich nicht mit Fragen der Moral beschäftigt.

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Du sprichst von Sollen und von Rechtfertigung. Das sind moralische Begriffe. Aber wie ich schon gesagt habe, sind sich Fremdgeher in der Regel voll bewusst, dass sie sich moralisch nicht einwandfrei verhalten. Sie tun es trotzdem, weil sie entweder die zugrundeliegende Moral nicht akzeptieren oder den Gewinn, den das Abenteuer für sie bedeuten, höher werten als das Aufrechterhalten ihrer moralischen Integrität.
      Kein Wiederspruch von mir an der Stelle. Bei egal welchen Lügen, vor sich selbst, vor Anderen, damit muss eine Person allein klar kommen. Gibt natürlich auch Menschen die sich jahrelang selbst in die Tasche lügen und sich selbst schon soweit von der Lüge überzeugen. Und da rede ich nicht von Fremdgehen.
      Es beginnt ja schon mit der eigenen Neigung. Stehe ich dazu? Stehe ich auch zu der Neigung die ich habe, oder rede ich mir eine andere Neigung ein weil es einfacher ist, etc...
      Wenn man zu sich selbst nicht steht/stehen kann, klappt es natürlich zwischenmenschlich nicht.
      Wie soll ich von meinem Partner verlangen mich zu respektieren und wertzuschätzen, wenn ich das selbst schon nicht tue? Und das beginnt ja auch schon bevor ich fremdgehe.

      (Ich hoffe jetzt nicht zu sehr OT)
      @MissAlice
      Ich kann bei dem Thema ein wenig aus Erfahrung sprechen, weil ich mein Leben lang nie die personifizierte Treue war, was Sexualität angeht. Für lange Zeit war das kein kleines Problem für mich. Einerseits wollte ich - wohl vor allem aus purer Lebensgier - zu einem wirklich spannenden Abenteuer nur ungern nein sagen. Andererseits wollte ich Menschen, die mir lieb und wichtig waren, auch nicht verletzen. In der Konsequenz habe ich sowohl das eine oder andere lohnende Abenteuer ausgelassen, als auch am Ende doch so manchen Schmerz verursacht, der mir dann schwer auf dem Herzen lag. Es hat lange gedauert, bis ich erkannt habe, dass mir die sexuelle Monopolisierung in geschlossenen Beziehungen dem Anschein nach einfach nicht so wichtig ist wie anderen Leuten. Für mich ist diese Form von Treue kein Wert an sich. Wenn ich versucht habe, treu zu sein und zu bleiben, dann war das letztlich immer nur für meine Partnerin und nicht für mich. Nachdem vor knapp drei Jahren meine letzte lange Beziehung, die mir wirklich außerordentlich wichtig war, aufgrund des Bekanntwerdens einer Affäre zu Ende ging, habe ich mich entschieden, gegenüber potenziellen Partnerinnen offen damit umzugehen, dass ich halt eher der Poly-Typ bin. Das ist natürlich die beste und fairste Lösung für alle Beteiligten. Warum nicht schon früher? Weil einem diese Option ja irgendwie nicht wirklich angeboten wird. Ich bin immer mit dem Bild aufgewachsen: Monogame Treue = gut, Fremdgehen = schlecht. Es war ein ziemlich langer Weg, zu erkennen, dass es überhaupt nicht nötig ist, die entsprechenden Beziehungskonzepte so zu moralisieren.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Ich kann bei dem Thema ein wenig aus Erfahrung sprechen, weil ich mein Leben lang nie die personifizierte Treue war, was Sexualität angeht. Für lange Zeit war das kein Kleines Problem für mich. Einerseits wollte ich - wohl vor allem aus purer Lebensgier - zu einem wirklich spannenden Abenteuer nur ungern nein sagen. Andererseits wollte ich Menschen, die mir lieb und wichtig waren, auch nicht verletzen.
      Es ist einfach die Frage was hat man persönlich für Bedürfnisse. Für dich gab es das Bedürfnis nach spannenden Abenteuern, die du eben in fremder Haut gesehen hast. (völlig wertfrei, eine Feststellung) Im besten Fall trifft das auf Gegenliebe.


      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Ich bin immer mit dem Bild aufgewachsen: Monogame Treue = gut, Fremdgehen = schlecht. Es war ein ziemlich langer Weg, zu erkennen, dass es überhaupt nicht nötig ist, die entsprechenden Beziehungskonzepte so zu moralisieren.
      Jetzt verstehe ich das Missverständnis.Mir geht es nicht um moralisieren, oder den "moralischen Zeigefinger". Ich hab lediglich meine persönliche Sichtweise geteilt.
      Das ist eben eine persönliche Entscheidung. Wenn die Werte und Vorstellungen übereinstimmen, läuft eine Beziehung einfach besser und meist auch ehrlicher.

      Dann hast du dich ja offensichtlich von dem vorgegeben - nicht zu dir passenden - Bild gelöst. Das ist gut.
      Bei mir war das Bild Frau hat zu machen, Klappe zu halten, blabla,... demnach altes Rollenbild, devot etc... Das Bild hab ich auch hinter mir gelassen. Ich persönlich werte übrigens an der Stelle nicht direkt das Fremdgehen als Schlecht. Was ich nicht mag ist Lügen und der Vertrauensmissbrauch. Zudem bevorzuge ich eine offene ehrliche Kommunikation. Alles andere bedeutet nur Entfernung voneinander und wäre für mich nur der stille Anfang vom Ende.
      Ich hatte es irgendwo schon geschrieben, würde mein Mann solche "Abenteuer" benötigen oder haben wollen, weiß er genau das er da mit mir zu reden hat. Selbst im Nachgang würde ich mich deswegen nicht trennen, außer er würde das verheimlichen. Dann wäre die Lüge allerdings der Trennungsgrund, und nicht das Fremdgehen.

      Nochmal in Kurz: Meine Beiträge sollten kein Angriff oder Wertung Anderer darstellen. Es ist einfach meine persönliche Ansicht wie ich damit umgehe.


      edit: Als Anmerkung, falls etwas komisch/böse formuliert rüber kommt, kämpfe noch mit der bösen Infektion und merke das meine Konzentrationsfähigkeit derzeit noch sehr zu wünschen übrig lässt. Ist jedenfalls nicht meine Absicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MissAlice ()

      Hi,
      sry war ne zeitlang nicht hier... hab versucht mich abzulenken...

      @Hanako
      Danke für Deinen Kommentar/Zuspruch/Gedanken, fühle mich verstanden und zumindest weiß ich, daß ich nicht alleine bin damit.

      Ja ich hab mich für die Familie entschieden,
      Ja ich weiß, es trifft keinen von uns beiden "Die Schuld",
      Ja ich weiß, ich hätte mich in jungen Jahren anders entscheiden sollen (auch wenn ich es nicht besser wußte)
      Ja ich weiß, daß es mich mglw. innerlich auffrißt,
      Ja ich weiß, bzw. bin mir bewußt, daß ich nicht abartig, pervers usw. bin, sondern "nur" eine andere Neigung habe
      Ja ich weiß, ich könnte in 10 jahren die Entscheidung nochmals überdenken (eine rein theoretische Überlegung fürchte ich, welche dom Frau will schon einen Anfänger-Tattergreis mit Mitte50...),
      Ja ich weiß, es gibt in meinem Fall nur ein "Entweder....Oder"

      Blöd glaufen, für dieses Leben....vielleicht klappt es ja im Nächsten. ;(

      Danke für Alles!
      LG
      slavedesire

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Langzitat entfernt, bitte FAQ zum Thema Zitieren beachten

      slavedesire schrieb:

      Ja ich weiß, ich könnte in 10 jahren die Entscheidung nochmals überdenken (eine rein theoretische Überlegung fürchte ich, welche dom Frau will schon einen Anfänger-Tattergreis mit Mitte50...),
      Ja ich weiß, es gibt in meinem Fall nur ein "Entweder....Oder"

      Blöd glaufen, für dieses Leben....vielleicht klappt es ja im Nächsten. ;(
      Sag das nicht. Ich dachte das auch lange, bis ich dann im "biblischen" Alter von 50 Jahren meine ersten praktischen Erfahrungen mit BDSM gemacht habe.
      Those who don´t jump will never fly.

      slavedesire schrieb:

      welche dom Frau will schon einen Anfänger-Tattergreis mit Mitte50...

      bluehorse69 schrieb:

      Sag das nicht

      Ich glaube auch, dass es gar nicht unrealistisch ist mit Mitte 50 eine neue Beziehung zu finden und sexuell neue Erfahrungen zu machen. Wieso sollte es auch? Das scheint ja gerade ein Alter zu sein, in dem sich viele trennen, weil man der Kinder wegen längere Zeit in nicht idealen Beziehungen verharrt hat. Habe ich zumindest von einer Freundin so erzählt bekommen. Und da werden dann wohl auch weibliche Neuanfänger-Doms dabei sein, oder welche, die Erfahrung haben, es aber schön finden - oder ihnen egal ist - dass Sub sich noch nicht ausgelebt hat.
      Die Entscheidung ist sicherlich zu jedem späteren Zeitpunkt überdenkbar - vielleicht hilft das ja ein wenig, den aktuellen Verzicht einfacher zu machen
      Nein, es ist mit Sicherheit für so einige ein Neuanfang...

      Ich selber hatte meine Trennung/Scheidung mit 42 durch, war dann 5 Jahre Single-Mom, habe mit 47 meine große Liebe gefunden, und erst 2 Jahre später, also mit knapp 50 in ihm auch meinen Herrn und Meister :love:

      Da war Monsieur auch "schon" 53 Jahre alt und hatte kaum Erfahrungen mit seiner Neigung.... :yes:

      Gerade für gestandene Frauen, die ihre Neigung ganz neu herausfinden, ist so ein Partner vlt sogar angenehmer, weil er nicht schon "Meilen voraus" ist, sondern man sich mit ihm gemeinsam auf diese neue spannende Reise machen kann ;)
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt: