Geschmackskontrolle

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      Geschmackskontrolle

      Hallo zusammen,

      ich habe mal eine Frage, die mich gerade umtreibt. Mein Herr hat mir vor ein paar Tagen "angedroht" (natürlich im Rahmen unseres Spiels und ich könnte es per Safeword jederzeit verhindern), dass er mir ein paar meiner Liebelingsspeisen und -getränke nehmen möchte. Nicht indem ich sie nichtmehr essen darf, sondern indem er sie mir zusammen mit einer gehörigen Portion Bitterstoffe verabreicht. So (das sagte er) würde mein Kopf jedes Mal genau dieses Essen oder Getränk mit dem Ekel in Verbindung bringen und es würde mir nie wieder so schmecken wie vorher. (Er meinte, er habe das auch schon früher bei seinen vorherigen Subs/Freundinnen gemacht). 3-4 mal verabreichen würden ausreichen, dass mir schon bei dem Gedanken an das jeweilige Getränk oÄ übel würde.

      Hat jemand schon damit Erfahrung gemacht und kann das bestätigen oder widerlegen? Denn im Moment kann ich noch nicht einordnen, wie ich damit umgehen soll :/

      Danke schonmal für eure Antworten :)
      Hallo Hediana,
      Hat dein Herr erklärt, wo der Sinn dahinter steckt? Ist er der Meinung, dass du z.b. zu viel Cola trinkst, zu viele Nudeln isst? (etc)
      Dann ginge es ihm vielleicht darum, dass du Ungesundes meiden sollst. Ansonsten möchte er vielleicht nur ausprobieren, ob er dich triggern kann. Das funktionieert dann vermutlich auch in anderen Bereichen. Das würde ich mit Vorsicht genießen.
      Ist allerdings nur meine Meinung. :empathy:
      Gruß Newblackshaddow
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Also ich habe damit keine Erfahrung, aber hatte tatsächlich Vorlesungen zu dem Thema. Das ist im Grunde Konditionierung und funktioniert auch. Sollte dir durch die Bitterstoffe in irgendeiner Art und Weise schlecht werden, reicht es eigentlich sogar, wenn er das ein einziges Mal macht. Das ist im Endeffekt ein Schutzmechanismus unseres Körpers. Deshalb essen wir auch keine Sachen, bei denen wir schonmal festgestellt haben, dass sie uns nicht schmecken.
      Diese Art der Konditionierung ist auch unglaublich löschungsresistent. Das heißt im Grunde, dass es sehr schwer ist, das wieder rückgängig zu machen. Einfach, weil du das jeweilige Essen/Getränk gar nicht mehr zu dir nehmen willst.
      Deshalb würde ich dir auch raten, sehr gut zu überlegen, ob du wirklich damit einverstanden bist.
      Danke für deine Antwort newblackshadow, ^^
      der Auslöser war, dass wir uns getsritten haben, welchen Schnaps ich trinken soll, um mit ihm auf meinen Geburtstag anzustoßen. Habe mich seiner Bitte widersetzt und statt Kräuter einen Ouzo getrunken (Kräuter kann ich nämlich nur einen kleinen Schluck trinken, bevor mein Kopf wuschig wird). Da fing es an, dass er gemeint hat, wenn nicht mein Geburtstag wäre, würde er mir "den Ouzo so verabreichen, dass ich ihn danach nie wieder trinken möchte" und hat mir das Prinzip erklärt.
      Seitdem hat er diese "Drohung" immer weiter aufgebaut... mit meinem Müsli, Tee, Pilzpfanne, ... was immer ich gerade gegessen habe und hat es dann gestern für diesen Monat als die Strafe für Fehlverhalten meinerseits festgelegt (ändert sich halt immer alle 1-2 Monate bei uns).

      Wie meinst du das mit dem "triggern können"? Du denkst, es ist eine leere Drohung? ;)
      Werte @Hediana,

      Hediana schrieb:

      Denn im Moment kann ich noch nicht einordnen, wie ich damit umgehen soll .
      Das wäre für mich erstmal die zentrale Frage. Ich würde mich fragen, möchte ich, dass mir mein Herr Lebensmittel, die ich mag, nimmt? Darüber hinaus würde ich das Gespräch mit ihm suchen und mir seine Gründe für eine derartige Konditionierung transparent erklären lassen.
      Mit meinen heutigen Erfahrungen würde ich derartige Einschnitte in mein Leben nicht mehr erlauben.
      Hat er denn begründet, warum er das machen will? Wie @newblackshaddow schon schrieb: wenn es darum geht, dir ein paar ungesunde Sachen damit abzugewöhnen, könnte ich es ja einigermaßen verstehen. Wenn er es aber nur macht, weil er es eben kann, dann würde ich an deiner Stelle sehr vorsichtig sein und mir gut überlegen, ob du dieses Spiel mitspielen möchtest. Ich denke auch, dass das kaum noch rückgängig zu machen ist, und du musst für dich entscheiden, ob du das willst.

      Für mich persönlich wäre das nichts, es würde definitiv auf meiner Tabuliste landen.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      @Hediana soweit ich weiß ist triggern und konditionieren das Gleiche.
      Aber das kann dir @Gentledom sicher besser erklären. Ich hab mal einen Beitrag von ihm gelesen, den ich gerade nicht wiederfinde.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      @AleaH :
      das weiß er und ich schätze, darum ging es auch. Mit "wuschig" ist aber nicht betrunken gemeint, sondern dass es sich ganz einfach um einen Likör handelt... zu viel Zucker drin und Zucker stürzt meinen Kopf ins Chaos (natürlich drehe ich nicht von einem Gläschen Likör vollkommen frei, aber ich werde eben wuschig dadurch. Und das wollte ich da gerade eben nicht.)

      Hediana schrieb:

      ....Da fing es an, dass er gemeint hat, wenn nicht mein Geburtstag wäre, würde er mir "den Ouzo so verabreichen, dass ich ihn danach nie wieder trinken möchte" und hat mir das Prinzip erklärt.
      @Hediana, dazu fällt mir gerade ein, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, wie ihr einvernehmlich derartige Situationen lösen könntet. In meiner Ds-beziehung hatte mein Herr die Entscheidung darüber, wann, wieviel und welchen Alkohol ich trinken durfte. So hatten wir es gemeinsam für uns zu Beginn unseres gemeinsamen Weg entschieden. Somit habe ich mich freiwillig seinen Entscheidungen unterworfen. Vielleicht wäre es für euch eine Option, eine derartige Regel zu etablieren.

      Wenn ihr ins Gespräch darüber kommt, dann darfst du ihm auch sagen, welche Gefühle und Ängste bei dir entstanden sind, wenn er dir damit "droht" weitere Lebensmittel zu entwöhnen. Ich wünsche dir, dass ihr gemeinsam einen guten Weg findet, der euch beide positiv weiterbringt.
      @Petit Papillon :
      so eine ähnliche Regel haben wir. Er darf allgemein immer ein Veto bei allem einlegen, was ich zu mir nehme. Allerdings (und da geht es jetzt schon in unsere Beziehungsdynamik hinein) ist für mich gerade der Reiz, solche Regeln zu verletzen oder zumindest zu umgehen (ich bin nicht vollständig devot/hörig). Deswegen ging es mir ja darum, das einzuordnen. Im Normalfall würde ich das Ganze nämlich herausfordern. (ich gehe jetzt mal nicht weiter auf die Grundlagen unserer Beziehung ein).

      Ja, das Gespräch nachher wird... nicht schön, aber ja, ich muss mit ihm darüber reden. Und mir ein Gegenangebot überlegen :dash:

      Hediana schrieb:

      Hat jemand schon damit Erfahrung gemacht und kann das bestätigen oder widerlegen? Denn im Moment kann ich noch nicht einordnen, wie ich damit umgehen soll
      Ich habe damit keine Erfahrungen gemacht, halte es aber für möglich, dass es dir die Lust auf diese Speisen zumindest vorübergehend verdirbt. Einerseits gibt es da den Effekt der "klassischen Konditionierung" (das war das mit dem Pawlowschen Hund und der Glocke, einfach googlen), andererseits ließt man hier hin und wieder von Subs, die sich generell schwer tun sich von Erfahrungen mit dem Dom zu lösen, selbst wenn sie selbst die Beziehung beendet haben. Grundsätzlich lässt sich Konditionierung aber auch wieder Gegenkonditionieren. Solltest du das Spiel also eingehen - nicht einfach aufgeben wenn du deine Lieblingsspeise "retten" möchtest.

      Wie du damit umgehen sollst:
      Überlege dir, ob du das Spiel mitmachen möchtest. Wenn ja, nur zu. Wenn du Bedenken hast und diese Strafe ablehnst, dann kommuniziere das und steh dazu.
      Für mich wäre das absolut nicht akzeptabel, aber jeder lebt sein BDSM anders und daher: Überlege dir was du möchtest.
      So ganz erschließt sich mir der Sinn dahinter nicht :gruebel:
      Ich halte es aber für äußerst schwierig.
      Zum einen handelt es sich ja scheinbar um Lebensmittel die du gerne magst zum anderen ist es ausschlisslich sein Wunsch.
      Das heißt, die Konditionierung würde gegen dein Unterbewustsein arbeiten müssen und dann auch noch einen positiven Aspekt (leckere Essen) überschreiben. Halte ich für sehr ambitioniert dieses Ziel mit Bitterstoffen erreichen zu wollen.
      Meiner Vermutung nach,,wird es so aussehen, dass du dann bestimmte Dinge nur dann nicht mehr isst, wenn du davon ausgehst, dass er sie hat manipulieren können. Das hat dann aber auch nichts mehr mit Konditionierung zu tun.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.
      Ich sehe es ähnlich wie @Mirarce. Das Szenario halte ich für wenig zielführend.

      Wie ginge es mir? Ich würde die Sachen halt zu mir nehmen, wenn er nicht dabei ist. Wenn er sie mir mit Bitterstoffen serviert würde ich sie nicht essen. Oder will er dich dann zwingen? Da würde aber bei mir vermutlich weniger eine Konditionierung stattfinden, so dass ich das Essen nimmer mag. Zumindest kann ich mir das so gar nicht vorstellen. Was ich mir schon gut vorstellen kann, wäre eine Konditionierung dahingehend, dass ich von ihm kein Essen mehr wollen würde.

      Letztlich konditioniert es sich nicht so einfach wie man sich das vielleicht vorstellt. Wenn er Pech hat wird dir schlecht von seinem Anblick, nicht von dem Essen :pardon:

      Hediana schrieb:

      @Petit Papillon : nicht MEHR? :golly:

      Ja, da das wohl zu funktionieren scheint, muss ich wirklich dringend mit ihm darüber reden! Muss mir bloß noch überlegen, ob ich es ganz ausschließe oder ein Safe-Liste erstelle, wo er nicht ran darf (kann halt nicht immer komplett nein sagen)
      Doch @Hediana im Zweifel kannst du "immer komplett nein sagen"! Ich selbst habe mit so einem Szenario keine Erfahrung. Das, was ich aber bisher so zum Thema Konditionierung weis, ist das es wirklich schwierig rückgängig zu machen ist. Und genau das wäre ein Punkt, an dem ich nochmal gut überlegen würde. Ich weis nicht, wie gefestigt eure Partnerschaft ist aber was ist, wenn es mal in die Brüche geht mit euch? Zu dem Thema habe ich hier oder in der Com auch schon was gelesen, wo es um solche "Altlasten" ging und wie schwierig das sein kann. Ich schließe mich einigen Vorrednern an, die fragen ob euer Szenario schon Konditionierung ist. Ich kann es auch aus Mangel an Erfahrung nicht beantworten. Ich persönlich würde das ganze Thema aber erstmal etwas vorsichtiger angehen. Vielleicht so wie @Petit Papillon