Liebe

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      Liebe

      Seit geraumer Zeit spüre ich Liebe in mir. Lange war mir nicht bewusst, dass es sich um Liebe handelt, inzwischen glaube ich das Gefühl identifiziert zu haben: es ist Liebe.

      Es stellen sich zwei Fragen: Was genau ist diese Liebe? Und wem gilt diese Liebe?

      Es gibt natürlich unterschiedliche Arten von Liebe und Zuneigung. An allererster Stelle liebe ich mein Kind, auch wenn das Kind inzwischen erwachsen ist. Es gibt nichts, was ich für mein Kind nicht tun würde, um es glücklich zu sehen. Ich liebe meine Brüder, beide. Es ist eine etwas andere Art der Zuneigung als die, die ich meinem Kind entgegen bringe, aber sie ist dennoch tief empfunden. Und ich liebe die Menschen. Die Menschen an sich, nicht jeden Einzelnen freilich, einige sind mir mehr ans Herz gewachsen als andere, einige sind mir gleichgültig, sei es, dass ich sie nicht kenne, oder sei es, dass sie in meinen Lebensumständen keine Rolle spielen. Und ich wüsste Niemanden, dem ich Abneigung oder Verachtung entgegen brächte (zumindest fällt mir niemand ein). Ich liebe also die Menschen.

      Aber die Liebe, die seit Monaten in mir zu wachsen scheint, die immer weiter wächst, ist eine andere Art der Liebe. Es ist die Liebe, die auch das Geschlechtliche mit einbezieht. Es ist die Liebe, die ich gerne einem Mann schenken würde. Ist es ein bestimmter Mann? Nein. Es war vielleicht einmal ein bestimmter Mann, der ist es nicht mehr. Vielleicht war er es auch nie. Vielleicht war es damals schon nur das Gefühl, meine Liebe einem Mann schenken zu wollen, und er war gerade da. Jetzt ist niemand mehr da, dem ich meine Liebe schenken könnte. Warum verschwindet mein Gefühl nicht? Warum scheint es noch zu wachsen.

      Sicher spielt die Sehnsucht eine Rolle, die Sehnsucht danach, auch geliebt zu werden. Weitaus stärker jedoch ist mein Gefühl, lieben zu wollen, lieben zu dürfen. Aber da ist niemand. Niemand, den ich lieben darf.
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      Ich bitte euch, mir keine Ratschläge zu erteilen und nicht zu versuchen, meine Gefühle zu pathologisieren. Ich beschreibe hier lediglich meine Gefühlslage, wie sie gerade ist. Ihr könnt aber gerne eure eigenen Erfahrungen beisteuern.
      Moin,

      ich möchte eine kleine Geschichte erzählen. Ob diese wahr ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Ich glaube daran nicht so wirklich, aber darum geht es nicht. Erzählt wurde diese mir in der ersten/zweiten Klasse. Wenn jemand mehr dazu weiß, gerne her damit.

      Es soll, wenn ich mich recht entsinne, in England eine Studie gegeben haben. In dieser Studie soll es zwei Gruppen an Babys gegeben haben. Jene wurden getrennt untergebracht. Die eine Gruppe der Babys bekamen alles, was Sie brauchten. Nur eines nicht. Das war Liebe und Aufmerksam. Die zweite Gruppe bekam das gleiche wie die erste Gruppe. Zusätzlich aber Aufmerksamkeit und Liebe. Was passierte? Die erste Gruppe der Babys ohne Liebe und Aufmekrsamkeit starben recht früh. Körperlich waren aber alle gesund. Die zweite Gruppe überlebte und wuchs heran.

      Was ziehe ich aus der Geschichte? Der Mensch braucht Aufmerksamkeit, will geliebt werden. Ansonsten geht er ein wie eine Blume ohne Wasser. Deswegen verurteile ich deine Aussage nicht. Die Seele braucht es...
      It won't be easy, but nobody said life is easy.
      Hallo,

      Danke für den Einblick in deine Geefühlswelt.
      Ich habe von Liebe gelesen, versucht, dieses Gefühl zu malen, habe von Liebe geträumt. Von diesem zutiefst individuellen Gefühl und Bedürfnis. Ich wusste, in meinem Leben fehlt etwas. Es war ein Gefühl von "sich unvollständig fühlen" und von einer Suche nach etwas, das sich nicht fassen ließ.

      Und dann, an einem Dezembertag fand sie mich. Getarnt als purer Zufall (zwei sich zufällig in einer bdsm Community treffende Menschen), schlich sie sich ein. Sie wuchs zu einem Wunsch, wurde zu einem spontanen Besuch (einer Soiree) und seitdem ist sie da. Warm, omnipräsent, wenngleich unterschiedlich intensiv. Es ist Liebe zu einem Mann, der mich berührt hat. Ein gleichschwingen zweier Seelen, die einander so ähnlich, so vertraut sind, dass ich fest davon überzeugt bin, es war so bestimmt.

      Seither hat sich so viel verändert. Ich habe mich verändert. Das Leben forderte Geduld, es kostete mich einige Tränen. Wie man liest, sind gerade Zwillingsseelen-Beziehungen vom "aneinander wachsen" geprägt. Denn unerbittlich werden die eigenen Schattenseiten ersichtlich. Doch seine Liebste zu sein war all die Mühen wert und wird sie wird es auch in 2022, mit allen großen und kleinen Veränderungen, von Wert sein.

      Wenn die Liebe ruft, so folge ihr, sind auch die Wege steinig.
      Wer den Drachen weckt, darf das Feuer nicht fürchten.

      anima submissa schrieb:

      Jetzt ist niemand mehr da, dem ich meine Liebe schenken könnte.
      Es gibt fast acht Milliarden Menschen auf der Welt. Der polygame Romantik-Tod, der ich bin, sagt: Wenn es Einen gibt, dem du mal Liebe schenken konntest, dann gibt mit größter Wahrscheinlichkeit noch mehr von der Sorte. Du musst halt nur einen davon finden.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.
      Liebe @anima submissa,

      Das was du beschreibst kommt mir bekannt vor. Ich, für mich, hab das als die Offenheit und Bereitschaft interpretiert. Da ist das Gefühl der Liebe, es ist wach, es ist stark.

      Doch da ist noch kein Empfänger. Ich, für mich, denke, es ist einfach ein Aspekt der Liebe an sich. Ist doch eigentlich schön, spüren, da ist Liebe in mir und die will ich gerne geben.

      Liebe Grüße
      Kali

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      @Tocken1978

      Reduktiver Physikalismus. Alle Phänomene werden auf das reduziert, was sich an ihnen physikalisch beschreiben lässt. Ob das die Welt vollumfänglich beschreibt, darüber lässt sich streiten. ;)
      @Anfuehrungszeichen

      Da gebe ich Dir Recht. Es ist eine monistische Position. Jedoch gibt es bisher keine Anhaltspunkte das Geistige Phänomene nicht auf Physische Ursachen zurückgehen.
      Auch wenn die Bandbreite woran man Glauben mag ob Monismus-Pluralismus letztlich immer zum Physikalismus führt. Vollumfänglich lässt sich nur Beschreiben was
      wir auch verstehen. Aber selbst die Wissenschaft heute hat noch Grenzen die Sie nicht überwinden kann. Entsprechend ist das zumindest noch nicht möglich.
      Wobei die Welt und teile des Universums hier ja nicht die Frage waren. Aber wir dürfen gespannt sein was die Zukunft da noch für Überraschungen für uns bereit hält.
      Meine Intension war eben nur Ihr eine Antwort auf Ihre Frage zu liefern. ;)
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Ich mag das Thema sehr :) .
      Es beschäftigt mich seit vielen Jahren…von der furchtbar-schönen Naivität der Verliebtheit über tiefe authentische Liebe zu meinen Kindern hin zur Liebe meines Mannes, über die ich immer mehr erfahre.
      Und irgendwie hängen bei uns alle drei Ausprägungen zusammen, was das Ganze noch komplexer macht ?( .

      Weil ich immer große Teile meines Lebens - also Prioritäten - auf Familie und Kinder gelegt habe, fürchte ich nicht, jemals nicht lieben zu dürfen bzw. nicht geliebt zu werden. Dafür habe ich zu viel gegeben und eine zu große Familie aufgebaut als dass dies jemals passieren könnte.
      Loyalität und Familie über alles - das habe ich ihnen symbiotisch gesehen mit der Muttermilch übermittelt und es hat sich bisher bewährt. Es gibt mehr als ausreichend Empfänger - und hinter diesem Lebens- und Liebeskonzept steckt viel Arbeit.

      Und doch es gibt die Liebe zu (m)einem Mann, verbunden mit Sehnsucht (auch da kann ich Dich verstehen). Aber nicht um jeden Preis.

      Was mir in Deinem Beitrag allerdings fehlt, ist die Liebe zu Dir selbst. Diese Form der Liebe habe ich erst jetzt im mittleren Alter entdeckt. Vielleicht ist es auch das, was Du in Dir spürst und suchst?
      Liebe muss nicht von anderen abhängig sein. Ich finde eine gewisse Form der Selbstliebe tatsächlich gesund - wobei sie die Grenzen anderer nicht tangieren oder gar verletzen darf.

      kara schrieb:

      Weil ich immer große Teile meines Lebens - also Prioritäten - auf Familie und Kinder gelegt habe, fürchte ich nicht, jemals nicht lieben zu dürfen bzw. nicht geliebt zu werden. Dafür habe ich zu viel gegeben und eine zu große Familie aufgebaut als dass dies jemals passieren könnte.
      Werte @kara, ich habe deinen Beitrag gelesen und bin an dem o.a. Absatz hängen geblieben. Ich verstehe nicht, was du mit dem o.a. letzten Satz aussagen möchtest. Was hat "viel gegeben" und "eine zu große Familie aufgebaut" mit Liebe geben und empfangen zu tun? Ich wäre dir dankbar, wenn du es mir erklärst. Danke

      Tocken1978 schrieb:

      Da gebe ich Dir Recht. Es ist eine monistische Position. Jedoch gibt es bisher keine Anhaltspunkte das Geistige Phänomene nicht auf Physische Ursachen zurückgehen.
      Auch wenn die Bandbreite woran man Glauben mag ob Monismus-Pluralismus letztlich immer zum Physikalismus führt. Vollumfänglich lässt sich nur Beschreiben was
      wir auch verstehen. Aber selbst die Wissenschaft heute hat noch Grenzen die Sie nicht überwinden kann. Entsprechend ist das zumindest noch nicht möglich.
      Wobei die Welt und teile des Universums hier ja nicht die Frage waren. Aber wir dürfen gespannt sein was die Zukunft da noch für Überraschungen für uns bereit hält.
      Meine Intension war eben nur Ihr eine Antwort auf Ihre Frage zu liefern. ;)
      Fakt ist aber auch, dass sich restlos niemand - auch nicht der überzeugteste Physikalist - tatsächlich so verhält, als lebten wir in einer Welt ohne Freiheit und wären nicht in der Lage, uns Zwecke zu setzen. Stell dir vor, du bist mit deiner Sub in der Stadt unterwegs und irgendein Typ, der nicht du bist, schlägt ihr plötzlich völlig ohne Vorwarnung ins Gesicht. Würdest du dann sagen: "Natürlich ist das ärgerlich, aber seien wir dem Typen nicht böse, denn er kann ja nichts dafür, wie die Teilchen gerade in seinem Hirn zusammengebumst sind"? Freiheit, Verantwortung, Schuld und Verdienst, Zurechenbarkeit von Handlungen im Allgemeinheit... all das ist in einer streng kausal determinierten, reduktiv physikalistischen Welt nichts weiter als eine Illusion.
      Aber das ist noch nicht das größte Problem. Ich denke, wenn man es konsequent zu Ende denkt, dann gäbe es in dieser Welt gar keine Möglichkeit mehr, Wahrheit zu erkennen. Denn das Empfinden von Wahrheit wäre nichts mehr Anderes als ein mehr oder weniger diffuses Evidenzempfinden aufgrund bestimmter chemischer Vorgänge im Gehirn... und damit exakt dasselbe wie Irrtum.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Fakt ist aber auch, dass sich restlos niemand - auch nicht der überzeugteste Physikalist - tatsächlich so verhält, als lebten wir in einer Welt ohne Freiheit und wären nicht in der Lage, uns Zwecke zu setzen.
      Hier sagt Dir der frühere Punkrocker und Anarchist in mir, wir leben in einer Welt ohne Freiheit. Denn letztlich unterliegen wir alle dem Zwang von Regeln und Gesetzen.
      Wobei nur so ein Zusammenleben letztlich im größerem Stil funktioniert.

      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Würdest du dann sagen: "Natürlich ist das ärgerlich, aber seien wir dem Typen nicht böse, denn er kann ja nichts dafür, wie die Teilchen gerade in seinem Hirn zusammengebumst sind"?
      Nein. Ich persönlich würde dem Typen ein neues Gesicht verpassen. Aber letztlich gibt es Länder auf dieser Erde wo solch Verhalten toleriert wird.


      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Freiheit, Verantwortung, Schuld und Verdienst, Zurechenbarkeit von Handlungen im Allgemeinheit... all das ist in einer streng kausal determinierten, reduktiv physikalistischen Welt nichts weiter als eine Illusion.
      Richtig. Wobei eine Illusion nicht bedeutet das es nicht existent ist. Es bedeutet das alles existiert, nur eben nicht immer so, wie der Verstand denkt das es existiert.


      Anfuehrungszeichen schrieb:

      Aber das ist noch nicht das größte Problem. Ich denke, wenn man es konsequent zu Ende denkt, dann gäbe es in dieser Welt gar keine Möglichkeit mehr, Wahrheit zu erkennen. Denn das Empfinden von Wahrheit wäre nichts mehr Anderes als ein mehr oder weniger diffuses Evidenzempfinden aufgrund bestimmter chemischer Vorgänge im Gehirn... und damit exakt dasselbe wie Irrtum.
      Hier hast Du einen elementaren Teil der Wahrheit vergessen ;) . Wobei deine Aussage in Teilen korrekt ist.
      Wahrheit:
      Gemeinhin wird die Übereinstimmung von Aussagen oder Urteilen mit einem Sachverhalt,einer Tatsache oder der Wirklichkeit im Sinne einer korrekten Wiedergabe als Wahrheit bezeichnet.
      Durch Tatsachen und Wirklichkeit ist eine Wahrheit überprüfbar.
      Warum Du zu teilen dennoch Recht hast:
      Das zugrundeliegende Adjektiv „wahr“ kann auch die Echtheit, Richtigkeit, Reinheit oder Authentizität einer Sache, einer Handlung oder einer Person, gemessen an einem bestimmten Begriff, beschreiben.Alltagssprachlich kann man die „Wahrheit“ von der Lüge als absichtlicher Äußerung der Unwahrheit und dem Irrtum als dem fälschlichen Fürwahrhalten abgrenzen.
      Dennoch muss man sagen das ein Irrtum als Fürwahrhalten existieren kann.
      Beides findet letztlich über Elektroimpulse im Gehirn statt, nur eben mit dem Unterschied das eine Wahrheit überprüfbar ist.

      :beer:
      Ich hörte Sie sagen, die Macht ist mit dir !
      Nachtrag I:
      Die Definition von Liebe ist nicht synonym von der Funktion von Liebe zu betrachten…was bedeutet Liebe letztendlich für mich? Dabei bleiben immer die Fragen: Welche der verschiedeneren ‚Sprachen der Liebe verstehe, liebe und lebe‘ ich?

      Liebe gibt es in so vielen Facetten, wenn man empfänglich ist:
      die Liebe zum eigenen Kind, was Du gerade geboren hast - so hilf- und schutzlos vor Dir…die Liebe zum eigenen Kind, worin Du immer wieder Deinen eigenen Mann/Vater der Kinder und Dich selbst, mit all ihren Stärken und Schwächen analysierst…
      die Liebe zum Mann - oft ufer-und grenzenlos…ganz anders als die vernunftorientierte Liebe als Vorbild der Familie.

      Petit Papillon schrieb:

      kara schrieb:

      Weil ich immer große Teile meines Lebens - also Prioritäten - auf Familie und Kinder gelegt habe, fürchte ich nicht, jemals nicht lieben zu dürfen bzw. nicht geliebt zu werden. Dafür habe ich zu viel gegeben und eine zu große Familie aufgebaut als dass dies jemals passieren könnte.
      Werte @kara, ich habe deinen Beitrag gelesen und bin an dem o.a. Absatz hängen geblieben. Ich verstehe nicht, was du mit dem o.a. letzten Satz aussagen möchtest. Was hat "viel gegeben" und "eine zu große Familie aufgebaut" mit Liebe geben und empfangen zu tun? Ich wäre dir dankbar, wenn du es mir erklärst. Danke
      Danke für Deine Nachfrage.
      Ich habe sie leider erst jetzt gesehen…dafür ist wohl die jeweilige Definition von ‚Liebe‘ entscheidend….

      Für mich bedeutet eine große Familie aufzubauen (und damit auf viel zu verzichten, also viel zu geben), viel Liebe - sehr viel Liebe…und noch mehr Zeit - eben Lebenszeit. Eher klassisch und konservativ wie früher…

      Ich habe ALLES - also Aussehen, Karrierechancen, Gesundheit, weitreichende Freizeitgestaltung etc. in den ersten 20 Jahren geopfert, um eine sehr große, starke, beständige und vor allem loyale Familie als Sicherheit vorweisen zu können, bevor ich mir das Recht nahm, mich selbst zu verwirklichen zu können - diese Aufopferung meinerseits definiere ich u. a.als Liebe.

      Während der letzten Jahrzehnte habe ich beinahe ausschließlich auf unsere Familie, Loyalität, Ehre und Zusammenhalt gesetzt - nebenbei habe ich studiert und es bis in die höhere Laufbahn geschafft…

      Ihr Dank und Ihre Liebe ist tagtäglich spürbar - für das , was ich ihnen schenkte, leistete und das, was ich heute noch geben kann…

      Wirklich werte Petit Papillon - danke für Deine sehr angenehme Konversation.
      Konnte ich Dir etwas Klarheit hinsichtlich meines Standpunktes verschaffen?

      kara schrieb:

      Ich habe ALLES - also Aussehen, Karrierechancen, Gesundheit, weitreichende Freizeitgestaltung etc. in den ersten 20 Jahren geopfert, um eine sehr große, starke, beständige und vor allem loyale Familie als Sicherheit vorweisen zu können, bevor ich mir das Recht nahm, mich selbst zu verwirklichen zu können - diese Aufopferung meinerseits definiere ich u. a.als Liebe.
      Ich stolpere immer wieder, ist Liebe für Dich vor allem an Opfer gebunden?
      Verzeih aber Liebe und Opfer werden ja immer wieder auch in passender Literatur miteinander verwoben aber wenn ich Deinen Text lese habe ich das Gefühl als wüde Liebe vor allem aus Deinem Dich opfern für Dich bestehen.
      Ich setze jetzt mal bewusst dagegen, Du hast Deine Gesundheit geopfert, ich nehme mal an nicht beim ersten Kind, was ist bei dem nachfolgenden gesundheitlichen Opfern mit der Liebe zu den vorherigen Kind(dern)? Die Liebe zum wem hat Dich diese doch recht weitreichenden Opfer geben lassen?

      Ich versuche mal Liebe (ich hoffe Dich bisher richtig verstanden zu haben) mal wirklich als "neutrale" Definition heran zu ziehen, dann ist es vor allem Wertschätzung (sei es nun die familiäre, die partnerschftliche oder freundschaftliche Liebe) meist geht sie einher mit Gegenseitigkeit.

      Opfere ich dann wirklich oder ist es mehr die Wertschätzung, die ich damit bekomme und ist es dann noch ein Opfer oder doch eher Gegenseitigkeit?

      Empfinde ich das alles als Opfer ist es für mich tatsächlich negativ behaftet. Empfinde ich es als Geben und bekomme etwas dafür, hier die Liebe, Achtung, Wertschätzung ... meiner Familie ist es dann noch immer ein Opfer?

      Du liebst ja Schach, dort ist das Opfer Spielfiguren dem Gegner Spielfiguren anzubieten um dafür anderweite Vorteile zu erlangen, ist Dein Opfer vielleicht so gemeint?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Wenn ich etwas von Herzen gerne gebe - und genau das mache ich, wenn ich liebe - opfere ich nichts. Wenn ich etwas opfere, ist es mit einer Art von 'Widerwillen' verbunden und ich tue es eher schweren Herzens, evtl. weil ich einen 'Zweck' darin sehe. Opfern bedeutet für mich, dass ich erstmal mit mir ringe, bevor ich es tue, weil ich es zwar irgendwie will, irgendwie aber auch nicht. Wenn ich etwas geopfert habe, habe ich danach gewissermaßen einen Verlust oder ich verzichte auf etwas. So empfinde ich es in der Liebe nicht wirklich.

      Das ist natürlich nur mein Empfinden.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.