Ist die Neigung abhängig vom Partner?

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      Ist die Neigung abhängig vom Partner?

      Ich bin ja nun doch schon ein Weilchen hier in diesem Forum und lese natürlich auch gerne Beiträge zu Themen, die mich nicht direkt betreffen. Ein Grundtenor, den ich in vielen Beiträgen wahrgenommen habe ist, dass sich viele ihrer Neigung (egal ob masochistisch/sadistisch, devot/dominant, passiv/aktiv) nicht nur bewusst sind, sondern diese sehr klar definieren können. Und zwar unabhängig davon, welchen Partner sie an ihrer Seite haben.

      Da habe ich mich schon in der Vergangenheit so manches Mal gefragt, wie ich das für mich selbst definieren würde und könnte. Mein Gefühl hat mir immer gesagt, dass ich eine Tendenz benennen kann, vermutlich aber die Neigung wandelbar und abhängig von meinem Partner ist. Bisher hatte ich mich im Wesentlichen im masochistischen Spektrum verortet, mit leichten submissiven Anteilen.

      Nun erlebe ich es real, da es einen neuen Partner an meiner Seite gibt und finde meine Vermutung bestätigt. Der Masochismus ist definitiv ein Teil meiner Selbst. Würde ich diesen in einer Partnerschaft nicht wiederfinden, würde mir etwas essenzielles fehlen. Aber ich stelle gerade mit einer gewissen Faszination fest, dass ich deutlich stärkere submissive Anteile in mir trage, die ich so bisher nicht für möglich gehalten habe.

      Mich würde daher mal interessieren, von Euch zu hören, ob ihr Euch Eurer Neigung unabhängig vom Partner sicher seid oder es ein ähnliches Erleben wie bei mir gibt? Um das Ganze etwas einzugrenzen: ich meine Eure ureigenen Empfindungen. Was ich nicht meine, sind Praktiken, die man sich nicht vorstellen konnte und später doch Gefallen daran findet bzw. Grenzen, die sich erweitern oder bewusst erweitert werden.

      Ich bin sehr gespannt auf Eure Schilderungen :blumen:
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne

      Die Glückliche schrieb:

      Aber ich stelle gerade mit einer gewissen Faszination fest, dass ich deutlich stärkere submissive Anteile in mir trage, die ich so bisher nicht für möglich gehalten habe.
      ....oder Dein neuer Partner kitzelt diese gerade etwas heraus?!

      so war es bei mir.......vielleicht lag es auch an der Zeit.......wie man sich mit sich selbst beschäftigt und was einem klar wird.......

      ein gewisses Zusammenspiel gehört ja immer dazu meiner Meinung nach.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Anfangs wollte ich nicht gehorchen.
      Weil ich keinen mehr über mir haben wollte.
      Wir sind über Bondage rein geschliddert. Und darüber das ich was das Sexuelle angeht von vorne herein die Kontrolle abgegeben habe.

      Im sexuellen war mir das von vorne herein klar und auch so abgesprochen.
      Da konnte ich mich fallen lassen.

      Die submissive Ader hat sich mit der Zeit eingependelt. Ich fahre unheimlich auf Lob ab und Lob bekommen halt nur Brave Mädchen.
      Dann gibt es noch die Seiten die immer wieder den Herrn herausfordert auch wenn es dann Strafen hagelt. Aber selbst die möchten so gern auch Mal gelobt werden, also brav sein.
      Ist eine Gratwanderung für mehr als die Hälfte meiner Neigungen. Und sorgt oft für Reibereien.
      Aber es ist auch spannend, den Werdegang Mal so zu reflektieren.
      Ich bin mittlerweile gerne Sub.
      Und er bedient alle Seiten an mir auch diese die gerne kämpft und niedergerungen werden will... nur halt nicht ohne die Bereitschaft den Willen meinerseits ihm Gehorsam zu zeigen.
      Womit er diese dann auch unter Kontrolle hält.
      Ist etwas kompliziert, aber läuft so gut, das ich es nicht mehr missen will.

      Zu Praktiken:
      Tabus hatte ich was meinen Hals angeht.
      Und geschlagen werden. Schlechte Erfahrungen gemacht damit.

      Das ist aber längst per se, da ich auf alle Arten von Anfassen mit und ohne Werkzeug am Hals und Kopfbereich stehe.
      Schlagen, ohne Strafanteil, lässt mich regelmäßig abheben und ist auch gewünscht von mir. Klammern, beißen, so festhalten das Spuren entstehen, ja bitte.
      Am besten noch mit Überraschungsmomenten.

      Ich werde nie die komplett brave Sklavin sein, das will er auch nicht. Gerade letztens meinte er, das genau meine Mängel das Salz in der Suppe sind. :D
      An Tagen, an denen ich super brav bin, da fragt er mich jedes Mal ob alles in Ordnung ist mit mir.
      Weil nicht sein kann, was nicht sein darf... grins.
      Aber ich denke er hat mehr von mir bekommen als er sich je erträumt hat (Dom mäßig) und ich habe so viel Vertrauen wie noch nie zuvor in eine Beziehung und es ist immer im Wandel und wächst und gedeiht.

      Win Win denke ich.
      <3 Sorin Seins <3

      Nun, bin ich kein unbeschiebenes Blatt:
      Ich habe bereits unterschiedliche Beziehungskonstellationen und Lebensweisen (Dom-sub) erfahren & erleben dürfen und festgestellt,
      dass ich niemals gleich in meiner Submission und Devotion bin.

      Das bedeutet, es ganz klar von dem männlichen dominanten Part abhängt,
      was, wie, in welcher Intensität gelebt wird und werden kann.
      Auch ändern sich Spürinformationen in Abhängigkeit vom Mann und dem gewählten "Handwerkszeug".

      Was bei dem ein Wohlgefallen erzeugt, kann bei dem anderen zur Grenzerfahrung werden.
      Auch die Lust (seine und meine) kann sehr unterschiedliche Parameter annehmen.

      Und es ist gut so, dass die eigene Persönlichkeit, so viel verschiedene Facetten haben kann.

      newbarbie schrieb:

      Die Glückliche schrieb:

      Aber ich stelle gerade mit einer gewissen Faszination fest, dass ich deutlich stärkere submissive Anteile in mir trage, die ich so bisher nicht für möglich gehalten habe.
      ....oder Dein neuer Partner kitzelt diese gerade etwas heraus?!
      genau das ist es eben nicht. Das Empfinden, die Dynamik entsteht in mir.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      Hm... vielleicht ist meine Meinung hier nicht wirklich belastbar (weil jung und so), aber ich habe bis jetzt bei jedem Partner eine andere Facette ausprobiert. Von dominant bis devot. Und jedes Mal hat sich das so eingependelt, dass ich für den Moment gesagt habe, dass es perfekt für mich ist. Es hängt also bei mir wohl definitiv am Partner! (oder ich habe ein Händchen dafür, immer genau den richtigen Partner zur richtigen Mood zu finden).

      Es ist bei mir aber auch definitiv ein leicht fließender Prozess. Es gibt immer Momente, wo ich mich ganz anders beschreiben würde als noch am Vortag. Mal seeeehr Brat, mal deutlich höriger. und zwischendurch Tage, an dem ich ihm den dominanten Part streitigmachen will.
      @newbarbie trifft ganz gut wie @Noctuadas beschreibt. Das Verlangen entsteht in mir und wird nicht ausgelöst, durch einen äußeren Impuls.

      Ich möchte das aber gar nicht so sehr hier auseinander nehmen. Mein Empfinden ist, wie ich es Eingangs beschrieben habe. Ich bin damit total fein.

      Mich würde tatsächlich interessieren, wie es anderen ergeht. Ein bisschen steckt dahinter auch die Frage, wie frei man in eine neue Beziehung geht und ob es wirklich sinnvoll ist „Must haves“ zu definieren bzw. wie eng man diese steckt.
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      Devot bin ich, die Art wie die Devotion ausgelebt wird ist natürlich auch vom Partner abhängig. Knapp runter gebrochen: Ohne D/s würde ich nicht wollen aber es gibt zig Facetten in denen sich ein Machtgefällte zeigen kann und das variiert natürlich je nach Gegenüber. Es ist immer ein gemeinsamer Weg und immer ein neuer Weg.

      Also nein, die Neigung an sich ist bei mir nicht vom Partner abhängig, das wie des Auslebens schon.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Na ja, es ist eine Neigung. Diese ist verankert und gehört zu der Person, die sie inne hat. Ansonsten würde man das ja nur für den Partner tun. Dieses ausleben zu können hängt selbstverständlich von demjenigen ab, mit dem man sie auslebt. Dazu gehört auch mit seinen Wünschen nach aussen gehen zu können und Feedback zu bekommen.

      Wenn man sich unterhält, was einem gefällt oder eher auch nicht, also auch, wenn man gerade was ausgelebt hat, dann weiss man ja auch wo von man mehr möchte und wovon nicht.

      Dann gibt es Dinge, die man unbedingt braucht. Bei mir ist das zum Beispiel aufgefangen werden und kuscheln nachdem es hoch her ging. Das kann alles mögliche sein. Das kann ich ja kommunizieren.

      Ich kenne es auch so, dass man diese Wünsche, die ja als Fantasien in einem selbst aufkommen, spricht , also gegenseitig. Das erklärt ja dann schon einiges.

      Ob ich jetzt anfangs Tabus festlegen muss die klar sein sollten ( Kinder, Tiere, Kot, was weiss ich) also Dinge, die gar nicht gehen oder Geschmackssache sind, hm.... vielleicht, wenn ich mit demjenigen nicht so vertraut bin.

      Im Eifer des Gefechts können Dinge passieren, die vielleicht nicht für alle so iieeh, für einen aber eklig sind. Ein Spermakuss oder so.

      Also alles festzulegen finde ich schwer, vieles kommt ja im doing ans Licht, woran man vorher nicht gedacht hat.

      Ich würde sagen, so wie es bei dir klingt, einfach machen!
      Also bei mir ist es definitiv anhängig vom Partner. Ich kann mich niemandem hingeben, den ich nicht in der entgegengesetzten Position sehe. Ich kann nicht Masochistisch sein, bei einem Partner, der mich den Rest der Zeit nicht auf Händen trägt. Ich kann nicht jedem Sexualpartner soweit vertrauen, dass ich manche Dinge ausleben und erleben kann.

      Durch meine Bisexualität habe ich erlebt, dass meine Neigungen und meine „Rolle“ switchen können. Mit Frauen bin ich dominant, jedoch nicht oder nur minimal sadistisch veranlagt. Mit Männern bin ich masochistisch und fühle mich in der Position am wohlsten, ich merke aber auch da, dass ich gerne mal switche, aber auch eher dominant und minimal sadistisch (wobei ich da schon gemerkt habe, dass ich härter sein kann, als bei einer Frau).
      Von einer Frau dominiert zu werden, oder Maso zu sein reizt mich null.

      Ich würde mich bei meiner Sexualität aber niemals 100% festlegen, dafür habe ich einfach gemerkt dass sich das permanent wandeln und in neue Richtungen orientieren kann. :)
      Hallo "Glückliche" ☺

      Ich habe gerade überlegt einem eigenen, meimem ersten Thread zu öffnen, da habe ich deinen gelesen und mich ein wenig wiedergefunden ^^

      Ich bin mir selbst gerade im Unklaren, wo ich mich genau einordnen kann. Mir ist so klar wie dir, das wir schon einmal nicht zur dominanten Seite gehören Soweit so gut...

      Ob die Neigungen bei unterschiedlichen Partnern anders ausfallen, wüsste ich auch gern. Ich denke, die "grobe Richtung" ist bereits in uns verankert. Je nach Gegenpart kann man das nur unterschiedlich ausleben. Ich denke jeder neue Partner kann einem wieder neue Einblicke geben und man findet neues über sich heraus.

      Bei mir ist es aktuell so:
      Ich bin nun 36 Jahre jung, verheiratet und habe in meiner Ehe nichts mit BDSM zu tun... In meiner Phantasie und in meinen Träumen ist das jedoch regelmäßig Bestandteil. Ich konnte in recht jungen Jahren ein Paar Erfahrungen sammeln, die mich auch nicht mehr richtig loslassen. Ich hatte einen domimanten wesentlich älteren Spielgefährten und war in diversen Swingerclubs, ich habe diese "wilden Jahre" sehr genossen und mich ausgelebt. Ich muss dazu sagen, das ich ein Kopfmensch bin. Ich habe (warum auch immer) den Drang danach, "vernünftig" zu sein... Und nur dieser eine Partner, hat es geschafft mich mit seiner Dominanz davon frei zu machen... Meinen Kopf auszuschalten, mal ausnahmsweise nicht daran zu denken wie irgendetwas wohl gesellschaftlich akzeptiert werden würde. Ich hatte immer das Gefühl, er weiß besser als ich, was mir guttun wird, wenn ich mich erst einmal traue

      Als diese wilden Jahre vorbei waren, hatte ich nichts mehr in dieser Richtung erlebt. Lebe nun glücklich in einer ehe mit unspektakulärem Sex. Und nun frage ich mich schon länger, ob man beides sein kann, verrückt nach BDSM und dennoch aich nach "Mainstream Sex".

      Ob es nur Phantasien sind, denen ich nach hänge, oder ob ich wirklich etwas vermisse

      Entschuldige, die Antwort ist eventuell ein wenig ausgeufert... Als Neuling bei euch Sprudelt es vielleicht zu sehr aus mir herraus
      Ich kann dazu sagen: bei mir definitiv: ja!
      In den letzten Jahren habe ich mich mehr als maso denn als sub gesehen. Ich habe praktisch nur mit meinem Ehemann gespielt. Klar habe ich manches mitgemacht um ihm zu gefallen bzw. damit seine Neigungen gestillt werden aber die "typischen" submissiven Handlungen wie hinkien, zu allem ja und amen sagen (überspitzt formuliert) und für ihn etwas aushalten wollen oder nur ihm zuliebe etwas zu machen waren nicht vorhanden. Es musste schon immer auch noch mir gefallen.

      Vor ca. 1/2 Jahr lernte ich dann zufällig einen anderen Dom kennen mit dem ich eine D/S-Spielbeziehung einging. Durch ihn entdeckte ich meine (starke) submissive Ader.
      Ihm zuliebe halte ich Dinge aus. Ihm zuliebe mache ich Spielarten mit. Natürlich alles in Rahmen meiner Tabus.

      Allerdings bleibt es dennoch so, dass ich mit meinem Ehemann anders spiele und auch hier andere Neigungen auslebe als in der D/S Spielbeziehung.

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      Ich empfinde meine Neigung als unabhängig von einer Partnerin. Vielleicht aber auch, weil ich noch nie eine Lebenspartnerin hatte (nur eine kurze Spielpartnerin vor 16 Jahren), mit der ich meine Neigung ausleben konnte.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)