Was ist Ds für euch?

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      Was ist Ds für euch?

      Wie definiert ihr Ds?
      Was ist es für euch?
      Die gängigen Beschreibungen sind mir klar, einer erfüllt den dominanten Part und übernimmt die Führung, der andere den submissive Part und unterwirft sich dem Willen, soweit so Gut oder auch nicht.

      Erst einmal wünsche ich mir, dass wir es wertfrei diskutieren können und auch ungeschickte Äußerungen nicht totdiskutieren.


      Für mich hat Ds lediglich erst mal den Anspruch darauf, es gibt ein Machtgefälle, sprich einen dominanten und einen submissive Part, die sich auf ein Machtgefälle einigen.

      Soweit so gut.

      Für mich könnte eine Ds-Beziehung theoretisch (zwar nicht für mich :D ) vollkommen asexuell sein. Es ginge als nur um das reine Machtverhälnis innerhalb dieser Beziehung.

      Jetzt weiß ich, es gibt Beziehung, da bezieht sich Ds ausschließlich den sexuellen Aspekt.

      Ihr merkt worauf ich hinaus möchte?
      Meine Gedenken sind gerade, ob man das eine mit dem anderen überhaupt vergleichen kann? Oder nutzen wir hier nur ein und den selben Begriff für unterschiedliche Beziehungsformen?

      Warum ich mir die Frage stelle?
      Weil diese beiden Beziehungsformen in Diskussionen oft aneinander geraten :D

      Und ich habe so das Gefühl, es liegt einfach daran, man verwendet den gleichen Begriff, für zwei unterschiedliche Formen der Beziehung.


      Jetzt fände ich es schön, wenn wir das Thrma wirklich vertiefen könnten, ohne das es zu "ihr wisst schon was" kommt.
      Um es nicht unter jeden Beitrag schreiben zu müssen. Zwischen mir und den Meinen herrscht Einvernehmen und ich werde niemanden gegen seinen Willen, misshandeln, der Freiheit berauben oder sonst irgendwie Schaden zufügen.

      Mirarce schrieb:

      Für mich hat Ds lediglich erst mal den Anspruch darauf, es gibt ein Machtgefälle, sprich einen dominanten und einen submissive Part, die sich auf ein Machtgefälle einigen.


      Soweit so gut.

      Für mich könnte eine Ds-Beziehung theoretisch (zwar nicht für mich :D ) vollkommen asexuell sein. Es ginge als nur um das reine Machtverhälnis innerhalb dieser Beziehung.

      Jetzt weiß ich, es gibt Beziehung, da bezieht sich Ds ausschließlich den sexuellen Aspekt.

      Ihr merkt worauf ich hinaus möchte?
      Meine Gedenken sind gerade, ob man das eine mit dem anderen überhaupt vergleichen kann? Oder nutzen wir hier nur ein und den selben Begriff für unterschiedliche Beziehungsformen?
      Diesen Knoten kriege ich für mich ziemlich gut aufgelöst. Ich war, bevor ich hierher gefunden habe, einige Zeit in der asexuellen Community unterwegs. Dort wird oft darüber diskutiert und auch von den meisten akzeptiert, dass Asexuelle sich sehr wohl verlieben können, auch wenn sie dabei kein Interesse an Sex mit anderen Menschen haben. Asexuelle können, so nennt man es dort, eine "romantische Orientierung" haben, sich in Menschen des einen und/oder anderen Geschlechts verlieben.

      Es gab dort einen ewig langen und teils hitzigen Thread, ob Asexualität und Fetisch- oder BDSM-Neigungen vereinbar sind. Der Tenor dort war nein, die so Geneigten sind im Prinzip Sexuelle, aber ich glaube das nicht. Für mich ist DS eine romantische Orientierung, eben eine "Liebe mit Machtgefälle", eine Unterform von Romantik im Allgemeinen. Sie kann wie eine vanilla-romantische Orientierung ohne Machtgefälle mit sexueller Anziehung einher gehen, muss aber nicht. In vielen Fällen wird das so sein, weil es eben viel mehr Sexuelle als Asexuelle gibt. Ich staune hier bisweilen, WIE sexuell manche Menschen sind. Für mich ist es eher eine willkommene Überraschung im Leben gewesen, dass bei mir in einem DS-Rahmen auf einmal doch auch explizit Sexuelles reizvoll wird und sein Plätzchen findet.

      LG Eisn
      Schönen guten Morgen,

      für mich persönlich kann ich zwar logisch die Abgrenzung der beiden Beziehungsmodelle mir vorstellen, jedoch mag ich sowohl die sexuellen als auch die asexuellen Anteile unseres Ds'.
      Dadurch, dass sich das Machtgefälle eben auf mehr Bereiche als "das Schlafzimmer" ausbreitet, kommen auch in unserem normalen Alltag Ds-Elemente zum tragen, was wir beide sehr genießen, welche aber wie eingangs erwähnt nicht zwingend sexuell sein müssen. Natürlich haben wir beide uns auch für die Art von Beziehung aktiv entschieden und fühlen uns wohl und angekommen mit uns, so kann auch etwas unverfängliches einem soviel Nähe und Bestätigung geben, wie es eine innige Umarmung manchmal nicht schafft. Dieses Gefühl von Nähe und Verbundenheit, gepaart mit den zu uns passenden Ds-Spielformen können aber auch eine enorme sexuelle Anziehung auslösen. Daher würde ich sagen, es verhält sich bei uns sehr fließend.

      Jetzt zu der Trennung der beiden Beziehungsmodelle:
      Persönlich finde ich es aus oben genannten Gründen schwierig es für mich klar abgegrenzt zu betrachten, halte es aber für mich auch nicht für nötig, da ich kein anderes Machtgefälle oder eine andere Dynamik wahrnehme, egal ob unsere Handlungen nun einen sexuellen Hintergrund haben oder eben nicht. Deswegen würde ich Ds als Oberbegriff, was es nun mal auch nur ist, nicht in Frage stellen sondern ähnlich wie es im SM auch ist, die verschiedenen Auskleidungen einer Dynamik bzw. Beziehungen darunter zusammenfassen, denn auch dort ist SM ja nicht gleich SM und auch dieses muss nicht zwingend sexueller Natur sein.

      Einen schönen Tag!!
      Für mich hat DS zunächst überhaupt nichts Sexuelles an sich.
      Ich persönlich wäre sogar traurig, wenn sich seine Dominanz lediglich in diesem Bereich abspielen würde.

      Für mich ist es Hingabe, Gehorsam, Vertrauen, Unterwerfung von meiner Seite aus
      und Führung, Verantwortungsbewusstsein, Weitsicht von seiner Seite aus.

      Seine Gabe, mich mit Blicken, Gesten oder Worten an "meinen Platz" zu verweisen.
      Seine Gabe, mich als Mensch so zu schätzen, wie ich bin, mich zu fördern und zu formen, ohne mich zu verbiegen oder gar zu brechen.
      Meine Gabe, mich seinen Entscheidungen zu fügen, aber dennoch in der Lage zu sein, eigenständig leben und Meinungen äußern zu können.

      Ich komme immer wieder ins Schleudern, wenn ich jemandem erklären möchte, dass meine Devotion keine sexuelle Neigung ist, sondern etwas, was tief in mir verankert ist.
      Ein An-/Ausknipsen von Dominanz und Submission, rein auf das Sexuelle bezogen, auf Lust und Unlust beschränkt, kann ich mir für mich nicht vorstellen.

      Wenn ich eine BDSM-Beziehung eingehe, dann in dem Bewusstsein, dass ich mich grundsätzlich in vielen Bereichen freiwillig unterordne. Dazu gehört natürlich meine Sexualität, aber auch Alltagsentscheidungen.
      Das Sexuelle dürfte allerdings auf keinen Fall fehlen, ich liebe Sex, egal ob pur oder mit DS- oder mit SM-Anteilen :D
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Für mich würde ich sagen, muss DS nichts sexuelles haben. Ich will mich gar nicht in wortfieselei ergehen, was ist jetzt sexuell, was Sex etc

      Für mich ist es das bewusste mich unterwerfen, über mich bestimmen lassen und mit mir machen zu lassen bzw zu tun, was meiner Dom gefällt. Mich zu überwinden Dinge zu tun, die ich vielleicht nicht mag (aber nicht tabu sind), rein weil es ihr Befriedigung (auf egal welcher Ebene) gibt. Wenn ich das geben kann, finde ich das wiederum erfüllend.
      Dazu brauche ich persönlich keinen sexuelle Stimulation. Allerdings wird/wurde bei uns Nacktheit und sexuelles mit eingebaut, zur Ausübung von Kontrolle, Demütigung, etc.

      Mirarce schrieb:

      Meine Gedenken sind gerade, ob man das eine mit dem anderen überhaupt vergleichen kann?
      ich überlege, ob man es vergleichen muss - aber ja, da es in Diskussionen immer wieder passiert ist meine Frage vielleicht müßig.
      Ich denke ja, kann man schon vergleichen, aber keins von beidem ist besser. Es ist einfach so vielfältig, dass jeder _sein_ ds eben anders lebt.
      Führung, Vertrauen, Hingabe, Unterwerfung das kann in allen Lebenslagen so sein und muss sich nicht nur auf den Sex selber beziehen.

      Ich denke beim D/S gibt es kein richtig oder falsch bzw das man vergleichen muss wenn sich zwei Menschen lieben egal ob asexuell oder auch mit sexuellen Anteilen ist das völlig in ordnung

      Für uns zwei gehört es dazu und wir leben es auch aus weil sonnst beiden was fehlen würde. Und im Alltag einer normalen Beziehung dreht sich auch nicht ständig alles um Sex also ist das schon konform das auch asexuelle Paare D/S ausleben und sollen!
      Vielen Dank für dieses Thema @Mirarce .

      Eine Ds Beziehung ist für mich eine symbiotische Beziehung aus wechselseitigem Geben und Nehmen. Unterwerfen kann ich mich auch einem Vanilla, einfach weil ich mich gerne um das Wohlergehen mir nahestehender Mitmenschen kümmere, ihre Bedürfnisse und Wünsche über die eigenen stelle usw. usf.
      Allerding ist das für mich nicht mit der emotionalen Intensität einer Ds-Beziehung vergleichbar.

      In einer Ds Beziehung ist die Unterwerfung gewünscht und wird entsprechend wahrgenommen, angenommen und gewürdigt, aber auch gefordert und gefördert.
      Hierzu ist es meiner Meinung nach wichtig, dass der dominante Part in seinem Verhalten und seinen Anweisungen klar und stringent agiert. Kommunikation ist ein weiterer wichtiger Bestandteil. Wenn es zB um die Nichteinhaltung von Regeln geht, zu erfragen, was der Grund dafür war und danach die Konsequenzen zu bestimmen. Und außerdem regelmäßige Gespräche, um zu überprüfen, ob sich Dom und Sub wohl fühlen, alles stimmig ist und ggf. eine Kurskorrektur vorzunehmen.

      Ds ist für mich sowohl Alltag, also asexuell wie auch sexuell motiviert. Auch das ist für mich miteinander verwoben und kann nur ganz schwer isoliert betrachtet werden. Wenn ich mich unterwerfe, dann mit allen Facetten meines Seins.
      Ds heißt für mich, dass in letzter Konsequenz mein Mann alles bestimmen kann, weil wir ihm das Recht dazu eingeräumt haben. D.h., er kann bestimmen, ob ich meinem Beruf nachgehe oder nicht (aktuell nicht), welche Kleidung ich wann und wo trage oder auch nicht, wofür ich sein Geld ausgebe und wofür nicht, welche Aufgaben ich zu übernehmen habe, wann, wo und wie wir Sex haben, ob dritte Personen an sexuellen oder SM-Handlungen beteiligt sind usw.

      Eingangs erwähnte ich, dass Ds für mich eine Symbiose aus Geben und Nehmen ist und meine weiteren Ausführungen mögen so klingen, als sei Sub der gebende und Dom der nehmende Part. Aber das sehe ich anders. Mir gibt eine funktionierende Ds Beziehung sehr viel. Nämlich Sicherheit, Aufmerksamkeit, Liebe, die Möglichkeit mich zu entwickeln und zu entfalten, das Leben zu führen, welches ich mir wünsche. Einfach das Gefühl des Angenommenseins.
      Und Dom nimmt nicht nur, sondern gibt auch viel... Aufmerksamkeit, Geduld, Konsequenz, Loyalität, Achtsamkeit. Und er trägt die große Verantwortung, bei allem Subs Wohl im Auge zu behalten.
      Das ist meine Idealvorstellung, bei welcher dann aber auch immer mal wieder das Leben (Kinder, Krankheit, unverhersehbare Ereignisse) querschießt und Situationen entstehen, in welchen die Aufmerksamkeit nicht so da ist, Regeln aufgeweicht werden (müssen), Stringenz fehlt.... und Löcher entstehen, die ein negatives Gefühl hinterlassen. Aber mein Ideal, ist meine Messlatte und mir sehr wichtig.

      Mirarce schrieb:

      Meine Gedenken sind gerade, ob man das eine mit dem anderen überhaupt vergleichen kann? Oder nutzen wir hier nur ein und den selben Begriff für unterschiedliche Beziehungsformen?
      Guten Morgen,

      ich nehme nehme das mal als Aufhänger. D/s heisst ja nicht anderes als Dominanz und Submission, wie und in welchen Anteilen sich das in einer Beziehung entfaltet ist eben individuell. Ich bin sportlich bedeutet ja auch für den einen ich mache jeden Tag Sport von Tennis über Boxen bis Balett und für den anderen ich gehe alle 14 Tage Tennis spielen. Also um auf Deine Frage zurück zu kommen, nein nicht unterschiedliche Beziehungsformen sondern die Form der Beziehung in unterschiedlicher Ausprägung.

      Für mich persönlich gehört eben beides dazu, ich möchte meine Devotion nicht nur auf den sexuellen Teil beschränken, da würde mir sehr viel fehlen. Also ist für mich D/s etwas "ganzheitliches" und funktioniert (auch wieder rein persönlich) nur wenn beide Teile eine Rolle spielen. Ich vermute sogar, dass ich es gar nicht könnte nur den sexuellen Teil "zu bedienen". Anderes herum vielleicht schon eher.

      Beim Antworten wird einem ja manches klarer. So kann ich für mich sagen, dass meine Devotion das Fundament ist und was drauf steht wird getragen. Sprich ich könnte gar nicht trennen.

      Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass das nur mit dem passenden Partner funktioniert.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      DS bedeutet in erster Linie, dass es ein Machtgefälle gibt. Einer bestimmt und der andere gehorcht.
      Doch für mich steckt dort noch so viel mehr drin.
      Es ist die tiefste und emotionalste Verbindung zwischen zwei Menschen, die es geben kann. Der submissive Part übergibt die komplette Kontrolle an den dominanten Part.
      Der dominante Part bestimmt über alle Lebensbereiche des Subs und Sub gehorcht.
      Da gehört so viel Mut und so viel Vertrauen dazu und es müssen auch beide 100% davon überzeugt sein. Doch wenn dies gegeben ist, ist es aus meiner Sicht, die vollkommenste Beziehungsform die man als Paar haben kann.
      Also ich, sexualisiere so ziemlich alles. Immer...
      D/s, DD, das Mädchen will ja auch beim Aufräumen gefallen, nicht wahr? SM sowieso und die kleinen Fixuerungen zwischendurch, Arm verbiegen und festhalten, rückwärts gerichtet zum Herren hin, der Biss in den Nacken der zeigt, ich gehöre ihm....

      Bsp. Heute:

      Halsbandzeit... Wie immer und auch überall wenn ich frei hab.

      Ich hab vier N8 Schichten hinter mir.
      Momentan ist keine freie Minute um irgendwelchen Aktivitäten nach zu gehen. (Familienstress)

      Ich hab jetzt schon geschlafen und bin am aufräumen und am helfen eine wirklich gute Mahlzeit zu zubereiten. Meine ganze Grundstimmung heute ist, plump gesagt, dauerrattig...
      Und alles, wirklich alles was von meinem Herrn kommt, verhilft mit nur noch angeregter zu werden.

      Kleine Berührungen im vorbei gehen, die Blicke... Heute Abend bist du fällig...
      Griff in die Haare und an die Kehle, Kniffe und Bisse, immer wieder... kurzes festhalten... hach ja.

      Kleine Codes, kleine Teaser und einfach das komplette Paket stimmt heute.

      Extrem das ich das JETZT so genießen kann, früher musste diese Stimmung immer befriedigt werden, sonst ist's gekippt mit meiner Stimmung und ich wurde ziemlich frustriert.
      Aber was Konditionierung doch anrichten kann, ist kaum für möglich zu halten.
      Ich liebe diese Vorfreude und selbst wenn heute nix läuft, wäre es nicht schlimm. . .
      Ich bin dahingehend mit dieser ~meiner~ Grundstimmung gerade ziemlich zufrieden.

      Natürlich geht so was nur im eigenen Zuhause, da mein Kopf so ziemlich ausgeschaltet ist. . .
      Sachen wie aufräumen und Anweisungen folgen, sind automatisiert und gehen mir in einem Flowzustand von der Hand.


      Und wirklich jede meiner Facetten zieht da mit ohne Murren und Knurren.

      Dafür danke ich dir, mein Herr @Sorin ...

      <3
      <3 Sorin Seins <3

      Mirarce schrieb:

      Wie definiert ihr Ds?
      Ich definiere es ziemlich ähnlich wie du, als Spiel mit Macht und Unterwerfung.

      Mirarce schrieb:

      Meine Gedenken sind gerade, ob man das eine mit dem anderen überhaupt vergleichen kann? Oder nutzen wir hier nur ein und den selben Begriff für unterschiedliche Beziehungsformen?
      (...)
      Und ich habe so das Gefühl, es liegt einfach daran, man verwendet den gleichen Begriff, für zwei unterschiedliche Formen der Beziehung.
      Im EP ziehst du eine Grenze zwischen sexuell vs. asexuell, man könnte aber auch viele andere Grenzen ziehen. Die erste die mir einfällt wäre DS auf Sessions beschränkt und 24/7, eine andere könnte TPE vs. non-TPE sein. Den DSlern hier fallen da bestimmt viel mehr Dinge ein als mir :)
      Worauf ich hinaus möchte ist, dass alle derartigen Bezeichnungen gewisser Weise defizitär sind. Deshalb besteht immer die Möglichkeit, dass sich unter einer Bezeichnung eine Gruppe von Menschen findet, deren Präferenzen in anderen Aspekten trotzdem sehr unterschiedlich sind.

      In meiner Erfahrung ist es meist ausreichend, solche Begrifflichkeiten nur als grobes Gerüst zu nutzen, das man dann in einem Gespräch miteinander soweit ausschmückt, wie man möchte. Was mir immer wieder auffällt: Ich erlebe den Stellenwert von Begrifflichkeiten und Definition online als sehr hoch, im offline-Kontakt hingegen habe ich solche Debatten kaum mitbekommen. Vielleicht, weil es online einfach aufwändiger ist, ein Bild des eigenen BDSMs zu vermitteln als im Gespräch.
      Eine wirklich sehr interessante Diskussion.
      Wobei ich selbst noch nicht erlebt habe, wie Menschen "aneinandergeraten" währen, aufgrund ihrer Ansichten von sexualisiertem DS und nicht sexualisiertem DS. Was ich höchstens ein paar Male mitbekommen habe, war die Diskussion wie DS auszuleben sei. In dem Falle seien beispielsweise diejenigen, die BDSM nur im "Schlafzimmer" oder im sexuellen Kontext praktizieren würden Fetischisten, beziehungsweise hatte ich manchmal das Gefühl, sie währen als "Schlafzimmersubs/Doms" belächelt. Mir persönlich ist das eher gleich, ob jemand sein BDSM oder DS sexualisiert erlebt oder nicht. Ich bin der Überzeugung, das beides seinen Platz und seine Berechtigung hat. Naja.
      Wobei ich auch eher dazu tendiere @ramiras Theorie zu bejahen, dass wenn ein Paar eher gelegentlich spielt, für diese Sex im Vordergrund steht und DS die Würze dabei ergibt.
      Ich als FemDom habe es selbst schon mal ähnlich erlebt. Vor ein paar Jahren, wurde einige Male eine FemSub an mich verliehen, wir spielten nicht oft, aber wenn wir spielten, war unser Spiel doch irgendwo sexuell aufgeladen. Ich ließ sie eher sexuell konnotierte Handlungen durchführen und wir beide zeigten Anzeichen sexueller Lust, während wir spielten.
      Heute ist es anders.
      Ich führe eine FLR-Beziehung, beziehungsweise eine FemDom lead Relationship mit meiner Sklavin. Wenn wir unser DS praktizieren, fühle ich tatsächlich weniger Lust dabei, beziehungsweise nicht in erster Linie. Sex oder sexuelle Handlungen stehen sowieso jetzt bei uns nicht so im Vordergrund, da ich sie keusch halte.
      Wenn sie beispielsweise vor mir auf die Knie sinkt, ich ihren Kopf zwischen meine Knie nehme, die eine Hand in ihren Nacken lege und ich sie erschauern und dann entspannen spüre, ist dieser Moment nicht lustbehaftet für mich. Viel mehr spühre ich dann die herzerwärmende Innigkeit, was mich dabei durchströmt und ausfüllt und ihr unglaublich großes Vertrauen, welches sie mir entgegenbringt und die Freude darüber, dass ich die Macht über sie habe und ich muss gestehen, das ist fast erfüllender und zufriedenstellender als Sex. Heute bedeutet für mich DS, wie bei @Eisn eine romantische Orientierung eine "Liebe mit Machtgefälle", vor allem meiner wundervollen Sklavin gegenüber. Wie es sich mit anderen Subs verhält, weiß ich noch nicht.
      Da ich jedoch auch Cuckoldress und polyamor bin, jedoch noch zur Zeit keine/n Fem- oder MaleSub habe, bin ich selbst etwas gespannt, wie sich das DS dahingehend äußert, hätte ich noch zusätzlich einen Sub, denn letztendlich entwickelt sich jede Beziehung individuell. Ich kann also nicht voraussehen, ob oder wie sehr ich meine Aussage und Meinung, die ich hier und jetzt kundtue, in nächster Zeit teilweise oder ganz revidieren muss.