(Zu) hohe Ansprüche an eine führende Person plus Anlehnungsbedürfnis

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      Io_ schrieb:

      Er ist doch mein Halt, wenn die Welt um mich auseinander fällt und dann plötzlich ist es an nicht greifbare Bedingungen geknüpft ob ich ihn sehen darf.
      Mit diesem Gedanken/ Erleben bist Du nicht allein. Ich möchte gern meine Gedanken dazu anzubringen.
      Ihr habt Euch jetzt einmal zum Spielen getroffen (wenn ich das richtig verstehe) und es war überwältigend, gleichzeitig zu viel und zu wenig? Du wünscht Dir eine Fortsetzung, er sich offensichtlich auch, scheinbar allerdings geht Ihr da unterschiedlich ran.

      Ihr habt Euch jetzt einmal zum Spielen getroffen und Du schreibst: "er ist doch mein Halt [...]". Es kann eine sehr große Belastung darstellen, für jemanden "der Halt" zu sein. Ihr kennt Euch zwar scheinbar schon lang, hattet aber sehr lang keinen Kontakt. In dieser Zeit habt Ihr Euch beide verändert, Ihr seid beide nicht mehr die, die Ihr früher wart. Ihr lernt Euch daher zu einem gewissen Teil auch neu kennen.

      Meines Erachtens nach kann es nicht seine Aufgabe sein, Dein Halt zu sein, nicht jetzt schon. Du solltest nach Halt in Dir selbst forschen. Das erachte ich als ganz wichtig, unabhängig von einer Beziehung zu ihm, aber auch für die Beziehung zu ihm.

      Du fragst, wie Du umgehen sollst damit. Ich denke, es wäre wichtig, ihn als Ergänzung zu Dir zu sehen, und zwar nicht im Sinne zweier Hälften, die erst ein Ganzes ergeben, sondern: Du bist ein Ganzes und durch ihn, durch die Beziehung zu ihm, erweitert sich Deine Welt. Die Erweiterung ist nicht notwendig, aber sie macht das Sein runder, schöner. Aber sie ist nicht wichtig für Dein Überleben, für Dein Seelenheil, Dein persönliches Glück.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      Louise schrieb:

      Io_ schrieb:

      Er ist doch mein Halt, wenn die Welt um mich auseinander fällt und dann plötzlich ist es an nicht greifbare Bedingungen geknüpft ob ich ihn sehen darf.
      Ihr habt Euch jetzt einmal zum Spielen getroffen und Du schreibst: "er ist doch mein Halt [...]". Es kann eine sehr große Belastung darstellen, für jemanden "der Halt" zu sein. Ihr kennt Euch zwar scheinbar schon lang, hattet aber sehr lang keinen Kontakt. In dieser Zeit habt Ihr Euch beide verändert, Ihr seid beide nicht mehr die, die Ihr früher wart. Ihr lernt Euch daher zu einem gewissen Teil auch neu kennen.

      Meines Erachtens nach kann es nicht seine Aufgabe sein, Dein Halt zu sein, nicht jetzt schon. Du solltest nach Halt in Dir selbst forschen. Das erachte ich als ganz wichtig, unabhängig von einer Beziehung zu ihm, aber auch für die Beziehung zu ihm.






      @Louise


      Hm das kam vielleicht falsch rüber. Wir haben uns getroffen weil wir uns sehen wollten. Zeit verbringen. Von meiner Seite auch Sehnsucht emotionaler Art. Mir haben lange geredet und gekuschelt.
      Der Rest hat sich ergeben, das war nicht geplant.


      Und wie soll ich sagen wir waren, trotz fast nur schriftlichem oder telefonischem Kontakt im letzten Dreivierteljahr, schon lange füreinander da. Er deutlich mehr für mich, als anders herum.
      Ich sag ihm natürlich nicht in vollem Umfang welchen Stellenwert das für mich hat, das wäre zu überfrachtet.
      Er erwartet sehr umfassendes Vertrauen von mir.
      Und ja, es ist nicht unproblematisch, ich habe Schwierigkeiten mit meinem sozialen Netz die er kennt und auffängt. :|
      Deshalb mache ich gerade innerlich den Schritt zurück um mir das genauer anzusehen.
      Wie denkst du, würde er reagieren wenn du jemand anderes kennenlernen würdest, sagen wir mal nur zum Spielen, oder vielleicht auch mehr? Würde ihn das aus der Bahn werfen, solltest du für jemand anderen Gefühle entwickeln?

      Ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass du das ganze irgendwie als Revanchieren für tolle gemeinsame Erlebnisse tief in dir drin hast. Eine tiefe Dankbarkeit braucht das allerdings nicht, die darf durchaus einfach nur empfunden werden. Mir scheint auch, dass die nuerliche Kontaktaufnahme bei einer Pause hauptsächlich von dir ausgeht, stimmt das, oder interpretiere ich hier zu viel rein?
      @monoton

      Er ist durchaus eifersüchtig/nicht begeistert wenn ich mich für jemand anderen interessiere. Oder in der Vergangenheit neue Beziehungen eingegangen bin.
      Er neigt auch dazu die Personen abzuwerten und negative Eigenschaften zu unterstellen, selbst wenn er es nicht wissen kann.

      Kontakt wiederherstellen geht bei längeren Pausen meist von ihm aus. Oder wenn es von mir ausgeht entscheidet er ob es dann wirklich weiter geht und wann..
      Das letzte Treffen lief gegen Ende nicht gut.
      Bis zu diesem Moment hatten wir schöne Stunden, haben gekuschelt uns unterhalten, gemeinsam Essen vorbereitet.
      Gute Stimmung zwischen uns über mehrere Stunden.
      Als die Stimmung kippte, weil er zum einen ein Trauma getriggert hat und zum anderen ich den Eindruck hatte, er möchte etwas tun, das ich ausgeschlossen hatte ging nichts mehr. Er hat abgebrochen auf mein Nein.
      Ich konnte danach nicht mehr reden mit ihm, seine Beruhigungsversuche kaum annehmen, Augenkontakt nur schwer ertragen.

      Ich bin dann fluchtartig aufgebrochen, aus Überforderung. Die Klamotten an und weg, keine Umarmung mehr keine Verabschiedung an der Tür, kein umdrehen mehr, nur raus.
      Erstmal hat er per Textnachricht gefragt ob alles okay ist. Im Nachgang bin ich aber sehr unglücklich damit wie er reagiert.
      Ich habe Redebedarf, habe zwei Tage nach dem Treffen gefragt ob er nächste Woche Zeit hat, er meint ich soll erstmal verarbeiten, antwortet auch kaum.

      Fühlt sich gerade wirklich nicht gut an und macht mich ratlos.
      Es ist von außen immer schwierig zu beurteilen...

      Aber zumindest nach deiner letzten Nachricht ergibt sich auch als Interpretationsmöglichkeit, dass er selbst von der Flucht überfordert war. Wie gesagt... es ist nur eine mögliche Interpretation, da ich keinen von beiden kenne. Wie groß sind denn seine Erfahrungen mit dem Thema BDSM und insbesondere mit traumatisierten Frauen? - Man neigt ja als Mann gerne mal zur Selbstüberschätzung bis der Karren brennt... - um dann ratlos und still daneben zu stehen.

      Vielleicht seid ihr beide gerade überfordert und jeder hat zur Bewältigung ne andere Strategie, die leider gegenläufig ist.
      Bekennender Schwarzteefetischist. Wehe dem, der meinen Tee kalt werden lässt...
      Er hat viele Jahre Erfahrung mit BDSM, zum Thema Trauma kann ich aber nicht so viel sagen.

      Er hat sich allerdings direkt nach der Situation entschuldigt, dass er etwas getriggert hat bei mir, so weit war wohl direkt klar was passiert ist, ich habe das selbst nicht gesagt.

      Ich kann es auch gerade nicht richtig einordnen, gerade da er zuerst sehr besorgt klang und sich wirklich liebevoll um mich bemüht hat, während ich es kaum annehmen könnte.

      Ich weiß nicht warum jetzt der Rückzug von mir.
      @Io_, es ist schlimm, sich so verlassen zu fühlen. :empathy:

      Zum Auslöser möchte ich nichts sagen, da ich lediglich deine Schilderung kenne.
      Ich kann mich aber aufgrund deiner Flucht gut in seine Situation hineinversetzen.

      Mir ging es auch mehrfach so, dass ich keine Berührungen ertragen konnte, nachdem etwas schiefgelaufen ist. Nur auf die Idee, komplett das Haus zu verlassen, wäre ich nicht gekommen. Nach ein paar Minuten war ich wieder gesprächsbereit und konnte auch Körperkontakt zulassen beim Verarbeiten.

      Ich denke, er ist gekränkt, beleidigt, wie auch immer man das nennen möchte.
      Er wollte dich vor Ort auffangen, hat nach dem Treffen per Textnachricht nachgehakt und du hast erst 2 Tage später reagiert? In den 2 Tagen konnte er sich seine eigenen Gedanken zu dem Vorfall machen und es hat auch bei ihm etwas ausgelöst. Wäre von dir eine ganz kurze Antwort gekommen, dass du Abstand brauchst und dich meldest, wenn es dir besser geht, wäre seine Reaktion bestimmt milder ausgefallen. Ist es dir möglich, diese Sichtweise zu verstehen?

      Wenn das immer noch der Mann aus deinem Eingangspost ist, seid ihr evtl. immer noch nicht kompatibel, was Kommunikation angeht.

      Für mich war das nochmal ein wichtiger Hinweis, mit meinem nächsten Herrn auch vor dem Spielen anzusprechen, was ich unter Nachsorge und Auffangen verstehe und dass es nicht gegen ihn gerichtet ist, wenn ich ein paar Minuten Abstand brauche nach einem "Unfall".
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Io_ schrieb:

      Fühlt sich gerade wirklich nicht gut an und macht mich ratlos.
      Der Gedanke, dass dein Dom sich vielleicht ganz genauso fühlt wie du gerade und dann

      Patrator schrieb:

      Vielleicht seid ihr beide gerade überfordert und jeder hat zur Bewältigung ne andere Strategie, die leider gegenläufig ist.
      das dabei herauskommt, kam mir auch so.
      Womöglich ist das so eine Art Subfalle. Man vertraut ja seinem Dom und traut ihm dann sehr viel zu. Und in manchen Fällen traut man ihm vielleicht mehr zu als er wirklich schafft.

      So als Vorschlag: vielleicht wäre es hilfreich, wenn jeder aus seiner Sicht eine Art Brief/Bericht schreibt, wie er diese Situation empfunden hat und wie es ihm danach damit ging. Es wäre dann als Grundlage für einen klärenden Dialog hinterher womöglich nützlich, die andere Seite zu kennen.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      @Isegrim_w_devot

      Nein, ich habe ihm noch am selben Tag geschrieben was mich beschäftigt, vielleicht eine Stunde nachdem ich weg war.
      Er hat kurz zurückgeschrieben, dass er dachte es würde mir gefallen und dass er versteht, dass es schwierig war. Also zwei kurze Sätze, ich habe ausführlicher geschrieben was nicht okay war und wie es mir geht.
      Ich hätte auch, das muss ich dazu sagen, sowieso kurz darauf aufbrechen müssen, was er auch wusste.
      Ein gewisser Zeitdruck war also auch dabei.
      Und ja, es ist immer noch derselbe Mann.
      Hallo @Io_ ,

      meinem Eindruck nach hat Dein Dom sich vorbildlich verhalten. Er hat m. E. in der Situation verantwortungsvoll, liebevoll und sorgsam gehandelt. Wenn es Dir wieder besser geht und mit etwas Abstand, falls Du das ähnlich siehst, wäre es vermutlich hilfreich, ihm das genau so zu sagen. Für ihn war die Situation sicherlich auch alles andere als einfach, auch ein Dom ist "nur ein Mensch", kein Übermensch. Dass er sich aktuell etwas rar macht, kann ich nachvollziehen.

      Io_ schrieb:

      Im Nachgang bin ich aber sehr unglücklich damit wie er reagiert.
      Was an seiner Reaktion macht Dich unglücklich? Ich kann aus Deiner Schilderung nichts entnehmen, wo er besser hätte reagieren können. Er hat die Situation auf Dein Bestreben hin abgebrochen, hat Dir direkt seinen Halt und seine Stütze angeboten. Was hätte er besser machen können?

      Da ich der Ansicht bin, dass es meist wenig hilft, um den heißen Brei herum zu reden, sage ich es recht deutlich: ich sehe hier Dich in der Verantwortung, Dich mit Deinem Anteil an der Situation konstruktiv auseinanderzusetzen. Ich meine nicht im Sinne von Schuld oder Verantwortung für die Situation, sondern die Frage, "was genau" hat Dich getriggert und was kannst Du möglichweise tun, um Dich dahingehend selbst zu stärken.

      Io_ schrieb:

      ich den Eindruck hatte, er möchte etwas tun, das ich ausgeschlossen hatte ging nichts mehr
      Du handelst hier auf Annahmen hin, die möglicherweise nicht der Realität entsprechen.

      Dass er sich durch Deine Reaktion ggf. verletzt oder irritiert fühlt, finde ich nicht verwunderlich. Auch dass er sich zurückzieht, sehe ich als - für ihn - gesunde Reaktion an.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      lo_ schrieb:

      ich den Eindruck hatte, er möchte etwas tun, das ich ausgeschlossen hatte ging nichts mehr
      Das macht mich ein wenig nachdenklich :gruebel: und auch DU solltest darüber mal sinieren, wo denn da die Diskrepanz zwischen Wollen und Nichtwollen, zwischen Reden und Erleben, zwischen Klarheit und Unwissenheit ist..

      Dazwischen ist nämlich eindeutig "schwammiges Terrain" und wenn man weiss, dass man solche Territorien hat, sollte man oder auch frau versuchen, das zu klären, bevor man sich auf mehr einlässt und der 2,3 Schritte in den undefinierbaren Sumpf geht...

      Für mich eine Frage des Tempos und der Vetiefung von Bindungen, die Zeit brauchen und gefühlt in einer solchen Situation eben ein mehr an Gespräch.

      Innitiative müsste meiner Meinung bei Dir liegen, denn du fühltest ja und ER kann nicht Hellsehen.

      Louise schrieb:

      Io_ schrieb:

      ich den Eindruck hatte, er möchte etwas tun, das ich ausgeschlossen hatte ging nichts mehr
      Du handelst hier auf Annahmen hin, die möglicherweise nicht der Realität entsprechen.
      @Io_ schrieb im selben Satz, dass die Stimmung kippte und ein Trauma angetriggert wurde. Wenn so etwas passiert, hat man sicher keinen Kopf dafür, erstmal darüber nachzudenken, ob das Gefühl, das in diesem Moment entsteht, lediglich auf einer Annahme basiert oder ob die Annahme der Realität entspricht und welches Handeln denn wohl angebracht wäre. Man fühlt und reagiert dementsprechend - und das kann sehr schnell gehen. Bei @Io_ zeigte sich dies sowohl in einem 'Nein'. auf das mit Abbruch reagiert wurde, als auch in Überforderung, die zur 'Flucht' führte.



      Die Situation war für beide schwierig und nicht schön. Wer oder ob einer von beiden etwas 'falsch' gemacht hat, ist in meinen Augen nicht wirklich wichtig. Dass darüber gesprochen wird und man sich gemeinsam überlegt, was man tun kann, wenn etwas ähnliches erneut vorkommt - oder besser noch: wie es sich vermeiden lässt - halte ich für wichtiger.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      @Louise

      In den Moment in dem ich handeln musste ging es um Selbstschutz. Ob Fehleinschätzung oder nicht.

      @Zofe

      Genau wie du sagst. Die Situation war von einem Moment auf den anderen und ich bin sicher wir haben beide so gut reagiert wie es eben gerade ging.

      Mich hat dann später erst der Rückzug verunsichert.

      @Noctua

      Im Nachgang fiel mir auf, dass ich bei bzw. nach dem letzten Treffen eine Handlung unkommentiert gelassen habe, die gegen Absprachen war, die er aber ganz schnell von sich aus beendet hat ohne dass ich was gesagt habe.

      In dem Moment hat es die Stimmung nicht belastet und im Nachgang wollte ichkein Fass aufmachen.

      Ich muss mich entsprechend auch an die eigene Nase fassen, dass ich das nicht vorher aufgegriffen habe.

      Dann war ich auch noch empfindlicher als sonst, weil wir gerade erst unter anderem über meine traumatischen Erfahrungen gesprochen hatten und das entsprechend präsent war in meinem Kopf.

      JETZT weiß ich, dass ich einen entsprechenden Anteil habe am entstehen der Situation.

      .
      .
      Wir haben wohl wieder zurück gefunden in eine entspanntere Gesprächsebene und ich konnte diese Punkte alle noch anbringen. :)

      Io_ schrieb:

      Hallo ihr Lieben.

      Kennt das jemand hier, wenn ihr zwar bereit seit jemanden zu akzeptieren, der euch sagt was ihr zu tun habt und auf euch achtet.
      Aber damit ihr das könnt und wollt sind eure Ansprüche sehr hoch. Ihr spürt manchmal das Bedürfnis den anderen zu testen, euch aufzulehnen wenn euren Ansprüchen nicht genüge getan wird?
      Habt Schwierigkeiten ihn noch ernst zu nehmen in seiner Position, wenn ihr zu große Schwächen in seinen Fähigkeiten seht? ODer lehnt euch auf, wenn euch nicht passt, was verlangt wird?

      Das ist meine Art, schon seit meinem Teeniejahren, in praktisch jedem Kontext in dem mir jemand etwas zu sagen hat oder das denkt.
      Ich bin was das betrifft immer noch wie ein rebellisches Teeniemädchen das Halt sucht und ihn schwer findet, weil sich gefühlt kaum jemand die Position als Autorität wirklich verdient.

      Ich erwarte Überlegenheit die ich nicht ständig infrage stelle.
      Die mir Orientierung geben kann, weil ich mir sicher bin, dass diese Überlegenheit da ist.

      Mehr Wissen, mehr Selbstbeherrschung, solche Dinge. Jemand dessen Anweisungen ich entgegen nehmen kann ohne innerlich mit den Augen zu rollen, ohne zu denken ich weiß es besser, ohne den Gedanken lieber nochmal zu recherchieren, ob das überhaupt das übliche Vorgehen ist.

      Es ist nicht so, dass ich das nicht finde. Aber die Zahl der Menschen von denen ich mir gerne was sagen lasse, ist unabhängig vom Kontext relativ klein. Und ich wünsche mir manchmal das wäre anders. Weil es so viel einfacher wäre sich mehr führen zu lassen.


      Es gibt einen Mann in meinem Leben der sich an dieser aufmüpfige Seite an mir sehr stört.
      Er möchte, dass ich mich unterordnen ohne aufmüpfig zu werden.
      Es ist das was bei jedem Anlauf zum Dealbraker wird.
      Wir mögen uns sehr, die Anziehung ist ebenfalls groß.
      Ich fürchte aber, dass wir uns da nur immer weiter im Kreis drehen, weil das ein Teil meiner Persönlichkeit ist, den ich nicht ablegen kann mit dem er nicht kann.
      Das schmerzt mich gerade sehr.


      Könnt ihr mir bitte helfen das einzuordnen, was ich gerade erlebe und fühle?
      Hallo lo_,

      ich habe jetzt nur diesen einen Beitrag gelesen und erkenne mich sofort wieder. Genauso und erschreckender Weise kein bisschen anders ist das bei mir. Bzw eben auch bei uns.

      Ich kann absolut nachvollziehen, wie du in manchen Situationen denkst.

      Wahrscheinlich so: Er sagt etwas und du denkst dir, das geht auch anders, in deinen Augen vielleicht einfacher/schneller oder wie auch immer. Kann das sein?

      So ist es zumindest bei uns oft der Fall und dann darf ich mir wieder anhören, es müsse ja alles nach meinem Kopf gehen. Nein, soll es nicht und muss es nicht. Er müsste sich nur mehr durchsetzen ;)

      Also sei dir gewiss, du bist Definitiv nicht alleine damit :)
      @Jylin

      Die Situation hat sich deutlich verändert seit diesem Beitrag und ich konnte die anderen Dinge die mit hinein spielten reflektieren.

      Ich habe die Sicherheit nicht gefunden während ich unter dem Druck ihn zu verlieren zeigen sollte, dass ich kann was er will. Da hat sich viel in mir gesträubt in diese Vorleistung zu gehen.

      Jetzt ist es anders. Es ist von beiden Seiten verlässlicher geworden. Tiefer. Ich habe sehr, sehr viel von meinem Widerstand aufgegeben.

      Ich habe ihm Dinge anvertrauen können, die ich vorher ausgeklammert habe. Und war tief bewegt von seinem Verständnis für mich.
      Ich folge oft seinem Rat und bin gut gefahren damit in letzter Zeit.
      Ich bin sehr dankbar und im Vertrauen gerade.

      Io_ schrieb:



      Kennt das jemand hier, wenn ihr zwar bereit seit jemanden zu akzeptieren, der euch sagt was ihr zu tun habt und auf euch achtet.
      Aber damit ihr das könnt und wollt sind eure Ansprüche sehr hoch. Ihr spürt manchmal das Bedürfnis den anderen zu testen, euch aufzulehnen wenn euren Ansprüchen nicht genüge getan wird?
      Habt Schwierigkeiten ihn noch ernst zu nehmen in seiner Position, wenn ihr zu große Schwächen in seinen Fähigkeiten seht? ODer lehnt euch auf, wenn euch nicht passt, was verlangt wird?

      Das ist meine Art, schon seit meinem Teeniejahren, in praktisch jedem Kontext in dem mir jemand etwas zu sagen hat oder das denkt.
      Ich bin was das betrifft immer noch wie ein rebellisches Teeniemädchen das Halt sucht und ihn schwer findet, weil sich gefühlt kaum jemand die Position als Autorität wirklich verdient.

      Ich erwarte Überlegenheit die ich nicht ständig infrage stelle.
      Die mir Orientierung geben kann, weil ich mir sicher bin, dass diese Überlegenheit da ist.

      Mehr Wissen, mehr Selbstbeherrschung, solche Dinge. Jemand dessen Anweisungen ich entgegen nehmen kann ohne innerlich mit den Augen zu rollen, ohne zu denken ich weiß es besser, ohne den Gedanken lieber nochmal zu recherchieren, ob das überhaupt das übliche Vorgehen ist.

      Es ist nicht so, dass ich das nicht finde. Aber die Zahl der Menschen von denen ich mir gerne was sagen lasse, ist unabhängig vom Kontext relativ klein. Und ich wünsche mir manchmal das wäre anders. Weil es so viel einfacher wäre sich mehr führen zu lassen.


      Es gibt einen Mann in meinem Leben der sich an dieser aufmüpfige Seite an mir sehr stört.
      Er möchte, dass ich mich unterordnen ohne aufmüpfig zu werden.
      Es ist das was bei jedem Anlauf zum Dealbraker wird.
      Wir mögen uns sehr, die Anziehung ist ebenfalls groß.
      Ich fürchte aber, dass wir uns da nur immer weiter im Kreis drehen, weil das ein Teil meiner Persönlichkeit ist, den ich nicht ablegen kann mit dem er nicht kann.
      Das schmerzt mich gerade sehr.


      Könnt ihr mir bitte helfen das einzuordnen, was ich gerade erlebe und fühle?


      Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Das ist quasi das Kern-Paradoxon aus meiner Sicht, wenn es um Machtgefälle geht, die genau definierte Bereiche verlassen, also TPE oder Artverwandtes.

      Führungsanspruch ist aus meiner Sicht eben mit Kompetenz gekoppelt. Je weiterreichender dieser Führungsanspruch gezogen wird, desto weiterreichender muss auch die kontextabhängige Kompetenz des Gegenübers sein.

      Ich bin da auch so: Ich hinterfrage Vieles, ich beobachte, wie das Gegenüber Problemlösungsstrategien entwickelt usw. Denn wenn mein Gegenüber mir da unterlegen ist, kann ich keine Führung akzeptieren.

      Werde ich hingegen positiv überrascht oder generell von Cleverness überrumpelt, dann ist meine Devotion tief und echt.
      @Encantada

      Ich habe eine sehr negative Vorgeschichte mit einem Partner der mir tatsächlich von Wissen und Fähigkeiten deutlich überlegen war, der mich fasziniert hat, weil es endlichal.jemand war von dem ich dachte lernen zu können und es am Ende, auf eine sehr, sehr üble Art gegen mich verwendet hat.

      Ich musste auch die Angst davor überwinden, wieder in dieselbe Falle zu tappen, wenn ich dieselbe Faszination bei jemandem spüre wie zu Beginn dieser sehr problematischen Beziehung damals.

      Es geht eben oft um sehr viel mehr als in einem Beitrag zu lesen ist.