Gewisses Verständnis oder Mitgefühl Hinderlich für Bestrafungen

      Gewisses Verständnis oder Mitgefühl Hinderlich für Bestrafungen

      Hallo an alle.
      Gestern habe ich meine Sklavin zum ersten Mal für einen größeren Regelbruch bestraft und seitdem fühle ich mich tatsächlich irgendwie durcheinander...

      Ich bin selbst etwas verwundert über mich, denn eigentlich ist es nicht zum ersten Mal, dass ich bestrafe. Ich hatte Jahre zuvor vor meiner Schönen eine Sub, die mir leihweise zur Verfügung stand und bei einer Session habe ich sie sogar für ihre eigentliche Herrin bestraft, als ultimative Demütigung von der eigentlichen Herrin ihrer Sub gegenüber. Auch habe ich meine Schöne schon für ein paar kleine Vergehen bestraft. Gestern war jedoch die erste, größere Strafsession. Sie hat eine Regel gebrochen und mich aufgrund ihrer Scham und Reue dafür gebeten, sie zu bestrafen, was ich auch ohne ihre Bitte darum getan hätte.

      Es ist bei uns üblich, bevor ich sie bestrafe, dass sie noch einmal ihr Vergehen in aller Einzelheit zu beichten hat und um Entschuldigung bittet. Dabei erklärte sie mir die Umstände, wie es dazu gekommen ist und warum sie die Regel gebrochen hat.

      Naja, ich bin ja nicht aus Eis, sodass ich irgendwo nachvollziehen kann, warum sie die Regel gebrochen hat, jedoch hielt es mich nicht davon ab, sie zu bestrafen, denn eine feste Regel, von der Ich erwarte, dass sie eingehalten wird und wider meinen Erwartungen gebrochen wird, ist trotzdem eine gebrochene Regel. Das Verhalten hat mir sehr missfallen und mich enttäuscht.

      Also bestrafte ich sie. 60 feste Schläge, ohne Aufwärmen, ohne Vorbereitung, während sie in einer anstrengenden Haltung zu verbleiben hatte und ihren Strafknebel trug, zusätzliche Schmerzreize, indem ich den Daumennagel kräftig auf ihre Handfläche drückte. Ihre Schmerzgrenze ist recht niedrig, sodass man sie sehr gut mit Schmerzen bestrafen kann.

      Während der Bestrafung, wo sie tatsächlich zuweilen wirklich sehr an ihrer Grenze war und vor Frust und Erschöpfung sogar manchmal auf den Untergrund schlagen musste, empfand ich folgendes:
      1. Anfangs, vor allem, einen deutlichen Unwillen, sie zu bestrafen, da ich wirklich nicht gerne bestrafe.
      2. Im Verlauf absoluten Genuss und Genugtuung sie leiden zu sehen.
      3. Ebenfalls im Verlauf Mitleid, da ich noch immer irgendwo Verständnis für sie hatte.
      4. Noch immer einen gewissen Unwillen, sie zu bestrafen, sodass ich es gerne schnell hinter mich gebracht hätte. 60 Schläge, Zack, durch. Jedoch ist es so, dass ich eben nichts sehe und jeder Schlag da landen soll, wo er hingehört und deshalb habe und musste ich mir Zeit mit der Bestrafung lassen, da ich sie ja nicht ernsthaft verletzen wollte, nur weil ein Schlag unsauber ausgeführt wurde.
      5. Noch mehr Mittgefühl und Mitleid ihr gegenüber. Es war zuweilen wirklich nicht so leicht anzusehen.
      6. Den Drang und den Willen dazu die Strafsession durchzuziehen, weil ich weiß, dass danach wieder alles gut zwischen uns ist.
      7. Am Ende, Erleichterung, da nach der Strafe zwischen uns wieder alles bereinigt war. Trotzdem gab es...
      8. Ein absolutes Gefühlschaos am Ende, sodass mir tatsächlich irgendwo die Tränen kamen, nachdem ich sie fertig bestraft habe.

      Was ist eure Meinung dazu? Ist das Normal? Könnt ihr mir eventuell ein bisschen helfen, das besser einzuordnen?

      Nach der Bestrafung plagen mich vor allem diese Gedanken:
      - Ich habe als Dom versagt, da sie die Regel gebrochen hat und ich sie bestrafen muss.
      - Ich habe nichts gegen Strafen, aber warum hat mich das so mitgenommen?
      - Ist Verständnis für die Sklavin haben vielleicht doch zu hinderlich, für ein vernünftiges Bestrafen? Andererseits kann ich selbst schwer kein Verständnis zeigen, das ist nicht mein Wesen.
      Und an die Doms oder Tops unter euch, wie bekommt ihr eine gewisse Verständnis für einen Regelbruch oder Mitgefühl, mit Enttäuschung und Wut über eine gebrochene Regel und das Bedürfnis dies Strafen zu wollen unter einen Hut? Sehr gerne könnt ihr Subs auch eure Meinung zu dieser Frage mitteilen.
      Liebe @Blue-Monstera

      das geht doch jedem so! Mit der Zeit lernt man, besser damit umzugehen. Man empfindet ja auch was für den Menschen, den man da vor sich hat.

      Ich jedenfalls hatte auch eine Weile an den von dir beschriebenen Punkten zu knabbern.

      Von Versagen sehe ich da nichts. Solche Regeln unterliegen einem Lernprozess und zum Lernen gehört nunmal auch Fehler zu machen. Mit der Strafe hilfst du ihr ja.
      Außerdem seid ihr ja nicht umsonst dieses Machtgefälle eingegangen, sondern weil ihr Spaß dran habt (Geh ich jedenfalls mal von aus).
      Wenn bei der Strafsession irgendwas nicht ok für sie gewesen wäre, hättest du das ja mitbekommen (Safeword, Ampelcode, spätestens beim Aftercare. Wie auch immer ihr das handhabt).

      Und das leidige Mitgefühl, tja. Da musst du als Chef halt durch ;) Müssen alle. Aber es lohnt sich für dich und für deine Schöne und wird mit der Zeit einfacher zu ertragen. Vor allem wenn man im Hinterkopf behält, das es beiden Lust und Spaß macht.

      Ich wünsch euch weiterhin viel Vergnügen!
      Sorin
      you are now invulnerable, you can now explore the past
      Sind die Strafen denn im Vorhinein festgelegt? Oder nur, worauf eine Strafe folgt?
      Vielleicht brauchst du mehr Spielraum dafür wie hart die Strafe ausfallen soll unter Einbeziehung der Beweggründe und auch Reue deiner Sub?

      Was ist das Ziel der Strafe?

      Eine verdiente Strafe fühlt sich anders an als eine überzogene oder nicht gerechtfertigte. Für beide Seiten.

      Ich finde deine Reaktion im Nachgang eher beruhigend. Besser wäre es gewesen du hättest in der Situation dein Verhalten anpassen können.
      Hallo @Blue-Monstera,

      ich phantasiere mal ein wenig:

      Blue-Monstera schrieb:

      Naja, ich bin ja nicht aus Eis, sodass ich irgendwo nachvollziehen kann, warum sie die Regel gebrochen hat
      kann es sein, dass Du das, was sie getan hat, den Regelbruch, "eigentlich" als nicht strafwürdig empfindest, es aber möglicherweise die Dynamik "erforderlich" machte o.ä.?

      An sich sehe ich es so: was Du bestrafen möchtest, das bestrafst Du, was nicht, das nicht. Bist Du nett, setzt Du sie darüber in Kenntnis, was Du als strafwürdig erachtest, damit sie sich, wenn sie möchte, daran halten kann. Hält sie sich nicht daran, liegt es an Dir, ob Du konsequent sein möchtest oder nicht.

      Für mich klingt es hier so, als seist Du für Dich nicht damit einverstanden gewesen, das Vergehen zu ahnden.

      Blue-Monstera schrieb:

      1. Anfangs, vor allem, einen deutlichen Unwillen, sie zu bestrafen, da ich wirklich nicht gerne bestrafe.
      2. Im Verlauf absoluten Genuss und Genugtuung sie leiden zu sehen.
      Hast Du Dir darüber Gedanken gemacht, möglicherweise von dem Strafgedanken wegzukommen zu einem "Schlagen aus Freude an der Sache", zum Lustgewinn beider, nicht als Sanktion? Vielleicht käme Euch diese Herangehensweise entgegen?

      Blue-Monstera schrieb:

      - Ich habe als Dom versagt, da sie die Regel gebrochen hat und ich sie bestrafen muss.
      Dieser Gedanke ehrt Dich, allerdings muss nicht zwingend ein Versagen vorliegen, wenn das Gegenüber eine Regel verletzt. Hierfür kann es vielfältige Gründe geben, die nicht unbedingt ein Versagen Deinerseits voraussetzen.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da!
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt.
      Aber in meinem Herzen ist eine Stelle - Da blüht nichts mehr.
      [J. W. v. Goethe, M. L. Kaschnitz u. R. Huch]
      Mhmmm.... ich habe ganz viel Gedankendrängen zu deinem Setting und
      hier und da so ein ambivalentes Gefühl, welches DU überträgst.

      Warum und wie kam es zu Regelbrechung?
      Wenn Du als Top eine Handlung nachvollziehen kannst,ist dann die Strafe das Mass aller Dinge...?

      Welche Reaktion hättest Du von ihr erwartet, um die Regel einzuhalten?

      Warum war es ihr denn nicht möglich?

      Liegt dies an den Umständen,der Umwelt, ihren eigenen Bedürfnissen, die sie voran gestellt hat....oder.. oder.. oder?

      Und was ist mit der Tatsache, dass ein Herr /Herrin Gnade walten lassen kann... wenn.. falls

      Meine Erfahrung, wenn es immer wieder zu Strafen kommt... woran liegt das?

      Ist das Erziehungsziel eine Überforderung...?
      ...

      P. S.
      Ich hab derzeit nichts mit Strafen am Hut-hier steht "Positiver Zuspruch" im Vordergrund.

      Und... wenn ER Lust hat sich auszutoben, dann hat er das Recht dazu. PUNKT.
      Hier zunächst ein paar meiner Überlegungen zu deinen Gedanken @Blue-Monstera

      Bei einer Beziehungsform, die eine Bestrafung für bestimmte, im Idealfall vorher festgelegte Regelbrüche vorsieht hat die strafende Person doch nicht versagt, wenn sie eben diese Regelbrüche letztendlich auch bestraft. Vielmehr trägt sie dazu bei, die beidseitig gewünschte Beziehungsform auch zu leben.

      Allerdings leben wir nicht in einer binären Welt, in der es nur um alles oder nichts geht.
      Sollte es sich also um einen Regelbruch handeln, der im Angesicht der vorherrschenden Umstände in deinen Augen legitim war, so hättest du auch auf eine Strafe verzichten können oder diese zumindest abmildern (umwandeln) können.

      Am Ende bist du als Dom die letzte Instanz und nicht das von dir/euch festgelegte Regelwerk. Meines Erachtens sollte ein solches Regelwerk eher der Navigation dienen um die Richtung in einer Beziehung vorzugeben. Dabei kann es immer mal vorkommen, dass Regeln angepasst werden. Du solltest dich als Dom auf keinen Fall von deinen selbst aufgestellten Regeln unterworfen fühlen.

      Letztendlich geht es bei einer Strafe ja auch mehr um den Lerneffekt und nicht um die Strafe an sich. Solltest du also während der Strafe der Meinung sein, den gewünschten Effekt erreicht zu haben liegt es an dir dementsprechend zu reagieren. Wenn du also etwas nicht oder nicht mehr möchtest, musst du dies auch nicht "durchziehen".

      Am ehesten hilft dir dabei wohl ein klärendes Gespräch mit deiner Sub. Du kannst ihr ja einfach deine Gedanken und Gefühle zu und während der Strafe schildern und so auch erfahren, wie deine Sub die ganze Situation empfunden hat.
      Vielen Dank erst einmal für all eure Antworten.
      Für @Io_ @Louise und @Noctua und alle anderen, denen es interessiert, hier noch Etwas mehr zum Hintergrund:
      Unser Machtgefälle ist recht ausgeprägt. Ich bezeichne meine Sklavin schließlich nicht umsonst als Sklavin. Wir beide haben uns dazu entschlossen, ein ausgeprägteres Machtgefälle einzugehen.

      Sie ist meine Sklavin, Dienerin, Cuckquean und Keuschling und natürlich meine Liebste. Sie hat mir viel Macht über sich gegeben, ich könnte sogar theoretisch über ihr Eigentum verfügen und bestimmen, was sie sich kauft und was nicht.

      Es gibt einige Regeln und festgeschriebene Verhaltensweisen. Wir beide sind solche Menschen, die Rituale und Rahmen schön finden, deshalb besitzen wir auch einen eher ausführlichen Sklavenvertrag. Ein Strafkatalog gibt es trotz unser beider Vorlieben für Vorschriften nicht, denn das nimmt mir die Möglichkeit der Situation angemessen zu bestrafen.

      Sie ist sehr bemüht, keine Strafen zu provozieren und ich lobe sie dafür und belohne sie auch sehr, sehr gerne für gutes Verhalten.

      Jedoch gibt es manchmal Situationen, wo ich sie "Strafe". Diese Strafen folgen meist bei kleineren Vergehen, damit sie bestimmte Dinge besser verinnerlichen kann, wenn sie dazu neigt, es zu oft nicht zufriedenstellend zu machen. Das ist auch eher als Disziplinierungsmaßname zu betrachten.

      Wirklich große Strafen gibt es nur dann, wenn sie die Hauptregeln bricht, die mir wirklich wichtig sind, die da beispielsweise währen:
      - Sich nicht ohne meine Erlaubnis sexuell zu berühren,
      - Nicht in meiner Gegenwart zu fluchen oder Kraftausdrücke zu verwenden.
      - Wenn sie länger weg war und wir uns wiedersehen dafür zu sorgen, dass sie an diesem Tag wirklich ausgeruht und ausgeschlafen ist.
      In Dem Fall hat sie die Regel, sich nicht selbst zu berühren gebrochen. Ich möchte einen KG zulegen, damit das ihr leichter fällt, aber ich spare noch für ein gutes Modell und bis dahin erwarte ich eben von ihr etwas Selbstdisziplin.
      Manchmal hat sie sich berührt, ich habe ihr danach eine Standpauke gehalten, zumal das auch ausgereicht hat, weil ihr das selbst schnell bewusst geworden ist und sie das sofort gebeichtet hat. Nach dem Rügen war auch alles gut, sie zeigte sich immer sehr einsichtig. Das Berühren passiert öfters bei ihr unbewusst, beispielsweise wenn sie manchmal an erregende Dinge denkt oder liest und meist hört sie auch recht schnell damit auf, was ich gut und lobenswert finde.

      Aber in dem Fall, was mir wirklich missfallen und mich auch erzürnt hat, als ich es erfahren habe, hat sie sich bewusst berührt. Nach einem erregenden Traum hat sie sich berührt und stimuliert und ist dann auch gekommen, was bisher noch nicht passiert ist. Sie hat sich bisher noch nie selbst und ohne meine Zustimmung an den Punkt gebracht, wo das Kommen unvermeidlich ist.

      Sie beichtete es mir einige Zeit später und schämte sich aufrichtig dafür und bat um eine Bestrafung, da sie sich selbst dafür so schämte und sie wollte, dass die Situation zwischen uns bereinigt wurde. Ich wollte es auch und ich war in diesem Moment wirklich missgestimmt.

      Es war ausgemacht, dass sie es mir sofort beichtet, es war ausgemacht, dass sie sich an meine Regeln hält, es war ausgemacht, dass ihre Lust mir gehört, dass sie mir die Macht gegeben hat. Es war ausgemacht, dass sie sich in Selbstdisziplin übt und beweist, so lange wir noch keinen KG haben und ich sie dann verschließen kann. Es war und ist mir wichtig und es hat mich enttäuscht, dass sie bewusst darüber hinweggegangen ist und sich so lange stimuliert hat, dass sie gekommen ist.

      Später bei der Beichte ist sie ausführlicher geworden. Sie hatte es nicht so leicht in dem Moment. Da war der erregende Traum, Stress mit ihrer Mutter, etwas Stress mit ihrem Studium, da aufgrund Corona sich immer wieder Dinge geändert haben und noch ein anderer Grund, den ich hier leider nicht aufführen möchte. Sie dachte an früher, dass es so schön einfach gewesen war, an ihre alte Herrin und träumte sich zurück in ältere, erlebte Situationen mit ihr zurück. Das erregte sie, sie berührte sich dabei. Die Absicht zu kommen bestand eigentlich nicht, sodass sie auch mit der Stimulation abbrach, allerdings zu spät, sodass sie doch kam.

      Ich bin die meiste Zeit ein sehr rationaler und verstandesbetonter Mensch. Zwar war ich wirklich sehr enttäuscht, dass sie meine Regel irgendwie bewusst übergangen hat, andererseits wusste ich von ihrem Stress. Ich habe nicht umsonst Regeln aufgestellt und meine Schöne ist auch nicht einfach so zum Spaß darauf eingegangen. Sie ist wirklich sehr devot und sie braucht die Regeln um sich geborgen und sicher zu fühlen. Ich brauche diese Regeln in gewisser Form auch, zumal mir Regeln allgemein persönlich wichtig sind, ich habe autistische Züge.

      Andererseits habe ich es wahrgenommen, dass es ihr in dem Moment nicht so gut ging und ich habe daran gedacht, als ich sie bestraft habe. Aber ich kann es ja auch nicht durchgehen lassen, wenn sie gestresst ist und sich berührt und so die Regel bricht. Dass sie an ihre alte Herrin gedacht hat, und wie erregend es mit ihr war, hat nur wenig zu meinem Zorn beigetragen. Trotzdem, was wäre ich für eine Herrin, die Regeln aufstellt und deren Einhaltung mir wichtig sind, wenn ich für die Zukunft ständig Nachsicht zeige und überhaupt nicht bestrafe, nur weil sie nach einem erregenden Traum aufwacht, sich berührt, an alte, erregende Zeiten denkt und kommt? Ich finde es irgendwo verständlich, dass man, wenn man gestresst, angespannt und betrübt ist so etwas tut, ich kann es nachvollziehen, aber ich möchte nicht, dass das noch mal vorkommt denn der Regelbruch hat mich doch irgendwo verletzt.
      Mitgefühl und Verständnis für ihre Situation hatte ich trotzdem und das hat auch diesen großen Unwillen begünstigt, sie zu bestrafen.
      Was wäre denn, wenn Du dieses Verlangen mehr an Dich koppelst und sie sich bei Verlangen bei Dir zu melden hat...
      dann wäre es doch möglich,
      sie auch zu begleiten,DU es abbrichst oder ihre Lust verlagerst in eine Umsetzung, die Du wünscht.

      Sind nur Gedanken..
      weil ich weiss, dass lustvolle Zuwendung nicht nur Lebenselixier sondern auch Kompensation ist für manche Frustration im Alltag.

      Ihr lebt nicht in einem gemeinsamen Haushalt, richtig?
      @Noctua, leider leben wir nicht in einem Haushalt. Sie kommt mich regelmäßig besuchen und manchmal besuche ich sie auch und dann bleiben wir auch mindestens 5 Tage zusammen. Was das melden angeht, wenn sie lust empfindet... Das hat sich leider als etwas schwierig erwiesen. Manchmal habe ich tagsüber einfach zu tun und ich habe mein Handy nicht immer bei mir. Sie auch nicht. Wenn sie mir also schreibt, dass sie Lust hat, dann kann es sein, dass ich das erst mehrere Stunden Später mitbekomme.

      Blue-Monstera schrieb:

      Manchmal habe ich tagsüber einfach zu tun und ich habe mein Handy nicht immer bei mir. Sie auch nicht. Wenn sie mir also schreibt, dass sie Lust hat, dann kann es sein, dass ich das erst mehrere Stunden Später mitbekomme.
      Ganz einfacher, aber vielleicht wirkungsvoller Ansatz zur Verbesserung eurer Situation: Das Handy immer dabei haben! Selbst wenn es stumm gestellt ist, bekommst du erheblich schneller mit, was sie dir schreibt, als wenn du es erst mehrere Stunden später liest, wenn du wieder zuhause bist.

      Auch wenn ich heute mit meiner serva zusammen in einem Haus lebe, habe ich am Anfang unserer Ds-Konstellation eine dreijährige Fernbeziehung mit ihr geführt, in der unsere Kommunikation oft per Handy stattfand...
      "Die üste hat die freie Wahl,
      wählt sie ein W, dann bleibt sie kahl,
      wählt sie ein K, dann wird sie nass,
      die freie Wahl macht keinen Spaß!" (Robert Gernhardt)
      ...wählt sie ein Br, macht sie MIR Spaß!!! (Carmantus) ;)
      Ich habe die schon erhaltenen Antworten etwas sacken lassen und mit meiner Süßen geredet.

      Was die Fragen angeht, habe ich schon ein paar gute Antworten bekommen, danke an @Sorin, @Mr. Cane und @Noctua. Jedoch bin ich noch immer an weiteren meinungen interessiert.

      Findet ihr allgemein, dass zu viel Verständnis oder Mitgefühl eher dem Konzept des Strafens im Weg steht?
      Weiterhin beschäftigt mich der Gedanke, dass wenn ein Sub oder ein/e Sklave/in begreift, dass er oder sie nur gute Gründe vorbringen muss, um der Strafe zu entgehen oder beziehungsweise um die Strafe abmildern zu können. Das ist doch etwas problematisch. Und ich bin ein Mensch, der versucht, seine Mitmenschen, vor allem das Verhalten meines Subs oder meiner Sklavin zu verstehen... Sicher, der Dom ist die letzte Instanz, aber die Gefahr besteht doch, dass, wenn ein Dom zu viel Verständnis zeigt und Strafen abmildert, der oder die Sub ihn vielleicht nicht mehr ernstnehmen kann.
      Ich hoffe man versteht, worauf ich hinaus möchte.
      Wie schon erwähnt, habe ich mit meiner wundervollen Sklavin noch einmal über die Strafe gestern gesprochen und dass mich das etwas aufgewühlt hat und Sie meinte, ob man das Bestrafen dann vielleicht doch sein lassen sollte, was für mich eigentlich nicht in Frage kommt. Wie @Sorin schon erwähnte, das mit dem Strafen sei eine Übungssache und ich denke auch, dass es so ist, deshalb kommt das vollständige Abschaffen des Strafens nicht in Frage. Das hat für uns beide einfach einen zu hohen symbolischen Charakter, vor allem das harte Bestrafen, nachdem sie eine mir wichtige Regel gebrochen hat, um unsere Dynamik wieder zu "erden".

      Die Äußerung meiner Sklavin wirft jedoch eine weitere Frage auf, auf die sie leider momentan auch keine Antwort hat.
      Was ist, wenn ein Dom zu sensibel ist, um zu strafen, obwohl er gerne strafen wollte? Ich glaube zwar, dass dieser Fall eher unwahrscheinlich bei mir istt, trotzdem interessiert es mich und ich bin gespannt auf eure Meinungen und Ansichten.

      An die Doms, was würdet ihr machen, wenn ihr denkt, ihr seit eventuell zu "weich", um zu bestrafen, obwohl ihr es vielleicht woltet, aus diversen Gründen.


      Und wie seht ihr es, liebe Subs, wenn DOm aus bestimmten Gründen nicht strafen kann oder will? WIe ist das dann mit Regelbrüchen, wenn Dom sie nicht bestrafen kann?
      @Carmantus, auch dir danke ich für deinen Beitrag. Jedoch frage ich mich, wie ich das machen soll, wenn es aus beruflichen und oder schulischen gegebenheiten einfach nicht möglich ist, regelmäßig auf das Handy zu schauen? Beispielsweise kommt noch hinzu, dass es schwerlich diskret geht, da mein Handy mit mir sprechen muss. Ich muss also immer Kopfhörer oder ähnliches herauskramen, damit ich die Nachricht überhaupt lesen kann... Das kann nicht immer so diskret von statten gehen, leider.
      Du könntest dir andere Strafen überlegen, die keine Schläge sind, sondern einen Bezug zum Vergehen haben.

      Also bei Orgasmusvergehen irgendetwas, was mit einem Orgasmus zu tun hat: Jeden Tag (mehrfach?) kommen MÜSSEN, reizen und verweigern oder still und leise kommen müssen.

      Bei Unpünktlichkeit etwas, was mit Zeit zu tun hat.

      Bei verbotenem Naschen fällt mir immer eine Geschichte aus meiner Kindheit ein:
      Sohnemann hat von der für Besuch vorbereiteten Torte eine Verzierung abgebrochen und genascht und hat zur Strafe die nächsten Tage nichts anderes zu essen bekommen als diese Torte, bis sie ihm zu den Ohren raushing.

      Da du den Grund für ihr jetztiges Vergehen nachvollziehen kannst, könntest du auch eine bestimmte Anzahl Orgasmen pro Woche/Monat erlauben, die sie sich selbst einteilen muss. Das übt auch Disziplin.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Ich finde jetzt nicht, dass Verständnis und Mitgefühl einem Beziehungskonzept berührend auf Strafen im Wege stehen. Vielmehr sind dies doch wünschenswert Eigenschaften für jede Beziehungsform.
      Allerdings gehört dazu eben auch Konsequenz und im Idealfall auch etwas Sadismus :D .

      Natürlich ist es jetzt nicht förderlich, wenn jeder Bestrafung lange Diskussionen oder Ausreden vorangehen. Ein solches Verhalten würde ich dann schon zeitnah unterbinden.

      Ob diese Art der Beziehung die Richtige für euch ist kann ich natürlich an dieser Stelle nicht beantworten. Allerdings würde ich jetzt nicht aufgrund einer etwas aufwühlenden Aktion die ganze Beziehungsform infrage stellen. Da bist du doch etwas zu Streng mit dir selbst.

      Es gibt sehr viele Arten der Bestrafung, vielleicht findst du ja welche, die dir noch besser liegen. Diesbezüglich werdet ihr bestimmt euren Weg finden.

      Natürlich müsst ihr euch beide darauf einlassen und dies habt ihr ja eigentlich schon. Vielleicht versucht deine Sklavin mit ihrer Aussage ja einfach nur es dir recht zu machen, da du dich das eine Mal nicht wohl gefühlt hast.
      Mitgefühl beziehungsweise Verständnis sind sicher nichts, was dem Strafen gänzlich im Weg steht. Man möchte ja eigentlich, andererseits macht sich dann das schlechte Gewissen breit. Wie schon erwähnt, auch bei mir eine Thematik gewesen.

      Eine gewisse Selbstdisziplin ist da hilfreich. Regeln sind vereinbart, Strafen für Brüche auch und daran haben sich beide zu halten. Sicher kann man immer mal ab und zu geben, sollte man auch. Aber ganz generell ist Konsequenz gefragt, dann wissen beide woran sie sind.
      you are now invulnerable, you can now explore the past
      @Blue-Monstera ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst, kenne ich es doch von mir doch auch.
      Ich weiß nicht, wie oft ich vor ähnlichen Problemen stand. Mittlerweile habe ich für mich geklärt, ich Strafe nur dann, wenn es mit mir und meinem seelischen Wohl übereinstimmt und auch nur in dem Ausmaß, in dem ich es will.
      Für uns passt es manches mal auch einfach, die Strafe nicht sofort umzusetzen, ich kommuniziere zwar meinen Unmut sofort, dann kann es aber auch sein, dass die Strafe oder Sanktion erst einige Zeit später erfolgt, wenn es auch für mich passt.
      Für uns steht aber auch fest, solche Regelverstöße stehen unserer Beziehungsebene nicht im Wege, sondern sind lediglich auf der Ebene Herrin/Sklave. Ist das verständlich? Für mich ist es mittlerweile einfach erst mal wichtig, zu kommunizieren, ich habe das Fehlverhalten erkannt, es wird dazu eine Sanktion geben, wie diese ausfällt und wann, dass entscheide ich, dass muss nicht sofort sein, dass muss nicht unbedingt eine körperliche Strafe sein.

      So kann ich mir die Zeit lassen, es auf mich wirken zu lassen und mich auch damit auseinanderzusetzen, was ich will und wie ich es will.

      Blue-Monstera schrieb:

      Und wie seht ihr es, liebe Subs, wenn DOm aus bestimmten Gründen nicht strafen kann oder will? WIe ist das dann mit Regelbrüchen, wenn Dom sie nicht bestrafen kann?
      Ich habe damals Tagebuch führen sollen und erstaunlicherweise fand ich beides gut:
      Wenn er mal!! nachsichtig war und auf eine Konsequenz verzichtet hat
      und wenn er unnachgiebig war und mich hat spüren lassen, dass er das Sagen und somit die Macht hat, mich zu strafen.

      Strafschläge mussten gar nicht besonders viel und auch nicht heftiger sein als die im lustvollen Kontext gegebenen,
      für mich war es schon Strafe, laut mitzählen zu müssen, so konnte ich mich nicht fallenlassen.
      Habe ich seine Enttäuschung über mein Vergehen gespürt, war mein schlechtes Gewissen darüber noch Strafverschärfung.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @honigbiene0208, möchtest du wissen, welche Strafen mich allgemein stöhren, oder ob mich die psychische oder physische Komponente des Strafens nicht gefällt?
      Ich strafe einfach nicht gerne, weil ich eigentlich meine, dass man mit Lob und Belohnung gut weiterkommt. Aber manchmal hilft das eben nicht. Auch wenn ich eine ausgeprägte sadistische Ader habe und sie auch gerne so, ohne strafenden Kontext auslebe, ist das dann etwas anders, wenn ich strafe. Ich schlage nicht, um mir und ihr Lust oder Freude zu bereiten, ich schlage, um sie zurechtzuweisen. Und das macht keinen Spaß, mir nicht, ihr nicht. Psychische Strafen habe ich schon ein paar Male angewandt, wobei so etwas eher immer in Richtung Disziplinierungsmaßname geht. Wenn meine Sklavin flucht oder sich sonst unanständig ausdrückt, wasche ich ihr den Mund mit Seife aus oder sie muss scharfe Dinge essen, oder sie bekommt ihren Lieblingsknebel mit Tabasko getränkt serviert.
      Das Strafen aber an sich war auch weniger das Problem, das Problem war, dass sich mehrere Seiten während der Bestrafung zu Wort gemeldet haben, die ähnlich viel wogen.
      Einen Rat kann ich dir leider nicht geben, sondern nur dazu sagen, dass aus ähnlichen Gründen ich es trotz Lust darauf noch nie gewagt habe, als Aktive aktive Erfahrungen zu machen. Ich empfinde mein Mitgefühl dabei nämlich schon in der Phantasie als hinderlich. Und ich kann da schwer eine Mitte finden. Entweder hab` ich viel Mitgefühl oder gar Keins.
      "Nenne dich nicht arm, wenn deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind.
      Wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat."
      (Marie von Ebner - Eschenbach)