Buchpreisbindung

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      Buchpreisbindung

      Wir hatten schon länger keine (sozial-)politische Diskussion, also dann ein neues Thema.

      Wenn jemand von uns ein neues Buch kauft, ist es egal wo man es in Deutschland kauft, überall gilt der gleiche Preis (mal Mängelexemplare davon ausgenommen).

      Wie steht ihr zur deutschen Buchpreisbindung? Ist das Mittel zeitgemäß? Wem hilft es, wem schadet es?
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Entstanden ist die Buchpreisbindung ja unter dem Aspekt, dass das Buch ein Kulturgut ist und somit nicht dem "normalen" Markt ausgesetzt sein sollte. Nein, das halte ich nicht mehr für zeitgemäß. Nicht, dass das Buch kein Kulturgut ist aber auch andere Kulturgüter, nehmen wir Gemälde sind nicht preisgebunden.

      Wem es hilft? Kleineren Verlagen und Buchhandlungen, die sonst durch eventuelle Mengenrabatte nicht die gleichen Preise bieten könnten wie große Verlage/Buchhandlungen.

      Wem es schadet? Sagen wir mal so (ja ich weiß, die Herstellung von Büchern, vor allem gebundenen Exemplaren, ist nicht günstig), dennoch sind Bücher teuer, ich tue mich schwer damit auf der einen Seite zu sagen, Kulturgut (was dann auch jedem in ausreichender Menge zugänglich sein sollte), Menschen mit weniger Einkommen sind dann aber auf eine Bib angewiesen .... eine größere Anzahl eigener Bücher fällt damit weg. Mal von Wartezeiten etc abgesehen ...

      Ich denke auch jungen Autoren, die noch nicht im Vorhinein abschätzen können welcher Preis für ihr Werk angemessen erscheint und somit auch den Absatz und damit die Finanzierung ankurbelt kann das schnell mal das Genick brechen und zum teuren Ladenhüter werden.

      Es gibt ja durchaus europäische Länder ohne Buchpreisbindung, wäre interessant zu wissen ob die Endergebnis ungefähr identisch mit unserem ist oder ob es da signifikante Unterschiede gibt.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Einerseits ist die Buchpreisbindung praktisch - egal, wo ich kaufe, ob online oder in einer Buchhandlung, der Preis ist gleich. Was aber bedauerlich ist, ist der fehlende Wettbewerb. Daher bin ich auch auf Ebooks umgestiegen - einfach, handlicher, da ich nichts aufbewahren muss, und oft günstiger.
      Ich halte die Buchpreisbindung für ein sinnvolles Instrument, da es einen ruinösen Preisunterbietungswettbewerb zumindest mal erschwert.
      Wenn man sieht, was der Wettbewerb z.B. im Lebensmittelsektor angerichtet hat, kann man es m.E. ganz gut nachvollziehen.
      Letztlich wären im ungebremsten Wettbewerb die Autoren die Dummen, die ohnehin nicht wirklich golden verdienen (von Bestsellern mal abgesehen)

      Was der kuturellen Landschaft m.E. durchaus gut tut, sind neben E-Books vor allem Modelle wie Books on Demand. Hier gibt es eine Vielzahl an Nischenprodukten, die im klassischen Verlagswesen nie auf den Markt gekommen wären. Im Gegensatz zu den - meiner Ansicht nach eher unseriös anzusehenden - Druckkostenvorschussmodellen hält sich hier das finanzielle Risiko für Autoren auch sehr in Grenzen.

      Der Buchhandel hat es ohnehin schon schwer. Wenn jetzt auch noch ein Preiswettbewerb dazu käme, wäre das wohl das Ende für kleinere Händler und vor allem für ein buntes Angebot. Es würde im Endeffekt nur noch das verkauft werden (können), was Masse macht (je geringer die Marge, desto mehr muss ich verkaufen). Das wäre das Ende der Vielfalt.

      Der Vergleich mit Gemälden oder bildender Kunst hinkt meiner Ansicht nach. Denn hier geht es um Einzelstücke, nicht um etwas, das die Masse erreichen soll. Natürlich würden Bücher (ähnlich wie Lebensmittel) bei einem ungebremsten Wettbewerb billiger werden. Aber es würde eben auch die Vielfalt leiden und das Buch zum bloßen Industrieprodukt verkommen. Das E-Book sehe ich hier als Chance, weil es billiger ist, als das gedruckte Produkt, gleichzeitig aber die Marge höher ist (was auch den Autor freuen kann, wenn das an ihn weitergegeben wird). Trotzdem möchte ich alleine wegen der Haptik Druckprodukte nicht missen.
      Die Buchpreisbindung sehe ich indifferent.
      Mit der Preisbindung hat der kleine Händler vor Ort die Möglichkeit zu konkurrieren. Jedenfalls theoretisch. Der Käufer zahlt den gleichen Preis.
      Den Vorteil sehe ich aber eher bei Amazon und Consorten. Wenn ein kleiner Händler von einem neuen Buch 10 Exemplare kauft, bekommt er etwas Rabatt. Kaufen die Amazon`s das 1000fache gibt es sicher über den Rabatt hinaus noch kleine Bonbons... ;)
      Bei der Preisbindung, hat aus meiner Sicht aber der Verlag dann noch die Möglichkeit von erfolgreichen Büchern etwas in die Förderung der jungen Autoren abzuzweigen, um hier etwas Marketing zu betreiben. Aber ist das wirklich so?
      Zum anderen sehe ich seit einiger Zeit die enorme Menge an Mängelexemplaren in den Läden.
      Gerade die großen Ketten liegen da schon ganz schön weit vorn. Ich war gestern bei Hugendubel. Wenn man da die Mängelbücher durchsieht, sind das zum großen Teil "Was man im Leben machen muss" , "Sehenswürdigkeiten, die keiner sehen muss" oder tonnenweise Ratgeber für alle Lebenslagen, doch auch manchmal findet man echte Leseperlen. Hier denke ich, das durch die Buchpreisbindung manchmal der Preis des Buches den Käufer des unbekannten Autors oder das Thema das zur Zeit nicht marktgängig ist, vom Kauf abhält.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Ich habe knapp 3 Jahre in einem Buchladen gearbeitet, gut das ist schon etwas her, aber wir hatten dort auch schon die Diskussion wegen der Buchpreisbindung.
      Das Problem ist einfach, das beim Händler pro Buch nicht viel hängen bleibt. Die "Gefahr" ist groß das die Preise im stationären Handel erhöht werden, oder das die Qualität runter geschraubt wird, beim gleichen Preis.

      Und wie @Majasdom schon erwähnte, auch bei den Großhändlern im Buchbereich gibt es Rabatte und Goodies für große Abnahmen. Das kann ein kleiner Händler nicht, auch der Laden in dem ich gearbeitet habe, hat Waren bei Amazon angeboten (Brotdosen, Spielwaren usw) um überleben zu können.
      Also so ähmlich wie die Tankstelle, die mittlerweile eher einem Tante Emma Laden ähnelt. Dort haben sie glaube ich mittlerweile nicht mal mehr 1 Cent pro Liter verkauftem Sprit um ihre Kosten damit zu decken...

      Gewinner beim Fall der Buchpreisbindung werden definitiv die großen Ketten und Internethändler sein. Die Vielfalt und Qualität wird darunter leiden, sieht man auch bei den Lebensmitteln (Stichworte Massentierhaltung und Monokultur)

      Ich für mich hoffe, das es die Buchpreisbindung noch lange geben wird.

      Wem neue Bücher zu teuer sind kann sie ein paar Wochen später z.B. bei Booklooker, Medimops und Co als gebrauchte (und meist einwandfreie) Secondhand Ware kaufen.
      Man soll nicht immer nur auf das Äußere achten. Salz schaut auch aus wie Zucker. Deshalb immer erst anlecken. :D
      Wenn ich sehe, wie die Preise in fast allen Bereichen steigen, bin ich schon sehr froh um die Buchpreisbindung. So weiß ich, wenn ich in die Buchhandlung gehe, was ich für mein gewünschtes Buch bezahlen muss, muss nicht erst Preise vergleichen.

      Ich sehe es wie @Zora_79....wenn die Buchpreisbindung fällt, werden Anbieter wie Amazon davon profitieren, da sie eher in der Lage sind, Bücher etwas günstiger anzubieten. Meine Buchhandlung in der Stadt, die ohnehin schon gegen Amazon & Co kämpfen muss, würde dann über kurt oder lang auf der Strecke bleiben, weil sie den Preiskampf nur bedingt mitmachen könnte. Und dann würde mir definitiv etwas fehlen.
      Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt. Franz Kafka
      Ich habe die Zahlen leider nicht mehr im Kopf, aber ich hatte irgendwo mal gelesen, wieviele Bücher im Jahr veröffentlicht werden und wieviele sich davon wirklich verkaufen - da war schon ein großes Missverhältnis. Die Bestseller müssen viele Titel queerfinanzieren, die den Verlagen quasi nichts einbringen.

      newbarbie schrieb:

      das Schulbuch kostet überall gleich viel......
      :D eben, es kostet gleich VIEL :D :yes:
      Ob Bücher für Schule oder für die Uni, die auf auf Literaturlisten stehen und dann im Normalfall nicht ausreichend in den Bibs vorhanden sind, da hatte ich schon manchmal das Gefühl, regelrecht ausgeplündert zu werden :P

      newbarbie schrieb:

      Das E-Book kostet ja auch weniger.
      allerdings muss man hier auch mal sagen: Nicht wirklich bedeutend weniger, obwohl in der Kette dann wesentlich weniger Leute am Vertrieb beteiligt sind. Das ist schon unfair.
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:

      Annimax schrieb:

      manchmal das Gefühl, regelrecht ausgeplündert zu werden
      ja...leider...der Preis an sich dürfte meiner Meinung nach für Schulbücher schon günstiger sein....staatlich subventioniert meinetwegen.........

      Ich sehe ja das Buch an sich eher aussterben........und ohne BPB ginge das wohl schneller
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ehrlich gesagt habe ich mir zu dem Thema bisher wenig Gedanken gemacht. So wie ich die Buchpreisbindung verstehe, sagt man beim Erscheinen das Buch kostet 12.95 Euro und dieser Preis ist dann für 18 Monate festgeschrieben und kann nicht mehr verändert werden. Anscheinend wird an dem Punkt argumentiert, dass es Planungssicherheit für Verlage und Autoren bedeutet, das sehe ich nicht so. Nehmen wir an die Leute sind nicht bereit 12.95 Euro für das Buch zu zahlen, dann sitzt der Verlag nachher auf einer Menge Bücher die er auf seine Kosten produziert hat aber nicht los werden kann. Diese Art von Planungssicherheit (festgelegter Wert) funktioniert nur, wenn auch der Produktionspreis fix ist und zudem die Nachfrage stetig wäre.

      Was würde geschehen wenn die Buchpreisbindung wegfällt?

      Option 1, die Preise bleiben stabil
      Option 2, eine Preisschlacht die nur jene mit Rücklagen durchhalten

      Ich habe mir eine Studie durchgelesen welche die Situation in GB beleuchtet, da ist die Buchpreisbindung 1997 weggefallen. Seitdem gibt es viel mehr Bücher (was meine These stützt, dass Autoren und Verlage nicht wirklich davon profitieren) und auch die Preise haben sich ähnlich entwickelt wie in den Jahren vor dem Wegfall. Veränderungen negativer Art gab es vor allem bei den Buchhändlern, je kleiner diese waren umso mehr haben sie gelitten (Seite 61 webarchive.nationalarchives.gov.uk/ukgwa/20140402142426/http://www.oft.gov.uk/shared_oft/economic_research/oft981.pdf).

      Fällt die Buchpreisbindung weg, werden vor allem die Bigplayer einen Vorteil haben. Sie kaufen Bücher günstiger ein (Buchpreisbindung setzt nur den Endpreis fest, nicht aber jenen für den Zwischenhandel) und haben oft auch Rücklagen für einen Preiskampf. In meinen Augen schützt die Buchpreisbindung vor allem die kleinen Buchhändler und das obwohl die Verkaufspreise der Verlage (meine ich) nicht festgelegt sind, zumindest keinem Preiskampf gegenüber dem Endverbraucher ausgesetzt sind. Wenn das aber der Sinn der Buchpreisbindung wäre, dann sollte nicht nur der Preis für den Endverbraucher festgeschrieben werden, sondern auch der Preis den Verlage von Händlern nehmen.

      Dass sogar E-Books der Buchpreisbindung unterliegen finde ich schlimm. Denn viele Autoren haben ihre E-Books zu Anfang günstig eingestellt um überhaupt mal eine Leserschaft zu erreichen (und Rezensionen zu bekommen) und können dann nicht, wenn das Buch erfolgreich ist, den Preis hochsetzen (tun einige dennoch kann aber sehr teuer werden, wenn sie dafür abgemahnt werden). Für Autoren die sich erst mal einen Namen machen müssen kann die Buchpreisbindung daher ein riesen Problem sein.

      Die aktuelle Regelung macht in meinen Augen wenig Sinn.
      "Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: ihr sollt nicht frei, oder: ihr sollt und müsst gerade auf diese und keine andere Weise frei sein." Joseph von Eichendorff
      Ich habe eine Verständnisfrage...

      In Österreich ist es wohl so - oder war es so? - dass die Buchpreisbindung nur den Preis nach unten vorschreibt, nicht aber den Preis nach oben.
      Hat sich das geändert?

      Mein bevorzugter Buchhandel verlangt pro Buch EUR 1,-- mehr als die Thalia-Kette und damit wohl auch mehr als über Amazon. Ich allerdings schätze die kompetente Beratung, die netten Verkäuferinnen dort und auch, dass ich ganz unkompliziert übers Internet bestellen kann und die Bücher dann auch zwei Tage später zugestellt werden - immer versandkostenfrei, egal, ob ich ein Buch um 10,-- oder mehrere Bücher um 90,-- bestelle.

      Natürlich sehe ich da ein Problem, dass viele halt bei den günstigen großen Ketten kaufen oder bestellen - aber dafür ist jeder für sich selbst verantwortlich. Man muss für sich selbst halt wissen, was man möchte, worauf man wert legt und wo die Prioritäten liegen.
      Keine Ahnung, Bücher neu zu kaufen ist mir schlicht zu teuer. Ich gehe in Bibliotheken und leihe sie mir dort aus, oder kaufe sie gebraucht auf Flohmärkten.
      Wenn ein Wegfall der Buchpreisbindung dazu führen würde, dass es mehr Taschenbücher gibt und günstigere Bücher, wäre ich dafür. Ich kann das nur schlicht nicht abschätzen, ob das so wäre.
      Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen; die Träume, die wir spinnen, und die Sehnsüchte, die uns treiben.

      Die Feuerzangenbowle; Heinrich Spoerl
      Ich halte die Buchpreisbindung für ein religiöses Konstrukt. Man glaubt daran, dass sie die Vielfalt der Literatur und die Vielzahl an Buchhandlungen positiv beeinflusst, oder man glaubt dies eben nicht. Denn Belege für diese Effekte gibt es anscheinend nicht, dafür umso mehr Theorien, Annahmen, Spekulationen. Zudem gibt es sogar Indizien für das Gegenteil. Dort, wo eine Buchpreisbindung abgeschafft wurde, stieg die Zahl der Veröffentlichungen (das Beispiel UK wurde ja schon genannt) oder man kann (noch) keine Auswirkungen feststellen (z.B. Deutschschweiz). Gerade in der Deutschschweiz scheint die Abschaffung sogar die währungswechselbedingten Umsatzeinbußen, die es zeitweise gab, abgefedert zu haben (Quelle: srf.ch/news/schweiz/der-buchhandel-hat-die-abschaffung-der-buchpreisbindung-ueberlebt).

      Man sollte lieber über eine Senkungen der Mehrwertsteuer auf 0% nachdenken um den Zugang zu Büchern zu erleichtern, denn wir alle profitieren von mehr Bildung, selbst diejenigen, die nicht Bücher lesen, profitieren über Bande davon. Der staatliche Rundfunk wird schließlich auch mit dem Argument des Allgemeinwohls von allen finanziert, demzufolge sollte die Mehrheit der Gesellschaft kein Problem damit haben die Steuer auf Bücher defacto abzuschaffen, also könnte man das politisch auch so umsetzen.

      Egal ob mit oder ohne Buchpreisbindung, der stationäre Handel wird langfristig sowieso weitestgehend verschwinden, sagen einige. Und wenn sich nicht bald etwas verbessert, sehe ich das genauso. Es gibt ja im Prinzip 3 Gründe in den Buchladen zu gehen: 1. man weiß, was man will und möchte es gezielt kaufen, 2. man weiß es noch nicht und möchte sich beraten lassen und 3. man möchte stöbern und Zufallsfunde machen. Bei Punkt 1 ist der Aufwand im Vergleich zum Onlinehandel einfach viel zu groß, weil man erstmal ermitteln muss, ob das Buch überhaupt im Laden vorrätig ist und hinfahren muss. Punkt 2, die Beratung, funktioniert nur für manche Menschen, bei mir nicht, Punkt 3 klappt nur dann, wenn der Buchladen nicht die immergleichen Bestseller, Ratgeber und Tourismusbücher anbietet und sich in Punkto Klimmbimm-Ramschtische beschränkt, andernfalls gibt es zu wenig Platz um weniger bekannte Bücher auszulegen und das dämpft den Spaß beim Stöbern gewaltig. Und nicht zuletzt, hat mich schon oft eine schlechte Webseite davor abgeschreckt überhaupt den Laden zu besuchen, weil ich den Eindruck hatte, dass der Laden schon insolvent ist (z.B. steht auf der Startseite, im März: "Jetzt im Herbst werden die Tage wieder kürzer..."). Wer nicht mal eine Webseite pflegen kann, der kann auch kein Unternehmen führen. Solche Existenzen muss man nicht mit Markteingriffen künstlich am Leben halten.

      Konzept-Innovationen gibt es auch nicht. Warum probiert denn kein Laden andere Eventkonzepte als gelegentliche Lesungen aus? Z.B. Quizabende? Oder man inkludiert andere Künste, wie Foto-/Gemälde -Ausstellungen? Oder man baut eine der ersten Buchdruckmaschinen auf (oder Replikat) und lässt die Kund*innen mal selbst etwas mit damaliger Technik drucken? Oder Kaligrafie-Workshops? Oder warum gibt es extrem wenig spezialisierte Läden (gerade in Großstädten müsste das doch funktionieren - man stelle sich einen Scifi-Buchhandel mit zusätzlichen Produktgruppen und Lizenzwaren von Serien/Filmen vor.) Und das sind nur die Ideen, die mir mit paar Minuten nachdenken gekommen sind. Es kann doch nicht sein, dass die gesamte deutsche Buchbranche so un-innovativ ist und einfach nichts passiert.

      Wenn die Buchpreisbindunng Vielfalt erzeugen und das Kulturgut Buch fördern soll, dann halte ich das für einen Mythos. Sie bremst allein den Niedergang des stationären Handels etwas ab.