A Heartbeat away

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      A Heartbeat away

      Babum. Babum. Babum.

      Alles, was ich höre ist das laute Schlagen meines eigenen Herzens.
      Meine Sinne sind geschärft, meine Wahrnehmung angespannt, die Konzentration auf den Punkt.
      Nichts kann mich ablenken, dafür hast Du gesorgt.
      Mein Halsband liegt eng an meiner Kehle an. So spüre ich es jedes Mal, wenn ich schlucke, wenn ich tief Luft hole, wenn ich den Kopf leicht neige.
      Du hast unser Spiel begonnen. Ich spiele nur zu gerne mit.
      Ich gehöre dir. Mach mit mir, was du willst. Fessle mich, fixiere mich, ficke mich. Belohne mich, bestrafe mich, benutze mich. Küsse mich, kneble mich, lass mich kommen.
      Spiel mit mir, Sir.

      Babum. Babum. Babum.

      Ich fühle das kühle, weiche Leder der Augenbinde an meinen Schläfen, wie sie sanft auf meinen Wangen ruht, den leichten Druck an meinen Augenlidern, den strengen Knoten an meinem Hinterkopf.
      Fest spannt sich die Maske wie eine zweite Haut um meinen Kopf. Nimmt mir die Sicht auf meine Umgebung, das Zimmer, auf dich. Nichts wird sie zum Verrutschen bringen.
      Ich versuche dich anhand der Geräusche im Raum zu verfolgen, orte dich wie eine Fledermaus mit meinem Sonar. Ich drehe meinen Kopf leicht in deine Richtung, will deinen Geruch auffangen und einsaugen. Ich will dir nahe sein, auch wenn du mich nicht berührst.
      Mein Herz schlägt schneller, vor Vorfreude, vor Aufregung, vor Lust.
      Hörst du es schlagen?
      Wie es versucht aus meiner Brust zu entkommen?
      Hörst du wie mein Körper auf dich reagiert und sich nach deinem Zutun sehnt?

      Babum. Babum. Babum.

      Mein Mund ist leicht geöffnet. Als könnte ich deine nächste Bewegung, deinen nächsten Zug in der Luft schmecken.
      Unsicher lecke ich mir immer wieder über meine Lippen. Ich schmecke den leicht süßlichen Geschmack des bordeaux-roten Lippenstifts, den du so an mir liebst.
      Ich schlucke hart, bevor du mir das Gummi des Knebels zwischen die Zähne schiebst. Du wärst nicht du, hättest du diese kleine Unachtsamkeit von mir nicht umgehend ausgenutzt.
      Ich hasse den Knebel und ich liebe ihn abgöttisch. Er bietet mir die Freiheit zu schreien, wann es für mich unerträglich wird, nimmt mir aber auch jegliche Kontrolle über meinen Speichel.
      Ich frage mich, ob sich mittlerweile auf diesem Ball meine Zahnabdrücke finden lassen.
      Du legst mir das Band um den Kopf, ziehst es fest an. Strenger, als es nötig gewesen wäre.
      Ich ziehe scharf die Luft ein, spüre wie sich mein Puls nur noch mehr beschleunigt.
      Spürst du, wie ich langsam dahinschmelze?
      Weich wie Butter unter deinen Berührungen werde?
      Mich tiefer in mein Innerstes sinken lasse, um dir deine Wünsche erfüllen zu können, erfüllen zu dürfen?

      Babum. Babum. Babum.

      Langsam bewege ich meine Finger, lasse sie ruhig auf meiner Handinnenfläche ruhen. Etwas anderes hast du eh nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten gelassen.
      Ich bin hilflos, bewegungslos.
      Das raue Seil, das meine Handgelenke miteinander verbindet reibt ganz leicht an meiner Haut. Eine, zwei, drei Windungen umschlingen mein Handgelenk, führen hinter meinem Rücken zu der anderen Seite und umwickeln das andere Gelenk.
      Meine Arme sind streng miteinander verbunden. Meine Haltung ist etwas unnatürlich, aber nicht so überstreckt, dass meine Schultern verrenkt wären.
      Auch, wenn ich es versuchen würde, ich könnte meine Arme nicht mehr anders platzieren. Nach gut 15 cm windet sich das Seil erneut um meinen Unterarm, dann etwas unterhalb meines Ellbogens erneut, um meinen Arm etwas oberhalb meines Ellbogens und um meinen Oberarm.
      Mit den Armen hinter meinem Rücken verschwimmt natürlich leicht der Fokus. Viel zu sehr hast du meine Brüste ins Rampenlicht gerückt.
      Siehst du wie sich mein Brustkorb hebt und senkt?
      Wie mein Atem sich beschleunigt?
      Wie ich vor Erregung nach Luft ringe?

      Babum. Babum. Babum.

      Ich spüre deinen Blick auf mir, spüre, wie sich die Gänsehaut über meinem Körper ausbreitet, je weiter deine Augen mich in sich aufsaugen.
      Mir ist plötzlich eiskalt. Ich friere und erschaudere beim leisesten Lufthauch.
      Und doch brenne ich innerlich. Mein Schritt fühlt sich an, als stünde er in Flammen. Ein unsichtbares Feuer, das mich langsam verschlingt und meine Gedanken vereinnahmt.
      Der dicke Stoff des Korsetts hat mittlerweile meine Körpertemperatur angenommen, trotzdem spüre ich ihn immer noch sehr deutlich.
      Die stählernen Spiralfedern, welche mich stabilisieren, aber auch weiter einengen, hinterlassen langsam ihre Abdrücke auf meiner Haut. Abdrücke, die du nachher nur zu gerne nachzeichnest. Manche merke ich deutlicher als andere.
      Besonders am letzten Rippenbogen entlang spüre ich stark die Einschränkungen.
      Zug, für Zug, für Zug hast du mir immer mehr Bewegungsfreiheit genommen, mich gezwungen aufrechter zu sitzen, mich dem Korsett anzupassen und hinzugeben.
      Ich habe mich dir willig entgegengestreckt, wollte mehr. Wollte mehr Enge spüren, mehr von deiner Kraft.
      Du hast mir ausnahmsweise diesen Wunsch erfüllt, hast solange an den Bändern gezogen und gespielt, bis sich die beiden Enden des Korsetts berührt haben und ich ein wimmerndes Bündel Lust geworden bin.
      Merkst du von deiner Position aus, dass ich mich nach dir verzehre?
      Dass ich kaum mehr bin, als meine schiere Geilheit?

      Babum. Babum. Babum.

      So viel Haut das Korsett an meinem Bauch verdeckt, so viel Luft lässt es über meiner Oberweite. Ich fühle deutlich wie sich meine Brüste über die Bügel des Korsetts legen.
      Wie die Raumluft kühl an meinen Nippeln entlang streicht, sie weiter reizt. Steif ragen sie hervor, wahrscheinlich schon dunkelrot von den Klammern, mit welchen du sie geschmückt hast.
      Schwer hängt die dünne Kette zwischen meinen beiden Brüsten, zieht sie etwas gen Boden.
      Doch viel mehr dominiert der Schmerz meine Gedanken. Der beißende, bösartige Schmerz dieser Klammern, der mich gleichzeitig fluchen, aber auch vor Freude jubeln lässt.
      Eine von Gott geschaffene Hassliebe. Wobei, Gott hat mir diese vermaledeiten Biester nicht angelegt. Es müsste wohl eher heißen: Eine von Sir geschaffene Hassliebe.
      Sag mir, Sir, kannst du mittlerweile riechen, was du mir antust?
      Riechst du wie nass der Hocker schon unter mir ist?
      Hast du den Geruch meiner Lust schon in der Nase?

      Babum. Babum. Babum.

      Ich spüre deine Präsenz. Spüre die Wärme, die von deinem Körper ausgeht.
      Du bist zu meinen Füßen und doch führst du mich. Du führst mich mit einer Leichtigkeit, als wöge ich nicht mehr als eine Feder, als wären meine Nerven aus Seidenfäden anstatt aus Drahtseilen, als könnte man meine Sturheit mit der Spitze eines Blütenblattes zerbrechen.
      Meine Oberschenkel spreizt du soweit es der hölzerne Hocker, auf dem ich sitze, ermöglicht. Doch meine Knöchel überkreuzt du.
      Den wenigen Halt, den mir die High Heels bieten schränkst du noch weiter ein, in dem du meine beiden Fesseln mit Seilen verbindest. Wieder schnüren sich erst eine, dann zwei, dann drei Windungen um sie herum.
      Stramm sitzen sie auf meiner Haut. Straff und unnachgiebig. Ich bin nun komplett fixiert und doch noch perfekt zugänglich für dich. Es bleibt für mich immer wieder ein Rätsel, wie du diese Gratwanderung meisterst.
      Kannst du mich mittlerweile förmlich schmecken?
      Diese süßliche, etwas herbe, undefinierbare Köstlichkeit?
      Hast du den Geschmack meiner feuchten Fotze schon auf der Zunge, Sir?

      Babum. Babum. Babum.

      Es ist still um mich herum.
      Nur ab und an ein leises Rascheln von Stoff, ein unachtsamer Tritt, ein verräterisches Klirren.
      Etliche Minuten müssen verstrichen sein. Du hast mich nicht mehr berührt, nichts gesagt, nichts hergerichtet. Du lässt mich wortwörtlich im Dunkeln.
      Ich zucke zusammen, als du mir sanft ins Ohr pustest. Dieses leise Zischen der Luft ist das letzte Geräusch, dass ich wahrnehme, bevor du mir mit den Gehörschutz-Kopfhörern noch meinen letzten verbliebenen Sinn nimmst.
      Mein Körper begibt sich in Alarmbereitschaft, meine Muskeln sind angespannt, meine Nerven gereizt, doch kein Sinn kann mehr Eindrücke vermelden.
      Ich bin vollkommen hilflos, dir ausgeliefert. Ich könnte mich in keiner Form mehr wehren.
      Ich vertraue dir so sehr, dass mich dieser Zustand nicht schockiert.
      Ich weiß, du wirst niemals etwas tun, das mir schadet. Ich versinke nun vollends in mir. Drifte tiefer hinab in mich, in meine Submission, meine Devotion.
      Ich will mich dir vollends hingeben, alles für dich tun.
      Weißt du, dass du selbst daran Schuld bist?

      Babum. Babum. Babum.

      Um mich herum ist nur Stille.
      Ohrenbetäubende Stille.
      Ohrenbetäubende Stille und mein Herzschlag.
      Ohrenbetäubende Stille, mein rasender Herzschlag und meine Atmung.
      Ohrenbetäubende Stille, mein rasender Herzschlag, meine stockende Atmung.
      Es ist laut.
      Es ist so verdammt laut um mich herum, dass ich mich nicht auf dich konzentrieren kann.
      Ich weiß nicht, wo du stehst, ich weiß nicht, was du tust, ich weiß nicht, was du planst. Mein Atem stockt.
      Ich will dich spüren, ich will dich riechen, ich will dich schmecken. Ich will alles auf einmal und nichts zugleich.
      In mir überschlagen sich die Gefühle, ich bin nicht mehr zurechnungsfähig, so verzehre ich mich nach dir.
      Was hast du nur vor?
      Wirst du mich schlagen, mir Schmerzen zufügen, mich quälen, mich leiden lassen? Wirst du mich mich fingern, mich lecken, mich ficken, mich benutzen?
      Und vor allem, wirst du mich so nehmen wie ich bin?

      Was wirst du tun, Sir?