Ab wann ist BDSM ~ BDSM?

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      Ab wann ist BDSM ~ BDSM?

      So nachträglich zu meinen gesamten Posts hier im Forum stellt sich mir die Frage:
      Ab wann gilt es eigentlich als BDSM?

      Ab dem ersten Klapps?
      Oder erst wenn der Klapps öfter wiederholt wird?

      Ich hatte gestern mit My~Lord @Sorin ein Gespräch darüber.
      Beim Schreiben des Posts im Weisser~ Kuss~ Thread.
      Er hatte mir ja klar befohlen, was ich tun soll.
      Aber BDSM war damals noch nicht auf MEINEM Schirm.
      My~Lord allerdings wusste schon wo er stand und was er auch erreichen wollte...
      Er beteuert mir, das dies eine spontane Aktion war und er da einfach einem Impuls gefolgt ist.
      Ich habe gehorcht und es hat mich erregt.
      Schon immer hat mich dieser spezielle Umgang mit meiner Person heiß gemacht.
      War das dann schon BDSM?

      Wie seht ihr das?

      Ab wann fängt BDSM an?

      Nachtrag:
      Keine Sorge ich bin mit dem Thema dann irgendwann um die Ecke gekommen und wenn ich nein gesagt HÄTTE, wäre auch sowas nicht mehr vorgekommen.

      Ich freue mich darauf Antworten zu lesen, da doch verschiedene Ansichten immer ein Ausbund an Wissen beinhalten.

      Danke im voraus,
      eure Pand0ra
      <3 Sorin Seins <3

      Also ich finde ja, mal ein Klaps oder ein, ja wie nenn ich das nun.. Befehl ist das falsche Wort.. einen Wunsch nachdrücklich zu äußern ist ja noch kein BDSM.

      Wenn das regelmäßig zur Beziehungsdynamik gehört schon. Aber mal eine Ansage gehört ja auch bei Vanillas dazu? Oder war ich einfach nie Vanilla genug und kann das nicht beurteilen.. :gruebel:
      you are now invulnerable, you can now explore the past
      Interessante Frage:ab wann?
      Vermutlich sind die Grenzen fließend.
      Mein Mann und ich haben seit vierzig Jahren „etwas anderen Sex“, hatten aber keinen Namen dafür. Wir hielten uns eigentlich nur für experimentierfreudig und aufgeschlossen. Erst durch das Internet erfuhren wir, dass das Ganze einen Namen hat. Ich denke, BDSM ist es dann, wenn es auch im Kopf ankommt und man es bewusst tut.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      @Sorin

      Sorin schrieb:

      Oder war ich einfach nie Vanilla genug und kann das nicht beurteilen
      Ich glaube, das ist eher der Fall!
      Vanilla ist sehr sensitiv, noch "nicht mal weichgeschleudert",.. da ist der Tenor..eher lass uns mal probieren.. vielleicht, eventuell, wenn Du magst... Konjuktiv massgeblich.

      ...
      Ich war mitten in der Formung zur Sklavin(bin nur einer Einladung auf Zeit gefolgt) und hatte da weder nen Plan noch nen Namen dafür, was da mit mir passiert.

      Zu dieser Zeit war das noch nicht so mit dem Internet und auch diese fachlichen Bezeichnungen sind mir bis heute immer noch ziemlich fremd, ob wohl ich sehr vieles in irgendeiner Konstellation schon erlebt habe. Und an mir erfahren habe.

      Es war aber auch gar nicht wichtig, dem einen Namen zu geben-ich war mehr mit der Verarbeitung der Vielfalt an Reizen beschäftigt, die da so auf mich einströmten.

      Erst durch die "Gesellschaftlichen, geselligen" Treffen (Szene intern) und die bereits vor mir ausgebildeten subs, die in zu Ergänzungen eingeladen oder auf "freundschaftlichen" Besuch waren, hat sich mein Bild über diese für mich lustvolle Welt komplementiert.

      Ich hatte viele Jahre also ein Schwarz - Weiss - Bild bezüglich dem Ausleben von Sexualität und KEINEN NAMEN dafür.
      Das habe ich mich auch immer wieder gefragt.
      Ein Gefälle gab es in der Beziehung zwischen meinem Sir und mir beim aller ersten Aufeinandertreffen. Ich wusste damals nicht, dass es „BDSM“ gibt oder dass es mir gefallen könnte, gegen meinen augenblicklichen Willen von dem Mann, den ich liebe und der mich liebt, genommen zu werden oder von meinem Partner gestraft zu werden und dass mir bestimmte Dinge, die den meisten Menschen unserer Gesellschaft komisch oder erschreckend anmuten, gut tun.
      Aber die D/S-Dynamik war für mich ganz klar spürbar anhand von zwei konkreten Geschehnissen in der ersten Begegnung. „Mein BDSM“ begann für mich dort, wo ich das Gefälle spürte und zeitgleich eine intensive Anziehung und ein wunderbares Wohlgefühl, mich als Frau gegenüber dem Mann zu spüren, den ich auch noch sympathisch und interessant fand.
      Für mich sind die Begriffe und die Zuschreibung "BDSM" nur eine Möglichkeit, um Menschen zu finden, die ähnlich empfinden wie ich und mich mit ihnen über mein und deren Erleben und Fühlen austauschen zu können und mich dabei eben nicht alleine zu fühlen, mit den Dingen, die nicht dem Durchschnitt meines derzeitigen Gesellschaftsbildes entsprechen.

      So, oder so ähnlich ;) :gruebel: ...

      E`s d (Liza)

      Pand0ra schrieb:

      Wie seht ihr das?

      Ab wann fängt BDSM an?
      wenn es sich für mich wie BDSM anfühlt.......also nach D/S- Machtgefälle.

      Ich denke es gibt da keine ganz klare Grenze......und ist für jede Beziehung einzigartig (festzulegen?).......

      Wenn die härte Gangart und nachdrücklich Wünsche einfordern für Dich noch Vanilla ist...dann ist das so....für andere könnte das schon BDSM sein.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Eine sehr gute Frage, die ich mir tatsächlich ebenfalls seit Kurzem stelle.
      Früher dachte ich, das währe eindeutig. BDSM = Machtgefälle, das Spiel von Schmerz und Lust, den Partner im Rahmen des Konsenses erziehen, dienen, bedient werden, geführt werden und führen und etwas Bondage, ganz grob zusammengefasst natürlich.
      Wenn ich mir meine Schöne, meine wundervolle Sklavin anschaue, dann kann ich klar sagen, sie ist BDSMlerin und wir führen eine BDSM-Beziehung vom Feinsten. Ist auch eher leicht, da wir uns auf einer BDSM-Plattform kennengelernt haben.
      Aber bei meinem Freund wird es etwas schwieriger. Eigentlich ist er Vanilla. Er hat sogar die Beziehung geöffnet, weil er nichts mit meiner Neigung anfangen konnte. Er fand meine masochistische Ader am Anfang ziemlich befremdlich und er hat sich auch vor meiner Dominanz oft erschreckt. Er mag es nicht geschlagen zu werden, auch das spanken bereitet ihm viel Unmut. Wenn ich einen etwas strengeren Tonfall anschlage, hat er die Befürchtung, ich währe sauer auf ihn oder er hätte etwas falsch gemacht. Selbst als ich ihn zum 17. Mal erklärt habe, dass ich ihn nach wie vor noch liebe und alles gut mit uns ist, hat es ihn verunsichert.
      Doch in letzter Zeit hat sich was verändert. Zugegeben, er hat eine devote Grundneigung. Er überlässt mir die Entscheidungen, wenn ich ihm bestimmte Dinge auftrage tut er das größtenteils ohne Murren und zögern, sein Bestreben ist es, mich glücklich zu sehen und wenn er kann mich zu verwöhnen und er mag es, wenn ich beim Geschlechtsakt die Führung übernehme. Zwar kann er mit dem Erziehungsaspekt nichts anfangen und wenn ich ihn um etwas bitte, kommt manchmal ein "keine Lust", manchmal hat er Phasen, wo er es nicht leiden kann, wenn ich meinen Willen durchsetzen will. Aber er scheint sich mehr mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich diese Neigungen habe. Und ich meine, er entdeckt auch langsam seine sadistische Seite, auch wenn sie bei ihm noch sehr zaghaft ist. Er hat nicht mehr so viele Probleme mir den Arsch zu versohlen. Auch traut er sich, mich zu würgen und es gefällt ihm und scheint ihn zu erfüllen, wenn er sieht, dass es mir Freude und Lust bereitet. Aber vor allem hat er seine Freude daran, mich mit flauschigen Sachen zu quälen.
      Harte Schläge stecke ich ganz gut weg, aber wenn er mit einem richtig kuschligen Plüschkissen oder sonst was richtig felliges und plüschiges ankommt und mir das über die nackte Haut und über das Gesicht reibt, dann ist das eine süße Qual, die aber richtig Hart an der Grenze ist. Vergiss die Nadeln, es reicht schon ein Federkiel, tut für mich sogar noch mehr weh. Und er freut sich jedes Mal wie ein Schneekönig, wenn er in Läden plüschige Kissen oder Lammfellteppiche sieht, da er mich dann packt und meine beiden Hände bis über die Ellenbogen im Flausch verschwinden lässt *kräftig schüttel*. Naja, ich schweife ab.
      Letzte Woche gestand er mir, dass es ihn reizen würde, von mir gefesselt zu werden. Und das tat ich. Ich fesselte ihn ans Bett und kitzelte ihn durch. Seitdem weiß ich, dass meine Bettfesseln auf jeden Fall stabil sind. Als ich ihn fragte, ob er sich gut dabei fühlte, meinte er, es würde ihn sehr entspannen. Ich habe ihn fast anderthalb Stunden gefesselt gelassen, die meiste Zeit habe ich ihn einfach liegen gelassen und ihn gekuschelt und gehalten. Und als ich die Fesseln löste, lag er mindestens noch 15 Minuten so da, wie ich ihn gefesselt hatte, in völliger Entspannung. Er bezeichnete mich sogar einmal als seine Meisterin.
      Nach diesem Erlebnis habe ich mir auch angefangen dieselbe Frage zu stellen und denke tatsächlich, die Grenzen sind fließend.
      Jedoch bin ich noch immer vorsichtig und habe Probleme meinen Freund als BDSMler zu bezeichnen, ich weiß nicht, ob ich ihn auch als SoftSMler bezeichnen könnte. Aber die Bezeichnung Spicy-vanilla gefällt mir führ ihn erst einmal ganz gut.
      Tja, jetzt stellt sich die Frage, wann man ihm als BDSMler bezeichnen könnte, oder wann er BDSM betreibt. Vielleicht, wenn er bewusst ein Machtgefälle in Richtung DS zulässt? In dem Fall ganz egal ob temporär oder 24/7... Ich bin mir selbst noch nicht sicher.
      Aber ich denke auf jeden Fall, ich könnte ihn erst ohne schlechtes Gewissen als wirklichen BDSMler bezeichnen, wenn er bereit ist, sich selbst als BDSMler zu sehen und klar benennen kann, dass er BDSM betreibt. Und das kann er eben nicht. Ich bin mir nicht einmal hundertprozentig sicher, ob er selbst Spaß daran hat oder mir zu liebe das alles mitmacht. Naja... aber ich bin mir sicher, dass ihm das gefesselt sein Spaß gemacht hat.
      Ab dem Zeitpunkt indem einer der vier Buchstabenm mit Leben gefüllt wird.
      Nur weil D/s für mich der Schwerpunkt ist speche ich BDSM niemandem ab für den es vielleicht aus B, S oder M alleine besteht.

      Für mich ist das schlicht ein Begriff für eine Lebensart was davon in welchen Anteilen stattfindet ist dafür nicht ausschlaggebend
      findet aber der Klaps nur mal als Klaps statt wäre das kein BDSM für mich.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      @Anthophila

      DAS kenn ich nur zu gut.
      Es war als ob alle anderen grau und unscheinbar waren und nur er hatte für mich diese Ausstrahlung.

      Und ich habe es von Anfang an genossen. . .

      Und wenn ich @Hera 's Beitrag verinnerliche, dann wäre die Nummer schon gegessen gewesen, als er mich als erste Amtshandlung bei sich zu Hause mit Schnürchen ans Bett gefesselt hatte.

      Ok.

      :thumbsup:
      <3 Sorin Seins <3

      newblackshaddow schrieb:

      Vermutlich sind die Grenzen fließend.
      ... experimentierfreudig und aufgeschlossen.... Ich denke, BDSM ist es dann, wenn es auch im Kopf ankommt und man es bewusst tut.
      Sehe ich auch so. Viele Paare experimentieren mit Befehl und Gehorsam, gerade beim Sex, machen härtere Sachen, und halten das gar nicht für BDSM, sondern verstehen es einfach als Variante ihres Spiels.

      Ich habs eigentlich auch so erlebt. Erst, als ich wusste, dass es die 4 Buchstaben gibt, dachte ich: Oh, das mache ich ja auch.
      Ich finde es schwierig zu benennen, weil Reichweite bzw. Definition an dieser Stelle von BDSM nicht geklärt sind:
      -> Umfasst es nur sexuelle Varianten?
      -> Bedeutet es ein (umfassendes) Lebenskonzept?
      -> usw.
      Da gibt es ja viele unterschiedliche Varianten.

      Aufgrund dessen kann die Fragestellung kaum beantwortet werden.
      Für mich war mein Mann einfach immer nur ‚etwas pervers‘ - und ich zu angepasst, um es in Frage zu stellen.
      Richtig ‚schlimm‘ wurde es, als ich mich auch sexuell zu uns bekannte :evil: .

      BDSM als festen Begriff lernte ich erst mit Ende 30 kennen - damals waren wir schon 20 Jahre zusammen ohne irgendwelche Definitionen und Begrifflichkeiten, aber sexuell und lebensweltbezogen hoch funktional :D .
      BDSM ist so facettenreich und gross in der Breite und in der Tiefe, dass es meines Erachtens schwierig ist einen Punkt oder Zustand zu benennen, ab dem etwas zu BDSM wird. Meines Erachtens gibt es es genau einen Faktor, der immer vorhanden sein muss und ohne den es kein BDSM ist, das ist der Konsens. Kommt neben Konsens ein (bewusst erlebtes) Machtgefälle und/oder (positiv erlebter) Schmerz hinzu, kann man etwas BDSM nennen, muss es aber nicht. Am Ende ist das auch nur ein Label, das helfen kann sich selbst oder andere zu verorten.