Offene Beziehung - was kann ich tun/wie kann er über seinen Schatten springen?

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      @Suchender : wäre sicher die beste Option, wenn wir uns nicht lieben würden. Das tun wir aber.

      Das ist sicher nicht für jede Beziehung einheitlich zu beantworten, aber selbst wenn wir gar keine gemeinsame Sexualität hätten, bleibt bei uns noch mehr als genug übrig um das nicht einfach wegzuwerfen.

      Kann ich garantieren, dass es so klappen wird? Nein, kann ich nicht. Können wir aber wenigstens versuchen unser Problem vernünftig zu lösen, so dass es eine möglichst zufriedenstellende Lösung für beide gibt? Können wir.

      Und Teil der bereits ausgehandelten Regeln bei uns ist übrigens, dass wir uns mindestens 1x wöchentlich eine Stunde Zeit nehmen um über unsere Gefühle mit der neuen Situation zu reden. So bekommen wir hoffentlich rechtzeitig mit, wenn was schief läuft.
      Wir sind sehr intim und körperlich miteinander. Nur beim Thema Sex liegen wir halt über Kreuz. Er ist sehr Vanilla, ich bin's nicht. Er hat eine deutliche geringere Libido als ich. Und mir gibt es nichts, wenn er sich 'mir zuliebe' zu Dingen zwingt, die ihm nichts geben.

      Trotzdem ist es Liebe, nicht nur eine Freundschaft/WG. Liebe ist, für mich, deutlich mehr als mal ganz plump gesagt 'ich finde den nett und ficke ihn auch'. Ich weiß, dass er für mich die Liebe meines Lebens ist.

      Du hast natürlich recht, dass ich nicht ausschließen kann für jemand anders Gefühle zu entwickeln. Aber wer kann das schon? Daran scheitern doch auch in schöner Regelmäßigkeit Menschen, die rein monogam leben. Die Frage ist ja auch wie man damit dann umgeht. Darüber haben wir auch schon geredet und einen Lösungsansatz gefunden. Der muss sich jetzt bewähren.
      Ich bin halt immer noch der Meinung sowas wie "hey du weißt ich lieb dich als Mensch und wir haben ja auch eine gemeinsame Vergangenenheit die uns niemand nehmen kann, aber du weißt auch dass keiner körperlich dem anderen das bieten kann was er wirklich braucht, denk drüber nach ich will dich nicht vor vollendete Tatsachen stellen aber auch wenn es jetzt schwer ist glaube ich das es für das was zwischen uns ist, besser ist wenn wir die Beziehung hier beenden damit dass was ich brauche und du auch haben solltest niemals zwischen uns steht." Wäre schwerer aber ihr würdet euch besser mit fühlen weil es authentisch wieder gibt was sorgen wünsche und Gedanken sind.
      @Suchender, es gibt nicht nur schwarz und weiß.
      Lass doch die beiden ihren Weg gehen, den sie und ihre Paartherapeutin als für geeignet empfinden.
      Nur, weil DU es nicht könntest, heißt es doch nicht, dass es für jemanden anders nicht möglich wäre, auf diese Weise zufrieden zu sein.

      Meinst du wirklich, ein Rat"schlag" von jemandem, den sie nicht kennen, ist wertvoller und richtiger als einer aus ihrem Umfeld oder von Profis?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @Suchender Trennung ist ein Weg. Und es ist erst mal die leichteste Möglichkeit.
      Es nicht einfach wegzuwerfen, daran zu arbeiten, das ist der schwerere Weg. Der auch die Möglichkeit des Scheiterns beinhaltet. Aber Garantien gibt es sowieso nicht, auch nicht in einer neuen Beziehung. Und eine Trennung als letzte Option bleibt trotzdem.
      Those who don´t jump will never fly.
      Wäre es vielleicht eine iddee es gemeinsam mit einem anderen Paar zu versuchen. Wo sie weniger bdsm interessiert ist und er mehr, somit hättet ihr 4 gemeinsam die Chance euch auszuleben und vor allen es gemeinsam zu erleben, vielleicht findet dein Mann sogar Interesse wenn er sieht wie man dich viel intensiver kickt.

      Wäre zumindest ein Ansatz es gemeinsam zu erleben und Verlustangst etwas zu nehmen.

      Klar solch Pärchen zu finden ist nicht einfach, aber es gibt auch dafür Plattformen.

      Feuerhase schrieb:

      Letztlich hat jede dieser Optionen Vorteile und Nachteile, einen möglichen Gewinn und einen möglichen Verlust. Was davon die beste Alternative ist, ist sicher immer individuell.
      Ich finde Ihr habt Euch sehr klar mit der Situation auseinander gesetzt und ich denke Ihr werdet Euren Weg da finden........der Anfang dazu hört sich sehr gut an...und vorallem....Beide wollen es....sonst würde es ja auch gar nicht funktionieren.

      Suchender schrieb:

      trennen und Freundschaft falls möglich anstreben ehrlicher,
      ...was soll daran ehrlicher sein?

      Beide Partner können und sagten doch ganz ehrlich was sie brauchen und was ihnen fehlt........und...sie suchten nach einer gemeinsamen Lösung.

      Feuerhase schrieb:

      Trotzdem ist es Liebe, nicht nur eine Freundschaft/WG. Liebe ist, für mich, deutlich mehr als mal ganz plump gesagt 'ich finde den nett und ficke ihn auch'. Ich weiß, dass er für mich die Liebe meines Lebens ist.
      Solange die Seele noch berührt wird...wie hier.. :blumen: ..weiß man auch ganz genau was man erhalten will.

      Suchender schrieb:

      Wäre schwerer aber ihr würdet euch besser mit fühlen weil es authentisch wieder gibt was sorgen wünsche und Gedanken sind.
      ?( fällt mir schwer das zu glauben...es mag auch solche Fälle geben....hier sehe ich das aber ganz und gar nicht.....s.o.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Hallo
      Ich habe jetzt ne Weile überlegt ob ich hier was schreiben soll oder nicht.
      Nach einigen Kommentaren, die nach Trennung schreien muss ich doch auch mal meinen Senf los werden.
      Ich bin ebenfalls in der Situation. Nur auf der anderen Seite. Mein Mann ist derjenige mit den Neigungen.
      Auch wir haben die Beziehung geöffnet und sind immernoch zusammen.
      Sicher ist das alles nicht einfach und auch kein Spaziergang, gerade was Gefühle angeht.
      Das kratzt sehr häufig am Ego.
      Aber, seit die Beziehung geöffnet ist, ist unsere Beziehung inniger geworden. Ich habe meine „dunkle“ Seite erkannt und wir können gemeinsam einige Dinge ausleben.
      Sicher nicht wie mit der Sub, einfach anders und für uns als Paar bringt es uns näher zusammen.
      Es wäre heuchlerisch zu behaupten es ist immer alles gut. Aber wo ist es das denn schon?

      Trennung ist immer der (vermeintlich?) einfachere Weg. Ich käme jedoch irgendwie nicht im Traum auf die Idee, dafür meine Ehe wegzuschmeißen. Denn einen solchen Mann wie ich ihn habe, gibts nicht noch ein Mal. Und ich liebe ihn von ganzen Herzen.
      Am wichtigsten ist Reden und offen über alles reden, wirklich offen auch wenn es den anderen mal verletzt, Nur so kann man einen gemeinsame Nenner finden und ich finde liebe @Feuerhase, ihr macht das schon ganz richtig so .

      Alles Gute für euch <3
      Das kann ich bestätigen. Wir haben unsere Ehe 2010 geöffnet, obwohl wir beide BDSM-Affin sind. Mein Mann meinte damals, ich sollte mich weiter entwickeln. Seit 2011 hab ich jetzt meinen Dom. Wir haben uns mehrfach zu Dritt zum Reden getroffen, was sehr gut war für uns. Die Beziehung zu meinem Mann ist noch intensiver als sie eh schon war. Dom und ich betrachten unsere Beziehung als Geschenk meines Mannes an uns.
      Aber wie immer .....man sollte ständig miteinander kommunizieren.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Liebe @Feuerhase
      Ich finde dich sehr mutig. Du liebst deinen Mann und was, meiner Meinung nach noch viel wichtiger ist, auch dich selbst ausreichend um diesen Schritt zu wagen deine Neigung ausleben zu können. Alles andere führt irgendwann zum Frust.

      Ich habe mich jahrelang nicht getraut, mich meinem Mann zu öffnen. Das Resultat war die Trennung im letzten Jahr. Wir sind noch freundschaftlich miteinander verbunden. Aber wer weiß, wo wir wären, wenn ich deinen Mut besessen hätte.

      Ich wünsche dir und glaube auch, dass es gut klappt. Ihr seid in einem ständigen Austausch, der in so einer Situation unheimlich wichtig ist
      Danke für alle eure Beiträge. :blumen: Ihr macht mir (fast) alle Mut. ^^

      Bis jetzt geht es uns gut mit der aktuellen Situation. Natürlich sind meine Empathie-Antennen ganz weit ausgefahren um Veränderungen in der Stimmungslage schnell mitzukriegen. Klar sind wir dafür letztlich beide verantwortlich zu kommunizieren und zu reflektieren, aber ich fühle mich halt doch zu 51% da in der Bringschuld da zu bemerken ob etwas schief läuft, weil ja auch ich die Öffnung der Ehe vorgeschlagen habe.

      Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie es weitergeht. Spannende Zeiten und so.. . :D
      @Feuerhase Dein Posting erinnert mich sehr an meine eigene Beziehung...

      Ich kam bereits Ende meiner Teenagerzeit mit bdsm in Berührung und als ich später meinen jetzigen Mann traf war für mich bdsm nicht so wichtig. Zu Beginn hatte ich es auch gar nicht vermisst. Doch mit den Jahren hat es mir dann doch mehr und mehr gefehlt und ich spürte den Drang dieses Bedürfnis auch ausleben zu können. Meinen Mann konnte ich für diese Möglichkeit die Sexualität auszuleben leider nie begeistern.

      Vor acht Jahren kam der Moment in dem ich das Thema "offene Ehe" angesprochen habe. (Das hatte auch noch weitere Gründe, auf die ich hier aber nicht eingehe.) Es war ein recht offenes Gespräch über meine Vorstellung einer offenen Ehe, warum ich denke dass dies für uns passen könnte. Ich wollte an dem Abend auch noch keine Entscheidung sondern hatte ihn einfach darum gebeten sich mal Gedanken darüber zu machen. Anschliessend vergingen 2 - 3 Wochen in denen wir nicht darüber sprachen bis mein Mann plötzlich von sich aus wieder damit ankam und meinte er sei dazu bereit das wir es versuchen. Daraufhin haben wir uns nochmals zusammengesetzt und einige Abmachungen (Regeln) getroffen von welchen wir dachten dass sie für uns wichtig sind. Und wir beschlossen eine Probezeit von 6 Monaten, nach welcher wir sicherlich gemeinsam darüber sprechen werden wie es uns mit dieser Öffnung geht.

      Tipp 1: Klare Regeln ausmachen
      Tipp 2: Probezeit mit anschliessendem Gespräch

      In den ersten Monaten war bei uns tatsächlich eine gewisse Anspannung da. Sex hatten wir Null. Auch kein kuscheln. Wir hatten uns beide irgendwie vom anderen zurückgezogen. Alles fühlte sich sehr seltsam an und es entstanden viele Unsicherheiten. Doch bei einem Gespräch konnten wir diese Unsicherheiten dann endlich aus dem Weg schaffen: es war tatsächlich so dass sich mein Mann zurückgezogen und Angst hatte mich zu verlieren. Und wir beide mussten uns dann wieder daran erinnern das wir dem Anderen zeigen müssen (und dürfen) das wir uns lieb haben und füreinander da sind.

      Tipp 3: Reden! Reden! Reden!
      Tipp 4: dem Ehepartner zeigen und ihn spüren lassen dass man ihn lieb hat, ihn respektiert und füreinander da ist.

      In der Zwischenzeit können wir sagen dass uns die offene Ehe gestärkt hat. Wir haben unsere Freiheiten, geniessen aber auch wieder mehr unsere gemeinsame Zeit. Geschlechtsverkehr steht bei uns kaum auf dem Programm, aber so wie wir unsere Beziehung sonst miteinander ausleben passt das für uns.

      Tipp 5: es muss für Euch beide passen! Alle Anderen geht es gar nichts an.
      @Feuerhase Ich frage meinen Mann vor jedem Treffen mit Dom, um Erlaubnis und ob es für ihn okay ist. Vielleicht wäre das eine Idee.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      newblackshaddow schrieb:

      @Feuerhase Ich frage meinen Mann vor jedem Treffen mit Dom, um Erlaubnis und ob es für ihn okay ist. Vielleicht wäre das eine Idee.
      Das finde ich eine richtig gute Idee.
      Ich frage meinen Nochehemann und Sohnemann auch jedesmal ob es okay ist, wenn ich meinen Herr übers Wochenende treffe.
      Sie wissen zwar nicht, dass er mein Herr ist. Aber sie wissen, dass es da jemanden gibt. Ich finde es nur fair zu fragen, weil alles andere zu Hause ja weiterlaufen muss und alles dann an ihnen hängen bleibt.

      Ist natürlich bei dir @Feuerhase eine andere Situation.