Offene Beziehung - was kann ich tun/wie kann er über seinen Schatten springen?

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      Offene Beziehung - was kann ich tun/wie kann er über seinen Schatten springen?

      Ich muss jetzt mal mein Herz ausschütten und hoffe ihr habt vielleicht einen Rat für mich.

      Mein Problem ist folgendes: ich (34, w) bin schon seit fast 16 Jahren mit meinem Mann (47) zusammen. Meine devoten und masochistischen Neigungen habe ich zwar schon immer irgendwie gehabt, aber ich bin an dem Punkt angekommen, an dem ich sie nicht länger ignorieren möchte. Wäre ja auch alles ganz easy, wäre mein Mann nicht wirklich sehr Vanilla, noch dazu Vanilla mit sehr gering ausgeprägter Libido. Mal deutlich gesagt: einmal im Jahr Kuschelsex wäre für ihn völlig ausreichend, ich hingegen fände Sex alle 1-2 Tage schon sehr schön (realistisch wäre 1x/Woche oder alle 2 Wochen auch schon prima), muss ja nicht jedes Mal kinky sein aber nur Vanilla ist mir halt nix, während er nicht mal Sex ohne Bettdecke drüber haben möchte. Wir haben es echt probiert und ich hab mich all die Jahre echt zusammen gerissen, aber wir liegen da komplett über Kreuz und ich kann und möchte das so nicht mehr. Allerdings liebe ich ihn und er liebt mich auch, eine Trennung ist für mich keine Option (für ihn auch nicht).

      Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir eine offene Beziehung führen könnten, dass ich mir holen kann was mir fehlt und er natürlich die selben Rechte hat. Ich würde anstreben eine Spielbeziehung zu haben. Er war ziemlich geschockt. Er hat gesagt, dass er Angst hat ich könnte mich verlieben und ihn ersetzen. Das habe ich nicht vor, er ist für mich nicht ersetzbar, das habe ich ihm versichert und ich denke, er weiß das eigentlich auch. Natürlich kann ich nicht ausschließen mich zu verlieben, aber wann kann man das schon? Und niemand wird seinen Platz als mein Mann einnehmen. Das habe ich ihm auch so gesagt. Er hat auch gesagt, dass er glaubt mit einem okay zur offenen Beziehung unserer Ehe langfristig den Todesstoß zu versetzen. Ich sehe das anders, denn so wie es ist, bin ich ja letztlich auch nicht glücklich in der Situation.

      Die ganze Situation ist verfahren. Wir sind beide verletzt und ich weiß nicht weiter.

      Ich weiß ja, dass einige von euch offene Beziehungen führen. Habt ihr einen Rat für mich? Was kann ich tun? Was sollte ich auf jeden Fall unterlassen? Wie kann ich ihm helfen?

      Es geht mir echt gerade besch... und ich weiß nicht weiter.
      Liebe(r) @Feuerhase ,
      nun hast du keine wirklich berauschenden Bedingungen aus deinem Leidensdruck heraus,eure Beziehung öffnen zu wollen...

      Was sicherlich aber hilft-
      ihm vielleicht Schwarz und Weiss darzustellen, was Eure LIEBE nährt und Euch verbindet, im Gegensatz zu dem wenigen, dass Dir scheinbar fehlt.
      Lass IHN nie an deiner Liebe zweifeln, denn im Idealfall wirst Du zufriedener und ausgeglichner werden und dein Fundament weiterhin bestärken und auch ehren.

      Uns bringt es näher zusammen, denn die Einzigartigkeit des Partners rückt deutlich mehr ins Licht.

      Natürlich ist dein Einsatz gefordert,
      der ihm vom Gegenteil seiner Ängste überzeugen muss,
      aber das sollte mit einer Spur Achtsamkeit doch möglich sein.*zuversichtlich bin

      Die Frage sollte aber sein:
      "Was braucht ER denn, um DIR zu vertrauen und deiner Liebe gewiss zu sein❓
      Frag IHN doch mal, was IHN bewegt und wie IHR beide einen "gangbaren, ertragbaren" Weg finden könntet.
      Was sind also seine "MUST HAVES"?
      Geben und Nehmen in Eurer Paarbeziehung.

      Es grüsst Dich die EULE
      Hallo @Feuerhase,

      was du tun könntest: Ihm noch einmal deutlich machen, dass du gerne jemanden hättest, mit dem du deine Neigung ausleben kannst, nicht aber jemanden, mit dem du deinen Alltag teilen möchtest und der einen 'gleichwertigen' Platz in deinem Leben einnehmen soll wie dein Mann. Ihm verständlich machen, dass du keinen Ersatz, sondern einen Zusatz suchst. Ihm erklären, dass er dadurch nicht weniger von dir hätte, da ihm niemand etwas wegnimmt, sondern dir etwas gibt.

      Verlieben kann man sich theoretisch jederzeit, auch ohne Spielbeziehung / offene Beziehung. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit höher, wenn man jemandem körperlich nahe kommt und sich ihm mit der Zeit deshalb auch verbunden fühlt. Irrational ist seine Angst nicht, finde ich. Aber wie gesagt: Es kann im Grunde in völlig alltäglichen, zufälligen Situationen geschehen.

      Vielleicht ist die Frage aber auch gar nicht, wie du ihn dazu bringen kannst, über seinen Schatten zu springen. Es gibt schließlich auch Menschen, für die eine offene Beziehung einfach nichts ist und nicht infrage kommt, weil es nicht ihren Vorstellungen und ihrem Lebens- oder gewünschten Beziehungskonzept entspricht.

      Ich wünsche euch, dass ihr eine Lösung findet, die für euch beide gut auszuhalten und bestenfalls auch zufriedenstellend und erfüllend ist!
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Es ist sicher einfacher, wenn ihr euch langsam an das Thema herantastet. Allein der Begriff "offenen Beziehung" wäre auch für mich im ersten Moment abschreckend. Was du möchtest, ist ja vermutlich nicht, dir immer einen anderen Partner suchen zu können, wann immer du willst, sondern eine langfristige Spielbeziehung parallel zu deiner Ehe. Beides kann als "offene Beziehung" bezeichnet werden. Evtl. hat er also ein ganz anderes Bild vor Augen als du.
      Außerdem stimme ich @Darwin zu: Wenn du langfristig damit unglücklich wirst, kann das genauso (oder vielleicht sogar noch eher) zu einem Zerwürfnis zwischen euch führen.

      Auf jeden Fall solltest du ihm aber noch Ruhe und Bedenkzeit einräumen. Du sagst ja selbst, ihr seid gerade beide vereletzt. Ich habe selbst in jüngerer Vergangenheit mal wieder erfahren dürfen, dass schon ein paar Tage die Wogen glätten können und man differenzierter darüber denken kann. Vielleicht reicht euch das ja schon, um zumindest ein offeneres Gespräch darüber führen zu können.

      ^^ Ich wünsche dir, dass ihr da eine Lösung findet, mit der ihr beide glücklich werdet.
      Worüber ich bei solchen Threads immer stolpere ist:
      Man ist in einer Beziehung, zumeist langjährig. Dann ist scheinbar irgendwann bei einem der Leidensdruck so groß sich zu öffnen und eine offene Beziehung führen zu wollen, weil man den Partner nicht verlieren will und Zack wird erwartet, dass der Partner sofort Verständnis haben muss und sein Einverständnis für eine offene Beziehung erklären muss.

      Jetzt versetze man sich mal in den Partner hinein:
      Man führt eine langjährige Beziehung mit mehr oder weniger Höhen und Tiefen, Baustellen, Friede Freude usw. und dann kommt der Partner auf einmal an "Schatz, ich hätt da gerne mal ne offene Beziehung"
      (Ja ich weiß, dies ist extra so salopp und überspitzt dargestellt und vermutlich wird das Gespräch NICHT so gelaufen sein).
      BÄMM... da war er dann der imaginäre Schlag ins Gesicht. Würd ich jetzt mal so als These für Menschen die in einem zunächst augenscheinlich einvernehmlich monogamen Beziehungskonstrukt leben, aufstellen.

      Aus meiner Sicht der Dinge gibt es drei Kategorien:
      1: Man hat da überhaupt kein Problem mit, hat das ganze vielleicht auch selber schon mal so gelebt.
      2. Mit viel Zeit, Vertrauen, Gesprächen usw. kann man sich vielleicht damit anfreunden oder sich der Thematik ggü zumindest öffnen.
      3. Man kann da absolut nichts mit anfangen.

      Allen Möglichkeiten ist wohl gemein, dass es eine intensive Auseinandersetzung damit braucht. Und das braucht mitunter Zeit! Das ist doch keine Entscheidung, die man (ausser man lebt/lebte bereits M1) einfach so übers Knie bricht. Du schreibst selber @Feuerhase das er von Deinem Angebot der offenen Beziehung geschockt war. Lass ihn das doch erst einmal verarbeiten!

      Redet miteinander. Hört einander zu! Verstehe seine Sorgen, sodass er auch Deinen Bedürfnissen zu hören kann! Und dann werdet ihr sicherlich eine gemeinsame Lösung finden.
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      :yes: bin da voll bei sumsi.

      Wie verfahren kann eine Situation denn sein? Die Ängste Deines Mannes kann ich sehr, sehr wohl nachvollziehen :pardon:

      Die Möglicherweise könnte man vielleicht einmal erforschen, ob er irgendwo in sich verborgen irgendwo einen anderen Kink findet, der sich mit Deinem Ausleben verbinden lässt: Swingen, Voyeurismus...sowas :gruebel:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Hallo Feuerhase.

      Ich kann deine derzeitige Lage gut verstehen, kenne die Argumente die du nennst.

      Die rückwärtsgerichtete Optimistin (sumsi mit po) hat zwei ganz wesentliche Punkte angesprochen.
      Zeit/Geduld und Kommunikation.

      Gib ihm die Zeit, sich zu beruhigen und zu sammeln. Sei geduldig, sowohl ihm als auch dir selbst gegenüber. Aber kommuniziere. Deine Bedürfnisse und ganz allgemein über das Öffnen und das Konstrukt offene Beziehung.

      Vielleicht kannst du ihm im Laufe der Zeit klar machen, dass euer "status quo" zwar für ihn Normalität darstellt, für dich aber einen Ausnahmezustand. Dass dir elementares fehlt. Dafür kann er nichts, auch das solltest du ihm klarmachen - du kannst dafür aber ebenso wenig.
      Es ist wie es ist und nun heißt es voranschreiten - gemeinsam.

      Das Argument, sich neu zu verlieben, kann man nicht entkräften. Wie auch?
      Diese Möglichkeit besteht theoretisch immer, wie du richtig darstellst.
      Es geht dir aber nicht um eine neue Liebe, sondern den Teil von dir zu finden, der dir fehlt. Dabei aber an deinem Partner festzuhalten, weil du ihn liebst. Du hast bewusst den offenen Weg gewählt und mit ihm geredet - eben weil er dir so viel bedeutet und du die Beziehung weiterführen willst.
      Und das Reden musst du weiterhin tun.

      Wenn er dein grundlegendes Bedürfnis soweit versteht und akzeptiert (und das ist ein schwieriger Weg, ich weiß - vielleicht sogar der eigentliche Knackpunkt für alles), dann kannst du versuchen einen Rahmen mit ihm zu finden.
      Wie das dann aussieht, kommt sehr darauf an, was er sich und was du dir vorstellen kannst.

      Bis dahin, erkläre ihm, wie es dir geht. Wie du dich fühlst, welche Belastung das alles auch für dich darstellt.
      Auch ein Gespräch über eine mögliche Trennung - das ihr offenbar schon geführt habt - gehört dazu.
      Denn das könnte im "schlimmsten" Fall die größte Konsequenz daraus sein.

      Es gibt kein Patentrezept. Aber es gibt Möglichkeiten.
      Ihr werdet eure ganz sicher finden.
      How do I say "I love you" the day I let you go?
      How do I change all of the pain into the joy?
      I will hold on to this place without you.
      I will let you fly - I will say goodbye.
      (Julia and Angus - LiS 3 OST)

      Totoro84 schrieb:

      Vielleicht kannst du ihm im Laufe der Zeit klar machen, dass euer "status quo" zwar für ihn Normalität darstellt, für dich aber einen Ausnahmezustand. Dass dir elementares fehlt. Dafür kann er nichts, auch das solltest du ihm klarmachen - du kannst dafür aber ebenso wenig.

      Es ist wie es ist und nun heißt es voranschreiten - gemeinsam.
      Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster.

      zu einer Beziehung gehören mindestens 2 Personen, und diese tragen beide gleichermaßen zum Erfolg oder Misserfolg einer Beziehung bei. Eine Beziehung bedeutet aber auch arbeit, arbeit an der Beziehung und Weiterentwicklung dieser.
      Der Schlüssel ist Kommunikation und zwar non stop. Hört die Kommunikation auf, dann bleibt die Beziehung auf dem „status quo“ stehen. Das funktioniert eine Weile, manchmal auch Jahre lang noch gut. Bis einem etwas nicht mehr passt. Der „Fehler“ ist aber in der Vergangenheit geschehen. Eher oder beide haben nicht kommuniziert, oder dem anderen nicht zugehört.

      War das mit der fehlenden Libido schon von Beginn an, oder kam dies erst mit der Zeit? Hast du mal
      Mit ihm gesprochen warum dies so ist? Hast du in der Vergangenheit mal deine Seite an ihn heran getragen, das was dir missfällt und wo du gern etwas ändern würdest?

      Ich denke ihr solltet erst mal eure Beziehung auf den Prüfstand stellen, gucken was im Argen ist und die Beziehung wieder in Gang bringen. Dann kann man, bei Bedarf, immer noch über das öffnen der Beziehung nachdenken.

      Für mich liest es sich hier so, als das ein öffnen der Beziehung dieser am Ende eher schaden wird, wenn nicht zuvor die Beziehung wieder vernünftig in Gang gebracht wurde. Aber das geht nur, wenn man vernünftig miteinander redet und dem anderen zuhört und auch seine Seite versteht.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Wir haben auch eine offene Beziehung versucht! Es ist nicht leicht, selbst bei größter Toleranz gibt es Momente, die an der Seele zerren! Da ich längere Wochen im Ausland unterwegs war, waren meine Partnerin und ich uns einig, jeweils sexuelle Freiheit auszuleben!
      Bei mir tat die Entfernung gut. Bei meiner Partnerin war es für mich untragbar!
      Eine offene Beziehung zu führen ist gar nicht so einfach, vor allem wenn nicht beide Partner voll dahinter stehen.
      Für mich stand das Thema eigentlich nicht zur Diskussion. Bis ich vor 2 Jahren feststellen musste, dass mein Mann schon seit Jahren eine offene Beziehung führt, allerdings ohne mir das mitzuteilen. Er hat dann auch gesagt, er will sich nicht trennen, von keiner von uns. Ich kann das entweder akzeptieren oder ihn hinauswerfen. Eine Trennung wollte auch ich nicht. Nur ich habe das gleiche Recht dann auch für mich beansprucht. Das Problem dabei (abgesehen davon, dass er immer noch nicht offen mit mir reden will, was ich für sehr wichtig erachten würde): Er ist wohl davon ausgegangen, dass ich weiter brav daheim sitze und mich wieder in den sexlosen Zustand füge. Ich habe aber festgestellt, dass ich einfach nur keine Lust auf (für mich unbefriedigenden) Blümchensex habe. Aber mir Sex in Verbindung mit BDSM wirklich Spaß macht. Und damit kann er gar nicht umgehen, auch mit den Spuren nicht. Wir leben also am Wochenende (auch der Kinder wegen) weiter wie Brüderchen und Schwesterchen in einer Art WG. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das auf Dauer gut gehen wird.
      Mein Rat wäre, redet darüber, ausführlich. Findet eine Lösung. Und seid euch bewusst, dass es auch schief gehen kann. Wenn er Zustand für dich untragbar ist und er damit nicht leben kann, könnte eine Trennung doch die beste Alternative sein.
      Those who don´t jump will never fly.
      Erstmal Danke für eure vielen guten Antworten.

      @Zofe hat das gut auf den Punkt gebracht. Ich suche keinen Ersatz, sondern einen Zusatz.

      Wir sind ja bei dem Thema (und generell) immer im Gespräch. Weil du gefragt hattest, @Glueckspirat, dass mit dem Unterschied in unserer Libido war nicht immer so, aber immer ähnlich.

      Es ist mit der Zeit vor allem bei ihm extremer geworden. Es ist auch so, dass wir über Sex ohne Scham offen reden können. Er hat mir gesagt, dass er einfach wirklich kein Bedürfnis hat. Er schaut keine Pornos, befriedigt sich nicht selbst, hat keine Kinks, die man zusammen probieren könnte (ich gabe ihm schon sehr oft gesagt, dass wenn er in der Richtung Ideen bekommt, bitte nicht zögern soll mich zu fragen, bin bei fast allem dabei). Ich glaube ihm auch, wenn wr das sagt. Ich hatte nie das Gefühl, dass er da lügt, heimlich fremdgeht oder etwas verschweigt.

      Er weiß auch schon länger was ich für Bedürfnisse habe, aber die sind halt auch wirklich nicht seins. Ich denke es ist bei uns einfach so, auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört, dass es für uns abgesehen vom Sex wirklich die große Liebe ist. Und er weiß auch, dass ich keinen Sex und kein BDSM mit ihm brauche um ihn zu lieben. Aber ich brauche Sex und BDSM.

      Am reden scheitert es bei uns nicht, auch wenn ich mir natürlich selbst ankreiden muss, dass ich das ganze Thema offene Beziehung wirklich hätte geschickter ansprechen sollen und müssen.

      Ich denke ihr habt alle recht, dass ich jetzt erstmal ein paar Tage das letzte Gespräch sacken lassen sollte und dann das Thema vorsichtig wieder anschneiden kann. Meine Impulsivität ist halt manchmal zu viel. Hoffentlich wird es dann leichter konstruktiv miteinander zu sprechen. Er hat auch vorgeschlagen das Problem mal mit einem Paartherapeuten zu besprechen. Weiß nicht ob das was bringt, aber ich bin für jeden Versuch offen. Wir werden uns einen Termin besorgen. Vielleicht hilft es ja wirklich.

      Feuerhase schrieb:

      Hoffentlich wird es dann leichter konstruktiv miteinander zu sprechen. Er hat auch vorgeschlagen das Problem mal mit einem Paartherapeuten zu besprechen. Weiß nicht ob das was bringt, aber ich bin für jeden Versuch offen. Wir werden uns einen Termin besorgen. Vielleicht hilft es ja wirklich.
      Das ist doch schon jetzt ein konstruktiver Beitrag von seiner Seite. Er blockiert das nicht total. Versucht es :yes:

      Feuerhase schrieb:

      Ich weiß ja, dass einige von euch offene Beziehungen führen. Habt ihr einen Rat für mich? Was kann ich tun? Was sollte ich auf jeden Fall unterlassen? Wie kann ich ihm helfen?

      Feuerhase schrieb:

      @Zofe hat das gut auf den Punkt gebracht. Ich suche keinen Ersatz, sondern einen Zusatz.
      Grundsätzlich ist es doch schon mal gut das ihr beide an dem Thema arbeitet....und warum ist das so?!....ihr liebt Euch wollt zusammen bleiben....aber nicht alle Bedürfnisse können gestillt werden.....das ist auf Dauer ein Problem.

      Eine Beziehung zu öffnen halte ich für eine mögliche Lösung (es ist ja kein Betrug....das wäre dann heimliche eine andere Beziehung zu haben).

      Ihr legt die Bedingungen fest!....wie es für Euch geht. .....Das halte ich für einen wichtigen Punkt......wieviel will ich wissen und wieviel auch nicht....und gerade das Nichtwissen kann auch schützen.

      Mediation hat mir/und da sehr geholfen.........

      Es geht ja auch um die Gesamtsituation........Lebensumstände.......usw.

      Ihr macht das Ganze ja dann für Euch....um zufrieden miteinander leben zu können - das was ihr habt genießen zu können.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Also wenn mein ex Partner mir viel früher von seinen Wünschen erzählt hätte… Ich bin neugierig, aufgeschlossen und habe Lust auf vieles… aber die Kommunikation hat auch bei uns eine Rolle gespielt.

      Krass ist, dass ich sehr wohl sehe, wie gut wir zusammen passen. Er aber nicht.

      @Feuerhase Es bringt auch nichts, in einer Beziehung zu bleiben und den Anderen „auffordert“ damit einverstanden zu sein oder gar ebenso eine offene Beziehung zu führen.
      Der Mann hier in der Fragestellung hatte zuvor gar keine Chance, da reinzuwachsen.

      Ich denke, hier geht es um die Entscheidung: Sex und Freiheit und Chancen für beide, einen passenderen Partner zu finden oder alles bleibt wie es ist? Weil scheinbar warst du vorher mit dem Sexleben nicht wirklich glücklich.
      Kenn ich auch, bin ich auch raus! Bis ich jemanden gefunden hatte, der perfekt zu mir passte… dachte ich.

      Also: was ist dir wichtig und welchen Weg gehst du für dich?
      @Pega4u Es ist für mich nicht so einfach schwarz oder weiß. Ich liebe ihn und bin - den sexuellen Aspekt außer Acht gelassen - total glücklich mit ihm. 9 von 10 Punkten auf der Beziehungsskala, wenn man so möchte. Aber der eine Punkt, der da fehlt, tut mir zunehmend mehr weh und gewinnt für mich an Bedeutung.
      Wir reden ja durchaus oft über das Thema und sind derzeit in Therapie. Bis jetzt ist das enorm hilfreich, weil wir Verständnis für die Position des jeweils Anderen entwickeln konnten. Ich für meinen Teil verstehe jetzt auch seine inneren Motive besser. Wir sind uns beide einig, dass wir uns lieben und keinesfalls trennen möchten. Trotzdem möchte ich eben nicht weitermachen wie bisher. Und ja, das kreiert ein Spannungsfeld, das bearbeitet werden muss. Aber wir arbeiten daran. Ich kann jetzt noch nicht sagen, wie unsere endgültige Lösung aussehen wird. Aber ich bin optimistisch, dass wir eine Lösung finden werden die für uns beide tragbar ist. Eine Trennung ist aber für mich unter den gegebenen Umständen (weil gegenseitige Liebe und Wertschätzung definitiv vorhanden ist) kein gangbarer Weg.
      @Feuerhase wie schön, dass es mit einer Paartherapie so schnell geklappt hat und dass sie so hilfreich für euch ist!

      Unsere Situation ist eurer recht ähnlich. 9 von 10 Punkten, ich vertraue meinem Mann wie keinem anderen, wir haben Gemeinsamkeiten, die zwischen uns einzigartig sind, so viele Rituale, so viel Schabernack, den nur wir beide verstehen. Und auf unsere gegenseitige Loyalität konnten wir uns immer verlassen, da sind heimliche Kisten einfach keine Option, völlig ausgeschlossen.

      Was das Sexuelle angeht, können wir gegenseitig ein ganzes Stück weit aufeinander zu- und miteinander mitgehen. Es ist nicht so, dass da gar nichts ginge. Aber trotzdem fehlt etwas, die Reaktionen sind oft anders als erhofft und die Sehnsucht kommt und geht in Wellen. Für meinen Mann ist es eine schlimme Befürchtung, er könnte mich an einen anderen verlieren. Ich glaube, dem will er zuvorkommen, denn er sagt, wenn ich mir jemand anderen suchen würde, wäre er weg. Offene Beziehung ist also keine Option oder es wäre, wenn überhaupt, noch ein sehr weiter Weg bis dahin.

      Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob eine offene Beziehung unbedingt eine einfache Lösung ist, oder für jeden Typ Mensch geeignet. Mein Mann kann es sich nicht mal in der Theorie vorstellen. Ich zwar vom Prinzip her schon, aber ich glaube, dass ich die praktische Umsetzung nicht so gut hinbekommen würde, weil ich dazu neige, mich stark zu fokussieren und es mir dann schwerfällt, mentale Ressourcen für anderes frei zu machen. Für meinen Mann. Wenn ich jemand passenden finden und die Euphorie mich erst mal hinweg fegen würde, würde er wahrscheinlich zu dem Eindruck kommen, dass seine Befürchtungen wahr werden. Wenn da eine Art von Leidenschaft aufblüht, die er mit mir so nicht teilt und die mich mental und auch zeitlich beansprucht. Sich das gelassen anschauen und warten, ob seine Zeit irgendwann mal wieder kommt, wird er wohl kaum. Und der Dritte in der offenen Beziehung ist ja auch ein Mensch mit Gefühlen, die er nicht unbedingt einfach an- und ausknipsen kann, wie es gerade passt. Ich weiß nicht genau, wie ich damit umgehen könnte.

      Also leider keine hilfreichen Tipps, aber ich drücke euch die Daumen!

      LG Eisn
      Ich wollte euch mal ein Update geben. Vielleicht ist der Beitrag ja irgendwann mal hilfreich für Andere, die in einer ähnlichen Situation stecken.

      Bei uns wurde jetzt eine Entscheidung getroffen. Wir werden unsere Ehe öffnen. Momentan verhandeln wir die Regeln. Aber wir sind so weit, dass ich mir einen Dom suchen darf. Ich für meinen Teil bestehe darauf (ihm ist das nicht so wichtig, mir schon), dass wir gleichberechtigt sind, er also auch außerehelich aktiv sein darf, sollte es ihn danach verlangen. Wir reden momentan über grundlegende Regeln, praktische Umsetzung, Dinge die Gesundheit und Verhütung betreffen u.s.w.

      Aber für das grundlegende Problem 'ich will BDSM, aber mein Partner ist Vanilla und hat null Bock auf alles was "härter" ist' hat uns die Therapie ziemlich gut geholfen bis jetzt.

      Die Sitzungen bei unserer Paartherapeutin haben sehr gut Klarheit gebracht. Letztlich hat man in einer Situation mit stark abweichenden sexuellen Vorlieben 4 Optionen, auf die man es runterbrechen kann:

      - man verkneift sich alles, was der Partner nicht mag. Vorteil: niemand muss tun was er nicht mag. Nachteil: mindestens einer muss verzichten, je nach persönlicher Situation beinhaltet mehr oder weniger Leidensdruck.

      - man tut Dinge dem Partner zuliebe. Vorteil: man kann Vorlieben besser ausleben. Nachteil: der Partner zwingt sich zu Dingen, die er/sie nicht so sehr möchte/ggf. eigentlich ablehnt. U.U. Leidensdruck bei beiden, denn einer gibt, was er nicht geben möchte, einer nimmt, was nicht gern gegeben wird.

      - man lebt Vorlieben heimlich aus. Vorteil: tut erstmal beiden nicht weh... so lange es nicht auffliegt. Nachteil: wenn es auffliegt oder der Partner mit Geheimnis einen Druck fühlt zu beichten, ist die Beziehung in höchster Not. Hier ist dringend abzuschätzen, wie der Partner auf diesen Vertrauensbruch reagiert und ob man mit allen sich ergebenden Konsequenzen leben kann und möchte, dass der Partner ebenso mit diesen leben muss.

      - man lebt die Vorlieben einvernehmlich außerhalb der Beziehung aus. Vorteil: beide bekommen erstmal was sie wollen. Nachteil: braucht viel Kommunikation und Toleranz, braucht Regeln, man muss sich bewusst sein, dass es schiefgehen kann und das ggf. auch die Trennung bedeutet.

      Letztlich hat jede dieser Optionen Vorteile und Nachteile, einen möglichen Gewinn und einen möglichen Verlust. Was davon die beste Alternative ist, ist sicher immer individuell.

      Ich dachte ich schreibe es hier mal als Beitrag, weil ich denke, dass es eine Hilfe sein kann, so eine komplexe Situation mal vereinfacht durchzudenken.