Geht es bei einer Ehe/Partnerschaft NUR um erfüllenden Sex?

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      Nach einer gescheiterten Ehe konnte ich viele Erkenntnisse für mich gewinnen. (Da gehen die Meinungen aber sicherlich weit auseinander und das was ich hier schreibe ist nur meine Ansicht dazu)

      Nein, es geht nicht nur um erfüllenden Sex, so viel mal vorweg. Ich glaube viel wichtiger ist es sich gegenseitig zu verstehen und damit meine ich nicht nur den mentalen Bereich.

      Was Sex an sich angeht bin ich sehr genügsam. Ich mag ihn sehr gerne, brauche ihn aber nicht zwingend um erfüllt zu sein. Für mich ist ein Orgasmus auch kein Indikator für guten Sex. Damit es gut ist, gehört für mich so viel mehr dazu. Ich kann auch 100% befriedigt sein, ohne gekommen zu sein. Das war sehr oft Thema in der Ehe, da er seinen "Erfolg" sein "Können" oder was auch immer, an meinen Orgasmen gemessen hat... Ich musste also kommen um ihn zu befriedigen, das kann sehr frustrierend sein für beide Seiten. Da er im Bett aber nur eher selten eskaliert ist und ich auf Dauer eher wenig mit Kuschelsex anfangen kann, kam ich auch nicht immer mit "manueller Hilfe" hinterher.
      Irgendwann hat er aber eingesehen, das mir Orgasmen eben nicht wichtig sind und das nichts damit zu tun hat, ob ich den Sex genossen habe oder nicht und das es mir sehr viel wichtiger ist, dass er auf seine Kosten gekommen ist.
      Ab und an gab es dann zwar noch immer kleinere Diskussionen, das war aber nicht der Faktor, der zur Trennung führte.
      Hinzufügen muss ich auch, das Sex eben Sex ist und ganz strikt getrennt von Liebe funktioniert und ich glaube auch, dass Liebe ohne Sex (oder ohne erfüllenden Sex) gut funktionieren kann. Für mich jedenfalls. Natürlich ist Sex der nicht nur körperlich, sondern auch mental berührt nochmal besser. ;)

      Ein ähnliches Verständnis von Nähe und Zuneigung zu haben (Bzw die Art wie der Andere seine Zuneigung zeigt zu verstehen) ist meiner Meinung nach viel wichtiger. Hier sind wir dann auch am Punkt, an dem meine Ehe gescheitert ist und warum wir lernen mussten, dass wir kein Paar sein können, sondern nur Freunde.
      Mein Exmann und ich haben uns auf vielen Ebenen sehr gut verstanden, freundschaftlich funktioniert das auch jetzt noch sehr gut. Was es einfacher macht, noch immer als Eltern gut zu funktionieren.

      Was die Nähe betrifft waren wir aber so gar nicht auf einer Wellenlänge. Anfangs ist das sehr untergegangen, weil wir wie fast jedes Paar unsere wilde Zeit sehr genossen haben. Über die Jahre hat sich aber immer mehr gezeigt, dass ich sein Bedürfnis nach Nähe nicht erfüllen konnte und er eben meins auch nicht.

      Er ist ein absoluter Schmusebär für ihn es wichtig sich ständig zu kuscheln, zu streicheln zu knutschen und zärtlich miteinander zu sein. Für mich funktionierte das aber so gar nicht. Mein "kuscheln" ist einfach anders als seins. Ich muss nicht streicheln oder gestreichelt werden (zu viel davon erdrückt mich sogar, ich ertrage das nur in Maßen) für mich ist kuscheln schon kuscheln, wenn ich einfach meinen Kopf an seine Schulter legen darf, seine wärme zu spüren, seinen Herzschlag zu hören und seinen Geruch in der Nase zu haben. Oder ich mochte es schon immer lieber mich vor dem Sofa an seine Beine zu kuscheln, als sich gemeinsam auf das Sofa zu quetschen und die ganze Zeit bekrault zu werden. Ich zeige meine Liebe nicht, in dem ich ständig an meinem Partner rumfummel. Meine liebe präsentiere ich in allem, was ich für ihn tue. Indem ich dafür sorge, das immer die Dinge, die er mag, gerne isst und trinkt usw ausreichend vorhanden sind. Ich regelmäßig koche was er liebt, ich seine Lieblingssachen stets sofort wieder für ihn wasche, stets aufmerksam lausche was er sagt um keinen seiner Wünsche zu überhören auch für ihn zur Verfügung stehe, wenn ich selbst eigentlich keine Lust habe und so weiter und so fort. Damit konnte er aber leider so gar nichts anfangen. Er hat sich ganz oft sehr ungeliebt gefühlt. Und mir hat es oft sehr zugesetzt, dass er eben gar keinen Sinn für diese kleinen Aufmerksamkeiten hatte, dadurch habe ich mich unwichtig gefühlt.

      Heute weiß ich, dass es sehr wohl Männer gibt, die meine Art Zuneigung zu zeigen sehr zu Schätzen wissen und ich eben nicht mit jemandem kompatibel bin, der Herzchen und Blümchen braucht. Das guter Sex ne tolle Sache ist, man diesen aber Grundsätzlich mit jedem haben kann und er aber eben nicht unbedingt das ist, was eine Beziehung auf Dauer am Leben hält.


      @igel Kleines OT: Hast du schon mal über eine Gebärmutterverödung mit deiner/m Gyn gesprochen diese Methode ist recht erfolgversprechend? Das kommt allerdings nur in Frage, wenn der Kinderwunsch bereits abgeschlossen ist.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~

      Zofe schrieb:

      Wie wichtig ist euch erfüllender Sex in einer Ehe / Partnerschaft?
      das ist für mich ein Faktor von vielen......
      und die Prioritäten liegen doch immer mal wieder anders.......

      mal ist jemand krank...mal die Kinder...mal die Arbeit.........
      ..es ist gerade Urlaub ...wir haben Zeit.......Kinder sind aus dem Haus........

      auch denke ich, daß mit zunehmendem Alter sich die Sexualität etwas ändert........ich will jetzt gar nicht von "besser" oder "schlechter" reden- nur von anders und das k a n n auch mit weniger einhergehen - zumindest Phasenweise

      PG_97 schrieb:

      warum es abnimmt und dann es auseinander geht.
      weil es keine Phase war - sondern...viele andere Dinge auch nicht mehr stimmen......ich denke "nur" am Sex liegt es meistens nicht.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @newbarbie ich glaube, du verstehst nicht ganz genau, was ich meine.

      Das sich Sachen und Interessen ändern ist klar. Die Frage nach dem Warum stellt sich hier. Ist es eine in der Natur liegende Sache, dass der normale Durchschnittsmensch (wenn wir den Menschen in seiner Art in Schubladen aufteilen und den Durchschnittsmenschen als jemanden bezeichnen (ob richtig oder falsch sei dahin gestellt, darum geht es nicht)) im Laufe der Zeit seinen Fortpflanzungstrieb bzw. Sexualtrieb verliert? Ein Rythmus der Natur, oder ein Rythmus der durch die Gesellschaft kam? Oder einfach eine Sache wie die lang anhaltende vorherrschende Teilung von Mann und Frau in Arbeitsmensch und Hausfrau? Warum sind dann andere wiederum auch im fortgeschrittenen Alter dann noch aktiv bzw. weiterhin aktiv wie am Anfang. Ist das dann ein aushebeln der natürlichen Gesetze die durch Natur oder Gesellschaft kamen.


      Soweit ich sicher sagen war es noch lange Zeit in der Geschichte der Menschheit so, dass viele Kinder gezeugt wurden. Warum? Zum einen gab es keine Verhütungsmittel und zum anderen war die Sterblichkeit sehr hoch. Gleichzeitig war man bestrebt die Familie zu erhalten und die nächsten zu erhalten. Dann gibt es da sicherlich noch einen weiteren Punkt, den ich gerade nicht beschreiben kann. Das führte dann zu den Großfamilien. Im letzten Jahrhundert, vor allem am Anfang, war dies immer noch der Fall. In welchem Ausmaß kann ich leider nicht sagen. Vor allem in den Zeiten nach dem zweiten Weltkrieg wo sich alles wieder stabilisierte kam das Bild auf von Mutter, Vater und zwei Kinder. Alles war gut, alles war perfekt. Das ist dieser Schein von damals. Dieses "Damals war alles besser". Kam da die Müdigkeit auf bzw. das Verhalten was hier häufig lesen?
      Wo liegen die Ursprünge? Natur, Gesellschaft, Kindheit)

      Andere können mich hier sicherlich verbessern und teilweise auch das besser benennen. Ich hoffe aber, dass es klar geworden ist, was ich meine. Auch wenn es bei weitem nicht alles ist, aber bevor es zu lang wird, stoppe ich mich hier.
      It won't be easy, but nobody said life is easy.

      Tininow schrieb:

      Ich zeige meine Liebe nicht, in dem ich ständig an meinem Partner rumfummel. Meine liebe präsentiere ich in allem, was ich für ihn tue.
      Es gibt die 5 Sprachen der Liebe:
      - Lob und Anerkennung
      - Geschenke, die von Herzen kommen
      - Unterstützung, Hilfsbereitschaft
      - Gemeinsame Zeit
      - Physische Berührungen

      Es ist tatsächlich so, dass sich Menschen ungeliebt fühlen, wenn ihre 2 wichtigsten Liebes-Sprachen nicht gesprochen werden.
      Ich habe das mit meinen beiden letzten Partnern und auch mit meinen Kindern kommuniziert und eine Prioritätenliste erstellen lassen.
      So konnte ich bei abweichenden Prioritäten reagieren und auch die Bedürfnisse meiner geliebten Menschen erfüllen, wenn sie nicht sowieso mit meinen übereinstimmten.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Tininow schrieb:

      in dem ich ständig an meinem Partner rumfummele..
      Da find ich schon wieder die Formulierung höchst negativ- "färbend" heisst bewertend.

      Für mich bedeutet Berührung (körperlich, physisch, haptisch, taktil) auch gleichzeitig be-rührt werden und das ist erstmal ein positives Feedback....
      Körper und Geist werden gefordert.

      "Ich wil Dich spüren und Du fühlst Dich gut an."
      Und natürlich kann Berührung sehr viele Aussagen machen über DEN, der berührt und DEN, der berührt wird.
      Eine Kommunikation die ganz echt und unverfälscht ist eben meine Sinneswahrnehmung fordert, mein Erleben ergänzt, erweitert... und mich bereichert.

      Und Liebe zeigt sich eben auch im Verlangen zu berühren... und nutzt eben auch die Sinnessysteme.
      "Herzklopfen" z. Bsp. ... bei berührt werden.
      ...
      Zu @PG_97
      ich befürchte dass es auch davon abhängt, wie wichtig Dir es ist.
      Ich denke das Liebe, Eigenliebe und einhergehend damit sex. Bedürfnisse auch geprägt werden, aber in uns selbst unterschiedliche Ströme fliessen,die dann eine Anpassung durchführen...

      Und ich weiss, dass der Mensch das zunehmend lebt , wenn er dadurch positiven Zuspruch für sein Wesen erlangt.
      So kann im Ursprung Sexualität wenig Bedeutung haben, kommt es aber zu einer Begegnung, die Dich verzaubert und sexuell befreit, positiviert, wirst Du dich weiter auf diesem Weg bewegen...wollen.

      So eine meiner Thesen aus der VT(Verhaltenstherapie) ...und da ist es dann mit Konditionierung nicht weit her ;)
      Danke@'Noctua' für die Bereicherung vom Ursprung des Warum. Ich hatte dies rein rational und logisch versucht herzuleiten. Das es aber noch sein komisches Ding namens Liebe und menschliche Zuneigung gibt, ließ ich außer acht.

      Ich würde daher eher die Ausprägung die rational und logisch hergeleitet ist voranstellen. Nein, das wäre falsch. Am Anfang war der Sinn nach rein, zu der jeweiligen Zeit, typischen Beweggründen. Die endgültige Entscheidung liegt bei dem Ding namens Liebe und menschliche Zuneigung. Aber das wäre zu einfach. Viel zu einfach.

      Wir hatten hier Paare, die wohl einander liebten und auch menschliche Zuneigung zueinander spürten, trotzdem aber genau dessen nicht entsprechen.
      Woher stammt das? Ist es wirklich zuerst nur der Urinstinkt nach Fortpflanzung in jungen Jahren und lässt dann ab, weil der Mensch zu gemütlich wird?! Ich glaube nicht. Oder sieht der Urinstinkt und kommt eine Erfahrung hervor dies abmildert bzw. verschwinden lässt.
      Wie lässt sich das dann auf die Zukunft übertragen? Was lässt das für Schlüsse auf die Zukunft zu? Ohne jetzt die Auswirkungen auf unsere soziale Marktwirtschaft zu beachten. Welche Schlüsse lässt es sich eventuell auf uns als Menschen zu?
      It won't be easy, but nobody said life is easy.
      @PG_97...
      Das ist wohl eher ein Prozess der Weiterentwicklung.
      Beziehung heisst doch niemals Stagnation... und wann und wie priorisiert wird aus welcher Erfahrung, Schicksalschlag heraus.
      Entweder aus dem Verlust von oder dem Zugewinn von, ist meiner Meinung nach ein individuelles Persönlichkeitsmerkmal...

      Bsp. Die Eine negiert ihre Sexualität nach einer Vergewaltigung und der Partner leidet darunter mit und die Andere hat den unendlichen Willen zur Widerherstellung und will nicht resignieren für ihr Erleben, aber auch den Partner im BLICK habend.

      Warum die Eine kämpft und die Andere resigniert.. ist eine Frage der Persönlichkeit und wie ich gelernt habe mit Frustration umzugehen
      -meine Ansicht..

      Noctua schrieb:




      Warum die Eine kämpft und die Andere resigniert.. ist eine Frage der Persönlichkeit und wie ich gelernt habe mit Frustration umzugehen
      -meine Ansicht..
      Kurzes OT: Ja, definitiv ist es das, als ich aus dem Koma nach dem Schlaganfall erwachte, konnte ich nicht gehen sitzen etc. Das musste ALLES wieder neu gelernt werden. Ich konnte es, weil ich gleich gesagt hab, du kannst mich Mal, dir zeig ich, wo der Barthel den Most holt, andere haben aufgegeben, viele sogar.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Tininow schrieb:

      Ich zeige meine Liebe nicht, in dem ich ständig an meinem Partner rumfummel. Meine liebe präsentiere ich in allem, was ich für ihn tue.
      Es gibt die 5 Sprachen der Liebe:- Lob und Anerkennung
      - Geschenke, die von Herzen kommen
      - Unterstützung, Hilfsbereitschaft
      - Gemeinsame Zeit
      - Physische Berührungen

      Es ist tatsächlich so, dass sich Menschen ungeliebt fühlen, wenn ihre 2 wichtigsten Liebes-Sprachen nicht gesprochen werden.
      Ich habe das mit meinen beiden letzten Partnern und auch mit meinen Kindern kommuniziert und eine Prioritätenliste erstellen lassen.
      So konnte ich bei abweichenden Prioritäten reagieren und auch die Bedürfnisse meiner geliebten Menschen erfüllen, wenn sie nicht sowieso mit meinen übereinstimmten.
      Genau das meine ich, es ist eben tatsächlich so, das die Gewichtung dieser "Liebesbekundungen" für jeden anders verteilt ist. Und wenn man da nicht einigermaßen kompatibel ist, läuft es in der Regel darauf hinaus, das einer oder beide am Ende unglücklich ist.


      Noctua schrieb:

      Tininow schrieb:

      in dem ich ständig an meinem Partner rumfummele..
      Da find ich schon wieder die Formulierung höchst negativ- "färbend" heisst bewertend.
      Für mich bedeutet Berührung (körperlich, physisch, haptisch, taktil) auch gleichzeitig be-rührt werden und das ist erstmal ein positives Feedback....
      Körper und Geist werden gefordert.

      "Ich wil Dich spüren und Du fühlst Dich gut an."
      Und natürlich kann Berührung sehr viele Aussagen machen über DEN, der berührt und DEN, der berührt wird.
      Eine Kommunikation die ganz echt und unverfälscht ist eben meine Sinneswahrnehmung fordert, mein Erleben ergänzt, erweitert... und mich bereichert.

      Und Liebe zeigt sich eben auch im Verlangen zu berühren... und nutzt eben auch die Sinnessysteme.
      "Herzklopfen" z. Bsp. ... bei berührt werden.
      ...
      Der Text war kein Stück wertend gemeint, es spiegelt nur einen Teil meiner Gefühlswelt wieder. Wenn du ein sehr körperlicher Mensch bist, darf das für dich auch gerne so sein und das gönne ich dir von Herzen. Liebe zeigt sich in ganz vielen Facetten. Ich sage auch nicht, dass ich meinen Partner nicht gerne berühre oder nicht gerne berührt werde bzw die Nähe zu ihm nicht genieße. Ich bin da aber eher der weniger ist manchmal mehr Typ. Ich möchte nicht ständig gekrault werden, oder Stundenlang schmusend auf dem Sofa liegen. Wenn ich neben jemanden liege, ist es für mich schöner still mit dem Kopf an seiner Schulter liegend seinem Herzschlag und Atem zu lauschen, als den Rücken gekrault zu bekommen oder seinigen zu kraulen. Somit bin ich mit jemandem der das zum glücklich sein brauch nicht kompatibel, das führt nur zu Frust auf beiden Seiten, denn auch wenn ich durchaus bereit bin da mal Kompromisse zu machen, fühle ich mich damit am Ende nicht so wirklich wohl. Das ist für mich so, für dich darf es gerne anders sein. Anderen gefällt das sehr, mir aber eben nicht. Es ist ein sehr individuelles Empfinden. Deswegen habe ich auch direkt zu Beginn geschrieben, dass das eben nur meine Sicht auf die Dinge ist.

      Isegrim hat das aber sehr gut aufgegriffen, danke dafür.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      @Rehlein, ist es nicht viel mehr das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten die das ganze erst gut werden lassen?

      Wenn jemand keinen Käse auf der Pizza mag, ok. Aber der Andere kann mit einer Pizza ohne Käse nichts anfangen. Vielleicht wird er sie essen, aber zum genießen wird ihm der Käse fehlen.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Ja, genau da will ich raus. Für manche Menschen ist eine Partnerschaft nicht erfüllend, wenn darin kein befriedigender Sex stattfindet. Das heißt aber keineswegs, dass diese Leute die Beziehung nur wegen des Sex wertschätzen....

      Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so ausschreiben muss, um mich verständlich zu machen upsi

      Daher die Frage an @Roeschen, wie sie darauf kommt, dass es NUR um den Sex geht.
      Wenn man die Frage ein bisschen entschärft und das "NUR" streicht, dann würde ich sagen: Es geht auf jeden Fall um erfüllenden Sex. Denn die sexuelle Komponente ist für mich das einzige, was eine Beziehung/Partnerschaft von der Sorte, um die es hier geht, von einer innigen, liebevollen Freundschaft unterscheidet.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.
      Ich störe mich auch an dem Wort „NUR“.
      Sex ist für mich in einer Ehe / Partnerschaft bestimmt wichtig. Ich meine damit aber nicht GV sondern alle sexuellen Handlungen / Aktivitäten, was für mich sehr vieles beinhaltet.
      Aber es ist eben nicht NUR Sex was für mich persönlich eine erfüllende Partnerschaft ausmacht. Dazu gehört er aber definitiv :yes:
      Für mich ist Sex hauptsächlich eine Strategie zur Erfüllung von Bedürfnissen.

      Die Bedürfnisse können ganz verschieden sein. Zb Liebe spüren und geben, Geborgenheit, emotionale Nähe, körperliche Nähe, Exploration und Abenteuer, Spiel und noch viele weitere die mir gerade nicht einfallen.

      Sex ist sehr vielseitig einsetzbar und in seinen verschiedenen Facetten sehr gut nutzbar, um sich und dem Partner diese Bedürfnisse zu erfüllen.

      Wenn in einer Partnerschaft kein Sex möglich oder gewünscht ist, wie bei dem Beitrag mit der Endometriose, und das Paar eine stabile Basis hat, einander zugewandt ist, in der Lage die eigenen Bedürfnisse und die des Partners zu erkennen und beide den Wunsch haben, nach Lösungen zu suchen, dann glaube ich, ist eine Partnerschaft total gut ohne Sex möglich und unterscheidet sich dennoch total von einer Freundschaft.

      Aus vielen Beiträgen, in denen Beziehungen aufgrund sexueller Inkompatibilität gescheitert sind, lese ich heraus oder vermute ich, dass Sex nicht das eigentliche Problem war,sondern viel mehr das sich nicht gesehen fühlen in seinen Bedürfnissen. Das Gefühl, dem anderen nicht so wichtig zu sein. Alte Verletzungen die durch das Verhalten des Partners unbewusst getriggert werden. Unklarheit über die Bedürfnisse die durch Sex erfüllt werden sollen und/oder die Verweigerung des Partners oder der Partnerin, über diese Bedürfnisse zu sprechen, sie anzuerkennen, das Leid des anderen zu sehen und nach Lösungen zu suchen.

      Wenn es keine Beziehung ist die sehr lange besteht oder die einem sehr an Herzen liegt, finde ich Trennung da auch keine grundsätzlich schlechte Lösung und ein neuer Partner/eine neue Partnerin mit ähnlicheren Bedürfniserfüllungsstrategien und mit ähnliches Sprachen der Liebe ist in dem Fall womöglich einfacher als der weitere Weg über die bedürfnisorientierte Kommunikation. In einer Partnerschaft die beiden sehr wichtig ist und in der beide bereit sind an sich und der Beziehung zu arbeiten muss nicht erfüllender oder auch kein Sex aber meiner Meinung nach nicht zwangsläufig zur Trennung führen.