Das Zusammensetzen

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      Das Zusammensetzen

      …erfolgt nach der Demontage. Klingt einfach, ist es aber nicht.

      In den letzten Wochen war hier oft zu lesen, wie schwierig es wird, wenn vermeintliche Sub`s sich in einer festen, meistens Vanilla Beziehung, als eben solche outen. Die Reaktionen der Forumsmitglieder waren sehr unterschiedlich. Der Grundton war jedoch meist dahingehend: „Mann ist dominant oder eben nicht!“ Hmmmm…?! Ist das so? Und was passiert nach dem outen? Was macht dieses Wissen, über die Neigung seiner Angebeteten, mit dem Mann hinter der neuen „Führungsposition“? In manchen Beiträgen, der heimlichen Subbies war dann, nach einem solchen Outing, zu lesen: „Juchhe, er findet`s toll. Er macht mit.“ (frei übersetzt)

      Öhm, so einfach ist das? Wie kann das sein? Hab ich was falsch gemacht? :gruebel: Also wenn ich da mal meine Geschichte raushauen darf? So einfach war und ist das aber nicht.

      Wir saßen auf der Couch und schauten Fernsehen. Ich habe meine Augen geschlossen, nein fest zugekniffen trifft es besser, und gesagt: „Ehemann, ich bin sexuell devot und war es schon immer.“

      Stille.

      Da war es raus und mein Herz schlug in meinen Schläfen so hart, dass man das sicher auch von außen sehen konnte. Einen anonymen Brief zu schreiben ist das eine. Jemandem ins Gesicht zu sagen, dass man ihm einen wesentlichen Teil seiner Selbst 14 Jahre lang unterschlagen hat, was Anderes. Witzig ist nur, dass ich vergessen hatte, dass mein Mann gar nicht wusste, was dieser Begriff eigentlich bedeutet. Also sagte er nur: „Okay?“ und stellte den Fernseher auf lautlos und sich selbst direkt erst mal auch. Ich dachte ich würde mich besser fühlen, nachdem ich es viele Jahre immer wieder auf der Zunge liegen hatte und dann doch wieder runtergeschluckt habe. Aber Pustekuchen. Ich fühlte mich mies, sehr mies. Mein Mann glaubte jetzt versagt zu haben. Und dabei war ich doch der Arsch, nicht er. Die nächsten Tage waren eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich hatte kein Parameter dafür, wie viel ich ihm noch zumuten konnte. Das schlimmste für ihn war der Verrat. Er sagte, es fühlte sich an wie Betrogen zu werden. Ich war in diesem Moment eine Fremde für ihn und seine Frau war weg. Nachdem er die Wörter sexuell devot gegoogelt hatte wurde es noch schlimmer als besser. Er glaubte nur verlieren zu können.

      Zurück in meinen Käfig wollte ich jetzt aber nicht mehr. Also ließ ich ihn nach langer Überlegung den Brief lesen, den ich hier veröffentlich hatte. Dem gab es nichts mehr hinzuzufügen. Als hoffnungslose Romantikerin habe ich immer an die Liebe geglaubt und in diesem einen Moment konnte sich dieser Glauben einmal mehr als begründet erweisen.

      So hangelten wir uns von Tag zu Tag mit vielen Gesprächen und ja auch Tränen. Und Creamwhite hatte in einem der wenigen Momente Ihres Lebens den Humor verloren und nur noch blanke Angst, dass er nicht sehen kann, dass ich noch immer die Selbe bin.

      Ich glaube so 2-3 Wochen später wollte, nein sollte, ich ihm zeigen was ich mir unter einem Spiel vorstelle. Er wollte es spüren. Und es war ja so….Kacke. Wir nutzten die Gelegenheit in einem Wellnesshotel. Ich hatte mir was „nettes“ überlegt. Ich schickte ihn nach unserem Abendessen zurück in Hotelzimmer und ließ in sich nackt an die Wand stellen und ein bisschen warten. Aber schon in dem Moment als ich reinkam und ihn da so stehen sah, wusste ich, dass ich ganz klar auf der falschen Seite bin. Und es niemals, auch wirklich niemals meinem sexuellen Naturell entsprechen wird, den dominanten Part zu übernehmen. So zog ich mein „Ding“ in wenigen Minuten ab, ohne dabei auch nur den geringsten Gefallen daran zu finden. So ungefähr muss es sich anfühlen Dom sein zu „müssen“? Ist das die Rolle in die ich dann ihn drängen will? Nö! :nein:

      Naja, womit ich nicht gerechnet habe das mein Mann sagte: „Das war`s? Entschuldige aber das war ja mal `ne Enttäuschung! Jetzt bin ich dran!“ Um es das darauf folgende kurz zu fassen: Ich bin froh, dass uns die zusätzlichen Kosten für das Abreißen von Wandlampen erspart geblieben sind und die Bademantelgürtel wurden wieder alle Ihrem eigentlichen Zweck zugeführt. Jepp, er hatte Spaß. Und nix sehen will er nie wieder. :ups:

      Das ist nun so ca. 3 Monate her. Seit dem haben wir das Eine oder Andere ausprobiert. Aber ich überlasse es ihm sich an mir auszutoben, weil ich immer noch ständig Angst habe ihn unterbewusst zu was zu drängen. Meine Tabus kennt er. Ich nehme an Unterdrückung was ich kriegen kann, das ist mehr als ich in den letzten Jahren hatte. Und das war meine eigene Schuld. Mein Mann als Mann ist mein Zuhause, mein bester Freund und meine Liebe und fertig. Selbst ohne Gerte, Schwanz, Clintonkralle oder was auch immer...

      Sonnige Grüße /creamwhite

      PS: Danke Ihr lieben und bösen Forumsmitglieder für Eure Unterstützung. :knien: