Was ist noch okay... und was nicht?

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      Was ist noch okay... und was nicht?

      Ein hey an alle ^^
      Ich war die letzten Stunden irgendwie sehr verunsichert und dachte mir so „Hey, wäre doch eine klasse Idee, diese Unsicherheit mit allen zu teilen!“ (Ursprünglich wollte ich es nur für mich aufschreiben, damit es nicht mehr in meinem Kopf ist. Ich habe eigentlich nicht daran gedacht, das öffentlich zu machen. Aber es lässt mir keine Ruhe, also habe ich beschlossen, anderen Menschen damit auf den Keks zu gehen.)
      An sich ist es einfach ein Ansammlung von Fragen, die sich alle darum drehen, was okay ist und was nicht. Ich hoffe, es ist nicht zu wirr.
      Okay, also… das betrifft jetzt irgendwie alles mögliche an Flirtversuchen, Anschreiben etc. und wie damit umzugehen ist.
      Also ich verstehe nicht ganz, wo man Grenzen setzen sollte und so…
      Ist es okay, wenn man von Leuten angeschrieben und direkt nach den sexuellen Fantasien gefragt wird? (Da habe ich beispielsweise echt keine Ahnung. Ich persönlich fühle mich unwohl, wenn ich von jemand absolut fremden danach gefragt werde, aber für andere scheint das absolut normal zu sein.) Oder auf die Figur/das Alter/die Neigung reduziert wird? Und was ist in Clubs, wenn man an gewissen Körperstellen (absichtlich) gestreift wird? (Wenn ich Absicht unterstelle, weil ich es „verdächtig“ finde, wenn Leute mit der Handinnenfläche nach außen durch die Gegend laufen, ist das dann schon übertrieben?) Oder wenn jemand fremdes sehr nah rankommt, zwar nicht anfasst und nur redet, aber einfach viel zu nah dran ist, ist das dann noch in Ordnung?
      Ändert es was, wenn man sagt, dass man dieses oder jenes nicht will und die Person trotzdem weiter macht?
      Und ändert das Alter der Person was? Also macht es einen Unterschied, ob sie in meinem Alter oder beispielsweise in dem meines Vaters ist?
      Ich persönlich hätte vor der ganzen Grübelei zwar gesagt, sobald man sich unwohl fühlt, ist es nicht mehr okay, aber was, wenn diese persönliche Schwelle einfach super niedrig ist und andere bestimmte Handlungen voll okay finden würden? Einfach prophylaktisch alles ignorieren, für den Fall, dass es objektiv doch okay ist, man das aber nicht erkennen kann und es damit an einem selbst liegt? Oder vielleicht einfach Orte vermeiden, an denen man sich unwohl fühlen könnte (wie Diskotheken)? (Die Frage ist vielleicht sogar am wichtigsten. Ich meine ernsthaft, wie verhält man sich am besten, wenn man anscheinend wirklich sensibel auf bestimmte Verhaltensweisen/Wörter reagiert? Ich persönlich wechsel schon die Straßenseite, wenn es dunkel ist und 20 Meter hinter mir ein Mann läuft, einfach, um bloß kein Risiko einzugehen und mich selbst zu schützen. In dem Fall weiß ich aber zumindest ziemlich sicher, dass das Blödsinn ist. In anderen Situationen weiß ich einfach nicht (mehr) genau, welches Verhalten jetzt richtig/sinnvoll und welches falsch/übertrieben ist.)
      Was ignoriert ihr alles und wo zieht ihr die Grenze?

      Ich glaube, das war eine mehr oder weniger gute Zusammenfassung meiner derzeitigen Gedanken/Sorgen/whatever. Vielleicht kann mir ja irgendjemand helfen und Antworten geben, ich bin nämlich definitiv überfragt. :/
      Ich habe versucht, es möglichst ehrlich und offen und ernsthaft zu schreiben. Also es sind halt jetzt genau die Gedanken, die ich vorm Einschlafen, während der Vorlesungen, in der Bahn und auch später noch beim Training hatte (natürlich nicht dauerhaft, aber es kam immer wieder auf).
      Ich glaube, ich verstecke mich jetzt erstmal wieder hinter meinem imaginären Sofa. :sofa:
      Alles, womit du dich unwohl fühlst ist nicht okay.

      Und Nein heißt Nein.

      Jemand der das online nicht akzeptiert: melden
      Jemand der das im Club nicht akzeptiert: an die Bar gehen und nach Luisa fragen.
      Jemand der in meiner Komfortzone unerlaubterweise drin ist: "du, geh doch mal bitte nen Schritt zurück, das ist mir zu nah". Bei ignorieren: s.o.

      Ich checke es meistens erst viel später, dass da ne Hand aufm Po war, die da nicht hingehört, wenn ich es aber doch gleich im Gewimmel spüre und zuordnen kann: Ansage, dass seine Griffel da nix verloren haben.
      Was andere in dem Moment über mich denken ist mir wumpe. Es ist mein persönlicher Bereich, der verletzt wurde und den schütze ich.
      Viele Grüße
      safine
      Wichtig finde ich, dass Du erkennst (was Du offenbar tust) und bestimmst, wo Deine Grenzen sind. Die hat ein Gegenüber zu akzeptieren und zu wahren. Natürlich ist es so, dass Deine Grenzen nicht die Deines Gegenübers sein müssen und das Gegenüber nicht Gedanken lesen kann. Daher ist es notwendig, dass Du Deine Grenzen kommunizierst. Tritt jemand in Deinen Privatbereich ein, z. B. indem er Dir an der Kasse, im Club etc. zu nahe kommt, dann kannst Du das deutlich und bestimmt kommunizieren. "Einen Schritt zurück - bitte!", "Du bist mir zu nah, sei mir nicht bös, aber damit fühle ich mich nicht wohl." oder indem Du selbst Dir Platz schaffst, das hängt von der Situation ab.

      Sternenguckerin schrieb:

      Ich persönlich wechsel schon die Straßenseite, wenn es dunkel ist und 20 Meter hinter mir ein Mann läuft, einfach, um bloß kein Risiko einzugehen und mich selbst zu schützen. In dem Fall weiß ich aber zumindest ziemlich sicher, dass das Blödsinn ist
      Das halte ich überhaupt nicht für Blödsinn, ganz im Gegenteil, das halte ich für sehr gesunden Selbstschutz.

      Du musst Dich wohl fühlen und dafür kannst Du selbst Sorge tragen. Das hat mit Selbstfürsorge und Selbstachtung zu tun :-). Daher: achte auf Dich und Deine Grenzen, nimm sie ernst und wahre sie :)
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Ich schließe mich an, dass es um deine Grenzen geht und du die wahren musst.
      Allerdings ist es wichtig, dass zwischen Grenzen wahren und vor fremden beschuldigen aufgepasst wird.

      Ich kann jederzeit sagen, "bitte geh einen Schritt zurück" , wenn mein Gegenüber mir zu nah ist. Aber es wäre unfair zu jemandem andern zu gehen und zu sagen "xy bedrängt mich" ohne das du gesagt hast, dass die Person Abstandhalten soll. Weil diese persönlichen Grenzen unterschiedlich sein können und jeder die Chance haben sollte, die Grenze des anderen wahren zu können, bevor er beschuldigt wird vor anderen.
      Wenn dann auch auf deine Aufforderung, deine Grenze nicht gewahrt wird, dann ist es gut, wenn du dir Hilfe holst.

      Zu deiner Frage, ob es in Ordnung ist direkt nach sexuellen Fantasien gefragt zu werden. Meiner Meinung ist es in Ordnung, wenn auch unpassend. Weil du hast immer die Möglichkeit zu entscheiden ob du antwortest oder nicht.
      Genau, wie wenn dich jemand nur nach den genannten Punkten "bewertet". Es sind Punkte die diesen Menschen wichtig sind. So wie anderen die Augenfarbe oder Haarfarbe. Die persönlichen Vorlieben, kann man niemandem vorwerfen.

      Das Alter spielt allerdings in meinen Augen keine Rolle. Du hast deine Grenzen und die müssen egal welchen Alters gewahrt werden.
      Ich schließe mich @safineund @Louise an.
      Alles was dir Unwohlsein verursacht, ist für dich nicht in Ordnung.

      Sternenguckerin schrieb:

      wenn Leute mit der Handinnenfläche nach außen durch die Gegend laufen
      Ich glaube, darüber braucht man nicht weiter reden. Ich denke, das ist komplett nicht in Ordnung und der "Grabscher"müsste Konsequenzen von dem jeweiligen Betreiber bekommen.
      Das von dir angesprochene anfragen von sexuellen Präferenzen ist aus meiner Sicht auch abhängig von dem Umfeld.
      Wenn du zB. in Facebook von einem dir Fremden dazu befragt wirst, empfinde ich das als zumindest grenzwertig. Wenn dir das aber hier passiert und es nicht sofort in den dirty talk geht, ist das aus meiner Sicht in Ordnung.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Ich finde auch, dass du dich wohl fühlen musst. Wenn dir jemand Fragen zu Themen stellt, die dir unangenehm sind, oder über die du vielleicht erst nach einer längeren Kennenlernphase reden möchtest, solltest du das auch so kommunizieren, entweder das wird respektiert oder eben nicht.
      In Discos oder auf Partys gibt es ja auch noch das Problem mit der Lautstärke, wo man nur allzu leicht die Komfortzone durchbricht, um sich unterhalten zu können, da müsste man dann schauen, ob das ausgenutzt wird.
      Nach Luisa, oder es gibt auch ein Handzeichen, kannst du fragen, wenn dein Bedränger nichts davon mitbekommen soll und er bei dir ist - ansonsten sollte es reichen, wenn du einfach das Personal oder die Securities ansprichst. Am besten ist es, wenn ein Awareness - Team da ist, das ist aber leider noch nicht so häufig der Fall.
      Hm ... dann möchte ich meinen Vorrednern zugleich zustimmen, ihnen aber auch widersprechen.

      Jeder hat seine eigenen Grenzen. Jeder hat auch das Recht auf seine eigenen Grenzen und sie sind insoweit in Ordnung und von anderen zu achten.

      Du fragst dich aber auch, ob du deine Grenzen nicht vielleicht zu eng und zu hart definierst und das ist ein Punkt, der in den vorherigen Posts so ein wenig untergeht (bzw. im Kontext persönliche Grenzen sind ok, mit erschlagen wurde).
      Dieser Punkt beschäftigt dich gerade nachhaltig und verursacht Zweifel. Eine pauschale Antwort hierauf, ist jedoch nicht möglich.

      Persönliche Grenzen sind in Ordnung, solange sie nicht zu Problemen führen (und da scheinst du gerade ein wenig zu stehen).
      Als Beispiel: Die Straßenseite zu wechseln wenn 20 m hinter dir ein Mann läuft, halte ich anders als z. B. @Louise für übertrieben.
      Aber, nicht falsch verstehen:
      Natürlich kannst und darfst du trotzdem die Straßenseite wechseln. Und aus der fiktiven Sicht des Mannes hinter dir gesprochen, darf er zwar vielleicht den Kopf schütteln, mit den Augen rollen und sich wundern (wenn er das Wechseln tatsächlich als absichtlich und auf sich bezogen erkennt), aber mehr eben nicht. Er hat es trotzdem zu akzeptieren.

      Die Straßenseite in dieser Situation zu wechseln ist also für den einen guter Selbstschutz, für den anderen übertrieben.
      Es ist in beiden Fällen aber ok. Zumindest solange es sich nicht auswächst.
      Wenn sich das verschärft, zu einer Phobie entwickelt (sorry, ich kenne die entsprechenden Fachtermini nicht gut genug) und du merkst, dass du irgendwann nicht mehr nur die Seite wechselst, sondern Panik bekommst und sie wechseln musst ... dann ist es sicher gut, sich näher und intensiver (vielleicht auch mit einer entsprechenden Fachperson) damit auseinanderzusetzen.
      Für dich selbst, nicht für andere.

      Davon scheinst du ja zum Glück noch weit genug entfernt zu sein.
      Aber du machst dir prinzipielle Gedanken zu deiner Einstellung.
      Das ist doch ein guter Schritt.

      Was also kann ich dir an vielleicht etwas praktischeren Gedanken als Input mitgeben?

      Sich selbst und seine Ansichten in Frage zu stellen, ist ok und ein Stück weit normal, macht jeder mal.
      Du darfst deine Grenzen prinzipiell so setzen, wie du möchtest und sie brauchst (und da bin ich wieder ganz bei meinen Vorrednern).

      Bist du dir - wie aktuell - unsicher über sie und dich, dann bleib ruhig. Versuche das Ganze mit etwas Abstand und von Außen zu betrachten. Du kannst auch mit anderen, z. B. Freunden sprechen, sie fragen wie sie das sehen, wieso sie ihre Grenzen so anders setzen, warum manches für sie ok zu sein scheint. Das gibt dir vielleicht neue Sichtweisen und Blickwinkel.

      Zuletzt kommt es dann tatsächlich darauf an, wie du dich selbst reflektierst. Empfindest du deine Grenzen als gut für dich und als richtig, dann behalte sie, auch wenn alle anderen weniger enge zu haben scheinen.
      Fühlst du dich tatsächlich von deinen eigenen Grenzen selbst eingeschränkt oder behindert, kannst du vorsichtig versuchen sie etwas anzupassen und aufzuweiten.

      Kommunikation ist - wie immer - auch hier wichtig und gut. Kommuniziere deine Grenzen (wenn dir eben jemand zu nahe rückt beim Reden etc.). Sag ruhig, ein Schritt mehr Abstand wäre bitte angebracht.

      Wenn du direkt mit der Frage nach sexuellen Fantasien angeschrieben wirst, ist das im hiesigen Kontext vielleicht tatsächlich nicht unüblich und möglicherweise auch nicht so "schlimm" ... aber eventuell doch unhöflich, rüde und aufdringlich?
      Dann sag das ruhig. Kommuniziere, dass das für dich unhöflich und too much ist.
      Wer das unbeabsichtigt verursacht hat, wird sich entschuldigen, erklären und auf dich eingehen (auch an solchen Reaktionen kannst du möglicherweiseetwas erahnen, ob du sowas tatsächlichrecht streng siehst oder nicht). Ich empfände das übrigens tatsächlich auch als unhöflich, so angeschrieben zu werden bzw. so anzuschreiben.

      Nun, wie du siehst, keine einfachen Antworten. Keine klaren Grenzen bzw. Aussagen was man ignorieren und wo man die Grenzen ziehen kann.
      Wie gesagt, sprich ruhig konkret mit Personen in deinem Umfeld um dort die Grenzen und deren Gründe zu erfahren. Deine eigenen, setzt aber nur du alleine und das ist gut so.
      Achte einfach auf dich selbst. Fühlst du dich durch dich selbst eingeschränkt, versuche daran zu arbeiten, werden (eigene) Verhaltensweisen zu extrem, dann tatsächlich besser daran arbeiten, gegebenenfalls mit Hilfe.

      Ansonsten ... es ist kein Drama, jemanden darauf hinzuweisen, dass er gerade eine persönliche Grenze überschritten hat (durch eine "versehentliche" Berührung im Club, durch zu nahe kommen im Gespräch ... whatever). Mehr als eine entsetze Entschuldigung weil es unabsichtlich war, passiert nicht (wenn es eben tatsächlich keine Absicht war). Lieber dreimal zuviel eine ehrlich überraschte Entschuldigung als Reaktion bekommen, als tatsächlich absichtliche Grenzüberschreitungen zu tolerieren ... würde ich mal sagen.

      Naja, nur meine unzureichenden Gedanken dazu. :)
      How do I say "I love you" the day I let you go?
      How do I change all of the pain into the joy?
      I will hold on to this place without you.
      I will let you fly - I will say goodbye.
      (Julia and Angus - LiS 3 OST)
      Ich glaube zu erkennen, was deine Unsicherheiten ausgelöst haben.




      Sternenguckerin schrieb:

      Ah, mir ist tatsächlich gerade eingefallen, dass ich selbst mal so ein Anschreiben bekommen habe:

      "Guten Morgen Sternenguckerin
      Dein Nickname vermittelt den Eindruck, dass du eine junge Romantikerin bist...
      Wie geht's dir devoten, schlanken Brünetten?
      Wenn du Wärme magst, machst du wohl gerne Sommerurlaub und gehst in die Sauna?
      [...]
      Ich freue mich darauf von Dir zu lesen und Dich kennenzulernen.
      Liebe Grüße"

      Gerade die dritte und vierte Zeile sind... ew. Wer fragt sowas bitte auf diese Art und Weise? Ich habe mich tatsächlich damit so unwohl gefühlt, dass ich ihn gemeldet habe, aber er ist noch in der Com aktiv. (Kann mir auch weitestgehend egal sein, solange er mich nicht nochmal anschreibt.)


      Ach, und dann war da noch das:

      "Liebe Sternenguckerin, Dein Text klingt sehr anziehend … so unschuldig,
      aber sehr reflektiert. Was würdest Du gerne mal erleben wollen?
      Zu mir: 37, gebildet, reflektiert, erfahrener Dom, am liebsten mag ich es, junge Frauen an das Thema heranzuführen.
      Hab einen schönen Tag,
      S"

      Bei dem "am liebsten mag ich es, junge Frauen an das Thema heranzuführen" hätte ich kotzen können. Der Typ war aber tatsächlich relativ schnell weg vom Fenster.

      bastet schrieb:

      Sternenguckerin schrieb:

      Danke @LillyRainbow :blumen:

      Mir ist eben noch eingefallen, dass dieser Meinungunterschied vielleicht wirklich am Alter liegen könnte. Ich glaube, für viele hier ist es absolut normal, in die Sauna zu gehen, das habe ich nicht bedacht, entschuldigt bitte.
      Ehrlicherweise kenne ich niemanden in meinem Alter, der das noch tut und für mich ist es eher merkwürdig. Also für mich persönlich war es halt so, als hätte er mich gefragt "Hey, verbringst du gerne deine Freizeit nackt und schwitzend unter anderen (meist wirklich älteren) nackten Personen?"
      sorry man kann sich aber auch in was rein steigern

      Für mich ist das absolut verständlich, dass solche Aussagen eine Kaskade an Gedanken auslöst.
      Einiges Gutes wurde ja schon geschrieben, aber vor allem bin ich da ganz bei Teufelanna. An sich ist alles nicht okay, wenn jemand deine Wohlfühlgrenze überschreitet, man sollte jedoch dem Anderen nicht sofort eine Böswilligkeit oder berechnende Absicht unterstellen, da sollte man wirklich aufpassen. Und ebenso ist es wichtig, dass du deine Grenzen, vor allem in der Öffentlichkeit klar und höflich ziehst und kommunizierst. Wenn dein Gegenüber dass dann wirklich nicht mehr ernstnehmen will, ist es dann auf jeden Fall nicht mehr in Ordnung.
      Aber ich denke, das liegt größten Teils an einem selbst, wie man mit solchen grenztouchieren oder grenzüberschreitendem Verhalten umgeht. Andere Menschen kann man nicht ändern, aber man hat selbst die Kontrolle, was man zulassen will und was nicht.
      Was das Thema Disko angeht hätte ich dann ganz beispielsweise die Wahl, wenn mich einer "absichtlich streift", das zu ignorieren, denn wenn man sich im Gewühl befindet ist das wohl nicht immer zu vermeiden und manche haben eben beispielsweise lange Arme, sodass die Hände eben auf der Höhe mancher Frauenhüften sind. Und man kann ja auch nicht immer ganz sicher sein, ob dieser wirklich die Handaußenfläche oder die Innenfläche genommen hat. Man schaut ja nicht ständig auf jemandes fremde Hände. Wenn es wirklich sicher grenzüberschreitend war, dann hätte ich die Wahl ihn anzusprechen oder mir ein dickeres Fell zuzulegen. Oder man vermeidet solche vollen Veranstaltungen, wenn man ständig Sorge hat, unsittlich berührt zu werden.
      Man hat in sehr, sehr vielen Situationen selbst die Wahl, wie man damit umgeht, denn meistens kann man Menschen nicht ändern. Sicher, manche Menschen kann man etwas sensibilisieren, wenn man die Grenzen kommoniziert. Oft reicht es auch, dass man persönlich in Ruhe gelassen wird, aber eine Veränderung darf man selbst niemals erwarten, deshalb ist das wirklich effizienter und sogar einfacher, finde ich, selbst zu schauen wo die persönlichen Grenzen sind, wie ich sie wahren kannund welche Strategien ich anwende, um diese zu schützen.
      Hallo Sternenguckerin,

      ich möchte nur auf einen Punkt eingehen, weil ich sonst nur wiederholen würde, was andere bereits geschrieben haben.

      Sternenguckerin schrieb:

      Ist es okay, wenn man von Leuten angeschrieben und direkt nach den sexuellen Fantasien gefragt wird? (Da habe ich beispielsweise echt keine Ahnung. Ich persönlich fühle mich unwohl, wenn ich von jemand absolut fremden danach gefragt werde, aber für andere scheint das absolut normal zu sein.) Oder auf die Figur/das Alter/die Neigung reduziert wird?

      Ich glaube, wenn du dich in der Com oder auf ähnlichen Portalen, die der Partnersuche dienen, aufhältst, wirst du dir ein etwas dickeres Fell zulegen müssen.

      Um mal bei deinem Beispiel aus dem anderen Thread zu bleiben: Nur weil jemand ein Wort verwendet hat, das dich aus irgendeinem Grund triggert und für unerwünschtes Kopfkino sorgt, kannst du nicht erwarten, dass die Person gesperrt wird. Das solltest du lieber als 'passt nicht' oder 'nicht mein Fall' abhaken und gut ist. Da wäre es dann wohl gut, zu versuchen, es etwas objektiver zu betrachten. Denn objektiv betrachtet war die Person weder unhöflich noch wirklich aufdringlich. Aber sie hat eben etwas in dir angetriggert, was sich für dich schlecht angefühlt hat. Das liegt dann aber bei dir - genauso wie es dann an dir liegt, der Person entweder kurz mitzuteilen, dass du kein Interesse hast, oder sie kurzerhand zu ignorieren / zu blockieren.

      Mach dir bewusst, dass in solchen Communities auch ein Haufen schräger Vögel unterwegs ist. Manche dieser schrägen Vögel sind für andere eventuell ansprechend, nur halt für dich nicht. Das ist in Ordnung! Es muss dir nicht gefallen und du musst dich auch gewiss auf nichts einlassen, was dir widerstrebt oder sich schlecht für dich anfühlt. Aber wie gesagt: Ein etwas dickeres Fell und ein nochmaliges, objektiveres Betrachten mit etwas zeitlichem Abstand können da nicht schaden. Zu ernst nehmen sollte man das einfach nicht.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

      Blue-Monstera schrieb:

      Ich glaube zu erkennen, was deine Unsicherheiten ausgelöst haben.
      Ja, das war der finale Auslöser, aber es war jetzt auch nicht das erste Mal, dass ich mir Gedanken gemacht habe. Es war nur noch nie so schlimm. Ich wollte die Diskussion aber eigentlich gerne raus halten, auch wenn es jetzt zeitlich gepasst hat.
      Habe sogar anfangs überlegt, noch zwei/drei Tage zu warten, weil ich auch nicht wollte, dass es irgendwie falsch rüberkommt.
      Sternenguckerin,
      ich glaube, das wichtigste ist, zu dir selbst und deinen Grenzen zu stehen - wenn dich etwas stört, sprich es an :) . Manche deiner Grenzen erachte ich als niedrig, aber da ist jeder Mensch anders drin. Deswegen ist es wichtig zu kommunizieren, damit Menschen mit höheren Grenzen wissen, dass ihr Verhalten für dich ein Problem ist. Dann werden die meisten Menschen ihr Verhalten dir Gegenüber anpassen. Und die Leute, die deine genannte Grenze dann doch überschreiten, denen trittst du in die Eier :)

      Die einzelnen Beispiele möchte ich aber auch noch gerne aufgreifen, einfach um mal meine persönliche Sichtweise darzustellen. Nicht damit du die übernehmen musst, sondern dass du vielleicht andere Gedankengänge nachvollziehen kannst :)

      -das Fragen nach den Fantasien. Die Frage finde ich okey - nur wird man vor mir da keine Antwort drauf bekommen ;) Ich fühl mich aber nicht unwohl, wenn das jemand fragt, es zwingt mich ja niemand zu antworten :D
      - auf die Figur / Alter / Neigung zu reduziert werden - das tue ich persönlich auch. Ich habe kein Interesse an submissiven Männern, ich stehe auf Doms. Dementsprechend wäre es verlorene Zeit, mich mit nem Sub zu treffen. Gleich gilt für das Alter und Gewicht - innerhalb von gewissen Grenzen sollte mein Gegenüber für mich schon liegen, weil sonst , siehe oben ^^
      - das mit den Clubs kann ich nicht beurteilen, seit Corona war ich nicht mehr weg. Ich weiß aber, dass ich vor Corona durchaus auch meine Handflächen nach vorne hatte, sei es um jemandem am Rücken nach vorne zu schieben, bzw. dass jemand merkt dass ich hinter ihm stehe, und mich nicht umtrampelt. Ich bin aber auch noch nie in Clubs belästigt worden, vielleicht bin ich da auch sehr entspannt drin.
      - gleiches mit dem Abstand- mir rückt eher selten jemand ungefragt auf die Pelle. Wenn doch, sprech ich das an, aber ohne Stress.
      - wenn ich etwas nicht will, und jemand macht trotzdem weiter - dann ist bei mir eine Grenze überschritten, und ich werde richtig böse - Belästigung geht gar nicht, da werde ich grantig :cursing:
      - ja, ich finde das Alter spielt ne Rolle. Wenn jemand so alt ist, dass er nicht mehr gut hört, wird die Person näher kommen, und das ist vollkommen in Ordnung. Oder wenn man älteren Leuten anmerkt, dass sie es nett meinen, obwohl es seltsam klingt was sie sagen - da bleib ich entspannt.
      Ich habe aber im Allgemeinen eh nie das Problem, dass ich Angst vor Menschen hätte. Mir ist noch nie etwas wirklich schlimmes passiert - ich habe noch den naiven Glauben an das gute im Menschen - ich glaube, das hilft :)
      - Strassenseite wechseln: würde ich nicht, weswegen auch.

      Sternenguckerin schrieb:

      Blue-Monstera schrieb:

      Ich glaube zu erkennen, was deine Unsicherheiten ausgelöst haben.
      Ja, das war der finale Auslöser, aber es war jetzt auch nicht das erste Mal, dass ich mir Gedanken gemacht habe. Es war nur noch nie so schlimm. Ich wollte die Diskussion aber eigentlich gerne raus halten, auch wenn es jetzt zeitlich gepasst hat.Habe sogar anfangs überlegt, noch zwei/drei Tage zu warten, weil ich auch nicht wollte, dass es irgendwie falsch rüberkommt.
      Das kommt nicht blöd rüber, aber ich finde, dass man auch irgendwo den Kontext mit einbeziehen sollte, wenn man den Kontext erkennt, das könnte nämlich unter anderem auch wichtig sein, um dir gegebenenfalls auch etwas besser zu helfen oder anschaulicher zu machen, auf was man sich bezieht oder wie es gemeint war. Wie gesagt, wahre deine eigenen Grenzen, so gut es geht und ohne die Erwartung jemanden zu ändern oder zu "bestrafen", wenn er deine Grenze streift (und ich rede tatsächlich nur ganz bewusst von Streifen. Ein richtig absichtlicher, sehr deutlicher Grenzübertritt ist natürlich nicht okay). Vor allem, wenn man diesen Menschen überhaupt gar nicht kennt, hat das überhaupt keinen Sinn, solche Anstrengungen zu bemühen. Im Grunde liegt es wirklich bei dir. Entweder dickeres Fell zulegen, bestimmte Aktivitäten vermeiden, so lange du bereit bist, dich selbst einzuschränken, aktiv und höflich deine Grenzen aufzeigen... Es gibt bestimmt noch einige weitere Herangehensweisen. Aber ganz persönlich finde ich es gut, dass man darauf achtet, niemanden allzu sehr zu verletzen, beim Verteidigen seiner eigenen Grenzen.
      Persönlich finde ich es auch etwas übertrieben abends die Straßenseite zu wechseln, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, wieso, und du darfst und kannst es auch gerne so weitermachen, schließlich tust du ja niemanden damit weh und so lange du damit deine Grenzen schützt, ist dein Verhalten absolut richtig und in Ordnung.
      Aber lasse dich auch nicht von anderen Ansichten verunsichern, auch wenn diese andere Meinungen haben als du, denn letztendlich geht es ja um dich allein und um deine ganz eigenen Grenzen. Auch wenn das etwas hart klingt, ich weiß auch nicht, wie ich es besser ausdrücken soll, aber deine eigenen Grenzen bestimmen und ob was übertrieben ist oder nicht, das liegt an dir. Wenn du eine grenze selbst irgendwo etwas übertrieben findest, liegt die Entscheidung allein bei dir, ob du deine Grenze verschieben willst, damit du es selbst nicht mehr als zu übertrieben warnimmst, oder deine Resilienz dahingehend zu stärken, dass du bestimmte Situationen besser wegstecken kannst (ich beziehe mich jetzt nicht auf die oben geschilderten Situationen sondern meine das ganz allgemein). Es Liegt tatsächlich in deiner Verantwortung. Hm. Hoffentlich habe ich mich nicht zu wirr ausgedrückt.
      Ich hoffe, dass sich deine Unsicherheit bald legt.
      Freundliche Grüße.
      @Sternenguckerinheiliger Bimbam, das sind viele Fragen und eine große Portion Unsicherheit!

      Aufdringliche Flirtverssuche, Anschreiben
      Kürzlich wurden von Dir in einem anderen Thread ein paar Beispiele zitiert und ich war doch ein wenig über den Grad der Abscheu verwundert, die diese bei Dir hinterließen. Im Kontext der Plattform, wo diese Anschreiben stattfanden (BDSM? Oder?), kann man derlei Kommunikationsversuche fast erwarten und ich fand die nun überhaupt nicht fragwürdig. Aber wenn Dich das sofort abschreckt, dann können diese Nachrichten ja getrost direkt in die Tonne wandern. Es wird wohl einen vorsichtigen, umsichtigen, unaufdringlichen, bezirzenden Weg geben, Dich anzuschreiben und Dein Interesse zu wecken.

      Grenzen setzen
      All das, was bei Dir Unbehagen auslöst, darf ebenso kommuniziert werden – egal wie kleinlich die Grenzüberschreitung sein mag.

      Aber… manchmal darf man das Gefühl von Unbehagen aushalten, ohne davor wegzurennen.

      Frage nach sexuellen Fantasien
      Klar ist das okay, allerdings gibt es wohl verdammt wenig Frauen, die auf solche Fragen bei den ersten Kontaktversuchen nicht abgeschreckt reagieren. Das ist dann eher taktisch unklug vom Absender.

      Komfortzone / absichtliches berühren
      Das Eindringen in die Komfortzone wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden und leider gibt es zu viele Menschen, die sich diesbezüglich nicht gerade sensibel verhalten, aber die meisten tun das auch nicht, weil sie Hintergedanken haben, sondern weil sie das Konzept der Komfortzone selbst nicht verstehen. Und hey, ich finde das auch wirklich unangenehm, wenn jemand fremdes ständig hineintrampelt.

      Ich bin keine Frau und würde als Mann bei dem Thema „absichtliches Berühren“ im Club eher mal Achtlosigkeit unterstellen, weil ich selbst nicht so dreist wäre, aber da gibt es sicherlich andere Zeitgenossen. Auf engem Raum mit vielen Menschen lässt sich das wohl nicht gut vermeiden.

      Wenn jemand weitermacht, obwohl Du Dein Unbehagen deutlich gemacht hast..
      Das geht gar nicht. Tritt ihm in die Nüsse. Nein, Spaß beiseite, aber wenn Du deutlich gesagt hast, dass eine Deiner Grenzen überschritten wurde und das ignoriert wird, solltest Du die Situation verlassen, ihm in die Nüsse treten oder Hilfe holen.

      Ändert das Alter was?
      Das kommt wohl auf Dich an, wenn das Alter für Dich da einen Unterschied macht, ob jemand etwas darf oder nicht.

      Du scheinst Dir wahrlich zu viele Gedanken zu machen. Grübeln hilft selten und hält einen nur vom Schlafen ab.
      Anschreiben:
      Ich denke das was ich an Art und Weise bei den Anschreiben akzeptieren würde und was nicht mehr, das hängt doch stark von der Platform ab auf der diese stattfinden.

      Bin ich auf Facebook unterwegs und werde angeschrieben und in der ersten Nachricht nach irgendwelchen sexuellen Vorlieben gefragt ist das für mich sicher direkt ein k.o. Kriterium. Würde dies auf einer einschlägigen dating Seite geschehen, dann sähe das sicher anders aus.

      Komfortzone:
      Jeder Mensch hat diese, bei jedem ist sie unterschiedliche weit und variiert eventuell auch in der Größe je nach dem Verhältnis das man zu der Person hat die einem gegenüber steht. Aber sie ist halt für den gegenüber nicht sichtbar. Und die Komfortzone des Gegenübers kann von der eigenen abweichen. Entweder die des Gegenübers ist kleiner, so das die Person in meine Eintritt. Genau so kann es aber auch anders herum sein. Man tritt in die des anderen ein.
      Da hat man immer mehrere Möglichkeiten. Ich versuche immer erst mal subtil meinen persönlichen Komfortabstand wieder herzustellen, ein kleiner Schritt zurück oder auch 1-2 Schritte zur Seite um die Positionen beider zu verändern. Hilft dies nicht, dann bitte ich auch darum etwas mehr Abstand zu halten. Die Subtile Variante funktioniert aber in 99% der Fälle. Zumindest bei mir.

      Disco/Club/Konzerte/Menschenmengen:
      Ich bin jemand der gerne mal zum feiern in einen Club geht, noch viel lieber jedoch auf Konzerte jeglicher Größe.
      Ich schreibe dies jetzt natürlich aus der Sicht eines Mannes, aus meiner Sicht und wie ich mich verhalte. Wohl wissend das Männer mit sexueller Belästigung auf solchen Veranstaltungen sicher weniger negative Probleme haben als Frauen.

      Ich versuche immer nach vorne hin meine Konfortzone soweit wie möglich aufrecht zu erhalten. Zum einen weil ich dies für mich so brauche, zum anderen um sowohl der Person vor mir, als auch mir selbst einen Bewegungsspielraum zu lassen ohne den anderen direkt zu berühren. Kommen mir Leute die hinter mir stehen zu nah und drücken mir ihre Gliedmaßen über ein gewisses Maß hinaus irgendwo hin, dann spreche ich die Personen an und bitte um etwas mehr Rücksicht und Abstand.

      Wenn ich mich durch die Menge bewege, halte ich meine Hände immer nahe am Körper. Es bleibt dabei natürlich aber nicht aus, das man dabei andere Menschen berührt. Sei es durch streifen, sei es durch ein gewisses Drücken weil man sich durch eine Lücke quetscht. Dabei geschehen Berührungen (egal an welcher Stelle) die unvermeidbar sind. Wenn ich das Gefühl habe das eine solche Berührungen falsch aufgefasst werden könnte, dann entschuldige ich mich kurz bei dieser Person. Umabhängig davon ob Frau oder Mann.

      Ich denke, wenn man sich in solche Situationen begibt und in solchen Situationen bewegt, dann muss man eine gewisse Toleranz gegenüber Berührungen mitbringen. Denn sie sind oftmals unvermeidbar und auch durch den „ausführenden“ nicht beabsichtigt.
      Sicher ist es aber auch bei leichten Berührungen wie zB Streifen auch scher abzuschätzen ob dies nun beabsichtigt oder unbeabsichtigt war. Ich denke hier kann die Häufigkeit der Berührungen ein Indikator sein und ob diese dann immer von der gleichen Person ausgeführt werden.
      Aber egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt, wenn es für einen persönlich eine Grenze überschreitet, dann als erstes die Person darauf ansprechen um darauf hinzuweisen, um Rücksicht und etwas mehr Abstand bitten. Ggf selbst den Ort wechseln und 5m weiter ziehen. Sollte darauf hin keine Besserung eintreten, dann kann man immer noch weitere Schritte einleiten. Direkt die große Keule zu schwingen halte ich als ersten Schritt bei beschriebenen Situationen für übertrieben.

      Anders sieht es natürlich bei eindeutigen Dingen aus. Wobei es da sicher auch, je nach dem, unterschiedliche Herangehensweisen geben kann.

      Ich denke hier ist bis zu einem gewissen Maß einfach ein gewisses Fingerspitzengefühl notwendig. Nicht jede Berührung, auch an Po oder Brust, ist gleich eine absichtliche Berührung.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."

      Sternenguckerin schrieb:

      Ändert es was, wenn man sagt, dass man dieses oder jenes nicht will und die Person trotzdem weiter macht?
      das ändert aber ganz gewaltig was......Du hast dann Nein gesagt...und dann wäre es ein Übergriff.

      Sternenguckerin schrieb:

      Was ignoriert ihr alles und wo zieht ihr die Grenze?
      meine Grenze ist meine Komfortzone........fühle ich mich unwohl sage ich das: bitte mehr Abstand...manchmal begründe ich das auch- muss es aber nicht.
      Anschreiben, die total plump sind ignoriere ich auch....macht ja auch wenig Sinn da zu erkläen oder zu diskutieren.

      Jeder hat da eine persönliche Grenze.......
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Wo ziehe ich die Grenze?
      Bei erkennbar absichtlichen Berührungen an Stellen, die mir zu persönlich sind. Das sind je nach Grad der Bekanntschaft andere Stellen. Bei ganz fremden Leuten lasse ich mir Hände und Rücken eingehen. Kenne ich Menschen näher sind auch Arme und Schulter in Ordnung usw.
      Ansonsten gehe ich zugunsten des Angeklagten von einer unabsichtlichen Berührung aus, dann trete ich einfach aus der Situation heraus.
      Bei verbalen Dingen habe ich ein relativ dickes Fell. Hilfreich ist auch eine gewisse Schlagfertigkeit. Leute, die ausfällig werden, bekommen es postwendend zurück.
      Das hilft ungemein, weil man sich dann selbstwirksam fühlt und nicht hilflos ausgeliefert.
      Denn wenn man zu lange über solche Sachen nachgrübelt und sich damit fertig macht, kostet das Energie, die das Gesagte/Geschriebene in dem Umfang meist gar nicht verdienen.
      Damit will ich sagen, dass man sich damit oft selbst mehr fertig machen kann, als der Absender je gedacht hätte.

      Sternenguckerin schrieb:


      aber es war jetzt auch nicht das erste Mal, dass ich mir Gedanken gemacht habe. Es war nur noch nie so schlimm.
      Ich nehme an, du hast dir Gedanken über das Geschriebene gemacht. Hast du schon mal darüber nachgedacht, warum du dir diese Gedanken machst? Woher kommt diese tiefe gesetzte Grenze, warum reagierst du schnell und lange auf solche Dinge?
      Wenn du herausfinden kannst, was genau dich so stört, warum du so reagierst und auf welche Teile im speziellen, dann kannst du für dich etwas daran ändern, den Blickwinkel beispielsweise.
      Weil du jetzt eben viel Energie dafür verbrauchst, mehr als jemand, der so etwas einfach überliest oder löscht oder achselzuckend vergisst.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Sternenguckerin schrieb:

      Ist es okay, wenn man von Leuten angeschrieben und direkt nach den sexuellen Fantasien gefragt wird?
      Für mich ist das NICHT okay.
      Grund: Ich kann mich auch auf einer einschlägigen Plattform aufhalten und nicht aktiv suchen, sondern mich lediglich dort informieren.
      Von daher finde ich dann auch die Rechtfertigung, dass es "normal" wäre auf so einer Plattform, nicht in Ordnung.

      Ich antworte dann immer, dass sie das im direkten Kontakt ja auch nicht in den ersten Sätzen fragen würden, warum also im virtuellen Kontakt?

      Und wenn ich suche, kommt es darauf an, was ich suche (dann steht das aber auch im Profil oder in einer Kontaktanazeige). Bei einem ONS wäre es für mich okay, bei der Partnersuche muss Mann erst meine Seele packen, bevor ich allzu Intimes offenlege.
      Sobald ich merke, dass das Interesse eher am Sex als an mir als Mensch besteht, zieh ich mich zurück.

      Profile nicht zu lesen, sondern gleich draufloszubaggern, finde ich auch frech. Ich hab mir ja schließlich Mühe gegeben mit dem, was ich darin verfasst habe.
      Und wenn Hinweise, was ich NICHT mag, überlesen oder ignoriert werden, zeigt das nicht gerade Respekt.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @Sternenguckerin

      grundsätzlich ist es natürlich nicht verboten im ersten Kontakt sofort nach Vorlieben/Neigung etc. zu fragen. Ob das jedoch im Einzelfall zielführend ist wird zweifelhaft bleiben. Du für dich findest das nicht angenehm und kannst darauf natürlich dementsprechend reagieren. Und wenn es sich für dich nicht gut anfühlt, solltest du das auch machen, egal wie normal andere das finden…
      Ich persönlich habe bis jetzt noch keine Situation erlebt, in der ich das als passend empfunden hätte und dementsprechend auch nicht gemacht. Anderen mag das anders gehen…

      Absichtlich unabsichtliches anfassen geht in meinen Augen gar nicht. Solltest du also auch nicht einfach hinnehmen. Interventionsmöglichkeiten sind hier schon genannt.
      Auch eine gut gefüllte Location ist da keine plausible Ausrede.
      Ich persönlich mag es zum Beispiel nicht, mich durch dichtgedrängte Menschenmengen zu drängeln. Können könnte ich, ich bin über 1,80 groß und über 100kg schwer, ich komme durch. Aber ich finde das unhöflich. Da fasse ich lieber mal jemanden an die Schulter oder den Rücken, also relativ unverfängliche Stellen, und mache mir so den Weg frei, während ich mich entschuldige… geht also auch ohne Popo- oder Busengrabschen…
      Nach Möglichkeit umgehe ich aber solche Situationen.

      Da ich selber auch meine Komfortzone um mich herum brauche, achte ich sie, hoffentlich auch weitgehend bei anderen. Klar gibt es Grenzen des Machbaren… wenn alles dicht gedrängt in einem Stadion/Disco etc steht, geht es kaum.
      Wenn eigentlich genug Platz ist gilt:
      Kommt mir jemand zu nahe, weiche ich aus, kommt er nach, gibts auch mal ne Ansage.
      Finde ich vollkommen in Ordnung.

      Altersunterschied sollte nicht gutes Benehmen verhindern. Auch wenn ich der ältere bin, darf ich noch lange nicht mehr, als jemand der gleich alt oder jünger ist. Solange man nicht so alt und senil ist, dass man nicht mehr weiß, was man tut, gilt das. Also finde ich es auch nicht falsch, Fehlverhalten von deutlich älteren anzusprechen. Mach das ruhig…

      Straßenseite wechseln, wenn im Dunklen 20m hinter dir ein Mann geht, vollkommen ok. Wenn du dich dann sicherer fühlen kannst erst recht. Ist auch schon passiert, wenn ich als Mann hinter einer Frau hergegangen bin… musste dann zwar innerlich etwas schmunzeln… scheine doch bedrohlich zu wirken… hätte ich gar nicht so gedacht… aber fand es gleichzeitig ok von der Frau.

      Im Endeffekt musst du entscheiden, ob du bestimmten Situationen aus dem Weg gehen willst und was das für dich bedeutet, ob es dich einschränkt. Ob du einen frischen Kontakt abbrechen willst, oder nicht etc…

      just my 5 Cents
      Oder doch 10?

      jg72
      Hups, das waren mehr Antworten als ich erwartet habe. Aber ihr helft mir bei der Sortierung meiner Gedanken, also vielen Dank dafür! :blumen:
      Ich antworte jetzt mal nur auf einzelnes, aber im Grunde war wirklich alles hilfreich.

      Totoro84 schrieb:

      Bist du dir - wie aktuell - unsicher über sie und dich, dann bleib ruhig. Versuche das Ganze mit etwas Abstand und von Außen zu betrachten. Du kannst auch mit anderen, z. B. Freunden sprechen, sie fragen wie sie das sehen, wieso sie ihre Grenzen so anders setzen, warum manches für sie ok zu sein scheint. Das gibt dir vielleicht neue Sichtweisen und Blickwinkel.
      Mhm, ich gebe mir Mühe. Tatsächlich haben meine Freunde (also die Leute, die ich wirklich als solche und nicht als Bekannte bezeichne) ähnlich enge Grenzen wie ich. Deshalb dachte ich, es wäre vielleicht ganz gut, mal aus meiner „Blase“ rauszukommen. Aber vielleicht rede ich mal mit eher Bekannten darüber, sollte das Thema mal irgendwo reinpassen.

      Totoro84 schrieb:

      Empfindest du deine Grenzen als gut für dich und als richtig, dann behalte sie, auch wenn alle anderen weniger enge zu haben scheinen.
      Fühlst du dich tatsächlich von deinen eigenen Grenzen selbst eingeschränkt oder behindert, kannst du vorsichtig versuchen sie etwas anzupassen und aufzuweiten.
      Darüber werde ich vermutlich noch ein bisschen nachdenken müssen. Genau das weiß ich nämlich gerade nicht mehr so genau. Aber danke dir :saint:

      Kathrinchen94 schrieb:

      Ich fühl mich aber nicht unwohl, wenn das jemand fragt, es zwingt mich ja niemand zu antworten
      [...] Ich bin aber auch noch nie in Clubs belästigt worden, vielleicht bin ich da auch sehr entspannt drin.- gleiches mit dem Abstand- mir rückt eher selten jemand ungefragt auf die Pelle. Wenn doch, sprech ich das an, aber ohne Stress.
      [...] - ich habe noch den naiven Glauben an das gute im Menschen - ich glaube, das hilft - Strassenseite wechseln: würde ich nicht, weswegen auch.
      Wow, ein bisschen beneide ich dich darum, wie locker du damit umgehen kannst. Vielleicht kann ich mir ein bisschen was davon annehmen… Oder zumindest in bestimmten Situationen kurz daran denken. Kleine Schritte und so.

      lucidness schrieb:

      heiliger Bimbam, das sind viele Fragen und eine große Portion Unsicherheit
      Jaaa… das passiert, wenn ich zu viel Zeit und Raum habe, über Dinge nachzudenken. Ich arbeite tatsächlich für mich daran, weil es manchmal ziemlich anstrengend ist.

      lucidness schrieb:

      ich war doch ein wenig über den Grad der Abscheu verwundert, die diese bei Dir hinterließen
      Ah, eigentlich wollte ich das Thema wirklich nicht nochmal aufgreifen, um Konflikte zu vermeiden und damit eben nicht so viel Bezug darauf genommen wird, aber dafür hätte ich wohl echt länger warten müssen. Das Ding ist… ich bin 18 Jahre alt. Wenn ich von Männern angeschrieben werde zwischen 30 und… 60 (? also älter war soweit ich mich erinnere zumindest keiner), die…Absichten haben, dann finde ich persönlich das unter Umständen durchaus unangenehm. Wie unangenehm genau hängt dann von verschiedenen Faktoren ab. Also es gibt auch Leute, die einfach generell super respektvoll und angenehm schreiben, da ist es für mich eigentlich okay, auch wenn ich ablehne, weil mir der Altersunterschied viel zu groß ist. Aber einige Ausdrucksweisen... naja. (Ich habe aber rausgefunden, wie man das mit dem Alter (zumindest hier) einschränken kann, also entgehe ich dem mittlerweile.)
      Können wir es darauf beruhen lassen? Bitte? Ich will echt keine Diskussion dazu oder dass sich Leute von mir auf die Füße getreten fühlen.

      Amarena schrieb:

      Weil du jetzt eben viel Energie dafür verbrauchst, mehr als jemand, der so etwas einfach überliest oder löscht oder achselzuckend vergisst.
      Stimmt. Das war mir vorher gar nicht so bewusst, aber ja, es ist energieaufwändiger. Ich denk drüber nach.

      Isegrim_w_devot schrieb:

      Ich antworte dann immer, dass sie das im direkten Kontakt ja auch nicht in den ersten Sätzen fragen würden, warum also im virtuellen Kontakt?
      Mh, das habe ich tatsächlich einmal angesprochen (nachdem ich einige ähnliche Anschreiben vorher ignoriert habe)und derjenige meinte dann was in der Richtung, dass er das durchaus tun würde, „wenn da an der Straße eine junge Frau langläuft, die ein Schild hochhält mit "interessiere mich für bdsm, suche dom"“, deshalb war ich mir da auch so unsicher, ob es vielleicht meine Schuld ist und ich vielleicht lieber Situationen vermeiden sollte, in denen mir das passieren kann, wenn ich es eben nicht will. (Also quasi besagtes Schild runter nehmen)



      Ich freue mich wirklich darüber, dass ihr alle versucht, mir zu helfen. Ich bin dadurch zumindest schonmal ein bisschen aus diesem „Unsicherheits-Zustand“ raus. Ich werde mir über einiges nochmal Gedanken machen und versuchen zu reflektieren.
      Ich glaube, der Grundtenor war, dass (auch engere) Grenzen okay sind, diese aber wirklich kommuniziert werden sollten. Ich gebe mir Mühe, das umzusetzen. :yes: