Sehr großes Geborgenheits- und Schutzbedürfnis = Little? & Abgrenzung Little Middle?

      Sehr großes Geborgenheits- und Schutzbedürfnis = Little? & Abgrenzung Little Middle?

      Hallo.
      Ich habe im Forum gesucht und ein paar Threads zum Littlesein gefunden, aber irgendwie finde ich das etwas unübersichtlich, beziehungsweise haben sich ein paar Fragen für mich nicht klar beantwortet. Zudem möchte ich in einem übersichtlichen Rahmen noch einmal eine gewisse Frage in den Raum werfen und gerne eure Ansichten erfahren.
      Kurz etwas zum Hintergrund. Ich stehe mit einem Sub in Kontakt, er ist Little, oder Middle und sieht sich aufgrund eines sehr großen Bedürfnisses nach Geborgenheit, Sicherheit, das Gefühl des Behütetseins und der Sehnsucht eine Frau an seiner Seite zu haben, die ihn streng-fürsorglich dominiert und bemuttert als Little/Middle, wobei er aber klar sagt, dass richtiges Ageplay wie mit Buntstiften mahlen, einen Schnuller im Mund haben oder mit Spielzeug spielen eher nichts für ihn ist.
      Und hier komme ich zu meinen Fragen, die er mir gestellt hat. Gerne würde ich ihm mehr darüber erzählen, aber ich habe einfach nicht so viele Erfahrungen als Caregiver, obwohl mein fürsorglicher Anteil recht groß ist. Somit wende ich mich an euch, liebe Mitforisten, um neue Ansichten zu erfahren und ihm bessere und klarere Antworten liefern zu können.
      1. Wo liegt die Grenze zu Little und Middle? Ist man ein Middle, wenn Little sich als 10 bis 12-jähriges Kind sieht?
      2. Haben nicht viele Menschen, vor allem Subs, aber auch Vanillas, das Bedürfnis Geborgenheit und Sicherheit zu erfahren? Ich meine, das ist nichts unübliches. Aber wo ist der genaue und klare Unterschied zum Little/Middle sein und einem Menschen, der einfach sehr, sehr viel Sicherheit und Geborgenheit braucht? Ich würde jetzt ganz spontan auf die eigene innere Einstellung tippen, schließlich sieht sich beispielsweise ein Vanilla, der sich öfters fühlt, wie ein kleiner, hilfloser Teddybär, der einfach nur geknuddelt, beschützt und geliebt werden will auch nicht als Little, aber das klingt so wage und ihm hilft das auch nicht, ich habe gemerkt, dass die Antwort "Innere Einstellung" ihn eher ratloser zurückgelassen hat. Das Bild des Teddys nehme ich jetzt einfach mal sinnbildlich für ein schutzbedürftiges Wesen, nicht wörtlich.
      Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen, Meinungen und Ansichten.
      Nur als kurzer Hinweis: Ageplay und Little sein haben nichts miteinander zu tun. Im Ageplay werden vorübergehend Rollen eingenommen, die gespielt werden. Ein Little spielt hingegen nichts. Es sind einfach kindliche Charakterzüge und Verhaltensweisen, die sich hin und wieder zeigen, insbesondere im Kontakt mit dem passenden Gegenstück.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Mir ist bewusst, dass Ageplay ja nicht immer Littlesein bedeutet. Aber ich denke schon, dass Ageplay und Littlesein schon etwas miteinander zu tun haben kann. . Es dient dann einem Little, wenn überhaupt eher noch eher als etwas, um seine kindliche Seite mehr Ausdruck zu verleihen, wenn dieser so etwas anwendet. Ich bringe das nur an, da ich auch einen Little kenne, die Ageplay betreibt, zumindest nennt sie das so, wenn sie sich mithilfe von bestimmten Hilfsmitteln, wie Strampler, Schnuller etc tiefer in diese Rolle begiebt. Für sie hat das nicht wie ein Spiel gewirkt, sie hat es aber trotzdem Ageplay genannt.
      Brote schmieren und Waschen kann er selbst und das werde ich ihm nicht abnehmen, ihm geht es darum, dass es ihn berührt, wenn Dom ihn beispielsweise herzt und kuschelt, ihn zudeckt, vorliest, sein Kuscheltier in die Arme legt etc und ihn... Hm, bevormundet ist ein nicht ganz passendes Wort, aber ihn zumindest in einem art bevormunden Tonfall sagt, was er zu tun und zu lassen hat, dann fühlt er sich irgendwie beschützt, geborgen und klein, und das genießt er, so hat er es mir erklärt. Aber da komme ich wieder zum Unterschied. So etwas wie das Vorlesen, das zudecken etc, machen doch auch manchmal normale Dom-Sub-Paare und nun ja, einige Doms sagen Sub, was sie zu tun und zu lassen hat. Und nun ja, wer sagt nicht, dass auch Vanillas solche Rituale wie das Zudecken, das Vorlesen und das sehr ausgiebige Kuscheln betreiben. Wo ist der Unterschied, bis auf die innere Einstellung eines Littles zu solch anderen Paaren? Gibt es den überhaupt? Ist derjenige, der sich als Little bezeichnet dann auch wirklich ein Little? Das fragt er sich öfters. Wann gillt er als Little und wann als "normaler" Sub?

      Blue-Monstera schrieb:

      Ist derjenige, der sich als Little bezeichnet dann auch wirklich ein Little? Das fragt er sich öfters. Wann gillt er als Little und wann als "normaler" Sub?
      Gute Frage.
      Ich liebe es auch, wenn mein Herr mich zudeckt , oder mir abends im Bett noch etwas vorliest.
      Zum letzten Treffen sollte ich bestimmte Schuhe mitbringen und habe sie vergessen. Tatsächlich kam ich mir in dem Moment wie ein kleines, bevormundetes Kind vor und es hat mir gefallen.
      Aber als Little würde ich mich nicht so ganz und garnicht bezeichnen.

      Meiner Meinung nach, ist da mal wieder das Gefühl ausschlaggebend. Andere meinen laut ihrer Definition evtl. ich sei mit dem was ich mag ein Little.
      Ageplay (für mich)= man hat im Spiel ein Alter, dass man vorher (bevor das Spiel, die Session losgeht) benennt. In welches Alter will ich "schlüpfen"? Ganz genau, oder nur ungefähr. Ich möchte streng behandelt werden.

      Littlesein (für mich)= asexuell. Ich fühle mich dann wirklich sehr klein und spiele mit Spielzeug, kuschel mit den Plüschtieren, saug am Schnulli etc..
      möchte nicht streng behandelt werden sondern NUR liebevoll.

      Ich weiß nicht ob das weiterhilft. Is hald ziemlich subjektiv.
      "There is no god in Desperation."

      Blue-Monstera schrieb:

      Haben nicht viele Menschen, vor allem Subs, aber auch Vanillas, das Bedürfnis Geborgenheit und Sicherheit zu erfahren? Ich meine, das ist nichts unübliches
      Ich denke, jeder Mensch hat irgendwann mal ein größeres Bedürfnis nach Geborgenheit;,Schutz, Sicherheit und Verläßlichkeit. Ich würde nach den Hintergründen fragen und das nicht unbedingt mit Sex oder BDSM in Verbindung bringen.
      Bei mir war es z.B. ein sehr liebloses Elternhaus. Meine Eltern waren selbstständig und ich "lief einfach nur so mit". So lange ich funktionierte, war die Welt für sie in Ordnung, Für mich allerdings nicht.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Hm, ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, beziehungsweise wie weit es bringt, wenn man nach der Ursache fragt, woher sein Schutzbedürfnis kommt. Ich weiß auch noch nicht, wie weit es ihm hilft die Frage zu beantworten, wann und ob er ein Little/Middle ist oder nicht.
      Zum Thema fragen, woher das Schutzbedürfnis kommt, ist es doch eigentlich gleich, aus welchen Schwierigkeiten das resultiert, oder nicht? Wenn die Eltern das Kind beispielsweise eher ignoriert haben, da sie viel zu tun hatten, ist es verständlich, wenn das Kind ein sehr unstetes Elternhaus mit ständig wechselnden Bezugspersonen erlebt hat, kann man auch verstehen, woher das kommen kann, aber man kann es auch auslegen, dass, auch wenn das Kind wohl behütet und sicher aufgewachsen ist und nun ein sehr, sehr großes Bedürfnis nach Geborgenheit verspührt, sich womöglich in sein Elternhaus zurücksehnt, da er mit der Gegenwart teils überfordert ist. Und dann könnte schnell bei einigen der Eindruck entstehen, dieses große Sicherheitsbedürfniss müsste therapiert werden. Ich weiß deshalb nicht, ob das so gut ist, zu fragen, woher das Sicherheitsbedürfnis kommt, beziehungsweise könnte das vielleicht sogar kontraproduktiv sein. Wichtig ist ja erst einmal, dass es da ist. Solange es denjenigen nicht behindert oder belastet muss es ja nicht zwangsläufig angegangen werden und das Gefühl habe ich bei dem Little nicht, dass ihn das Sicherheitsbedürfnis selbst belastet.
      Hallo in die Runde,
      Ich denke Ageplay und Little sind getrennte Dinge. Bei Ageplay können auch beide Ihr alter ändern oder?
      Es gab dazu auch schon mal einen Thread.
      DD/CG/Little/Middle und... Ageplay?

      Ein wichtiger Sprung ist denke ich Middle, das dann auch Pubertät damit Frechheit/Brat und Sexualität .... enthält.

      Das Thema kuscheln, liebe, Fürsorge, ins Bett bringen, Geschichte am Kamin vorlesen ... geht immer.
      Vollkommen egal ob Little/Middle/Ageplay oder einfach nur so. Aber natürlich auch in Kombination.

      My 2cent,
      Harald
      ... ich liebe diese Smileys..... :yes: :) :) :) :D
      Little zu sein bedeutet (für mich) in erster Linie, kindlich zu sein. Das zeigt sich aber auf ganz unterschiedliche Weise. Manche schaffen einen bewussten Rahmen, um sich den eigenen kindlichen Gefühlen hinzugeben und sind sonst normale Erwachsene. Für manche ist das ein sexueller Kink und kindliche Gefühle oder Verhaltensweisen (bei einem Erwachsenen!) geht auch mit sexueller Erregung einher. Für andere ist es eine Bewältigungsstrategie, um mit psychischen Problemen / Traumata zurecht zu kommen. Für viele ist es aber einfach Bestandteil ihres Wesens.

      Das Schwierige an der Sache ist, dass alle Menschen noch kindliche Anteile in sich tragen. Bei einem Little geht das aber über ein normales Maß hinaus. Was „normal“ ist, legt aber jeder für sich selbst fest. Viele Menschen sprechen auch davon, dass sie „Little-Anteile“ haben, weil sie ihrem Empfinden nach irgendwo zwischen „normal“ und „Little“ sind.

      Die Littles und Middles, die ich kenne, haben aber durchaus auch kindliche Interessen. So etwas wie Kuscheltiere, Malen, Kinderfilme, süße Kleidung, Bauklötze, Lego, Sandburgen bauen, …. Vom Wesen her meist sehr gutherzig, naiv, neugierig, verspielt, albern, verkuschelt, tierlieb, manchmal unsicher, … Es ist also durchaus mehr als das übermäßige Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit.

      Littles im engeren Sinn haben durchaus meist einen Hang zum (Klein)kindlichen haben, während bei einem Middle die Interessen und Verhaltensweisen eher typisch für ein älteres Kind oder einen Teenager sind. Es gibt aber auch viele „Mischformen“, d.h. viele können sich nicht genau einordnen.

      Ich denke aber nicht, dass es so wichtig ist, ob ein Label nun genau passt oder nicht. Wichtiger ist, dass man die eigenen Bedürfnisse kommunizieren kann. Wenn ihm das Wort „Little“ dabei hilft, sich zu erklären, dann ist das doch total okay. Er sollte nur vielleicht aufpassen, dass er nicht das Gefühl bekommt, sich in diese Schublade pressen zu müssen. Also dass er meint, auch dies oder jenes zu müssen, weil er nur dann Little sei.

      Vielleicht findet er mit diesem Label aber auch besser Zugang zu seinem inneren Kind. Mir hat dieses Label damals sehr geholfen, mehr ich selbst sein zu können. Damals wollte ich auch nicht wie ein kleines Kind behandelt werden, mochte keine Windeln oder Malbücher. Ich war einfach eine Frau, die nicht so gerne selbstständig sein mochte und aber auch einige kindliche Interessen hatte, die ich aber größtenteils unterdrückt habe. Wie viel ich da tatsächlich in mir schlummerte, war mir damals gar nicht bewusst. Geborgenheit und all das war mir damals auch schon sehr wichtig. Und gerade beim Kuscheln nach einer Session habe ich mich irgendwie klein gefühlt. Erst mit der Zeit hat sich mein Little Space dann so richtig entwickelt, und nach und nach habe ich meine kindliche Seite ganz rausgelassen. Früher wäre das, was besserer Sub als Ageplay bezeichnet, für mich undenkbar. Heute liebe ich diese Momente, denn in ihnen bin ich einfach ich selbst, ich bin frei.

      Ich würde also eher nicht schauen, wann man sich Little oder Middle nennen „darf“ und wann nicht. Sondern nutzt diese Begriffe dafür, dass er sich selbst findet und seine Bedürfnisse beschreibt. Vielleicht steckt noch mehr Kindlichkeit und ihm, als ihm gerade bewusst ist. Und das Wort hilft ihm, diese auszuleben. Vielleicht merkt er aber auch irgendwann, dass „Little“ nicht so wirklich auf ihn zutrifft. Dann kann er es immer noch „Little-Anteile“ nennen.
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)
      Also.. Ich als little/middle (der middle Anteil ist größer!)

      Meine little side sehnt sich nach liebe, Geborgenheit, beschützt zu werden und auch Kontrolle im Alltag abzugeben sprich ich werde regelmäßig gefragt ob ich genug Wasser/Tee trinke genug gegessen habe, Feste Schläfenzeit etc.. Sie gibt mir Aufgaben die ich zu erledigen habe etc aber alles im mehr kindlichen Rahmen und ja ich besitze Malbücher, Kuscheltiere, Schlafanzug mit geeky Sachen, ein unicorn onsie, sowie auch Damenhöschen, ein Nachthemd in pink mit Einhorn drauf etc... ich mag halt auchmal ihr little girl/princess zu sein aber da ist jeder etwas anders!
      Und ich liebe es ihr Lob zu erhalten
      Einfach das innere Kind seinem Lauf lassen!

      Und nein sie bemuttert mich nicht mit kochen, waschen etc sie ist nicht meine Haushaltshilfe


      Im Bett ist es halt mehr ihre Dominanz zu spüren, sie glücklich zu machen ihr viele Orgasmen zu bescheren, für sie zu kommen etc...

      Meine Middle side is Mehr Brat aber dennoch mit kindlichen/Jugendlichen Zügen da wiederspreche ich auch mal oder befolge Anweisungen nicht richtig z.b Sonntag sollte ich eine Seite vollschreiben mit Dingen die mir an mir selber gefallen, mir wurde nicht gesagt wie viel Dinge bzw wie viele Wörter es haben sollte also hab ich in riesen Buchstaben geschrieben :D gab direkt Ärger hihi!

      Im Bett ist es fast das gleiche nur das ich dann auch mehr aktiv bin.. oder Mal mehr primal aber hauptsächlich hat sie das Ruder in der Hand