Umgang mit Brattiness

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      Umgang mit Brattiness

      Hi :)

      Eine Spielpartnerin von mir ist ziemlich bratty, und ich dachte mir, ich frage mal, wie ihr so mit Brattiness umgeht. Ich bin Switch, und wenn ich unten spiele, dann bin ich manchmal bratty, weil das in Bestrafungen resultiert, sonst aber sehr gehorsam. Bei meiner Spielpartnerin habe ich den Eindruck, dass sie schon irgendwo Lust darauf hat, sich zu unterwerfen (insbesondere beim Fesseln kommt sie sehr gut in den Subspace), aber sonst eigentlich prinzipiell auf gar keinen Befehl gehorcht, auch dann nicht, wenn sie dafür bestraft wird. Das macht es für mich etwas schwierig - die Situation "Ich bestrafe so lange, bis mir gehorcht wird" fühlt sich für mich nicht sehr dominant an. Aktuell versuche ich, in solchen Situationen dann den Ungehorsam zu bestrafen, aber nicht auf der Ausführung des Befehls zu bestehen - der ist dann quasi mit der Strafe "abgegolten". Das fühlt sich für mich mehr nach Kontrolle an, als so lange zu strafen, bis ich meinen Willen habe - denn in dem Fall entscheidet ja letztendlich meine Spielpartnerin, wann sie sich denn bequemen will (bzw. halt keine Lust mehr hat auf mehr Strafe), was auch immer ich wollte auszuführen.

      Natürlich spreche ich auch mit ihr direkt darüber, aber ich dachte mir, es kann ja nicht schaden, mal ein paar weitere Perspektiven zu hören/lesen.
      Ich hatte auch mal eine Sub, die Züge einer Brat hatte. Aber wohl nicht so ausgeprägt wie bei Deiner Spielpartner. Ich muss gestehen, dass mich anfangs Ihre Aufsässigkeit schon etwas genervt hat, ich mir aber dann vor Augen geführt habe, dass sie eben doch nicht so devot ist wie ich es gerne gehabt hätte und ich die Herausforderung annahm. Mir wurde sehr schnell klar, dass sie es macht um meine Strenge einzufordern.
      Sie hatte zum Beispiel nach Fehlverhalten versucht die Strafen herunterzuhandeln oder hat Vorschläge für Alternativstrafen gemacht. Darauf bin ich nicht eingegangen mit der einfachen Erklärung, dass es für sie dann ja keine Strafe wäre. Über einen Sklavenvertrag und dem Absprechen von Tabus und Grenzen wurde im Vorfeld bereits vieles geklärt.
      Oft hat sie auch versucht mich zu provozieren, dass mir nicht gelingen würde was ich mir in einer Session vorgenommen hatte. Meist bot ich ihr dann eine Wette an. Wenn sie recht behalten würde hätte sie den ganzen Tag "Wunschprogramm", wenn ich die Wette Gewinne würde ihre Strafe fürs Zweifeln noch viel stärker ausfallen würde. Diese Wette bot ich aber nur an, wenn ich mir zu 100% sicher war, dass ich sie gewinnen würde.
      Den Beginn unserer Spielbeziehung hatte ich mir anders vorgestellt, aber dafür waren einfach die Grundvorrsussetzungen zu unterschiedlich. Sie war mir zu wenig devot und zu stark masochistisch veranlagt. Trotzdem sind wir an unseren vielen wunderschönen Sessions aneinander gewachsen und haben es gelernt uns sehr zu schätzen :)
      vielleicht hilft es mal etwas unberechenbar zu sein......

      Strafe nicht mit Schmerz/Züchtigung.......sondern zum Beispiel: Du massierst mich jetzt.....
      Du fegst jetzt erst mal das Wohnzimmer und kochst mir dann Pudding.....usw.


      Aharon schrieb:

      prinzipiell auf gar keinen Befehl gehorcht, auch dann nicht, wenn sie dafür bestraft wird.
      dann ist das Strafmaß vielleicht nicht passig...zu gering?!
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Aharon schrieb:

      aber sonst eigentlich prinzipiell auf gar keinen Befehl gehorcht, auch dann nicht, wenn sie dafür bestraft wird
      Vielleicht hat sie ja genau das gleiche Ziel wie du, wenn du Sub bist:

      Aharon schrieb:

      Ich bin Switch, und wenn ich unten spiele, dann bin ich manchmal bratty, weil das in Bestrafungen resultiert
      Vielleicht ist sie einfach mehr masochistisch als devot und provoziert deshalb mit ihrem Ungehorsam andauernd Strafen. Und den Wunsch erfüllst du ihr ja sogar:

      Aharon schrieb:

      Aktuell versuche ich, in solchen Situationen dann den Ungehorsam zu bestrafen
      ...und hast am Ende was davon? Nicht den gewünschten Gehorsam, nicht die Erfüllung deiner Forderung. Na ja, aber wahrscheinlich immerhin eine glückliche Sub, die bekommen hat, was sie wollte. ;) Oder habe ich das nun missverstanden? Für mich klingt das sehr schwierig, sofern dein Wunsch eigentlich ist, ihre Devotion zu spüren.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich denke das Brat nicht gleich Brat ist. Da gibt es mit Sicherheit bei jeder Person Unterschiede.

      Die Erfahrung die ich gemacht habe ist, das Brat in der Regel versucht mit ihrem Verhalten eine Reaktion zu provozieren, im besten Fall die Reaktion die sie sich wünscht. Im für Brat schlechteren Fall eine Reaktion mit der Brat nicht gerechnet hat. Je nach Situation und Personen Typ kann man auch darüber nachdenken ob man die Provokation ignoriert und seine Sache weiter durch zieht. Wobei man ignorieren nur sehr wohl dosiert einsetzen sollte, eine Dauerlösung ist dies nicht.
      Es ist immer ein abwägen wie man darauf reagiert.

      Es hilft unberechenbar zu sein. Das setzt ein gewisses Maß an Kreativität voraus, aber auch das man Brat sehr gut kenn. Denn um unberechenbar zu sein sollte man wissen was Brat mit welcher Provokation bezwecken möchte.

      Ich reagiere auf Provokationen/Neckereien im Alltag meist sofort - wenn möglich. Zwickt sie mir in den hintern, dann bekommt sie einen Schlag auf ihren. Manchmal reagiere ich aber auch nicht und genieße ihren enttäuschten Blick.

      Manche Dinge kommentiere ich mit „das merke ich mir“. Die Reaktion erfolgt dann später, mit Hinweis auf die Situation und wieso weshalb warum. Nur vergessen sollte man es nicht.

      Im Spiel (ich mag den Begriff in dem Zusammenhang nicht) kann es sein das ich darauf eingehe, es kann aber auch sein das ich es übergehe und mein Vorhaben weiter umsetze - dann aber ggf. mit deutlich mehr Nachdruck (Ich zwinge sie in eine bestimmte Position, ich packe fester zu …). Das ist Gefühls Sache, welchen Weg man einschlägt, manchmal hängt es auch von der Tagesform ab, vielleicht ist es von ihr auch ein Zeichen das dein Plan heute nicht auf Tagesform abhängige Gegenliebe stößt und man doch lieber auf ihren Weg eingeht. Oder sie bekommt eine unvorhergesehene Reaktion auf ihre Provokation.
      Alles ein abwägen.

      Strafen in dem Sinne funktionieren bei uns nicht, nicht wenn sie vorhersehbar sind. Wir haben keine. Katalog in dem drin steht was bestraft wird und schon erst recht nicht wie.
      Wir haben ein paar wenige Dauerregeln, die werden bei nicht Einhaltung bestraft, das weiß sie. Aber sie weiß nicht wie die nicht Einhaltung bestraft wird. Dies variiert.
      Ansonsten hängt es von meiner Tagesform ab was ich ihr durchgehen lasse und was ich ggf sanktioniere. Z.B. wenn es im Alltag ist mit dem „das merke ich mir“ dann weiß sie das darauf noch etwas folgen wird.
      Im Spiel muss es aber nicht zwingend sein das ich eine Sprache verbal benenne, ich verleihe dem ganzen vielleicht nur etwas Nachdruck. „Knie dich hin“ - „Nein“ - Fest an der Schulter gepackt und zu Boden gedrückt, zur Not drücke ich ihr mit dem Fuß noch in die Kniekehle, wenn der Druck von oben nicht reicht. (Wer nicht hören will muss fühlen.) Um nur ein kleines Beispiel zu nennen. Es ist keine Strafe, aber ich verleihe dem ganzen deutlich mehr Nachdruck.
      Fängt sie an zu diskutieren, dann signalisiere ich ihr ruhig zu sein, halte ihr ggf kurz den Mund zu - bleibt sie nicht ruhig dann kommt der Knebel zum Einsatz (kam er bisher noch nicht, sie hat immer rechtzeitig die Klappe gehalten da sie kein Bock auf das Teil hat).
      Ich bin nicht der große reden Schwinger und viel geschieht non verbal. Auch Anweisungen.

      Ich denke Durchsetzungswille auf Top Seite, gepaart mit einer gewissen Unberechenbarkeit sind wichtig.

      Es ist bei uns aber oftmals auch eine Einladung zum Spiel, die ich öfter auch gerne mal annehme - da es mir signalisiert das ein guter Moment ist und vllt auch mehr geht als sonst, man etwas neues probieren kann.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Mir fällt noch eine Perspektive ein, die nicht angesprochen wurde: wenn Unsicherheit und (reale) Scham im Spiel ist, kann Brattiness ein Weg sein, sich zum Glück zwingen zu lassen, ohne gewisse Glaubenssätze zu verletzen.
      Sagt man "auf die Knie", antwortet sie mit "oh ich würde unfassbar gerne, aber mir wurde eingeprägt dass man das nicht tut und außerdem, wie sehe ich denn von oben gesehen aus und was denkst du dann nur von mir". Kürzer: "ich kann nicht, aber bitte zwing mich dazu, dann konnte ich ja nix dafür und kann es genießen". Oder noch kürzer: "nein".

      Pragmatisch ist da auch nur der unkomplizierte Durchsetzungswillen gefragt (und keine Strafen, da die ein ganz anderes Spiel darstellen). Aber ich denke, hier lohnt es sich feinfühlig zu sein und zu erforschen, was Sache ist.
      Wenn ich zu.B. sage, auf die Knie, entpuppt sich eine Fülle von Ausreden, sie mag das, das ich ihre Argumente widerlege, und dann geht sie auf die Knie. Vollständig bereit , mir zu gefallen. Dann muss ich mich zusammenreißen, und sagen, OK, gut. Steh wieder auf. Das Gesicht hättet ihr sehen sollen :whistling: Seitdem befolgt sie das ohne Ausrede. Aber es ist immer was, Mal dies nicht, mal das nicht. Uns macht es so Spaß, und ich finde das ist das wichtigste.
      Meine ist auch sehr bratty. Liegt wahrscheinlich daran, dass sie auf Arbeit selbstbewusst sein und führen muss. Zuhause mag sie es aber, sich führen zu lassen. Aber sie provoziert auch sehr gerne und ist ironisch und sarkastisch. Das schreit dann natürlich nach Restriktionen, die sie dann auch bekommt. Manchmal mehr, als Sie erwartet hat, aber das muss ja auch so sein. Bin ja kein Wunscherfüller ;)
      Wer nicht hören kann,.....
      Hallo zusammen, auch wenn der Post schon etwas älter ist, würde ich hier gerne noch mal aufnehmen und euch meine Situation schildern.

      Ich bin seit 3 Wochen in einer neuen DS Beziehung, die etwas vielfältiger aufgestellt ist.

      Da ist zum einen mein innerer Caregiver und Ihre leichtes Litte Verhalten, da passen wir perfekt zusammen.

      Wenn wir schöne Abende mit einander verbinden mit viel Nähe und Zuwendung, kommt dann immer der Punkt wo Ihre Brat die Oberhand gewinnt.
      Der Umgang mit einer Brat ist für mich sehr neu, und überfordert mich an der ein oder anderen Stelle etwas. Das fängt dann mit leichtem Hauen ihrerseits an und dann kommen verbale Ausrutscher von ihr.

      Der Griff in den Nacken und an den Hals funktionieren ganz gut, werden aber jetzt schon "langweilig" und nutzen sich ab. Das führt dann zu weiteren Sprüchen von ihr wie: "mehr fällt dir wohl nicht ein oder".

      Ich brauche ein paar Ideen, wie ihr mit euren Brats in solchen Situationen umgeht. Dieser plötzliche Umschwung ist neu für mich. In meiner Primärbeziehung, waren BDSM Session immer feste Dates, auf die wir uns gemeinsam eingelassen haben, die konnte ich für mich Planen und nach meinem "Fahrplan" durchführen.

      Eine Brat, die sich gegen alles wehrt, Fesseln öffnet und so weiter ist für mich neu.

      Habt ihr ein paar Ideen für mich?
      Hallo @BigBoyB
      In den vorherigen Posts findest du ja eigentlich schon ganz gute Anregungen.
      Aber ein Gedanke kommt mir doch noch. Ich denke, dass du sie vielleicht doch noch weiter kennenlernen könntest und solltest. Denn wenn man seine Sub auch ab und zu außerhalb der "Sessions" genau beobachtet, kann man mit guter Beobachtungsgabe einige Möglichkeiten entdecken, wie man sie in die Schranken weisen oder bestrafen kann. Oder auch innerhalb einer Session. Beobachte sie doch mal einfach, welches Spielzeug, welches Hilfsmittel mag sie weniger bis gar nicht, und zwar nicht spielerisch sondern wirklich nicht. Gibt es Dinge, die sie abturnen?
      Man findet immer etwas, auch wenn manche Dinge vielleicht banal anmuten, man muss nur beobachten. Auf was reagiert sie? Du musst sie auch nicht unbedingt bestrafen. Eine Sub kann man auch gut mit Belohnungen in den Griff bekommen. Und da heißt es auch wieder beobachten. Was mag sie, worauf reagiert sie positiv.
      Naja, zur Not, wenn es dir wirklich zu bunt ist, ziehst du die Reißleine und gehst einfach.
      Aber es gibt sehr, sehr, sehr viele möglichkeiten. Halte einfach die Augen offen und befasse dich mit ihr. Lerne sie lesen, dann kannst du sie auch leichter handhaben, versuche erweitert zu denken, lass dir was individuelles für sie einfallen, sei kreativ und versuche etwas flexiebler, unberechenbarer zu handeln. Vielleicht ist ja ihre brattige Seite gar nicht so groß wie du denkst, vielleicht merkt sie, dass sie dich mit diesem Verhalten aus dem Konzept bringen kann. Vielleicht erwartet sie einfach dann klare Grenzen...
      Entweder wird sich der Rest geben, oder ihr findet heraus, dass ihr doch nicht zusammenpasst.
      Viel Erfolg.

      BigBoyB schrieb:



      Habt ihr ein paar Ideen für mich?
      wie wäre es, sie zu fragen, was sie damit bezweckt?

      Ich kenne solches Verhalten von mir und ich könnte genau beantworten, warum ich das tue. Aber was nützt dir das, das von anderen zu hören. Ihre Gründe mögen ganz andere sein.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne

      BigBoyB schrieb:

      Ich brauche ein paar Ideen, wie ihr mit euren Brats in solchen Situationen umgeht.
      Ich persönlich habe, wenn ich switchen durfte, NICHT das gemacht, was er sich bei Frechheiten erhofft hat.
      Hab mich dann während einer Session z.B. für eine kurze Pause aufs Sofa gelegt und ihn in den Ketten schmoren lassen.
      Also, wenn sie die Fesseln öffnet, beende das Spiel. Vielleicht noch mit dem Kommentar: "Anscheinend möchtest du heute nicht spielen, also lassen wir es!"

      Oder ich hab, wenn er vor geplanten Sessions frech war, mein Ding durchgezogen, z.B. mit Nadelrad, Ingwer und Brennnesseln anstatt ihn zu hauen, was ihn gefreut hätte.

      Überrasche sie, sei anders, als sie erwartet. Evtl. auch mit einem liebenswürdig teuflischen Lächeln ganz sanft sagen: "Ich hab dich auch lieb!" oder nur gucken und nix sagen.

      Oder du könntest ihr Privilegien entziehen, sie ungeliebte Aufgaben erfüllen lassen (irgendwas schreiben oder auswendig lernen lassen, wenn sie das z.B. doof findet).
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      @BigBoyB, wie wäre es auf ihre Provokation mit dem gleichen zu antworten, oder mit etwas das im Kontext zu ihrer Provokation passt.

      sie haut dich - du legst sie übers Knie und sie bekommt eine angemessene Anzahl Schläge auf den Hintern

      Sie rutscht verbal aus - Knebeln und Hände fixieren, damit sie den Knebel nicht lösen kann

      sie löst die Fesseln - vernünftige Handschellen besorgen



      natürlich nur wenn der Konsens zu all dem besteht.

      Das wäre am Anfang aber eine Möglichkeit um der Lage Herr zu werden. Auch wenn sich ein Muster ergibt wo sie relativ schnell hinter kommen wird. Das gibt die aber erstmal Zeit um sie besser kennen zu lernen. Denn ich denke, vor allem eine Brat muss man sehr gut kennen um entsprechend und angemessen reagieren zu können, ohne jedesmal den „Wunsch“ zu erfüllen.
      Irgendwann wirst du aber auch aus diesem Muster heraus müssen und unberechenbarer werden, wenn es weiter spannend bleiben soll.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Ich möchte an der Stelle ganz kurz anmerken, dass auch Brattiness irgendwo einvernehmlich sein sollte. Wenn es dich wirklich stört, rede mit ihr darüber und setze Grenzen. Die darfst du als Dom genauso haben wie sie.
      Ansonsten ist ja jede Dynamik ein bisschen unterschiedlich. Was ich bisher so mitbekommen habe, wird bei einigen Paaren (versteht das bitte nicht als Verallgemeinerung, die kann ich an der Stelle nämlich überhaupt nicht machen) das 'Brat sein' oft quasi als Einladung zum Spiel verstanden und es werden kaum Möglichkeiten gesucht, das Verhalten wirklich abzustellen, weil das gar nicht gewünscht ist. 'Richtige' Strafen gibt es dann auch nur, wenn es wirklich zu weit geht. Einfach, weil das so abgesprochen ist. An festgelegte Absprachen wird sich gehalten, drumherum kann sich ausprobiert werden (auch wenn die Reaktionen darauf definitiv nicht gefallen müssen). Und dann kann eben auch gesagt werden 'Hey, ich habe heute wirklich keinen guten Tag, benimm dich bitte' und es passiert genau das. Eben wegen der Einvernehmlichkeit.
      Das kann aber natürlich auch alles ganz anders aussehen.
      Was erwartest du denn von ihr, was erwartet sie von dir? Gehört es einfach grundsätzlich zu ihr oder fehlt ihr irgendwas? Und wenn es einfach zu ihr gehört, inwiefern bist du bereit, ihre Brattiness zu tolerieren? (Was nicht heißt, dass du darauf nicht trotzdem reagieren darfst, wie du es möchtest. Im Gegenteil.)
      Ich glaube, da bekommt man ganz viel über Kommunikation raus.
      Wenn ihr darüber geredet habt, fällt es dir vermutlich auch leichter, passend zu reagieren.
      Einvernehmlichkeit vorausgesetzt
      - sollte meiner Meinung nach Brattiness, wen sie übertreiben wird, abgestellt wreden. Wie die Astronomin vor mir schon gesagt hat, ist es oft die Einladung (Provokation) zum Spiel. Wenn dem bei Euch so ist, setze Grenzen. Z. B. ein kritisches "Fräuleinchen, übertreib es nicht, sonst....." Setzt sie es dann fort, gibt es sehr kurzfristig "sonst"
      - sollte meiner Meinung nach das Öffnen der Fesseln unterbunden (mal Handschellen benutzen) und klar bestraft werden, dann reicht beim nächsten Mal evtl. wieder eine "normale" Fesselung. Ansonsten hat evtl. das Strafmaß keine Veränderung bewirkt und sollte ggfls. erhöht wreden.

      Sei einfach erfinderisch und beobachte dein Subbie genau, da ihr Euch ja noch nicht so lange kennt. Ihr spielt Euch dann sicher ein und werdet viel Spaß dabei haben, wenn es passt. Strafen müssen übrigens nicht immer Schläge sein.

      Viel Spaß beim Spielen.
      Wer nicht hören kann,.....

      Aharon schrieb:

      Hi :)

      Eine Spielpartnerin von mir ist ziemlich bratty, und ich dachte mir, ich frage mal, wie ihr so mit Brattiness umgeht. Ich bin Switch, und wenn ich unten spiele, dann bin ich manchmal bratty, weil das in Bestrafungen resultiert, sonst aber sehr gehorsam. Bei meiner Spielpartnerin habe ich den Eindruck, dass sie schon irgendwo Lust darauf hat, sich zu unterwerfen (insbesondere beim Fesseln kommt sie sehr gut in den Subspace), aber sonst eigentlich prinzipiell auf gar keinen Befehl gehorcht, auch dann nicht, wenn sie dafür bestraft wird. Das macht es für mich etwas schwierig - die Situation "Ich bestrafe so lange, bis mir gehorcht wird" fühlt sich für mich nicht sehr dominant an. Aktuell versuche ich, in solchen Situationen dann den Ungehorsam zu bestrafen, aber nicht auf der Ausführung des Befehls zu bestehen - der ist dann quasi mit der Strafe "abgegolten". Das fühlt sich für mich mehr nach Kontrolle an, als so lange zu strafen, bis ich meinen Willen habe - denn in dem Fall entscheidet ja letztendlich meine Spielpartnerin, wann sie sich denn bequemen will (bzw. halt keine Lust mehr hat auf mehr Strafe), was auch immer ich wollte auszuführen.

      Natürlich spreche ich auch mit ihr direkt darüber, aber ich dachte mir, es kann ja nicht schaden, mal ein paar weitere Perspektiven zu hören/lesen.


      Hi Aharon,

      Das Thema Brat polarisiert ja meistens total - zumindest habe ich immer diesen Eindruck. Die einen lieben es, die anderen eher nicht so. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass solch ein Verhalten sehr schnell in Frustration enden kann, wenn man keinen gemeinsamen Weg für sich finden sollte.

      Meiner Meinung nach solltest du versuchen zu klären, warum sie sich derart verhält. Ist sie rotzfrech, weil sie halt einfach so ist? Oder handelt sie so, weil sie damit ein bestimmtes Ziel verfolgt? Das kannst du sie übrigens auch einfach mal direkt fragen, ich bin mir sicher wir sind hier allesamt neugierig darauf, ihre Antwort zu erfahren. Unabhängig von ihrer Antwort bin ich zu 99% davon überzeugt, dass es Letzteres ist. Nun gibt es unterschiedliche Taktiken, die du für deine Reaktionen auf ihre Frechheiten anwenden kannst.

      Wichtig ist aber, dass du dir vorher im Klaren bist, was du eigentlich erreichen möchtest! Eventuell empfindest du die kleinen und großen Unverschämtheiten ja auch ganz praktisch, da sie so ziemlich die offensichtlichste Einladung zum Spiel sind. Vielleicht hast du ja aber auch überhaupt keine Lust darauf und möchtest ihre Devotion dir gegenüber - die ja anscheinend durchaus in ihr steckt - öfters und vor allem ohne den vorausgehenden Tanz aus 'Aktion - Reaktion' spüren. Ich finde eben, dass man hier sehr aufpassen muss. Nicht, dass du das Steuer zwar wieder an dich reißt, aber in die für dich/euch falsche Richtung segelst.

      Meiner Erfahrung nach ist das typische Verhalten einer Brat (oh wie ich diesen Namen ablehne...hat irgendwer einen besseren Begriff?) schlicht und einfach ein Vehikel, um zu zeigen, was sie begehrt, was sie braucht und nach was sie sich sehnt. Problematisch an der Sache ist eben, dass es ein auf den ersten Blick sehr widersprüchlicher Weg ist, das zu zeigen. Viel einfacher für den dominanten Part wäre es ja, wenn sie sich vor ihn knien würde, ihm die Gerte hinhält und sagen würde: "Ich würde liebend gerne die Gerte auf meinem Allerwertesten spüren, Herr." Aber nein, stattdessen piesakt und neckt sie und hört im Zweifel einfach nicht auf. Das, nach was sie sich sehnt, ist das Gleiche. Aber diese Indirektheit und eigentliche Absurdität korrekt zu deuten, ist eben schwierig. Worauf ich an dieser Stelle hinaus will ist vor allem (auch wenn andere mir da vielleicht nicht zustimmen werden), das Verhalten deiner frechen Rotzgöre zu verteidigen. Denn ihr Verhalten stammt nicht einfach nur daher, dass sie gerne frech ist. Sondern vor allem daher, dass sie deine Dominanz zu jedem Zeitpunkt spüren möchte. Sie möchte überwältigt werden, erzogen werden, zurechtgewiesen werden. Und es ist eben ihr besonderer Weg, das zu zeigen. Ihr ultimativer Wunsch könnte sein, dass du sie durch deinen Umgang mit ihr, durch deine Handlungen und Reaktionen dazu bringst, ihre Devotion viel öfter zeigen zu können als das jetzt der Fall ist (das halte ich sogar für sehr warhscheinlich). Sie will, dass du ihr zeigst, wer der Chef ist.
      Und da liegt nun eben der große Haken an der Sache.
      • Man könnte meinen, du bist der Chef, wenn du ihr nach einem Klaps von ihr auf deinen Hintern einen festeren Klaps auf den Hintern gibst
      • Man könnte meinen, du bist der Chef, wenn du ihr die Hand auf den Mund presst, wenn sie Frechheiten von sich gibt
      • Man könnte meinen, du bist der Chef, wenn du auf "10 Schläge tun so weh, kann ich bitte nur 5 bekommen?" antwortest mit "Nein."
      Ich gehe mal komplett vorurteilsmäßig davon aus, dass sie masochistisch veranlagt ist. Und hier muss ich einfach ganz klar sagen, dass du in allen drei Beispielen eben nicht der Chef bist. Versteh mich nicht falsch, wenn dieser Art des Spiels euch beide reizt und ihr damit glücklich seid, herzlichen Glückwunsch ;-)!. Aber wenn das eben nicht deine Vorstellung davon ist, wie eure Ds-Relation zueinander aussehen sollte, dann wirst du nicht umhinkommen, andere Taktiken anzuwenden.

      Dann darfst du ihr nicht den Gefallen tun, genau das zu tun, was sie von dir erwartet. Sondern es wird darum gehen, ihr die Aktion in Form ihrer Frechheit derart teuer zu machen, dass sie beim nächsten Mal sich selbst - quasi aus freien Stücken - dazu entscheidet es zu lassen. Wie man den Preis für das Verhalten nun hoch genug gesetzt, tja, das ist natürlich der Kreativität eines jeden selbst überlassen. Nimmt man das klassische Beispiel Strafen her, dann muss eben aufgepasst werden, dass es auch eine tatsächliche Strafe ist! Also etwas, das Sub nicht mag. Für eine Masochistin sind Hiebe nun mal keine Strafe, außer ihre Intensität geht über einen gewissen Schmerzpunkt hinaus. Das nur, um das offensichtlichste Beispiel herauszupicken…

      liveurdreams schrieb:

      Meiner Erfahrung nach ist das typische Verhalten einer Brat (oh wie ich diesen Namen ablehne...hat irgendwer einen besseren Begriff?) schlicht und einfach ein Vehikel, um zu zeigen, was sie begehrt, was sie braucht und nach was sie sich sehnt. Problematisch an der Sache ist eben, dass es ein auf den ersten Blick sehr widersprüchlicher Weg ist, das zu zeigen. Viel einfacher für den dominanten Part wäre es ja, wenn sie sich vor ihn knien würde, ihm die Gerte hinhält und sagen würde: "Ich würde liebend gerne die Gerte auf meinem Allerwertesten spüren, Herr." Aber nein, stattdessen piesakt und neckt sie und hört im Zweifel einfach nicht auf. Das, nach was sie sich sehnt, ist das Gleiche. Aber diese Indirektheit und eigentliche Absurdität korrekt zu deuten, ist eben schwierig. Worauf ich an dieser Stelle hinaus will ist vor allem (auch wenn andere mir da vielleicht nicht zustimmen werden), das Verhalten deiner frechen Rotzgöre zu verteidigen. Denn ihr Verhalten stammt nicht einfach nur daher, dass sie gerne frech ist. Sondern vor allem daher, dass sie deine Dominanz zu jedem Zeitpunkt spüren möchte. Sie möchte überwältigt werden, erzogen werden, zurechtgewiesen werden.
      Ich kann nur für mich sprechen, aber das was Du da beschreibst ist für mich widersprüchlich.

      Das Ergebnis mag vielleicht das gleiche sein, aber der Weg dahin ist ein unterschiedlicher. Wenn ich mich selbst unterwerfe ist das etwas anderes als unterworfen zu werden.

      DAS ist für mich die Quintessenz des bratty sein. Ja, ich bin gerne Bottom und spiele gerne unten, aber das muss sich mein Liebster holen. Genau diese Dynamik kickt mich ungemein.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne