Machtgefälle beim ersten Kennenlern-Date

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      @Noctua @Herr von Rhea @Anfuehrungszeichen @Tininow

      Ich tauche mal kurz aus der Versenkung wieder auf. Und wollte mich bedanken für Eure Unterstützung. Zumindest habe ich Eure Postings so verstanden.

      Was die Aggression angeht: Wenn ich mir den Verlauf der Diskussion jetzt mit ein bißchen Abstand anschaue, so war es anfänglich sehr gesittet und konstruktiv, dann tauchten erste kleine Abwertungen auf, dann wurde es mehr und auch heftiger, ich selbst fühlte mich angepisst (wie ich finde, auch zu recht) und habe dann aber leider auch an der einen oder anderen Stelle ein Schüppchen zuviel drauf gegeben.
      Inhaltlich, auf der sachlichen Ebene, würde ich nichts verändern. Und, damit das nicht falsch verstanden wird, ich gehe jetzt auch wirklich nicht in Sack und Asche. Aber Sätze wie "Hier werden Dinge in einer Nonchalance vorausgesetzt, die wirklich atemberaubend daher kommt." oder "Unterirdisch. Meine Meinung" hätte ich mir schenken sollen.

      So, jetzt tauche ich wieder ab. Blub.
      An dieser Stelle: Es ist und bleibt doch immer so individuell, wie die beiden Personen, die da miteinander in Kontakt gekommen sind und stehen. Was dem Einen schlechte Laune macht, findet ein Anderer reizvoll usw… und ob und wie, nachdem man fragend an eine Grenze des Gegenübers stieß, der gemeinsame Austausch und Kontakt weitergeht, ist ebenso individuell und wenig vorhersagbar. Finde ich, jedenfalls.

      Mein Sir ist im schriftlichen Austausch, als wir ziemlich mühevoll, nach einem Termin für ein erstes, gemeinsames Treffen suchten, fragend an eine Grenze von mir gestoßen. Ja, ich habe es dann sehr genau hinterfragt, war durchaus überrascht und irritiert (keiner meiner vorherigen Dates hätte so etwas vorzuschlagen gewagt!) und seinen Vorschlag/seine Anfrage letztlich als ernsthaft, liebevoll und bemüht eingeordnet und lächelnd, höflich und sehr klar abgelehnt!

      Ich spürte, dass er sich ein wenig zurückgewiesen fühlte. Aber wirklich nur wenig. Von seiner Seite aus, war es ein absolut ernsthafter und gut gemeinter und umsetzbarer Lösungsvorschlag gewesen und ich hatte, als ich es las, so laut lachen müssen, dass ich beinahe das Gleichgewicht verlor, weil es für mich völlig UNMÖGLICH (weit, weit, weit weg!) war, seiner Anfrage nachzukommen. Sein Interesse war weiterhin groß genug, dass wir einander um ein erstes Date bemühten.

      In diesem Zusammentreffen war sehr schnell ein Gefälle spürbar. Ich empfand meinen Sir als mutig, charmant, ein wenig „frech“ und ich fühlte mich bei etwas sogar zu Protest herausgefordert, was er souverän und zugewandt zu handeln wusste. Er war damit mein erstes „Erstes-Date“, welches mich sehr nervös machte und ein heftiges Kribbeln in mir auslöste. Und das alles bei einer Alltagskommunikation mit einem Fremden, auf den ich zuvor einfach nur neugierig war. Das heißt, also ohne jeglichen offensichtlich- sexuellen Bezug.

      Unter dem Strich habe ich mich durch das Gefälle, als Frau ihm gegenüber, in diesem und in den weiteren Treffen sehr wohl gefühlt. Mein Sir hat sich teilweise mein Einverständnis erfragt. Es war ganz natürlich und für mich genau passend zur Situation und Stimmung.

      Grundsätzlich war er mir gegenüber aber eher vorsichtig und hat sich gut an dem orientiert, was er von mir zu spüren bekam. Ja, ER hat immer einen nächsten Schritt nach Vorne gemacht, aber eben im richtigen Maß und notfalls mit direktem Fragen.

      Für meine anderen "Ersten-Dates" wirkte ich bestimmt unnahbar - sie schafften es nicht, mich irgendwie zu erreichen bzw. fühlte ich irgendwie nicht viel und mein Gegenüber dann vermutlich auch nicht.


      Der gemeinsame „Tanz“ beginnt für mich mit dem allerersten Kontakt und entfaltet sich für mich aber erst im face-to-face. Je weniger man vom Gegenüber erspüren kann, desto schwieriger wird es, denke ich passend zu agieren. Also schreibe ich nicht zu lange, sondern treffe mich schnell. Da ich immer ausschließlich Lebenspartnerschaft suchte/suchen würde, wöllte ich, gerade wenn es ein erstes Treffen mit BDSM-Hintergrund wäre, erstmal mehr noch von dem Rest des Herrn kennen lernen. Das man ein sich ergänzendes sexuelles Interesse hat, weiß man ja sowieso schon. Ginge es um eine Affäre, könnte ich mir schon vorstellen, dass dann eben das Sexuelle mehr Gewichtung hat und man auch schnell in diesem Bereich einander annähert.

      Schade finde ich, wenn ein Kontakt, der bis dahin schön für beide Beteiligten verlief zum Erliegen kommt, nur weil Einer die augenblickliche Grenze des Anderen getroffen hat. Ich versuche positiv zu denken und nicht direkt auszusortieren, sondern dem Gegenüber erstmal guten Willen zu unterstellen. Auch, wenn ich seinen Vorschlag/seine Anfrage freundlich, aber sicher ablehne! Treffen, würde ich mich vermutlich dann trotzdem noch.

      Schreiben bietet einfach zu viel Raum für meine Eigeninterpretation, finde ich (mit der ich persönlich gerne mal daneben liege).

      Also für mich: Ja, ich mochte es, im ersten Date das Gefälle zu spüren bzw. zu spüren. Die Anfrage des TE hätte ich aber auch, mit einem leichten Kribbeln vermutlich (wenn der Kontakt bis dahin schön war), lächelnd, frech, herausfordernd abgelehnt und auf dessen Gegenreaktion gewartet.

      E`s d (Liza)

      Regardo schrieb:

      … Natürlich gibt es zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme und je nach Verlauf der Kommunikation auch zum Zeitpunkt des ersten Dates noch kein Machtgefälle. Da aber ein Ziel von beidem ja die Herstellung eines erotischen Machtgefälles ist, sind z.B. sanfte Ansagen in diese Richtung von mir unbedingt zu erwarten. …

      … Ich schrieb der Bottom, sie solle ein Kleid oder einen Rock tragen, auf keinen Fall eine Hose, und - möglichst - keinen Slip. … ein sehr starkes Symbol des Sich-Verschließens, ein Symbol der Nichtbereitschaft, sich zugänglich zu machen und sich wirklich auszuliefern. … Nun ja, das Date ist gescheitert. Sie schrieb, sie lasse sich nicht vorschreiben, was sie beim ersten Date zu tragen habe.

      … Nur meins war es ab da nicht mehr.

      … Und finde die Trennung in Mensch und Dom (oder Sub) etwas künstlich. Mich interessiert: Wie seht ihr das? …
      Ich will nochmal auf den Ausgangspost zurückkommen. Jedoch nicht ohne dabei auch den einen oder anderen Seitenblick auf bisherige Aussagen zu tun.

      Bis zum und während des Treffens etabliert sich nach deinen Aussagen kein Machtgefälle. Gleichzeitig sprichst du von Ansagen, auch wenn diese nach deinem Verständnis sanft sind. Ich bin mir da gerade nicht sicher, ob sich das dann nicht gegenseitig ausschließt. Die bereits erwähnte Formulierungen, um einen Wunsch zu äußern fände ich da einen wichtigen Schritt.

      Die Sache mit Hose oder Slip. Sorry, aber das ist wirklich ein alter Hut! Ich meine mich zu erinnern, dass das bereits in unserer Berufsschulzeit abgegriffen war. Auch aufgrund einiger im Spätprogramm der dritten Fernsehsender und dem holländischen Fernsehen gezeigten Filmchen. Und damals war das noch kein BDSM. Nicht nur, dass wir die vier Buchstaben nicht kannten, es lief vor 38 Jahren eben anders ab. Unsere Mädels hatten teilweise sogar Ersatzslips in dem Handtaschen oder kamen direkt mit zwei Slips. Und dann kam noch die Sache mit der Menstruation dazu. Nicht jede trug Tampons und es konnte auch sein, dass das noch nicht mit einem Ablauf eines Schweizer Uhrwerks passierte. Wie dem auch sei, mit den Erfahrungen im Hintergrund kam ich noch nicht auf eine solche Idee. Aber das war und ist personenabhängig. Heute brauche ich es nicht mehr, wir haben ein etabliertes Machtgefälle seit Jahren, zu jedem angemessenen Zeitpunkt. Und da kann sowas schonmal dazugehören.

      Wenn ich Absatz drei richtig interpretiere, hast du es beendet, auch wenn du es oben als Beispiel beschreibst. Dann hast du ja mit ihr in der Kommunikation geklärt, dass sie es nicht macht und du hast eben entschieden.

      Um aber auf deine letzte Frage zu kommen. Der Mensch ist sicher auch mit seiner Neigung zu sehen. Aber dafür muss diese bei beiden erstmal angestoßen sein. Frei nach dem Motto, man ist kein Dom, wenn man nicht als dominante Person von jemandem akzeptiert wird. Also hier jeweils die handelnden Protagonisten. Was wiederum dazu führt, dass Dom UND Sub, für diesen Teil gilt Gleiches wie beim Dom, sich erstmal als Menschen mit ihrer jeweiligen Neigung begegnen. Und mit deinen Ausführungen im ersten Absatz ist es ganz unzweifelhaft, dass zu dem ersten Treffen zwei Menschen erscheinen. Und damit ist die Trennung nicht künstlich.
      - Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-Was, sondern bei So-is‘-es -
      Ursprünglicher Autor leider unbekannt, aber so oft in verschieden Variationen in unterschiedlichen Büros gelesen… und nicht jedesmal das verdammte Grinsen im Gesicht schnell genug los geworden.
      @Regardo

      Sorry, dass ich das so schreibe, aber ich würde Schiss bekommen und sehr großen Abstand nehmen von einem Treffen, wenn sich jemand so über das Tragen von Slips bzw. unten ohne sein äußern würde.
      Um nicht zu sagen ich habe generell Angst davor mich je nach Uhrzeit ohne Hose in der Öffentlichkeit zu bewegen. Ohne Schuhe in denen man rennen kann. Oder gar überhaupt alleine je nach Ort und Uhrzeit. Ich gehe nicht ohne was zum Zuschlagen in der Hand.

      Eine ganze Weile ging das, nach einem sexuellen Übergriff, nichteinmal mehr ohne Unterhose im eigenen Bett zu schlafen. Es hätte mich die ganze Nacht wach gehalten, dass da keine Barriere ist. Immerhin könnte jemand einbrechen. Auch für den Fall, immer was zur Abwehr in Reichweite.

      Und dann kommt da jemand an und beklagt über eine Frau die er nicht kennt? 8|

      Ich würde das maximal in Begleitung ! eines festen Partners erwägen so vor die Tür zu gehen.
      Beim ersten Kennenlernen ist das für mich ein No-Go.
      Ich muss erst wissen, ob der Mensch zu mir passt und ich mich ihm unterwerfen kann, bzw möchte.
      Jemand der vor dem ersten Treffen Forderungen stellt und mein Nein mit Begründung diskutieren möchte, ist raus.
      Er kann doch im Endeffekt auch nicht sagen, ohne mich persönlich zu kennen, ob er mich als Sub annimmt.
      Daher verstehe ich da eh die Forderung nicht.

      Die Unbekannte schrieb:

      Er kann doch im Endeffekt auch nicht sagen, ohne mich persönlich zu kennen, ob er mich als Sub annimmt.

      Daher verstehe ich da eh die Forderung nicht.
      ich nehme an, diese Leute haben ein "unterentwickeltes" Anspruchsdenken. Sie nehmen jede, die nicht bei Drei auf dem Baum ist. Sie sind dann auch die Ersten, die eine Sub wie eine heiße Kartoffel fallenlassen, wenn sich ihnen was "Besseres" bietet...

      HrPeter schrieb:

      Die Unbekannte schrieb:

      ich nehme an, diese Leute haben ein "unterentwickeltes" Anspruchsdenken. Sie nehmen jede, die nicht bei Drei auf dem Baum ist. Sie sind dann auch die Ersten, die eine Sub wie eine heiße Kartoffel fallenlassen, wenn sich ihnen was "Besseres" bietet...

      Da musste ich beim Lesen gerade schlucken. Die oben beschriebenen Doms gibt es sicherlich, aber das auf alle Doms zu verallgemeinern, die vor dem ersten Treffen ein Machtgefälle etablieren, finde ich doch etwas heftig. Ich glaube, die Motive für ein solches Vorgehen sind vielfältig, ebenso wie die Menschen dahinter. Vielleicht ist es doch gut, sich den Einzelfall etwas genauer anzusehen, bevor ein solch vernichtendes Werturteil ausgesprochen wird. ;)
      "Unsere Sehnsüchte sind unsere Möglichkeiten. "
      Robert Browning

      HrPeter schrieb:

      ich nehme an, diese Leute haben ein "unterentwickeltes" Anspruchsdenken. Sie nehmen jede, die nicht bei Drei auf dem Baum ist. Sie sind dann auch die Ersten, die eine Sub wie eine heiße Kartoffel fallenlassen, wenn sich ihnen was "Besseres" bietet...
      Das sind harte Worte, vor allem, meiner Meinung nach, zu allgemein verfasst. Klar gibt es bestimmt Menschen, auf die es zutrifft. Aber nur weil jemand eine Forderung stellt, würde ich ihm noch lange kein "unterentwickeltes Anspruchsdenken" unterstellen.
      Es gibt bestimmt Männer, für die es ein Reiz ist, von Anfang an damit zu spielen, genauso, wie es bestimmt Frauen gibt, die es genauso mögen. Daher sollte man vorsichtig mit so verurteilenden Aussagen sein. Ohne einen Menschen und dessen Beweggründe zu kennen, steht uns anderen dieses Urteil nicht zu.
      Eine Meinung zu einem Thema haben ist etwas anderes. Diese kann man aber neutraler und nicht abwertend Schreiben.

      Das oben geschriebene ist nur meine Ansicht und Meinung und muss von niemandem geteilt werden
      Ich denke, es ist absolut legitim, wenn man als Dom bereits vor Erstkontakt ein Machtgefälle etablieren möchte... Das benötigt dann aber umso mehr Fingerspitzengefühl und Sozialkompetenz...er muss es also so geschickt anstellen, dass Sub auch einen Reiz darin sieht.
      @Die Unbekannte genau, bzw gibt es ja einen Unterschied zwischen der charmanten Etablierung eines Machtgefälles und schlicht und ergreifend unfreundlichem und respektlosem Verhalten. Denke aber auch am Anfang ist weniger einfach mehr, weil da auf beiden Seiten schnell was missverstanden oder im Keim erstickt werden kann.
      Auch wenn mein erstes Date schon eine ganze Weile zurückliegt (und hoffentlich auch das letzte war), ich habe erste persönliche Treffen immer auf Augenhöhe begonnen. Allerdings empfand ich es als sehr reizvoll, wenn sich in diesem Rahmen schon ein gewisses Machtgefälle entwickelte, ohne es jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt zu forcieren. Es hatte einen gewissen Charme, wenn es sozusagen aus dem Nichts entstand, allein aufgrund unbewusster Handlungen. Wenn es nicht passierte, war deshalb das Date aber nicht automatisch "schlecht". ;)

      Aus diesem Grund waren die Auswahlmöglichkeiten trotz der Menge nicht so ganz passend für mich. Daher hab ich "gewürfelt" :D
      Don't torture yourself, that's my job!
      Entscheidend ist für mich, ob ein Machtgefälle bereits vor oder bei (also während) dem ersten Date hergestellt wird.
      Für mich sind das zwei unterschiedliche Dinge, die ich definitiv trenne. Aus meinen persönlichen und sehr realen Erfahrungen:

      Mein Profil sagte aus, dass ich Anfängerin bin, also keine Erfahrung hatte und einen Dom suchte. Dazu sei noch gesagt, dass ich nicht nur ein Profil auf Gentledom hatte/habe. Ein potentieller Kandidat schrieb mich an. Mit dem ersten Mail hatten wir uns lediglich darüber ausgetauscht, dass sowohl 24/7 als auch ein Outing außerhalb der Szene nicht in Frage kommt. Mit dem zweiten Mail teilte er mit, dass er gern vor einem Treffen Einfluss nehmen möchte, was ich anziehe und auch wie und wann ich es ausziehe und fragte was ich davon halte. Das war meine Antwort:
      "Oh, ich habe grundsätzlich kein Problem mit Outfit-Vorgaben, auch nicht damit, dass mein Partner bestimmt, wie, wo und wann ich es ausziehen darf. Er darf es mir sogar selber ausziehen, nichts einzuwenden. Ist alles kein Problem, solange es im Rahmen bleibt. Und diesen Rahmen stecken wir beiden zusammen ab, wenn wir uns dazu entschieden haben, eine Beziehung einzugehen. Vorher entscheide ich absolut allein. Also nein, bei einem ersten Treffen wird es solche Vorgaben nicht geben!" Zusätzlich teilte ich ihm meine Vorstellungen für ein Kennenlern-Date mit. Das ist mittlerweile über sieben Jahre her und ich warte theoretisch immer noch auf eine Rückmeldung, praktisch habe ich es natürlich damals bereits abgehakt.

      Das war kein Einzelfall und keine Ausnahme, nur ein Beispiel. Anschreiben in der Art erhielt ich so einige mehr und antwortete wie oben,
      erhielt jedoch selten eine Rückmeldung.

      Weitere Beispiele: Ein Kennenlern-Date als Einladung zum "Abendessen mit Frühstück". Auch ihm schrieb ich meine Vorstellung für ein
      Kennlern-Date und bekam als Antwort, dass er nicht versprechen könne, ob er sich daran hält ohne Gegenvorschläge, ohne Alternativen.
      Ich sagte ihm ab. Ein potentieller Kandidat meinte bei einem ersten Treffen zu mir, Dom sagt spring und Sub hat nur noch zu fragen wie hoch.
      Nur noch zu toppen von dem Kandidaten, der seine Ehefrau (selbst Dominant) zum Treffen mitbrachte, Begründung wurde mir mitgeteilt.
      Mit beiden gab es keine weiteren Treffen.

      Mein Fazit daraus:
      Es gibt wohl auch bei einem ersten Treffen nichts, was es nicht gibt. Wenn es eine konkrete Vorgabe zum ersten Treffen gegeben hat, dann war es definitiv eine Outfit-Vorgabe. Es wird also gern und oft von potentiellen Doms genutzt. Das macht es zu einem Standard, der sich schnell abnutzt und einfach nur langweilt. Wird gern bei Anfängern eingesetzt, weil es bei Unerfahrenen schnell durchsetzbar erscheint. So ganz nach dem Motto: Es gehört dazu. Sobald Sub nicht macht was sie soll bzw. was der Kandidat vorgibt, ist sie nicht devot genug und es lohnt nicht mal eine Rückmeldung, nicht einmal ein einfaches "es passt nicht". Mit Domimanz hat ein solches Verhalten nichts zu tun. Ich sehe mich zwar nicht als Brat, aber bin nun mal keine generelle Ja-Sagerin.

      Um nochmal auf die Kleidungsvorgabe aus dem Eingangspost zurückzukommen. Grundsätzlich erfüllt Kleidung für mich einen bestimmten Zweck, nämlich meinen Körper zu schützen, nicht mehr und nicht weniger. Ergo sollte Kleidung auch den Wetterverhältnissen angepasst sein. Kleidung symbolisiert keinesfalls meine Bereitschaft mich jemandem zu öffnen oder auszuliefern bzw. dies nicht zu tun. Vorgaben in diese Richtung schließe ich nicht generell aus, aber es gibt auch hier einen Rahmen, der gemeinsam abgesteckt wird. Bspw. sollte Kleidung den Witterungsverhältnissen angepasst sein.

      Und um fair zu bleiben, oben sind nur einige Negativbeispiele benannt. Natürlich gab es auch ganz nette und höfliche Anschreiben. Die besten
      Erfahrungen habe ich mit Männern gemacht, die nicht in den ersten Mails sofort auf die sexuelle Komponente zu sprechen kamen.

      Ein Machtgefälle vor einem ersten Date habe ich von Anfang an abgelehnt. Zum einen wirkt nicht jeder dominante Mann auf mich dominant und
      zum anderen unterwerfe ich mich nicht automatisch jedem dominanten Mann, nur weil ich devot bin. Eine Entscheidung für eine Beziehung mit
      Machtgefälle bedingt für mich ein reales Treffen, da online einfach nicht mein Ding ist. Außerdem möchte ich gern das Gesamtpaket kennenlernen.
      Bei einem solchen Kennenlern-Date darf sich gern ein Machtgefälle etablieren. Wirkt seine Dominanz auf mich stellt sich doch automatisch ein
      gewisses Machtgefälle ein ohne bestimmte sofort zu erledigenden Aufgaben. Dazu reicht seine Art und Weise mit mir zu sprechen, Mimik, Gestik,
      die Gesprächsführung zu lenken etc.

      Lachen - die Zweitschönste Sache der Welt! :rofl:

      Mojo schrieb:

      Entscheidend ist für mich, ob ein Machtgefälle bereits vor oder bei (also während) dem ersten Date hergestellt wird.
      Für mich sind das zwei unterschiedliche Dinge, die ich definitiv trenne.


      ..




      Ein Machtgefälle vor einem ersten Date habe ich von Anfang an abgelehnt. Zum einen wirkt nicht jeder dominante Mann auf mich dominant und
      zum anderen unterwerfe ich mich nicht automatisch jedem dominanten Mann, nur weil ich devot bin. Eine Entscheidung für eine Beziehung mit
      Machtgefälle bedingt für mich ein reales Treffen, da online einfach nicht mein Ding ist. Außerdem möchte ich gern das Gesamtpaket kennenlernen.

      Widersprichst du dir da nicht?

      Encantada schrieb:

      Mojo schrieb:

      Entscheidend ist für mich, ob ein Machtgefälle bereits vor oder bei (also während) dem ersten Date hergestellt wird.
      Für mich sind das zwei unterschiedliche Dinge, die ich definitiv trenne.


      ..




      Ein Machtgefälle vor einem ersten Date habe ich von Anfang an abgelehnt. Zum einen wirkt nicht jeder dominante Mann auf mich dominant und
      zum anderen unterwerfe ich mich nicht automatisch jedem dominanten Mann, nur weil ich devot bin. Eine Entscheidung für eine Beziehung mit
      Machtgefälle bedingt für mich ein reales Treffen, da online einfach nicht mein Ding ist. Außerdem möchte ich gern das Gesamtpaket kennenlernen.
      Widersprichst du dir da nicht?
      Ähm, nö… überhaupt nicht. So wie ich das lese und verstehe, geht sie oben auf die Threaderstellerin ein, gefolgt von den eigenen Erfahrungen - der Doppelpunkt in ihrem Originalpost ist da die Einleitung - und beschreibt unten ihren persönlichen Umgang damit.
      - Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-Was, sondern bei So-is‘-es -
      Ursprünglicher Autor leider unbekannt, aber so oft in verschieden Variationen in unterschiedlichen Büros gelesen… und nicht jedesmal das verdammte Grinsen im Gesicht schnell genug los geworden.

      Encantada schrieb:

      Widersprichst du dir da nicht?
      Nein, ich sehe da keinen Widerspruch. Das Threadthema lautet: Machtgefälle beim ersten Kennenlern-Date.
      Im EP wird auch ein Beispiel genannt. Dabei handelt es sich aus meiner Sicht um ein Machtgefälle vor dem ersten Date.

      Mein Einstieg erläutert lediglich ganz allgemein, dass ich beides voneinander trenne. Anschließend habe ich einige
      persönliche Erfahrungen beschrieben und schließe mit meiner persönlichen Vorgehensweise ab.

      Lachen - die Zweitschönste Sache der Welt! :rofl:
      Mein Dom hat das von sich aus abgelehnt. Er meinte damals, ich solle mich nicht extra für ihn aufbrezeln, sondern so kommen, wie ich bin, auch wenn das Schlabberlook bedeutet. Eben so, wie ich mich wohl fühle. Unser erstes Date war allerdings auch ein Gassi-Date.
      Ich hab unsere anfänglichen Nachrichten kürzlich noch einmal durchgelesen... Ihm war es wichtig MICH kennen zu lernen, zu sehen, ob wir uns sympathisch sind unabhängig von allem, was danach kommen sollte und was er dann vielleicht noch von mir verlangt.
      Ich hätte vermutlich kein Problem damit gehabt, wenn er etwas verlangt hätte, das sich in einem "vernünftigen Rahmen" bewegt. Sprich: ich wäre nicht in highheels zum Gassi im Wald gekommen und bei den damaligen Temperaturen auch nicht knapp bekleidet... Er ist da aber auch sehr vernünftig...
      Ein bisschen angedeutet darf das Machtgefälle in meinen Augen schon sein, aber prinzipiell ist das erste Date ja auch erst mal ein Beschnuppern. Wenn Dom aber auf Subbie eingeht und sie liest, erkennt er schnell, was okay ist und stolpert nicht mit der Tür ins Haus, denn das fände ich persönlich sehr abtörnend...
      Dahingehend habe ich mal eine interessante Erfahrung gemacht:

      Ich traf mich mit einem jungen Mann, der dem Thema ganz fremd und ein kompletter Neuling war. Wir hatten uns schon im Voraus über BDSM unterhalten und er war total neugierig, wollte mich kennenlernen und mehr über alles erfahren. Es gab meinerseits nur einen Wunsch zum Treffen: es soll doch bitte kein hochoffizielles „Date" sein. :D Ich ging also davon aus, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen, habe aber schnell gemerkt, dass sich mein Gegenüber mir während des gesamten Treffens direkt leicht „unterwarf" (und das, obwohl er eigentlich keine Erfahrungen, etc. hatte!). Er lief beispielsweise eher hinter mir, lies mich zuerst eintreten, ich bestellte das Essen, wählte die Locations aus und jetzt, wo ich drüber nachdenke, hat er sogar bewusst erst nach mir angefangen, sein Essen zu essen! Also ja.. da hatte ich die ganze Zeit irgendwo die Führung und das Sagen. Sicher, man könnte meinen, er war einfach nur ein Gentleman, aber... das war wirklich wie ein kleines Machtverhältnis.

      Und ganz ehrlich? Ich fand's einfach schrecklich. :rofl: Ich kam mir echt deplatziert vor und fand das ironischerweise sogar ein bisschen unattraktiv, dass er sich mir sofort zu unterwerfen schien. Wahrscheinlich hat da sich ad-hoc mein Jagdtrieb verabschiedet oder was auch immer. :ninja: Ich kann, ehrlich gesagt, bis heute nicht so genau benennen, was mich daran gestört hat. :pardon: Deswegen: Machtgefälle beim ersten Date? Bitte nicht. Ich möchte erst mein Gegenüber als Mensch kennenlernen, bevor ich überhaupt an BDSM oder gar Sex denke.