Paartherapie oder nur besseres Zeitmanagement benötigt?

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      Paartherapie oder nur besseres Zeitmanagement benötigt?

      puh wo fange ich bloß an?

      Ich bin mit meinem Mann jetzt seit kurz vor der Pandemie zusammen, seit ca 1,5 Jahren verheiratet und wir haben ein gemeinsames Kind (ca 8 Monate alt).
      Wir haben seit Beginn eine DS Beziehung, wobei es ganz zu Anfang erst "nur" eine Spielbeziehung war. Das lief dann sehr schnell Richtung 24/7, wobei das bei uns nicht heißt ich "dommse" permanent rum sondern das wir einfach keine Grenzen haben wann ich was machen darf.
      (Also permanent abrufbar)
      Die Schwangerschaft war äußerst schwierig, mit langem Krankenhausaufenthalt, und auch jetzt noch habe ich stark mit den Auswirkungen zu kämpfen. (Bänderriss, letzte Woche Bauch-OP, Hormonprobleme, Krankheit etc...) also im Grunde selbst ohne DS gesehen noch mit Baby, und mit ihm hab ich sehr viele Termine und viel zu erledigen (Physio zb). Dazu kommt das ich wieder angefangen habe zu arbeiten, wenn auch nur 2 Tage die Woche.
      Tagsüber habe ich kaum Zeit für aufs Klo zu gehen, essen oder trinken, weshalb ich das alles auf abends schiebe, wenn der kleine Zwerg schläft. (Bei Klogang muss ich ihn wenn es nicht anders geht schreien lassen).Tagsüber schläft er nur sehr wenig und nur wenn er im Kinderwagen ist (wie gerade jetzt wo ich am Handy tippe) oder während er auf mir liegt. In beiden Fällen kann ich in der Zeit logischerweise nichts erledigen oder für mich machen.
      Mein Mann hat noch Elternzeit bis nächste Woche, und arbeitet im 24/7 Schichtdienst, kümmert sich um Haushalt noch und einkaufen und versorgt mich mit Essen, erinnert mich an trinken etc...
      Für mich selbst hab ich kaum Zeit, da ich abends meistens so platt bin, das ich mich zwingen muss wichtige Sachen zu erledigen (zb weiter Fachbücher zur Ernährung lesen weil ich die dringend umstellen muss). Das letzte und einzige Hobby was ich noch habe ist Bondage. Ca alle 2 Wochen hab ich dafür einen halben Tag "frei" bzw nehme ich mir frei. Durch unseren Kleinen geht das dann leider nur ohne meinen Mann, da ich das zuhause nicht mehr hinbekomme, weil ich dann mit einem Ohr immer auf das Babyphone achte.

      Im Moment warte ich darauf das ich das okay vom Chirurg bekomme wieder Sport zu machen, weil ich damit auch endlich wieder was für mein Wohlbefinden und Gesundheit machen möchte. Das ganze mit Essen, trinken ist mittlerweile so kritisch, das es bei der OP letzte Woche Probleme bei der Narkose gab, und ich echt froh bin mit wenig Blessuren wieder aufgewacht zu sein. (Verletzungen am Hals, Arm und Auge weil es hektisch geworden ist)

      Und irgendwo ist dann DS und auch das Sexualleben und Intimität (nicht Sex) auf der Strecke geblieben... Wir streiten uns obendrein wegen Kleinigkeiten, sind beide sehr gereizt und empfindlich und sagen öfters Dinge die wir nicht so meinen.

      Jetzt überlege ich seit ein paar Tagen ob ich eine Paartherapie vorschlagen soll. Bin aber hin und her gerissen zwischen das ist übertrieben hinsichtlich der Beziehungsdauer und das ich nicht warten möchte bis es zu spät ist. Oder eventuell mein Zeitmanagement einfach nur für den Arsch ist und da das Problem liegt?

      Ich rede mit meinem Mann offen über alles, wir wissen was uns beiden fehlt (Intimität) und das wir uns mehr Harmonie wünschen miteinander.

      Paartherapie möchte ich erst vorschlagen wenn ich mir sicher bin das es nötig ist, soweit ich meinen Mann kenne wird dann immer unterbewusst mit schwingen das er Angst hat das ich mich trennen möchte, was überhaupt nicht der Fall ist. Er hat aber genauso sein Päckchen wie ich in die Beziehung nunmal gebracht.

      Die Beschreibung der "Baustellen" sind zugegeben etwas oberflächlich beschrieben, ist aber so gemeint das grob eine Vorstellung der Situation möglich ist.

      Ich glaube mir fehlt eine realistische Sicht von außen. Ich hatte mich vorher drauf eingestellt das erste Jahr mit Baby wird scheiße, aber... Holy shit da wurden meine Erwartungen bei Weitem übertroffen.. :fie:
      Ich habe mit meiner Frau zwei Kinder bekommen.
      Abstand 18 Monate.
      Das erste Kind war problemlos, der zweite hatte Neurodermitis und dazu ein Kiss Syndrom was nicht entdeckt wurde.
      Also ein Schreikind plus ein weiteres Kleinkind.
      Kurz, ein Horror in Tüten.
      Sexualität fand für über ein Jahr nicht statt.
      Wir hatten uns vor Erschöpfung nicht mal Gedanken darüber gemacht.
      Aus meiner Sicht ist eine Paartherapie im Moment nicht das wichtigste....
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Kiss hatte er zwar angeblich nicht, aber dennoch erhebliche Probleme mit der Beweglichkeit am Hals und Rücken und zum Glück (noch) kein Neurodermitis, allerdings schon eine sehr zeitintensive Hautpflege mit spezieller Hautcreme auf Rezept.
      Da bin ich jeden Morgen und Abend beim eincremen während er schreit, das zerrt schon ziemlich an den Nerven.
      Ich hab einfach Angst, das ich irgendwann feststelle das die Beziehung auf der Strecke geblieben ist wenn das so weiter läuft auf Dauer. Vielleicht auch einfach gebranntes Kind.
      Eines morgens aufwachen und feststellen das einen nichts mehr verbindet bis auf das Kind.

      MissAlice schrieb:

      Ich glaube mir fehlt eine realistische Sicht von außen.
      Diese wird dir nur jemand geben können, der sich eure "innere" Situation anschaut.
      Da du sehr viele "Baustellen" (Krankheiten, Kind, Job etc.) beschreibst, würde ich erstmal Richtung "Familienhilfe" tendieren. Frag doch mal bei deinem behandelnden Arzt/Kinderarzt nach, es gibt sicherlich auch in eurer Nähe Beratungsstellen.
      Für mich klingt das so, als würde euch und dir einfach nur Zeit fehlen. Zeit zum Entspannen, Zeit für Zweisamkeit, Zeit um sich um sich selbst zu kümmern.

      Ich hatte auch so ein "Kind zum Abgewöhnen" ich lief irgendwann nur noch auf dem Zahnfleisch. Jetzt mit fast 9 Jahren und auch schon seit einigen Jahren, ist sie aber sehr umgänglich, selbstständig usw. Wo ich früher bemittleidet wurde, werde ich heute oft beneidet. (Es wird also besser, es sei denn sie soll Duschen, gaaanz dünnes Eis ;) )
      Trotzdem hatte ich immer den Anspruch an mich selbst eine gute Mama, Ehefrau usw zu sein. Hat nicht geklappt, also das mit dem Mama sein hab ich schon irgendwie einigermaßen hinbekommen... Viele Jahre und eine Trennung später, habe ich gelernt das auch meine Bedürfnisse wichtig sind. Und es gerade für meine Tochter gar nicht wichtig ist, perfekt zu sein. Je ehrlicher ich mit meinen eigenen Bedürfnissen bin, desto ausgeglichener bin ich. Und das ist das wovon meine Tochter (und alle anderen in meinem Umfeld) profitiert.
      Rückblickend betrachtet hätte ich da wohl einfach mehr Raum schaffen müssen. Meine Kleine auch mal abgeben und es wäre für uns alle definitiv besser gewesen, wenn sie mit 1 Jahr schon in die Krippe gegangen wäre und ich nicht versucht hätte Superwoman zu sein, die alles alleine geregelt bekommt.

      Ich weiß aber auch sehr gut: Hinterher kann man immer schlau reden...

      In manchen Krippen gibt es zB die Möglichkeit das Kind nur Tageweise abzugeben und vielleicht hast du ja auch Familie und oder gute Freunde, wo der Knirps mal über Nacht bleiben kann. Diese Zeiten kannst du wahlweise nutzen, um mal ordentlich zu schlafen, um Zeit mit deinem Mann zu haben oder auch um mal mit Freunden was zu machen.
      All das ist wichtig, leider verlieren wir unter der Alltäglichkeit, im Bestreben ALLES möglichst gut zu machen, schnell den Blick dafür.

      Gut ist, finde ich, dass du die Probleme scheinbar erkannt hast, bevor es euch ganz kaputt macht.
      Vielleicht schadet es nicht sich gemeinsam hinzusetzen und einen neuen Schlachtplan zu erstellen. Das kann mit Begleitung in einer Paartherapie sein (gute Ausrede zu zweit ohne Kind dabei zu kommunizieren) oder eben ohne. Ich empfehle solche Gespräche aber unbedingt ohne Kind, da du sonst als Mutter bestimmt Schwierigkeiten hast, den Fokus auf deinen Mann zu legen (und das ist wichtig für euch beide) und nicht mit halben Ohr beim Kind zu sein.

      Ich wünsche dir alles Liebe
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~

      MissAlice schrieb:

      Jetzt überlege ich seit ein paar Tagen ob ich eine Paartherapie vorschlagen soll. Bin aber hin und her gerissen zwischen das ist übertrieben hinsichtlich der Beziehungsdauer und das ich nicht warten möchte bis es zu spät ist. Oder eventuell mein Zeitmanagement einfach nur für den Arsch ist und da das Problem liegt?

      MissAlice schrieb:

      Ich glaube mir fehlt eine realistische Sicht von außen. Ich hatte mich vorher drauf eingestellt das erste Jahr mit Baby wird scheiße, aber... Holy shit da wurden meine Erwartungen bei Weitem übertroffen..
      da bist Du nicht die Einzige....... :empathy: Kinder sind im ersten Lebensjahr am anstrengensten, weil auch sie dort die meisten Entwicklungsschritte machen!
      also von sozusagen nur schlafen und saugen können bis hin zu karbbeln, evt. stehen/laufen....reden/brabbeln...usw.

      Wo könntest Du Dir bzw. Euch denn Entlastung verschaffen......?

      Ich weiß...ein Kind ist total anstrengend...und leider...im Haushalt sieht man nur die Dinge, die nicht gemacht sind

      ich werfe mal so Dinge in den Raum:

      Putzfrau - Wäsche bügelt die Freundin, die andere Freundin kocht x-mal die Woche für Euch mit -

      Kinder abgeben - wegorganisieren klappt am Besten, wenn die auch gut drauf sind......also es muss nicht immer der Samstag Abend sein........ein Dienstag Vormittag kann auch nett sein :D .......vielleicht mag Oma mal in so ein Indoorspielplatz gehen

      eine Haushaltshilfe von der KK........gerade bei den Op`s und die Zeit danach also auch während der Physio...event. Elternassistenz beantragen!

      Du hast Hebammenanspruch bis das Kind ein Jahr alt ist!....Familienhebamme

      Leihoma.....?! also so Mensche die gerne helfen...frag mal bei Euch in der Gemeinde.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Ich stelle mal die Hilfe durch eine "Zugehfrau" durch das Jugendamt in den Raum - auch wenn sie Dir und deinem Partner vielleicht nur einen Vormittag das Kind abnimmt, kann es gerade bei einem SCHREIKIND erleichternd sein...

      Raus, runterkommen und erstmal Zeit zum Durchatmen für Sich-später geplant für das Paar.
      Auch eine Tagesmutter auf Zeit für einen Tag kann Freiräume für das Paar schaffen...

      Und dann kommt auch wieder die Lust am Spiel, weil der Kopf frei wird.
      Beim Haushalt drücke ich eh schon beide Augen zu. Wenn ich nicht über etwas stolper ist es okay. Durch die Fenster sieht man auch nicht mehr klar... Aber egal. :sofa:

      Ein gemeinsamer Schlachtplan ist denke ich eine sehr gute Idee. Ich hab festgestellt das gemeinsame Zeit als Paar nur klappt, wenn das ein verbindlicher Termin ist.
      Zudem muss ich mich zu Geduld mit meinem Körper zwingen, und als ungeduldiger Mensch mit einer sehr hohen Messlatte bei sich selbst ist das schon sehr schwierig.
      Ich habe mir auch schon bereits psychologische Hilfe gesucht um die schwierige Schwangerschaft und die Startschwierigkeiten zu verarbeiten.
      Ich hoffe einfach, das wenn ich die Probleme die nur bei mir liegen besser hinbekomme, ich wieder mehr und liebevoller auf meinen Mann zugehen kann.
      Ich werde noch ein wenig Nachdenken, muss mich noch sortieren bevor ich mit meinem Mann drüber spreche. Reicht ja wenn ich verwirrt bin, muss er ja nicht auch noch sein. Und er hat auch noch selbst eigene Baustellen...


      Ich hoffe das ist verständlich und nicht so verwirrend was ich hier von mir gebe. Danke fürs Lesen und schreiben. <3 ich hab auch kein Problem damit wenn mir jemand sagt ich hab einen Knall oder sollte etwas anders machen.
      Also kritische Stimmen sind genauso erwünscht.
      vielleicht hilft es, wenn ihr über einen Zeitrahmen nachdenkt, innerhalb dem sich die Situation wahrscheinlich entspannen wird und vielleicht aktiv Pläne macht, woher die Entlastung kommen kann. Und dann auch schonmal drüber redet, was ihr dann gern wieder gemeinsam machen würdet, wie sehr ihr es aktuell vermisst, Zeit füreinander zu haben, aber auch dass ihr es aneinander schätzt, dass ihr aktuell so gut es geht die Stellung haltet. Mir würde es glaube ich helfen, wenn es in einer schwierigen Situation eine klare Perspektive gibt, dass der Stress weniger wird und wie lange es bis dahin ca. dauern wird.
      Ich denke, dass ihr das nur gemeinsam als Familie schaffen könnt. Es sollte doch nicht um irgendwelche "Schuldzuweisungen" (warum geht das nicht, warum hast du das gesagt/getan, etc.) gehen.
      Redet miteinander, schaut, ob ihr einen gemeinsamen Schlachtplan erstellen könnt, um euch gegenseitig und gemeinsam Freiräume zu schaffen (Familienzeit, Paarzeit, Zeit für sich allein).
      Es gibt etliche Hilfsangebote für Familien (Zugehfrau/Haushaltshilfe, Kinderbetreuung, Kur, etc.). Ärzte, Krankenkasse, Jugendamt, Beratungsstellen helfen da wirklich weiter und vielleicht findet ihr ja etwas, was euch in eurer momentanen angespannten Situation weiterhilft und Entlastung schafft.
      Ich drücke euch die Daumen und alles Gute :blumen:

      Noctua schrieb:

      Ich stelle mal die Hilfe durch eine "Zugehfrau" durch das Jugendamt in den Raum
      das muss ich nochmal einhacken.......so einfach geht das nicht....nur bei Kindswohlgefährdung..........

      ansonsten nur bei akuten Notsituationen ...ohne das die Erziehungskompetenz in Frage gestellt wird!

      ...und - diese Personen unterstützen bei der Erziehung! nicht im Haushalt.....aufgrund von Krankheit und/oder Behinderung ist das Elternassistenz und die wird nicht beim JA beantragt!....da durch personelle Unterstützung die Erziehung und das Wohl des Kindes vollumfänglich ausgeführt werden kann.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      Nein,@'newbarbie' ...
      bei einem Schreikind kannst Du dich an die Schreiambulanz wenden, diese vermittelt Dir dann über das Jugendamt Kontakte und Hilfe...

      so der WEG, den ich kenne... und gegangen bin.

      Und das Kindeswohl war bei mir zu keiner Zeit gefährdet, aber mein Besen zog eben in einunhalb Jahre alle Register und dann sucht man eben nach anderen "Stützenden" Wegen..

      Ich hab so ganz schnell und relativ unbürokratisch eine Tagesmutter bekommen, die ich anfänglich nur über Stunden frequentiert habe, später hat sie mir den Einstieg in die Beschäftigung als Ausgleich ermöglicht und war auch mal für persönliche Arrangements da.
      Ich habe selber keine Kinder und kann von daher nicht so viel dazu sagen. Was ich beobachtet habe, ist, dass die ersten ein, zwei Jahre mit Nachwuchs für die klare Mehrzahl meiner Freunde und Bekannten so gut wie gar kein nennenswertes Sexualleben existierte. So ein kleiner Racker/eine kleine Rackerin ist halt unglaublich arbeitsintensiv, solange er/sie noch quasi gar nichts alleine hinkriegt. Habt ihr vielleicht jemanden in der Familie, der euch ab und an mal unter die Arme greifen könnte? Großeltern neigen ja dazu, gerne mal ein bisschen Zeit mit dem Enkelkind zu verbringen.
      Fast noch wichtiger finde ich die Frage der Gesundheit. Sieh auf jeden Fall zu, dass du deiner Gesundheit eine hohe Priorität einräumst. Das ist keine Ressource, die du bis ins Extrem erschöpfen kannst, ohne dass sich dadurch das Risiko langfristiger Schäden erhöhen würde. Und damit tätest du auch eurem Kind auf lange Sicht keinen Gefallen.
      Ich drück auf jeden Fall alle Daumen für eine schnelle und komplette Genesung und ein robustes Nervenkostüm!

      Ein paar einfach Faustregeln fürs Essen:
      - Wenn der Teller eine Uhr wäre, dann gibt es von 12 Uhr bis 5 Uhr Salat/Gemüse, von 5 Uhr bis 9 Uhr irgendetwas Proteinreiches (Ei, Fleisch, Fisch, Tofu...) und von 9 Uhr bis 12 Uhr etwas Kohlenhydratreiches (Kartoffeln, Reis, Nudeln...). Das Gemüse über die Woche hinweg so bunt wie möglich, dann ist sehr wahrscheinlich alles dabei, was man an Vitaminen braucht.
      - Nicht komplett auf Fett verzichten, damit man sich die fettlöslichen Vitamine nicht entgehen lässt.
      - Sandwiches: Ein Salatblatt und zwei Scheiben Tomate oder Gurke drauf zusätzlich zu Wurst oder Käse.
      - Gezuckerte Getränke vermeiden.
      - Zwischendrin am Tag mindestens ein Stück Obst snacken, nicht immer das gleiche.
      - Süßigkeiten und Knabberkram nicht zu Hause horten, sondern nur dann und nur so viel kaufen, wie man gerade wirklich essen will.
      Wenn man alles optimieren will, dann ist Ernährung wirklich ne Wissenschaft. Aber eine ganz brauchbare Grundausrichtung kriegt man tatsächlich relativ einfach hin mit einer Handvoll Richtlinien wie den genannten.

      edit:
      Ach ja, eins noch: Man tut einem Therapeuten generell keinen Gefallen, wenn man ihn erst dann aufsucht, wenn wirklich alles im Argen liegt. Das schlimmste, was passieren kann, wenn man zu früh zu einer Therapie geht, ist, dass einem gesagt wird, dass es nicht nötig ist.
      Das allein lernte ich bisher, daß dem Menschen sein Bösestes nötig ist zu seinem Besten.

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      newbarbie schrieb:

      das muss ich nochmal einhacken.......so einfach geht das nicht....nur bei Kindswohlgefährdung..........
      ansonsten nur bei akuten Notsituationen ...ohne das die Erziehungskompetenz in Frage gestellt wird!
      nein, Sozialpädagogische Familienhilfe hilft auch ohne Kindeswohlgefährdung, zumindest in Bayern
      Sie unterstützen "bei der Bewältigung von Alltagsproblemen, der Lösung von Konflikten und Krisen..."
      (wewewe.blja.bayern.de/hilfen/erziehung/familienhilfe/index.php)
      Es geht ja darum, Familien soweit aufzufangen, dass es zu Kindeswohlgefärdungen gar nicht erst kommt.
      Dafür kann man sich in Bayern zB an die KoKi (Koordinierende Kinderschutzstelle) wenden.
      Und keine Angst, vom Jugendamt wird einem nicht gleich das Kind weggenommen.
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      @Noctua Wir haben zum Glück kein Schreikind. Ich muss ehrlich sagen falls das der Fall wäre.... Ich glaube das würde ich nicht schaffen, ehrlich Hut ab das du das gepackt hast. Ich denke dann würde ich auch jede Hilfe nehmen die ich irgendwie kriegen kann.

      Ich hab mehr die Sorte "Quengler" und "Tragebaby". Im Grunde schreit er nur wenn er was hat, aber das ist häufig und er zeigt das dann sehr deutlich wenn ihm was nicht passt(e).

      Ich konnte ihn leider erst mit 6-7 Monaten dazu bringen, den Kinderwagen zu akzeptieren. Zuvor hab ich ihn dann immer (trotz erheblicher Rückenbeschwerden) in die Trage gepackt. So direkt nach einem Kaiserschnitt war das absolut kein Spaß. Zeitweise war ich dann mit Kinderwagen und Baby in der Trage unterwegs zum Einkauf, gleichzeitig das schwitzen noch, und dazu ein überdurchschnittlich schweres Baby (>90% percentille). Auch den Schnuller akzeptiert er erst seit paar Wochen. Wenn man dazu noch sehr früh abstillen musste, und er ständig auf den Arm oder auf einem liegen wollte war das für mich persönlich eine sehr anstrengende Kombi.
      Zudem hat er ein paar Sachen die jetzt wo er noch klein sind angegangen werden müssen, um langfristige gesundheitliche Schäden abzuhalten. Alles nichts gravierendes, aber zeitintensiv und anstrengend. Vor allem wenn dein Baby da keinen Bock drauf hat.

      Ich(!) hab da einfach das Problem, dass bei mir direkt der Puls geht wenn er anfängt zu quengeln (noch vorm weinen), weil ich dann immer in Panik verfalle. Deshalb habe ich mir Hilfe gesucht. Im Übrigen hab ich das bereits 1 Woche nach der Geburt, bis ich die erste Hilfe erhalten habe, war er bereits 3 Monate alt. ( @Anfuehrungszeichen zu spät würde ich also nicht sagen). Meine Hebamme hatte mich im Wochenbett leider etwas fallen lassen, bzw. auf Anfragen für Termine nicht mehr reagiert. Nicht schön, und ich muss zugeben das hat mich etwas herunter gerissen. Die Motivation sich Hilfe zu suchen muss man auch erstmal haben. Wäre es nur um mich gegangen und wäre mein Sohn nicht, hätte ich mich vielleicht nicht dazu aufraffen können.
      Bei meinem Sohn sehe ich da wirklich absolut kein Problem, ich hab die Probleme ruhig zu bleiben auch wenn er schreit und abzuschalten wenn er schläft, bzw. auch selbst nachts vernünftig zu schlafen (mehr als 1h Tiefschlaf/Nacht hab ich laut meiner Uhr seit Ende Schwangerschaft nicht mehr).

      Und ja ich sehe auch das ich mich etwas anstelle und über so ein einfaches Baby froh sein kann, bin ich auch, ich muss nur an meinen Schwächen arbeiten. Vor allem an der Panik wenn er mal schreit, oder das ich mir Gedanken mache wenn er einen kompletten Quengeltag hat (so 70% durchgehend quengeln, 30% weinen, auch beim Essen) ob er mich überhaupt als Mama wahr nimmt oder mag. Das nagt schon arg am Selbstwertgefühl, wenn der Kleine der reinste Sonnenschein ist am Papatag (wenn ich im Büro arbeiten muss) und dann an meinem freien Tag bei mir nur quengelt und mit nix zufrieden ist. Ich rede mir dann immer ein er bekommt vielleicht Zähne, aber da kommt einfach nix, und es ist dann immer nur exakt ein Tag (Bei Zähne sollte das ja länger sein). Tagsüber beiße ich mich durch, bleibe ruhig, ignoriere die doofen Gedanken und abends wenn der Kleine schläft heule ich dann. Das ist einfach auf Dauer ziemlich zermürbend und sicher alles andere als gesund.


      @Amarena in Hamburg gibt es die "frühe Hilfen", die unbürokratisch vermitteln. Dort hatte ich dann auch mehrere Beratungen bei einer Sozialpädagogin. Das hat mir schon sehr geholfen. Aber da scheint es regional große Unterschiede zu geben wo es welche Hilfe gibt.
      Jugendamt bin ich tatsächlich etwas zurückhaltend, irgendwie mag ich dann auch nicht beobachtet werden oder das Gefühl haben zu müssen ich muss die angebotene Hilfe (auch wenn es für uns vielleicht nicht passt) annehmen, um nicht negativ aufzufallen.


      @Anfuehrungszeichen die Hilfe seitens Familie ist leider nicht vorhanden. Meine Schwiegereltern sind nicht fit genug, und meine Eltern würde ich ihn nicht anvertrauen selbst wenn sie in der Wohnung nebenan wären... Einem Alkoholiker möchte ich mein Kind nicht anvertrauen. Weitere Verwandte gibt es nicht. Oder nur sehr entfernte die ich nicht mal kenne.
      Mit sonstigen Kontakten ist das während Corona äußerst schwierig, zudem noch mit der Aussicht Anfang nächstes Jahr in eine andere Ecke zu ziehen, hält sich meine Motivation hier in der Ecke solche Kontakte zu knüpfen einfach in Grenzen. Derzeit hoffe ich, meinen besten Freund bald mit einbeziehen zu können. Der ist sehr kinderlieb, mag ihn total und traut sich aber noch einen Säugling nicht zu. Wäre also eine Option wenn der Zwerg ein wenig größer ist.

      Das mit dem Essen versuche ich gerade schon anzugehen. Zumindest die Einkaufsliste ist schon gesünder geworden, und es gibt ein Süßigkeiteneinkaufsverbot.
      Auf jeden Fall muss ich meine eigene Gesundheit etwas höher priorisieren, sonst kann ich auch nicht gut für den Zwerg da sein.

      Ich muss sagen irgendwie tut es gerade etwas gut, sich den Kram von der Seele zu schreiben... :blumen: Entschuldigt für den langen Text.

      Achja, jetzt konnte ich das mal am PC tippen, weil der Zwerg eben eingeschlafen ist. Dann kann ich jetzt die vollgekotzte Kleidung endlich in die Wäsche schmeißen, duschen, trinken und werde dann nochmal das Gespräch mit meinem Mann suchen. Und danach tot ins Bett fallen...
      Du musst dich nicht entschuldigen. Wenn es dir hilft, einfach mal alles raus zu lassen, ist das doch gut.
      Und naja ein Grund warum Zwergi bei Papa so ruhig ist, könnten die feinen Antennen sein, die Babys so haben. Er spürt deine Unruhe, dementsprechend wird er auch unruhig. Ist ein Teufelkreis, ich weiß...
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Achje, du Arme! So viele Ängste und Zweifel! Und du möchtest die perfekte Mutter sein (die du selbst nicht hattest? So liest es sich in deinem letzten Post für mich.)

      Ich kenne diese Zweifel total gut, die hatte ich bei allen meinen drei Kindern. Ich wollte, dass sie unbedingt immer glücklich sind und hab alles dafür getan und trotzdem gibt es sie, diese Zeiten, in denen sie scheinbar grundlos meckern und quängeln und wir Mamas direkt Herzrasen bekommen aus Angst, sie könnten anfangen zu schreien und aus Hilflosigkeit weil wir sie nicht vor jeder negativen Gefühlsregung schützen können. Und vielleicht auch vor Enttäuschung, weil wir uns das Leben mit Baby doch irgendwie leichter und erfüllte vorgestellt haben und weil es so verdammt anstrengend ist, rund um die Uhr für die Bedürfnisserfüllung eines so kleinen Wesens verantwortlich zu sein und wir es doch auch nicht lassen und es einfach so jemand anderem überlassen und abschalten können.

      Dass und das jammern und erst recht weinen unseres Kindes quälend erscheint und wir alles tun würden, um das kleine Wesen zufrieden zu stellen, ist nicht dein "Problem". Das ist normal und evolutionär total sinnvoll. Säbelzahntieger und so...
      In Hektik zu verfallen hilft natürlich leider nicht, vielleicht ist das bei uns der Fall, weil wir weniger gute Vorbilder hatten und uns so wenig auf unser Bauchgefühl verlassen können, vielleicht weniger Urvertrauen, dass alles gut wird (also nicht kognitiv daran glauben sondern es emotional spüren).

      Vielleicht kannst du versuchen, die Situation erst einmal so anzunehmen wie sie ist? Mir hilft das immer sehr. Nicht nur das oft unzufrieden wirkende Kind, das nimmst du ja eh an wie es ist, sondern deine Unsicherheit und deine Ängste und die ganzen wirren Gefühle, die ganze extreme Zeit voller Liebe und Hoffnung und Unsicherheit und Angst und noch so vielen widersprüchlichen Gefühlen mehr.

      Hier ist übrigens die Antwort eines Kinder-und Jugendtherapeuten auf die Frage einer Mutter, warum das Kind bei ihr als Hauptbezugsperson am weinerlichsten ist. Vielleicht hilft es dir ja etwas! <3

      .rund-ums-baby.de/entwicklung/Warum-jammern-bei-Mama_42618.htm

      Und zum Schluss: Halte durch! Du machst das super! Achte auch dich!!! Und: Es wird besser, mit jedem Jahr. Versprochen!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MatKon () aus folgendem Grund: Direktlink entfernt

      Tine1 schrieb:

      Dass und das jammern und erst recht weinen unseres Kindes quälend erscheint und wir alles tun würden, um das kleine Wesen zufrieden zu stellen, ist nicht dein "Problem". Das ist normal und evolutionär total sinnvoll. Säbelzahntieger und so...
      In Hektik zu verfallen hilft natürlich leider nicht, vielleicht ist das bei uns der Fall, weil wir weniger gute Vorbilder hatten und uns so wenig auf unser Bauchgefühl verlassen können, vielleicht weniger Urvertrauen, dass alles gut wird (also nicht kognitiv daran glauben sondern es emotional spüren).
      Ich denke da liegt bei mir der Pudels Kern. Ich hab eine wahnsinnig große Angst das mein Zwerg sein Urvertrauen nicht aufbauen kann. Nebenbei möchte ich dann auch noch die richtige Partnerin für meinen Mann sein, dann noch Arbeit, und versuche das alles möglichst perfekt hinzubekommen.
      Wenn ich natürlich die Unsicherheit ausstrahle, überträgt das sich auf den Zwerg, der dann wiederum mehr quengelt... diesen Teufelskreis musss ich noch unterbrechen, was mir (noch) nicht an allen Tagen gelingt. Irgendwie muss ich auch ihm vertrauen, das er sich meldet wenn er was hat und das es nicht schlimm ist, wenn ich auch mal 1-2 Minuten brauche rauszufinden was er hat.

      Ich denke ich werde was die Beziehungsarbeit angeht, meinen Mann um Geduld bitten bis zumindest die ganz großen akuten Baustellen (wie Gesundheit) erledigt sind. Wobei er bislang immer sehr geduldig war, während ich immer denke "das kann ihm doch jetzt nicht reichen", "Ihm müsste das doch fehlen". Und ja, das tut es auch, sagt er auch, aber er sagt auch das es nicht schlimm ist und das wir Zeit haben. Ich denke das sind schonmal gute Voraussetzungen das auch mit der Durststrecke zu schaffen.

      Ich danke für die Beiträge und auch die Direktnachrichten die ich erhalten habe. Zeitweise hab ich echt etwas geheult beim Lesen. Dieses Familiending ist für mich komplett neu ich übe noch.
      Hallo liebe MissAlice,

      Ich kann deine ganzen zweifel und Druck den du dir selber aufbaust sehr gut nachvollziehen.
      Ich selber habe 2 Kinder im Abstand von 18 Monaten und nachdem bei meinem großen alles problemlos war, war schon die Schwangerschaft und Geburt meiner Tochter eine Tortur. Danach Probleme sie anzunehmen, Stillprobleme, sie Schreikind, an Schlaf war nicht zu denken. Ergebnis bei mir war irgendwann, innerhalb von 5 Wochen von 72kg runter auf 54kg, habe das Essen vergessen, mich nicht mehr richtig kümmern können usw. Diagnose Burnout mit depressiven Phasen, aufgrund einer nicht erkannten Wochenbettdepression.

      Ich wollte immer eine perfekte Mutter/Frau sein, habe aber vergessen auf mich selber zu achten und zu hören.

      Das Paar-Leben war komplett eingefroren und nicht existent.

      Erst als ich auf Mutter Kind Kur war, mit ner einjährigen und einen 2,5 Jahre alten Kind, habe ich wieder angefangen auf mich aufzupassen, gelernt zu Essen und auch Mal ein bisschen Selbstliebe zu gestalten.

      Eure Beziehung ist nicht reif für eine Paartherapie, ihr seid einfach nur Eltern geworden, von einem kleinen Wesen,dass sehr einnehmend ist und mehr Aufmerksamkeit benötigt, wie ein paar andere Kinder.

      Ich kann dir nur raten, nimm Hilfe in Anspruch. Haushaltshilfe über die Krankenkasse, Familienhilfe usw.
      Setz dich selber nicht unter Druck, du bist auch nur ein Mensch. Dein Mann passt auf dich auf und kümmert sich. Aber auch er muss sich erstmal in die Rolle als Papa einfinden, genau wie du als Mama.
      Wenn der Wurm auf dir schläft, hol deinen Mann zum kuscheln dazu und genießt in diesen kleinen Momenten einfach eurer Glück. Da ist der Haushalt erstmal egal.
      Die kleinen ruhigen Momente im Alltag geben ganz viel Kraft und sorgen meist dafür, dass alles andere schon irgendwie geht.

      Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute und dir ganz viel gute Besserung und eine schnelle Genesung.
      Wichtig ist, dass ihr beide über eure Gefühle wisst und gegenseitiges Verständnis und Mitgefühl aufbringt. „Ich weiß wie es Dir geht oder ich weiß, dass es dir genauso geht!“


      Schraube deinen eigenen Anspruch herunter. Ja, dann gibts halt mal geliefertes Essen. Oder TK Essen. Und ja, dann schreit Kind mal 2 Min. Weil du dir ein Müsli machst oder ein Brot schmierst

      Hast du ein Tragetuch? Oder etwas ähnliches?
      Das fand ich praktisch. Hatte man beide Hände frei für das Primärbedürfnis essen und Trinken.

      Teilt Euch die Arbeit im Haushalt.
      Alles perfekt gemacht habt ihr schon- ein gesundes Kind ist da und wirbelt alles durcheinander- kann niemand nachvollziehen, der nicht schon das mitgemacht hat. Ich hab an manchen Tagen um 12.00 Uhr mittags dem Paketboten ungewaschen und ungekämmt und im Stillshirt die Tür geöffnet- ich kam gefühlt zu gar nichts. Meine Tochter (erstes Kind) war auch immer an mir. Duschen, Toilette- entweder Kind schreiend im MaxiCosi dabei, oder warten bis Mann aus der Arbeit kam.
      Ich blöde Kuh hab den Ratschlag „schlafe wenn das Kind schläft“ auch nicht berücksichtigt- und Haushalt (Fenster putzen und so nen Scheiss) geschmissen: würde ich heute nicht mehr so machen.

      zum Thema Partnerin sein:

      Du hast alles schon gut und richtig gemacht. Und machst es richtig. Auch darf es mal rauchen, wegen der Fliege an der Wand.

      aber vergesst euch nicht. Partner(in) sein heißt neben Sexualität auch da sein, präsent.

      da ist reden so schön. Wenn man merkt- ich bin nicht allein.

      Aber auch Zeit für sich nehmen- allein. Abends ne Stunde Freiraum für sich buchen. Atmen und zur Ruhe kommen.