Lebenspartner/in gleiche Rechte wie Spielbeziehungspartner

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      In meinen Augen ist die ganze Diskussion ein wenig auf eine, wie soll ich es benennen, ich versuche es mal mit, moralische Schiene gerutscht. Und recht theoretisch.
      Zurück zur Realität…
      Wenn jemand zwei (oder mehr) verschiedene partnerschaftliche Beziehungen führt, ergibt sich doch sicher nicht aus der Tatsache dass er/sie mit dem einen Partner bestimmte Praktiken durchgeführt ein Recht des anderen Partners, dies auch einzufordern. Vielmehr ist es doch so, dass jedes Paar seine eigenen Einigungen treffen muss, wobei es keine Rolle spielen darf, was mit einem anderen Partner praktiziert wird.
      So zumindest verstehe ich sexuelle Selbstbestimmung.
      Ob das dann immer eine Ideale Lösung darstellt, ist eine andere Frage. Denn das mag schon mal für den der etwas möchte, jedoch nicht darf, was ein anderer problemlos bekommt recht bitter sein. Ja, das kann zu ernsten Problemen führen, aber das ist ein anderes Thema.
      Also, wie oben schon mal beschrieben, muss nicht jeder das gleiche dürfen.

      jg72 schrieb:

      In meinen Augen ist die ganze Diskussion ein wenig auf eine, wie soll ich es benennen, ich versuche es mal mit, moralische Schiene gerutscht. Und recht theoretisch.
      Zurück zur Realität…
      Lieber @jg72, ich hoffe Du hast das moralische nicht aus meinem Beitrag gelesen, denn der war durchaus anders, viel pragmatischer gemeint. Kurz: Wenn ich mit meinem Lebenspartner eine intakte (jetzt auf der sexuellen Ebene) Beziehung führe + eine weitere, auch sexuelle aber BDSM Beziehung und "verweigere" meinem Lebenspartner für mich persönlich nicht BDSM-Elemente, dann führt das ganz realistisch zu einem unbefriedigten Sexleben des Lebenspartners.

      Für mich würde sich also eher die Frage stellen will ich beide Partner "bedienen" auch wenn sich sexuelle Vorlieben überschneiden oder will ich mich und damit auch meinen Lebenspartner einschränken und wenn ja warum.

      Finde ich ehrlich gesagt ziemlich realistisch und wenig moralisch geprägt :blumen: :saint:
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      In meinem Fall hab ich vieles erst mit meinem Spielpartner ausprobiert... eigentlich alles, was wirklich über Blümchensex rausgeht... zwar hatten mein Mann und ich ganz am Anfang auch etwas mit Augenverbinden und den obligatorischen Plüschhandschellen gespielt, aber das war (soweit ich mich erinnern kann) nur einmal... ziemlich schnell sind wir dann bei Blümchensex gelandet und auch das ist bald eingeschlafen... Vielleicht zwei Mal Sex im Jahr waren okay, solange die Pille meine Libido unterdrückt hat, aber als ich sie aus gesundheitlichen Gründen absetzen musste, kamen immer häufiger meine elektronischen Helferlein zum Einsatz... bis ich erkannt habe, was bdsm bedeutet und dass es genau das ist, was schon immer in meiner Fantasie da war, worüber ich aber geglaubt habe, mit niemandem sprechen zu können...
      Für mich ist daher meine Spielbeziehung quasi eine Ergänzung zu meiner Ehe, in der ich das bekomme, was in meiner Ehe fehlt...
      Auf das sexuelle bezogen, weiß ich nicht, ob da überhaupt noch einmal etwas mit meinem Mann laufen wird, denn in den letzten Jahren ist das Verlangen danach immer von mir ausgegangen... wenn wir häufiger Sex hätten und/oder bdsm Elemente, weiß ich nicht, ob ich überhaupt in einer Spielbeziehung gelandet wäre...
      Und um wieder zurück zur Ausgangsfrage zu kommen: Im Moment hat mein Spielpartner in sexueller Hinsicht (fast) alle Rechte. Ich würde ihm sogar mehr zugestehen, auf die er aber keinen Wert legt. Aufgrund der mangelnden sexuellen Aktivität mit meinem Mann gibt es da aktuell auch keine Überschneidungen.
      Liebe @Hera,
      Ich habe mich vermutlich mit dem moralischen Gleis falsch ausgedrückt, fand aber keine bessere Formulierung…

      Mir ist es tatsächlich schon passiert, dass ich bestimmte Praktiken mit der einen Partnerin total heiß fand, die ich mir mit einer anderen Partnerin so überhaupt nicht vorstellen konnte, obwohl sie daran auch explizit Interesse bekundet hatte. Da habe ich dann auch gesagt, sorry… geht nicht. Das musste sie akzeptieren, ganz ohne Begründung, denn ich hatte keine objektive. Habe ich bis heute nicht…
      In diesem Beispiel ging es um Analsex. Hat erstmal nicht explizit was mit BDSM zu tun, und beide Beziehungen hatten durchaus einen BDSM-Kontext. Liefen aber nicht zeitgleich. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass es durchaus möglich ist, dass das auch in parallelen Beziehungen vorkommen kann. Und dann bleibt halt leider dieses Feld für die eine Partnerin unbespielt, das mit der anderen sehr bearbeitet wurde…
      Wie gesagt, ich hab da bis heute keine objektive Begründung gefunden, hab schon danach gesucht, weil es ja schon mal sehr gut funktioniert hatte. Aber im Endeffekt musste eine verzichten.
      Und wenn das so ist, nützt alles theoretische wenn und aber nix. Einer möchte/kann Bestimmtes nicht… Is dann so zu akzeptieren.

      azalee schrieb:

      ich denke immer dann, wenn man es vielleicht nur noch mit dem „anderen“ ausübt. Denke das führt zu Unstimmigkeiten und „vernachlässigen“
      Das wäre zwar theoretisch denkbar, ist für mich aber nicht wirklich ein realistisches Szenario. Wäre ja auch ein bisschen komisch, ne?
      Wenn ich Sexpraktik X wichtig und toll finde, verbiete ich meinem Partner sie mit einer anderen Frau auszuüben, die sie vielleicht auch wichtig und toll findet, weil ich Angst davor habe, dass mein Partner sie dann nicht mehr genug mit mir machen könnte? Das ist nicht so der Stil, wie ich Poly-Beziehungen führen möchte.
      PS: Im Gegenteil, vielleicht lernt mein Partner ja was von der anderen Frau, was mir auch gefällt ;)

      ariyah schrieb:

      Ersterer ist immer zu weit mehr berechtig, letzterer sollte dankbar sein, dass der Lebenspartner der Spielbeziehung überhaupt zugestimmt hat.

      ariyah schrieb:

      Es ist selbstverständlich, dass der Lebenspartner nicht unbedingt das machen möchte, was der Spielpartner tut, denn sonst wäre ja ein Spielpartner nicht unbedingt nötig.
      @ariyah
      Man kann Polybeziehungen auch sehr anders führen, als Miteinander und nicht als Gegeneinander.
      Ich erwarte keine Dankbarkeit von den Spielpartnerinnen meines Lebenspartners, dass ich ihn mit ihnen "teile". Mein Partner ist kein Besitz, den großzügigerweise mit anderen teilen kann, wenn ich will.
      Es ist auch keineswegs eine Selbstverständlichkeit, dass Spielbeziehung entstehen, weil Bedürfnisse unbefriedigt sind. Man kann auch einfach Poly sein, weil man das erfüllend und schön findet.
      Ich hatte nicht den Eindruck, dass es hier im Thread um Poly-Beziehungen geht, sondern um eine feste Partnerschaft (= Lebens- / Ehepartner), zu der eine Spielbeziehung hinzukommt. Unter Spielbeziehung verstehe ich, dass man gemeinsam seine Neigung auslebt, aber nicht den Alltag miteinander teilt, also keine Beziehung im 'eigentlichen' Sinne führt. Unter einer Poly-Beziehung verstehe ich, dass man mit mehreren Menschen eine feste Partnerschaft (Liebesbeziehung) führt und diese Beziehungen 'gleichwertig' sind - im Gegensatz zur Spielbeziehung, die ich eher als 'Zusatz' sehe.

      Für mich macht das einen Unterschied bei der Beantwortung der Frage.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      @Zofe
      Da geht es jetzt zwar vor allem um Definitionen, aber in meinen Augen sind alle Beziehung, in denen sich von allen bewusst gegen monogame Beziehungskonzepte entschieden wird, Polybeziehungen. Das bedeutet natürlich dann auch, dass Polybeziehungen ziemlich unterschiedlich ausgestaltet sein können. Mal geht es tatsächlich um Polyamorie, mal nur um Wege Bedürfnisse befriedigen zu können. Das 2. Beispiel, dass du beschreibst fällt für mich auch unter Polybeziehung.

      Ich lebe auch in einer festen Lebenspartnerschaft mit einem Menschen und wir haben Spielbeziehungen, die eine weniger intensive partnerschaftliche Bindung aufweisen und auch nicht anstreben, sich in eine ähnlich geartete Lebenspartnerschaft zu entwickeln. Machen wir dann kein Poly? Und was machen wir dann? ^^

      @Tweeny
      Du bist aber herzlich eingeladen, deine Frage noch etwas zu konkretisieren :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rehlein ()

      Rehlein schrieb:

      azalee schrieb:

      ich denke immer dann, wenn man es vielleicht nur noch mit dem „anderen“ ausübt. Denke das führt zu Unstimmigkeiten und „vernachlässigen“
      Das wäre zwar theoretisch denkbar, ist für mich aber nicht wirklich ein realistisches Szenario. Wäre ja auch ein bisschen komisch, ne?Wenn ich Sexpraktik X wichtig und toll finde, verbiete ich meinem Partner sie mit einer anderen Frau auszuüben, die sie vielleicht auch wichtig und toll findet, weil ich Angst davor habe, dass mein Partner sie dann nicht mehr genug mit mir machen könnte? Das ist nicht so der Stil, wie ich Poly-Beziehungen führen möchte.
      PS: Im Gegenteil, vielleicht lernt mein Partner ja was von der anderen Frau, was mir auch gefällt ;)
      Nein ich schrieb, wenn der Partner diese NUR noch mit der anderen Person ausüben würde.
      Birgt das ein gewisses Konfliktpotential.

      Aber es ist wie immer alles eine Frage der Absprachen und der Kommunikation.
      @azalee
      Das hatte ich so auch verstanden, aber vielleicht nicht gut formuliert. Warum sollte der Partner das denn tun bzw. nicht mehr tun? Weil er es so oft mit der anderen Person macht? Also ja, theoretisch denkbar, und passiert sicherlich auch hin und wieder in anderen Beziehungen.
      Ich bin da unbesorgt, weil ich keine Bedenken habe dass mein Partner etwas aus diesem Grund nicht mehr mit mir macht, obwohl ich deutlich gemacht habe, dass es mir wichtig ist. Und damit gibt es für mich kein Konfliktpotential.

      Was ich beschrieben hatte, war die Konsequenz die man aus der Angst vor "Unterversorgung mit Sexpraktik" ziehen könnte :)
      Vielleicht ein wenig am Thema vorbei, aber ich denke, jeder Partner hat die Rechte, die man miteinander vereinbart hat. Meine Lebenspartnerin und Spielpartnerin ist ein und dieselbe Person und doch haben beide unterschiedliche Rechte.

      Meine Spielpartnerin darf ich z.B. nach belieben Ohrfeigen, sexuell benutzen und meine Lebenspartnerin selbstverständlich nicht. Die eine trägt ein Halsband, die andere nicht :)
      Erstmal danke für Eure Antworten und Sichtweisen. Ich komme jetzt endlich mal dazu mir alles in Ruhe durchzulesen und somit zu antworten.

      Die Frage stelle ich mir seit ner Weile aufgrund der Spielbeziehung meines Mannes. Sie (Sub) hat mit meinem Mann Analsex, schluckt, etc. Bei ihrem Partner macht sie dies jedoch nicht. Wieso weiß ich nicht. Nur dass sie es ein paar Mal probiert haben es aber dabei blieb.

      Daher stellte ich mir immer mal wieder die Frage : wenn man für bestimmte Praktiken einfach eine bestimmte Form der Devotion bzw. auch der Dominanz benötigt ist es ja durchaus nachvollziehbar wenn daher die ein oder andere sexuelle Praktik nur in einer Spielbeziehung und nicht mit dem Vanilla-Partner möglich ist.

      Allerdings kam mir dann immer gleich die Folgefrage: wenn aber jetzt z.B. Sub die Praktik XY nur mitmacht aufgrund ihrer Devotion, könnte sie diese dann nicht dennoch auch mit ihrem Lebenspartner ausüben einfach aufgrund der Liebe - weil sie weiß er hätte es gerne? Oder spielt die Devotion doch so ne große Rolle, dass diese darüber entscheidet ob man etwas mitmacht oder nicht.



      @ariyah: nein so was das nicht gemeint. Der Spielpartner greift nicht in die Partnerschaft ein. Aber generell bin ich deiner Meinung. Wäre heftig, wenn der Spielpartner etwas verbieten würde was die Partnerschaft beeinflusst. Es sei denn, es ist abgesprochen.
      Ein Gedankenanstoss...
      @Tweeny nur rein theorethisch...:
      Gehen mit jedem DOM die gleichen Praktiken, besteht immer die gleiche Intimität....?
      Für mich kann ich nur sagen....
      in mir als submissiver Part spiegelt sich die Lust des Pendants...

      Da werden auch sex. Praktiken anders erlebt und auch gelebt und das Gefühl differenziert bei mir, was machbar, umsetzbar, leidenschaftlich gerne Teil des Arrangements ist.

      Und bei mir muss die Basis passen, das Fundament Liebe. Ist dies nicht der Fall brauchen wir gar nicht von submission reden.

      Werde ich nicht leisten können! (betrifft sex Handlungen und Bdsm-Praktiken)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Noctua ()