Haben alle Subs früher etwas "Schlimmes" erlebt?

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      Anstatt eines mangelhaftem Blick nach innen kann auch ein reflektierter Prozess bereits stattgefunden haben…

      Meine Kindheit wurde durch eine stark narzisstische Mutter und durch einen „noch-kälteren-psychopathischen“ Vater geprägt.
      Nicht umsonst lehrte mich mein Mann erst, was es bedeutet, zu lieben und Liebe empfangen zu dürfen.
      Er nahm mich mit 16 Jahren in Obhut und bildete mich aus. Ihm verdanke ich das, was ich heute bin, obwohl er diese Krone bis heute vehement bestreitet.

      Das, was meine Eltern mir mitgaben, spiegelte sich selbstverständlich in meinen Genen wider. Mein Mann stellte sich dieser schwierigen Kombination als perfekte Sozialisation. Er zeigte mir so Vieles, was mir zuvor fremd war…ließ mich Elementares fühlen, um die Stärke zu entwickeln, meine Familie durch schwierigste Krisen führen zu können <3 .

      kara schrieb:

      Anstatt eines mangelhaftem Blick nach innen kann auch ein reflektierter Prozess bereits stattgefunden haben…

      Meine Kindheit wurde durch eine stark narzisstische Mutter und durch einen „noch-kälteren-psychopathischen“ Vater geprägt.
      Nicht umsonst lehrte mich mein Mann erst, was es bedeutet, zu lieben und Liebe empfangen zu dürfen.
      Er nahm mich mit 16 Jahren in Obhut und bildete mich aus. Ihm verdanke ich das, was ich heute bin, obwohl er diese Krone bis heute vehement bestreitet.

      Das, was meine Eltern mir mitgaben, spiegelte sich selbstverständlich in meinen Genen wider. Mein Mann stellte sich dieser schwierigen Kombination als perfekte Sozialisation. Er zeigte mir so Vieles, was mir zuvor fremd war…ließ mich Elementares fühlen, um die Stärke zu entwickeln, meine Familie durch schwierigste Krisen führen zu können <3 .
      Hallo Kara,

      es tut mir sehr leid, dass du so eine schwere Kindheit hattest! Lieben und liebe empfangen dürfen sind unglaublich schöne Erfahrungen, und ich hoffe sehr, dass Liebe in deinem Leben eine immer größere und wichtigere Rolle einnimmt.

      Du schreibst, dass dein Mann dich Elementares fühlen ließ, um Stärke zu entwickeln. Das ist ein Bestandteil von Liebe, und sicher auch ein wichtiger. Zärtlichkeit und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen gehören für mich auch dazu, und eine gehörige Portion Selbstliebe :)
      schlimm? Würde eher sagen fies. Bevor ich Master kennenlernte, hatte ich eine Begegnung mit einem Schweizer. Schien recht angenehm zu werden. Wir trafen uns auf halber Strecke für jeden am Bodensee. Er war galant,und es schien zu passen. Ging einige Zeit gut. Per Zufall, kamen eine Fori und ich drauf, dass wir mit ein und demselben schrieben.. Wir stellten ihm(ohne dass er es wusste :D ) eine Falle, in die er prompt reinfiel)
      Teufelchen im Blut, Engelchen im Herzen
      und ein bisschen Wahnsinn im Kopf 8)
      Schlimm? Ja, ich habe viel schlimmes gesehen und erlebt. Ich bin an den falschen Master gekommen, ein echt fieser Charakter. Eifersüchtig und gemein. Das habe ich in meiner Naivität aber viel zu spät gemerkt. Immer wenn er das Haus verließ um arbeiten zu gehen hat er mich eingesperrt. Wenn ich geschlafen habe hat er meine E-Mails "kontrolliert" (sprich: gelesen) oder meine Briefpost geöffnet. Ich war damals noch in der Programmierung tätig und hatte oft Kundendatenträger zuhause. Die hat er auch "überprüft". Da er den Inhalt, Datenbanken, nicht verstand, hat er mich dafür (für seine eigene Blödheit) bestraft. Irgendwann habe ich keine Lust mehr auf dieses Spiel und wollte Schluss machen. Das hat er mit der absoluten Krönung, nein Gemeinheit bestraft...
      Er hatte eine perfide Idee, die mich fast in den Knast gebracht hätte: von meinem Arbeitsrechner hat er verbotene Pornoseiten besucht und dort gepostet und Bilder heruntergeladen.

      Eines schönen Tages stand die Kripo bei mir vor der Tür, und hat meine Wohnung auf den Kopf gestellt, Es wurde nicht nur der PC beschlagnahmt, sondern auch externe Festplatten mit Kundendaten. Alles auf nimmer wiedersehen weg. Die Kripo warf mir vor, ich solle auf Kinderpornoseiten Bilder gepostet haben.
      Eines muss ihm lassen, so böse bin nicht mal ich. Nur hat er Fehler gemacht: er war mit seiner Mail-Adresse auf diesen Seiten. Kurz: er ist verknackt worden. Ich freigesprochen. Vor Gericht hat er seinen Plan geschildert: er wollte mich tatsächlich ins Gefängnis verfrachten. Zum einen als Strafe, weil ich ihn verlassen wollte und zum anderen, weil er dann immer wüsste wo ich bin...

      Seit dem ist mein Rechner "Fort Knox": Biometrische Sicherheitssysteme, sprich Fingerscan und selbst wenn das wer kacken sollte, eine Zahlen-Sonderzeichenkombination.
      Mein Vertrauen in meine Mitmenschen war lange ziemlich weit unten. Mittlerweile gehts es aber wieder. Nur meine PC's sind tabu. Jeder sein eigener und Basta.
      Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.

      :bahnhof:

      Aharon schrieb:

      Hallo Kara,
      es tut mir sehr leid, dass du so eine schwere Kindheit hattest! Lieben und liebe empfangen dürfen sind unglaublich schöne Erfahrungen, und ich hoffe sehr, dass Liebe in deinem Leben eine immer größere und wichtigere Rolle einnimmt.

      Du schreibst, dass dein Mann dich Elementares fühlen ließ, um Stärke zu entwickeln. Das ist ein Bestandteil von Liebe, und sicher auch ein wichtiger. Zärtlichkeit und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen gehören für mich auch dazu, und eine gehörige Portion Selbstliebe :)
      Hallo Aharon,

      vielen Dank für Deine lieben Worte.
      Meine Kindheit war für mich immer normal, weil es mir als Kind nicht im Leben einfallen konnte, dass das, was da genau vor sich ging, nicht normal war. Als Kind kann man Missbrauch einfach schwer identifizieren…

      Mein Mann hat mir eine andere Seite im Leben gezeigt…Gefühle, Warmherzigkeit, Anerkennung und Wertschätzung etc.

      Mit Selbstliebe tue ich mich immer noch sehr schwer, aber Selbstbewusstsein ist inzwischen reichlich vorhanden
      - aber nur, weil ich Entsprechendes vorweisen kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Vom Eschenbach () aus folgendem Grund: Zitierte Zitate müssen nicht zitiert werden...

      Hallo @Regardo,

      schon geraume Zeit wollte ich Dir eine Replik geben. Es hinderte mal die Zeit, dann mal wieder die Lust und schließlich fiel der Gedanke der Vergessenheit anheim. Heute war's der Zufall, der mich hierher spülte.

      Gelegenheit, Schopf, zupacken - eine buddhistische Weisheit :old: .

      Regardo schrieb:

      Ich glaube nicht, dass man pauschal sagen kann, ...


      Ich möchte aber dennoch einen Aspekt ... Verdrängung.

      Ich möchte den Aspekt der Verdrängung mal kurzerhand kleinzureden versuchen. Warum?
      • Er ist als kleine theoretische Eventualität Teil einer enormen Spekulation.
      • Wo es individuell zuzutreffen scheint*, steht ein zumeist therapeutischer Prozess mit individueller Leidensgeschichte im Hintergrund.
        • *nur weil es heute so ins Puzzelbild passt, liegt darin keine hinreichend verallgemeinerungsfähige Kausalität. Es hilft aber bestimmt individuell ein "Etwas" zu erklären, was durch Akzeptanz der Soheit dem "Patienten" heilend wirkt. Das gleiche Ereignis sollte zur Behauptung von Kausalität sonst bei anderen Psychen gleiche, mindestens sehr ähnliche Leiden hervorrufen.
      • Ohne solch offensichtliches Leid gibt es keinen Anlass zur Vermutung verdrängter (leidverdächtiger) Ereignisse, außer:
      • "alle sind krank und leiden" was dann aber wiederum nichts bdsm-spezifisches wäre.
      • Der Ansatz subventioniert auf subtile Weise, BDSM gerade wieder aktiv in die Nähe einer pathologischen Sexualität zu rücken.
      Eines vermag der Ansatz indes (auch ein "vielleicht" 8) ) : er hilft vielleicht bei der (mythischen) Verdrängung der einfachen Realität, dass Sexualität und Gewalt schon in der prähumanen Evolution eine Rolle spielte und der menschliche Geist in seiner Bewusstwerdung dieser Wildheit einst zivilisierend wirkende, moralische Grenzen entgegen formulierte, welche dann im westlich-römischen Denken, in religiös motivierte Herrschaftsdoktrien eingebettet wurden, deren Fesseln er sich sodann im Zuge der Aufklärung, erst geheim, dann bis zur Popkultur zunehmend öffentlicher befreiend, in einem Spiel der Wollust entledigte, weil er den evolutionären Zweck durch Transzendierung verloren, dagegen aber die Triebbefriedigung bis an den Rande der Dekadenz perfektioniert hat.

      Soweit also mal meine Gegenrede zum gewünscht sonnigen Sonntag

      HvR
      Ich habe Schlimmes erlebt in meinem Leben seit meiner Kindheit- aber ich bin absolut nicht der Ansicht, dass BDSM ein Ventil ist für mich oder auch nur ansatzweise in irgendeiner Form mit Verarbeitung zu tun hat.
      Und ich würde auch jedem davon abraten, BDSM für wie auch immer gut gemeinte semi-therapeutische Ansätze zweckzuentfremden.
      Ganz einfach, weil das zuviel verlangt ist von einem Partner, egal ob BDSMler oder nicht.

      Was ich allerdings glaube, ist, dass ich vulnerabler bin aufgrund dieser Erfahrungen und zb. mein Grenzziehungsverhalten anders ist als das von Menschen mit einem gestärkteren Selbstbewusstsein. Und das ich mich deswegen eher in Situationen wiederfinde, die vermeidbar gewesen wären. Weil mir leider halt auch Verhaltensweisen vertraut sind, die für andere bereits beginnende red flags sind.

      In Bezug auf BDSM habe ich allerdings erheblich mehr „Grobmotoriker“ unfreiwillig kennengelernt als mir lieb war und ist. Also ich würde jetzt nicht sagen, dass ich mich mit meinen Erfahrungen in der Szene wirklich so viel besser aufgehoben fühle als außerhalb.
      Ich möchte meine Kindheit und Jugend nicht als schlimm bezeichnen, eher gab es negative Aspekte, die mein Wachsen geprägt haben. Wie einige meiner Vorschreiber habe ich ab einem gewissen Alter - ca. 6 Jahre als meine Eltern sich trennten und meine Bezugsperson, mein Vater, uns verließ - im familiären Umfeld weniger Aufmerksamkeit/Beachtung bekommen. Ich war früh für mich selbst verantwortlich und meinen jüngeren Bruder, später noch für unsere Halbschwester, musste lernen mich für sie und mich durchzusetzen, zu kämpfen, Entscheidungen treffen, meine Geschwister schützen.

      Das ist eventuell der Grund dafür, das ich Verantwortung gern abgebe (beruflich weniger), Kontrolle nicht will und mir Sicherheit, Schutz und Geborgenheit wünsche. Gefallen wollen und alles richtig machen, ist auch noch aus dieser Zeit geblieben. Der erstere Teil geht auch ohne den BDSM Aspekt und das zweite will ich auch häufig im privaten Umfeld, bei Freunden und Bekannten (bis zu einem gewissen Grad).

      Als Fazit: ich könnte meine Erfahrung als Kind gut in einer passenden Paarbeziehung ausleben und in meinem privaten Umfeld kompensieren, BDSM bräuchte ich dafür nicht.
      Ich hatte bisher das Talent Partnerinnen zu finden die häufig schlimme Dinge in der Vergangenheit erlebt haben.
      80% waren in vielen Dingen sehr sensibel und bekamen eher Angst/Panik wenn auch nur eine Kleinigkeit passierte die sie an die Vergangenheit erinnerte.
      Ich denke das vieles davon abhängt wie jemand das erlebte verarbeiten kann. Grundsätzlich bin ich der Meinung das die Neigungen unabhängig sind, wenn man allerdings eine Neigung oder Aversion hat kann das erlebte die Gefühle in die jeweilige Richtung verstärken.

      Ich habe selbst vieles erlebt, aber bei mir hat es sich eher gegensätzlich zu dem erlebten entwickelt.

      Dies ist aber nur was ich für mich und vertraute Personen sagen kann.
      @AufderReise
      Ich denke auch, viele haben "unschöne Dinge" in Kindheit und Jugend erlebt. Aber manche sind halt resilienter als andere. Manche Dinge triggern uns vielleicht, auch wenn wir nicht immer davon selber wissen.
      Meiner Meinung nach hat das aber nichts damit zu tun, ob wir später mal BDSM ausleben, egal ob SUB oder DOM.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von newblackshaddow ()

      @newblackshaddow
      Ich denke auch nicht das das erlebte der Grund ist aber trotzdem das das erlebte die Psyche in den meisten Fällen auf die eine oder andere Art beeinflusst.
      Nicht nur im BDSM Bereich sondern alles wird in einer Weise beeinflusst durch Erlebnisse. Ein Kind das von einem Hund gezwickt wird hat danach in den meisten Fällen erstmal Angst vor dem oder allen Hunden. Wie schnell es die Angst wieder verliert oder ob es für immer bleibt ist individuell.

      Deswegen sage ich das das erlebte in die eine oder andere Richtung verstärken kann, aber nicht muss.
      Jeder reagiert anders aber jedes Erlebnis hat einen Einfluss und macht etwas mit einem.
      Guten Morgen,
      Also ich hatte eine tolle Kindheit und bis auf eine Vanilla-Beziehung, die Beschissen war, keine schlechte Erfahrung gemacht. Meine Neigung hatte ich schon weit vor dieser Beziehung. Ich finde es also auch einen nur geil.
      Mittlerweile muss ich sagen, dass ich einen Bogen um Leute mache, die versuchen ihre Vergangenheit durch BDSM aufzuarbeiten. Mit Frauen spiele ich ab und zu als Top. Und da habe ich wirklich beschisstenste Erfahrungen gemacht mit Mädels, die unverarbeitete psychische Probleme aus der Vergangenheit hatten und meinten das irgendwie aufarbeiten zu können.
      Ich habe mich dabei gefühlt als würde ich emotional ausgesaugt werden und nicht kontrollieren oder abschätzen können, was gerade passiert oder von mir erwartet/ gebraucht wird.
      Meiner Erfahrung nach trifft man in der Szene auch immer wieder Leute, die glauben, BDSM könnte irgendetwas heilen. Diese Annahme halte ich für grob fahrlässig.

      Insgesamt glaube ich aber nicht, dass die Neigung unbedingt mit dem etwas zu tun hat, was man in der Vergangenheit erlebt hat. Wahrscheinlich fällt es einem in der Szene mehr auf, da zum Teil ehrlicher gesprochen wird.


      Ich finde das Thema wichtig und großartig.

      Wie überall ist es eine Frage des Zugangs zu sich selbst. Ist man reflektiert genug?
      BDSM als Form der psychischen Heilung zu praktizieren, würde ich auch als verkehrten Weg ansehen.

      Ich kann nach einer Wochenbettdepression und einer verhunzten Kindheit ganz klar sagen, dass ich mich ohne einige Jahre der Therapie da nicht rangetraut hatte.

      Was ich für mich allerdings mitnehme, ist der Umgang mit Emotionen, die in meinem Fall immer sehr stark gelockert werden. Das war von Beginn an sehr erschreckend, aber ich lerne täglich dazu.
      In Partnerschaften/F+.. ohne BDSM habe ich das bisher niemals auch nur annähernd so intensiv erlebt, war also nur in der Theorie (danke an dieser Stelle für alle Beiträge zu dem Thema) darauf vorbereitet.

      Jemandem einfach so den Rucksack umzuhängen: 'ich bin jetzt deine Sub, also kümmere dich um mein Seelenwohl', wäre in meinen Augen mehr als nur fahrlässig. Wie soll sich jemand anderer um mich kümmern können, wenn ich das selbst nicht auf die Reihe bekomme.

      Offenheit und Feedbackkultur, das habe ich bisher auch sehr stark positiv erlebt. Ich schätze mal, dass man das aber trotzdem eher am jeweiligen Gegenüber als am BDSM festmachen kann. Zumindest ist das mein Gefühl.
      Das Gegenüber ist das A und O.

      Ich bin ein Mensch (ach was, echt?) der gerne mauert und nicht dahinter sehen lässt. Eigenschutz. Mich nicht zeige, was ich fühle.
      Das ist bestimmt anerzogen. Nichts Schlimmes aber prägend.

      Das mag in manchen Situationen sehr richtig sein- aber nicht ständig.
      Ich hab ein Recht auf meine Gefühle-sie gehören zu mir und sind legitim-das lerne ich, so komisch es klingt, erst durch diese Notwendigkeit der Offenheit, wenn man den Richtigen zu seinem Gegenüber gemacht hat.
      Meine Antwort auf die Ausgangsfrage wäre ein klares Nein. Ich wüsste auch nicht was das sub sein mit einer traumatischen Vergangenheit zu tun haben sollte. Bei mir ist es halt eine sexuelle Präferenz gepaart mit einigen charakterlichen Eigenschaften die dieser Präferenz entgegen kommen.
      Ich bin mir fast sicher das bei vanillas die "Traumarate" nicht signifikant niedriger ist als bei subs oder sogar doms.
      Ich glaube, es steckt in den Genen & kommt nicht durch "schlimme" Erfahrungen.

      Ja, ich hatte eine aus meiner Sicht sehr schlimme Kindheit & meine Jugend war kein Stück besser, aber wie soll das an meiner Neigung Schuld haben?

      Ich bin bei Alkoholikern aufgewachsen, trinke selbst keinen.
      Ich bin mit Waffen in Kontakt gekommen & trotzdem kein Amokläufer geworden.
      Ich habe als Kind total gerne Pilze gesucht & diese mein Leben lang noch nie gegessen.

      Aber
      Ich habe die Charakterzüge meines Vaters, ohne ihn je wirklich kennen gelernt zu haben.
      Ich bekomme genauso zeitig graue Haare wie meine Mutter.
      Meine Tochter erinnert mich mit allem was sie tut an meine Schwester, die beiden haben sich vielleicht 3 mal in ihrem Leben kurz gesehen.

      Ja, ich gebe gerne die Kontrolle an meinen Herren ab, aber nur im sexuellen Bezug, ansonsten hab ich alles auch selbst ganz gut im Griff. Ich denke meine Neigung nicht wegen meiner Erfahrungen zu haben, sondern trotz all dem. Wenn ich als Kind geschlagen wurde, was für mich so furchtbar in Erinnerung blieb, warum sollte ich denn genau darum Sub werden & die Schläge wollen & Lust daraus zu ziehen? Ich muss nichts kompensieren, verarbeiten oder ausgleichen, ich möchte nur Ausleben wonach ich mich fühle. Ich habe ein Tabu, welches eventuell ein Trigger zu schlechten Erfahrungen sein kann, darum schließe ich es von vornherein aus. Ich finde es traurig, dass immer die schlechte Kindheit für alles her halten muss. Ich bin erwachsen & kann doch meinen eigenen Weg gehen ohne anderen die Schuld an meinem Tun & Fühlen zuzuschieben.
      Mal eine wissenschaftliche Antwort:

      Es gibt diese „Urban legend“, dass Leute die BDSM praktizieren häufiger irgendwelche schlimme Sachen in der Kindheit erlebt haben.
      Aber es stimmt nicht: die statistische Häufigkeit ist das gleiche wie in den normalen Bevölkerung (ungefähr 8%).
      Submissive Frauen scheinen häufiger PTSD haben, als Männer. Aber! diese Unterschiede sind nicht signifikant (Frauen erleben aber auch häufiger Gewalt). Es gibt auch nicht mehr Leute mit Borderline, Missbrauchserfahrung als unter Leute die kein BDSM praktizieren. Die frühere Studien die irgendein Link gefunden haben, waren häufig Case Studies, was natürlich nichts aussagt.

      https:// doi.org/10.1080/00224499.2019.1665619

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Vom Eschenbach ()

      Sowieso ist die Anzahl Frauen mit Belästigungen oder Vergewaltigung oder beschissene Eltern in ihre Vergangenheit derart erschreckend hoch dass nur die Feststellung dass es viele davon in der Szene gibt nicht ausreicht um irgendwas zu sagen über egal was.

      Genau so findest du sie in andere Hobbyvereinen. Nur ist es halt so dass BDSMler leichter über Sex und Kink reden als Kleingärtner oder Kaninchenhalter oder Kochkursmitmacherinnen.
      Hitting rock bottom teaches you lessons climbing mountains never could.