EU für Verbrenner-Verbot für Neuwagen ab 2035

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Hera schrieb:

      Ich glaube da übersiehst Du vielleicht auch, dass der Wohnraum in Städten nicht unendlich ist und der eine oder andere vielleicht außer Häusern auch ein bisschen Grün für sein Seelenheil braucht. Aber natürlich spielt auch der Kostenfaktor eine Rolle.
      Die Unterschiede sind oft viel geringer als man denkt:
      .zeit.de/feature/deutsche-bevoelkerung-stadt-land-unterschiede-vorurteile

      Aber ja, da ist schon was dran. Nur wenn es wirklich gleich teuer wäre in Summe, würde die Entwicklung in gleichem Maße stattfinden, und die Entscheidung von vielen neu auf's Land (und damit gleichzeitig viel weiter weg von den meisten derzeitigen Anlaufstationen Arbeit/Freunde/Einkaufen/...) zu ziehen gleich ausfallen? Eben. Das war mein Punkt (in Bezug auf Mobilität wenigstens). Denn das Auto egalisiert eben den Punkt "wir kommen hier dann nicht mehr vom Fleck", und bis 2045 nur das Auto.
      Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, wie mein nächstes Auto wohl angetrieben sein sollte. Die Frage ist mittelmäßig dringend, da die Familienkutsche jetzt 11 Jahre alt ist.

      Ich sehe nur leider keine sinnvolle Lösung in Sicht. Was es derzeit am Markt gibt, sind in meinen Augen alles allenfalls Übergangstechnologien, da ich die zielführende Lösung im Wasserstoff sehe. Keine nennenswerten Emissionen, schnelles Tanken, etc. . Allein, die Technologie ist anscheinend noch nicht serienreif.

      Hybrid-Antriebe scheinen mir in vielen Modellen eher Mogelpackungen zu sein, die nicht wirklich Emissionen senken.

      Und Elektromobilität hat die bereits beschriebenen Probleme mit Rohstoffverbrauch und Entsorgung/Aufbereitung und stellt beim derzeitigen Energiemix allenfalls eine Verschiebung der Emissionen an einen anderen Ort da.

      Ich fürchte, wenn man die Energie, bzw Umweltbilanz dieser Antriebstechniken mit dem spitzen Bleistift gegeneinander aufrechnet, kommt man vermutlich auf ähnliche Werte bei klassischem Verbrenner, Hybrid und Elektro…
      Mal so meine Vermutung.

      Unabhängig davon, sind Hybrid und Elektroautos im Vergleich zu gleichen Modellen mit Verbrenner doch noch deutlich teurer, so meine nicht repräsentative Marktanalyse.

      Und für ein generelles, radikales Umdenken in Sachen Mobilität ist die Gesellschaft, bestimmt auch ich, noch nicht in der Lage.

      Ich finde es total toll, wenn ich Kollegen spreche, die z.B. gar kein Auto mehr besitzen. Die im städtischen Bereich ÖPNV und Fahrrad nutzen, viel zufuß gehen. Aber selbst für die wenigen, die das ernsthaft versuchen gibt es immer irgendwo noch eine Alternative im Backup , wenn diese Lösungen mal grade nicht praktikabel sind.

      Eine Kollegin erklärte mir letztens, wie reibungslos das alles funktioniert ohne eigenes Auto. Wir müssen aber im Zweifelsfall jederzeit zur Arbeit erscheinen können. Daraufhin angesprochen, was sie denn macht, wenn sie nachts zum Dienst muss, kein Auto im carsharing verfügbar ist, kein Bus und keine Bahn mehr fährt und es leider grade geschneit hat, Fahrrad also nicht einigermaßen sicher möglich ist.
      Zufuß ist im Zweifelsfall nicht schnell genug und eigentlich auch zu weit entfernt…

      Kein Problem, dann nehme ich das Auto von Papa, der wohnt nebenan…


      bleibt für mich die Frage… wie wird mein nächstes Auto angetrieben sein, nicht erst das übernächste in 2040 oder so?

      jg72 schrieb:

      Ich fürchte, wenn man die Energie, bzw Umweltbilanz dieser Antriebstechniken mit dem spitzen Bleistift gegeneinander aufrechnet, kommt man vermutlich auf ähnliche Werte bei klassischem Verbrenner, Hybrid und ElektroMal so meine Vermutung.
      Nein, Elektro gewinnt in den allermeisten Szenarien (nur nicht, wenn man eben fast gar nicht damit fährt). Einfach mal Volker Quaschning zuhören, der geht da auf alles ein.

      jg72 schrieb:

      Hybrid-Antriebe scheinen mir in vielen Modellen eher Mogelpackungen zu sein, die nicht wirklich Emissionen senken.


      Kein Problem, dann nehme ich das Auto von Papa, der wohnt nebenan…
      Zu den Hybriden stimme ich dir zu! Vor ein paar Monaten bestellte sich die Meibe Eibe Toyota Hybrid. Als ich das Auto dann fuhr,war das ja ganz toll in der Stadt! Aber nach wenigen 100m in Schrittgeschwindigkeit setzte der Verbrenner wieder ein.
      Irgendwie fand ich das etwas albern.

      Auch zu deinem Hinweis mit dem Papa von nebenan kann ich dir zustimmen. Im Umfeld habe ich auch so einen Fall. Der betreffende Wagen steht inzwischen überwiegend nicht bei dem Besitzer. :D
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !

      jg72 schrieb:

      Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, wie mein nächstes Auto wohl angetrieben sein sollte. Die Frage ist mittelmäßig dringend, da die Familienkutsche jetzt 11 Jahre alt ist.

      Ich sehe nur leider keine sinnvolle Lösung in Sicht. Was es derzeit am Markt gibt, sind in meinen Augen alles allenfalls Übergangstechnologien, da ich die zielführende Lösung im Wasserstoff sehe. Keine nennenswerten Emissionen, schnelles Tanken, etc. . Allein, die Technologie ist anscheinend noch nicht serienreif.

      Hybrid-Antriebe scheinen mir in vielen Modellen eher Mogelpackungen zu sein, die nicht wirklich Emissionen senken.

      Und Elektromobilität hat die bereits beschriebenen Probleme mit Rohstoffverbrauch und Entsorgung/Aufbereitung und stellt beim derzeitigen Energiemix allenfalls eine Verschiebung der Emissionen an einen anderen Ort da.

      Ich fürchte, wenn man die Energie, bzw Umweltbilanz dieser Antriebstechniken mit dem spitzen Bleistift gegeneinander aufrechnet, kommt man vermutlich auf ähnliche Werte bei klassischem Verbrenner, Hybrid und Elektro…
      Mal so meine Vermutung.

      Unabhängig davon, sind Hybrid und Elektroautos im Vergleich zu gleichen Modellen mit Verbrenner doch noch deutlich teurer, so meine nicht repräsentative Marktanalyse.

      Und für ein generelles, radikales Umdenken in Sachen Mobilität ist die Gesellschaft, bestimmt auch ich, noch nicht in der Lage.

      Ich finde es total toll, wenn ich Kollegen spreche, die z.B. gar kein Auto mehr besitzen. Die im städtischen Bereich ÖPNV und Fahrrad nutzen, viel zufuß gehen. Aber selbst für die wenigen, die das ernsthaft versuchen gibt es immer irgendwo noch eine Alternative im Backup , wenn diese Lösungen mal grade nicht praktikabel sind.

      Eine Kollegin erklärte mir letztens, wie reibungslos das alles funktioniert ohne eigenes Auto. Wir müssen aber im Zweifelsfall jederzeit zur Arbeit erscheinen können. Daraufhin angesprochen, was sie denn macht, wenn sie nachts zum Dienst muss, kein Auto im carsharing verfügbar ist, kein Bus und keine Bahn mehr fährt und es leider grade geschneit hat, Fahrrad also nicht einigermaßen sicher möglich ist.
      Zufuß ist im Zweifelsfall nicht schnell genug und eigentlich auch zu weit entfernt…

      Kein Problem, dann nehme ich das Auto von Papa, der wohnt nebenan…


      bleibt für mich die Frage… wie wird mein nächstes Auto angetrieben sein, nicht erst das übernächste in 2040 oder so?
      Wasserstoff verbraucht für die gleiche Strecke das vierfache an Energie im gegensatz zum E-Auto. Und der derzeitige Preis für 1 Kg Wasserstoff liegt zur zeit bei circa 12 Euro. Allerdings stark subventioniet. Die menge Strom für ein Kg Wasserstoff welcher für circa 100 km Strecke reicht würde beim E-Auto für 400 km Reichweite reichen.

      jg72 schrieb:

      Und Elektromobilität hat die bereits beschriebenen Probleme mit Rohstoffverbrauch und Entsorgung/Aufbereitung und stellt beim derzeitigen Energiemix allenfalls eine Verschiebung der Emissionen an einen anderen Ort da.
      Und was für Rohstoffverbrauch den ich bei einem normalen Verbrenner nicht habe oder bei einem Wasserstoffauto.
      Verbrenner im Kat Platin, diverse andere Edelmetalle, viele seltene Erden. Blei in der Batterie die nicht recycelt werden kann oder wird.
      Wasserstoffauto Brennstoffzelle mit vielen Edelmetallen die sich leider tatsächlich irgendwie verbrauchen. Und sie hat nur eine relativ kurze lebensdauer. Und zusätzlich noch eine Batterie zum fahren. Da da H2 Auto auch ein elektroauto ist.
      Wenn du dein E-Auto mit deiner eigenen PV-Anlage von deinem eigenen Dach lädst hast du garkeine emissionen. Guter Unterschied zum H2 Auto. Das kannst du zuhaus nicht tanken.

      Wie gesagt meine Kosten in zweieinhalb Jahren fürs fahren bisher25 Euro. Sauberer Srom

      monoton schrieb:

      Warum zum Teufel ist es nicht möglich zu sagen, hey, wir wissen ihr erduldet hier was, z.B. die neue Bahnstrecke (neben Lärm auch mächtig viel Feinstaub), das neue Windrad usw. also bekommt ihr dafür von dem Kuchen auch mehr ab, z.B. ein Gratisticket oder eben den Strom im gewissen Umfang umsonst usw. so dass es denen, die da gerne weiterhin bleiben wollen auch irgendwas nützt?
      Dieses "Mitnehmen" klingt schlüssig, hat aber für mich zwei Haken:
      1. ist "Mitnehmen" ein Totschlagargument einiger Konservativer und sogenannter Liberaler, um einfach weiter nichts zu verändern und
      2. hat niemand all jene "mitgenommen", die in prekären Verhältnissen, also unter nicht selbstgewählten Bedingungen leben, weil unsere Form des Wirtschaftens auf deren Ausbeutung basiert, und auch nicht jene, die all die externalisierten Kosten unserer Lebensweise (Mobilität eingeschlossen) begleichen müssen, ohne an deren Vorzügen zu partizipieren.

      Wer nimmt eigentlich die mit, deren Wohnraum für Kohle weichen muss(te)? Wer fragt denn eigentlich bei der Verkehrsplanung, warum wir früher noch zu Fuß und mit dem Rad zur Schule konnten, wo heute Schlangen von Elterntaxis stehen? Wieso wird nicht erst nach Herkunft und Verbleib von Ressourcen gefragt, bevor neue gewinnbringende Technologien auf den Markt geworfen werden?

      Wenn wir wissen, dass schon heute hunderte Millionen unter unserem Lebensstil leiden und dass daraus Milliarden werden, warum bestehen wir dann ausgerechnet bei jedem positiven Wandel darauf, alle mitzunehmen, die gerade am wenigsten leiden?
      Bei der Abwägung, welches Leid durch Veränderung entstehen und welches beseitigt würde, muss es insgesamt (global und auf Dauer) abnehmen. Dann hätten wir die Mehrheit "mitgenommen".

      Mir ist klar, dass wir den Status Quo hinnehmen, weil er sich schleichend etabliert hat. Und die Chance auf einen sanften (schleichenden) Transformationsprozess verspielen wir seit Jahrzehnten durch Tatenlosigkeit. Eine Argumentation des "Mitnehmens" ist also auch eine Verleugnung der Folgen unserer Tatenlosigkeit (für die es mal den absurden Begriff der "Systemzwänge" gab, aber das führt vom Thema weg).

      Wir müssen uns eingestehen, dass unser auf endlosem Wachstum, Externalisierung der Kosten und letztendlich Ausbeutung basierendes Wirtschaftssystem keine Zukunft hat. Und von den Selbstverständlichkeiten, die es uns vorgaukelt, dürfen wir uns getrost verabschieden.

      HarryFfm schrieb:

      ist "Mitnehmen" ein Totschlagargument einiger Konservativer und sogenannter Liberaler, um einfach weiter nichts zu verändern und
      aha 8| Danke, dass ich endlich weiß, dass ich ein Konservativer und sogenannter Liberaler bin, Halleluja :thumbsup: .

      Selbst in der Pädagogik ist man mittlerweile so weit, dass Kinder nicht mehr nur mit Schlägen und Zwang dazu gebracht werden, zu tun, was die Erwachsenen wollen, sondern indem man sie "mitnimmt", ihnen Gründe erklärt und man sie als vollwertige Mitmenschen ansieht.

      Das ist es, was mir fehlt, wenn von irgendwelchen dahergelaufenen Politikern ohne Expertise und Erfahrung von oben aufgedrückt wird.

      Ja, bei einigen Fragen, die Du stellst, bin ich bei Dir, bei den Schlüssen, die Du daraus ziehst, nicht.

      Wenn wir die Menschen nicht mitnehmen, kann es passieren, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft wieder da stehen und uns fragen, wie das passieren konnte. Der Mensch sucht die Freiheit, sucht für sich selbst die größten Vorteile und will glücklich und mit möglichst wenig Einschränkung leben. Zu einem gewissen Grad ist er bereit, für das Leben in der Gesellschaft für sich selbst Verzicht zu üben. Nur ist diese Bereitschaft nicht unendlich und ich glaube, dass wir so langsam in Randbereiche vordringen. Das kann man verurteilen. Das Verurteilen wird aber nichts an den Tatsachen ändern. Da wir nicht im berüchtigten Wolkenkuckucksheim, sondern in der Realität leben, sollte auch die Politik an Realitäten und nicht an Wünsch-Dir-Was orientiert sein und danach handeln.

      Seit ich "Wasser predigen und Wein saufen" bei Herrn Fischer live erlebt habe, glaube ich den Politikern kein Wort mehr. Erst recht nicht denen, die die schönsten Bilder von sich zeichnen. Und ich glaube ihnen ihre hehren Motive nicht mehr. Und deshalb gehe ich da auch nicht mit und hinterfrage sehr, sehr genau die Motivlage und die Pläne.

      Ich gehe absolut mit, dass sich die Mobilität ändern muss und dass wir so nicht weitermachen können. Da ich meinen Teil dazu beitrage, bin ich hier mit mir selbst auch gänzlich im Reinen.

      Was ich z. B. super finde, sind die Fahrrad-Challenges "mit dem Rad zur Arbeit". Klar, nicht jeder kann da mitmachen, aber jeder Kilometer, der mit dem Rad statt dem Auto gefahren wird, ist ein Gewinn. SO nimmt man Leute mit, ohne ihnen weh zu tun. Win-Win.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      Louise schrieb:

      Der Mensch sucht die Freiheit, sucht für sich selbst die größten Vorteile und will glücklich und mit möglichst wenig Einschränkung leben. Zu einem gewissen Grad ist er bereit, für das Leben in der Gesellschaft für sich selbst Verzicht zu üben. Nur ist diese Bereitschaft nicht unendlich und ich glaube, dass wir so langsam in Randbereiche vordringen. Das kann man verurteilen. Das Verurteilen wird aber nichts an den Tatsachen ändern. Da wir nicht im berüchtigten Wolkenkuckucksheim, sondern in der Realität leben, sollte auch die Politik an Realitäten und nicht an Wünsch-Dir-Was orientiert sein und danach handeln.
      Unser Verkehrsminister spricht sich (erwartungsgemäß) gegen ein Verbot von Verbrennern aus und argumentiert mit der Freiheit der Bürgerinnen und Bürger.
      Was ist das eigentlich für eine Freiheit, die mich zwingt, ein Auto zu besitzen (oder mindestens zu nutzen), um Daseinsvorsorge zu betreiben?

      Die Freiheit eines Individuums endet dort, wo sie die Freiheit anderer einschränkt. Da wird es immer Reibungspunkte geben, weil sich die individuellen Vorstellungen von Freiheit immer überschneiden werden. Unser (stark verallgemeinertes) Verständnis von Freiheit raubt nachfolgenden (und uns überdauernden) Generationen ein unverhältnismäßig großes Maß ihrer Freiheit. Die kleben sich dann symbolträchtig an Straßen fest und wir regen uns über ihren Eingriff in unsere "Freiheit" auf. Aber so wirklich mitnehmen wollen wir die auch nicht.

      Wenn wir Zwang vermeiden wollen, müssen(!) wir auch vermeiden, jene nach uns zu einem Leben zu zwingen, das wir für uns als nicht zumutbar erachteten. Realität liegt nicht nur außerhalb von Wolkenkuckucksheim, sie liegt auch in der Zukunft.
      Diese Menschen, die Straßen blockieren, sind Kriminelle - schwerer Eingriff in den Straßenverkehr. Sie alle besitzen Handys und fahren ganz sicher nicht mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß zu ihren Blockaden. In meinen Augen sind sie Heuchler und für die meisten lasse ich nicht mal mehr jugendlichen Leichtsinn gelten.

      Gut gewollt ist nicht gut gemacht und der Zweck heiligt eben nicht die Mittel.

      HarryFfm schrieb:

      Die Freiheit eines Individuums endet dort, wo sie die Freiheit anderer einschränkt. Da wird es immer Reibungspunkte geben, weil sich die individuellen Vorstellungen von Freiheit immer überschneiden werden.
      Yapp, und das geht eben immer in alle Richtungen. Und nur weil ein grüner Anstrich drauf ist, ist es nicht per se richtig.


      HarryFfm schrieb:

      Wenn wir Zwang vermeiden wollen, müssen(!) wir auch vermeiden, jene nach uns zu einem Leben zu zwingen, das wir für uns als nicht zumutbar erachteten. Realität liegt nicht nur außerhalb von Wolkenkuckucksheim, sie liegt auch in der Zukunft.
      Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wir nehmen vielleicht nicht die gleichen Leute mit, wenn wir andere Wege als den Zwang suchen, aber:

      - wir greifen weniger in Freiheit ein
      - haben ein ähnliches Ergebnis

      Das ist es, worauf ich hinaus will. Es muss kein Zwang sein, es gibt andere Wege, den Weg des Wettbewerbs z. B. Aber da scheint Dein Menschenbild ein gänzlich anderes zu sein als meins :pardon: . Du scheinst der Ansicht zu sein, nur mit Zwang lässt sich der Mensch erreichen. Das sehe ich anders.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      Isegrim_w_devot schrieb:

      ded schrieb:

      Wenn deine Sorge bei einem Stromausfall ist nicht von zu Hause wegzukommen, dann ist dir nicht bewusst, was noch alles ausfällt.

      helen85 schrieb:

      Erstens: wieso muss man sich bei solch einer Diskussion immer gleich auf die Spezialfälle stürzen?
      Ich habe da nicht nur an mich gedacht, sondern auch an mobile Pflegedienste, Krankenwagen, Taxifahrer, Busse, Lebensmitteltransporte.In meiner Fantasie ist das ein wenig wie in der Sesamstraße damals:
      als zuviel stromführende Haushaltsgeräte auf einmal angeschlossen wurden, wurde es wegen der Überlastung auf einmal zappenduster ^^

      Ich meine, unsere Polizei hat eine eigene Tanksäule auf dem Gelände, das ist bestimmt überall so.
      Zumindest habe ich noch nie in meinem Leben Polizeiautos oder Krankenwagen an normalen Zapfsäulen gesehen.
      Das würde bei Stromausfall aber auch nichts nützen.
      Gut, ich hatte bei meinem Spezialfall tatsächlich erst einmal den Katastrophenschutz, insbesondere in Hochwassergebieten, im Kopf. Aber ich versuche das mal auf deine etwas gebräuchlicheren Beispiele zu übertragen.
      Bei den Taxis bin ich mal so frei und nehme sie aus, die halte ich nicht für wirklich lebensnotwendig.

      Also: Was passiert, wenn der Strom mal weg ist - für eine längere Dauer?

      1. werden dann nicht automatisch alle Akkus der Elektroautos leer sein. Genau so, wie eine Polizeistation (u.ä.) dafür sorgen wird, dass nicht gleichzeitig alle Tanks ihrer Fahrzeuge leer sind, werden die auch in der Lage sein dafür zu sorgen, dass nicht alle Akkus ihrer Fahrzeuge gleichzeitig leer sind. Damit könnte man zumindest eine gewisse Zeit überbrücken. Es ist ja nicht so, dass ein Elektroauto alle 10 Minuten an die Ladesäule muss.

      2. gibt es Firmen, die einzig und allein darauf spezialisiert sind, Notstromaggregate zur Verfügung zu stellen. Und da reden wir von Notstromaggregaten, die in der Lage sind, eine komplette Stadt netzunabhängig mit Strom zu versorgen, wenn es sein muss. Da sollte es ohne weiteres möglich sein, Elektroautos, die für die Aufrechterhaltung einer kritischen Infrastruktur notwendig sind, mit Ladestrom zu versorgen. Der CO2-Ausstoß, der dabei entstehen würde, steht jedenfalls in keinem Verhältnis zu der Menge CO2, die bei einer Abschaffung der Benzin- und Dieselmotoren in Autos eingespart werden könnte.

      3. müssen Fahrzeuge, die der Aufrechterhaltung einer kritischen Infrastruktur dienen, ja nicht zwangsläufig Elektroautos sein - wieso können die nicht mit einer anderen, alternativen Energiequelle angetrieben werden, die sich in größerem Ausmaß netzunabhängig speichern lässt - sei es Wasserstoff, sei es die bahnbrechende Zukunftstechnologie, die zwar noch nicht erfunden wurde, uns aber allen als DIE Lösung verkauft wird?

      4. ist es in einem smarten Stromnetz, auf das wir, soweit ich informiert bin, zumindest hinarbeiten, möglich, Priorisierungen vorzunehmen - sprich: Verbraucher (und damit meine ich nicht Haushalte, sondern stark stromverbrauchende Geräte) gezielt temporär abzuschalten, sodass es im Idealfall gar nicht zu einer Überlastung des gesamten Netzes kommt. Auch jetzt arbeiten die Stromanbieter in Deutschland schon so, dass zu Stromverbrauchsspitzenzeiten (z.B. Halbzeitpause Fußball-WM - in ganz Deutschland wird auf dem Klo das Licht eingeschaltet ;) ) Spitzenverbraucher aus der Industrie abgeschaltet werden, um das Stromnetz zu stabilisieren. Und mir ist nicht bekannt, dass es in Deutschland zu solch einem Ereignis schon einmal zu einem Blackout gekommen wäre...
      Mit einer Überlastung durch zu viele gleichzeitig an einer Steckdose angeschlossenen Geräte hat das übrigens nichts zu tun, da fliegt die Sicherung nicht, bzw. wird es nicht dunkel, weil nicht genug Strom da wäre, sondern weil das Kabel, das von der Sicherung zu deiner Steckdose führt, nicht darauf ausgelegt ist, so viel Strom auf einmal zu transportieren. Wäre die Sicherung nicht da, würde das Kabel zu heiß werden und im schlimmsten Fall anfangen zu brennen. Und da man das für gewöhnlich ja nur ungern möchte, ist eben eine Sicherung vorgeschaltet, die bei zu hoher Last abschaltet, bevor was passiert. Im Haus sind das für gewöhnlich 16A oder auch mal 10A, je nach Leitungsquerschnitt. Wasserkocher (ca. 2000W), Toaster (ca. 1000W) und Waffeleisen (ca. 800W) sollte man also lieber nicht gleichzeitig an einer Dreifachsteckdose betreiben - bei 230V Netzspannung ergeben die zusammen nämlich über 16A.

      helen85 schrieb:

      Bei den Taxis bin ich mal so frei und nehme sie aus, die halte ich nicht für wirklich lebensnotwendig.
      Oh doch, das sind sie: viele Taxifahrten sind solche zur Chemotherapie, Bestrahlung, zu ärztlichen Terminen etc. Doch, Taxis sind lebensnotwendig.

      Wer entscheidet denn letztendlich, was lebensnotwendig ist?

      Nicht jeder kann - körperlich und/ oder psychisch/ seelisch/ geistig bedingt - in einen Zug/ Bus steigen, und zwar unabhängig davon, ob ein - oft ungenügend befähigter - Beamter einen Behindertengrad bescheinigt. Der Weg durch die Instanzen, bis dann am Ende voraussichtlich doch ein adäquater Behindertengrad rauskommt, ist lang, steinig, teuer und kraftzehrend. Kraft, Zeit und Geld, die Betroffene oft schlicht nicht haben.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]

      Louise schrieb:

      Oh doch, das sind sie: viele Taxifahrten sind solche zur Chemotherapie, Bestrahlung, zu ärztlichen Terminen etc. Doch, Taxis sind lebensnotwendig.
      ...und die finden im Falle eines mehrtägigen deutschlandweiten oder auch nur regionalen Blackouts so wie geplant statt? Selbst wenn, was ich mal arg in Frage stellen würde, dann übertrag meine Ausführungen zu Notstromaggregaten und alternativen Antriebstechnologien auch auf eine gewisse Anzahl von Taxis, die dann priorisiert für Krankentransporte eingesetzt werden.
      Und wer entscheidet dann, wer Anrecht auf ein Taxi/ Auto hat und wer nicht?

      Alles hängt mit allem zusammen und auch ein nerdiger Computerfritze muss möglicherweise innert kürzester Zeit beim Lidl sein, um das Kassensystem zu reparieren. Bis der dann einen Antrag gestellt hat, ob er Auto fahren darf oder ein Taxi bekommt. Wo zieht man Grenzen?

      Ich kenne da jemanden, der viel im Außendienst unterwegs ist. Diese Fahrten unternimmt er wahlweise mit der Bahn oder dem Auto. Er hat meist einen großen Koffer und zwei kleinere dabei, weil er unterwegs auf gewisse Dinge nicht verzichten möchte, die er daheim auch nutzt. Wenn er nicht umsteigen muss, dann fährt er mit der Bahn, wenn er mehrmals umsteigen muss, mit dem Auto, weil die Koffer schwer und unhandlich sind.

      Will man jetzt von ihm verlangen, sich in seinen Koffern zu beschränken, damit er mehr Bahn fährt und dann abends nach der Arbeit im Hotel sitzt und sich langweilt? Was, wenn derjenige dann beschließt, nicht mehr so weit weg zu fahren, um seiner Arbeit nachzugehen. In seiner Branche herrscht extremer Mangel an brauchbarem Personal. Es wird also nicht einfach jemand näher gelegenes einspringen können. Kunden zahlen nicht einfach so sehr hohe Reisekosten für bestimmte Berufsgruppen oder bestimmte Personen.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Jetzt lässt du mich etwas ratlos zurück...

      Kein Strom - kein Kassensystem, soweit stimmen wir doch überein, oder? Also bestünde überhaupt nicht die Notwendigkeit der priorisierten Fahrt des ITlers...
      Und wenn der Strom dann wieder da wäre, stünden doch innerhalb kürzester Zeit auch wieder die Taxis mit Elektroantrieb oder das eigene Elektroauto zur Verfügung?

      Louise schrieb:

      Auf die Idee mit den Wechselakkus kam mein Mann auch vor längerer Zeit. Das wäre tatsächlich etwas sehr praktisches.
      Ich würde diesen Aspekt gern Aufrgreifen.
      Wie sollt dieser Wechselakku aussehen?
      Wie sollte er wechselfähug gestaltet sein.

      Es gibt meines Wissens nach noch keine Möglichkeit, Batterien derart leistungsstark zu entwickeln, dass sie entsprechend Kapazität haben und klein sind. Bei vielen Fahrzeugen deckt die Batterie >60% der Fläche des Unterbodens ab und befindet sich aus Hitzschutzgründen in einer wassergekühlten Wanne. Von der reinen Größe abgesehen, benötigten dann alle Hersteller kompatible Anschlüsse und Verkabelungen.

      Hinzu kämen die Wechselvorrichtungen an den Tankstellen oder Servicepunkten, die das Gewicht stemmen müssen sowie flächendeckende Trainings für das Personal, das den Wechsel vollzieht. Tut mir leid, aber im Moment glaube ich nicht an eine solche Umsetzung. Ich würde Technologien, die vorhandene Infrastruktur nutzt, z.b. synthetische Treibstoffe, die man tanken kann wie Benzin, bevorzugen.
      Wer den Drachen weckt, darf das Feuer nicht fürchten.

      Louise schrieb:

      Alles hängt mit allem zusammen und auch ein nerdiger Computerfritze muss möglicherweise innert kürzester Zeit beim Lidl sein, um das Kassensystem zu reparieren. Bis der dann einen Antrag gestellt hat, ob er Auto fahren darf oder ein Taxi bekommt. Wo zieht man Grenzen?

      weil er unterwegs auf gewisse Dinge nicht verzichten möchte, die er daheim auch nutzt.
      Wenn jetzt mal großflächig der Strom ausfallen würde, wäre die Kasse beim Lidl auch gerade nicht wirklich wichtig.

      Ja nun, das ist Luxus. Und auch der ist bei einem großflächigen Stromausfall unwichtig.

      Wir reden hier von einem Ausnahmestustand, der so wohl auch nicht allzu häufig vorkommen wird. Da ist einkaufen und unbedingt irgendwelchen Kram, den man nicht zwingend braucht mitschleppen, wohl eher Nebensache, oder?

      Aber genau das ist auch das Problem. Ein Großteil der Menschheit ist so verwöhnt, daß solche Kleinigkeiten als dramatisch dargestellt werden...
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Alle Effizienzverbesserungen im Autobereich sind nur in Komfort und Größe umgesetzt worden. Es gab Mal von VW 1-Liter-Autos, aber die scheinen die Leute nicht zu wollen. Mein aktuelles Auto verbraucht genauso viel Kraftstoff, wie mein vorheriges 20Jahre altes Auto. Ergo geht es nur mit Zwang.
      Und letztendlich ist die letzte Grenze mit der du verhandelst die Kühlgrenztemperatur.
      Kannst dir gerne in Indien und im Iran angucken was das bedeutet. Meine Vermutung ist die Grenze ändert sich für dich nicht.

      Louise schrieb:

      Und wer entscheidet dann, wer Anrecht auf ein Taxi/ Auto hat und wer nicht?

      Alles hängt mit allem zusammen und auch ein nerdiger Computerfritze muss möglicherweise innert kürzester Zeit beim Lidl sein, um das Kassensystem zu reparieren. Bis der dann einen Antrag gestellt hat, ob er Auto fahren darf oder ein Taxi bekommt. Wo zieht man Grenzen?
      Erstmal ist es offtopic. Dann macht es inhaltlich keinen Sinn. Weil ohne Strom kann der Nerd nichts an der Kasse machen. Und letztendlich werden die Ärzte entscheiden wer wann behandelt wird, ggfs mit Triage.


      helen85 schrieb:

      2. gibt es Firmen, die einzig und allein darauf spezialisiert sind, Notstromaggregate zur Verfügung zu stellen. Und da reden wir von Notstromaggregaten, die in der Lage sind, eine komplette Stadt netzunabhängig mit Strom zu versorgen, wenn es sein muss. Da sollte es ohne weiteres möglich sein, Elektroautos, die für die Aufrechterhaltung einer kritischen Infrastruktur notwendig sind, mit Ladestrom zu versorgen. Der CO2-Ausstoß, der dabei entstehen würde, steht jedenfalls in keinem Verhältnis zu der Menge CO2, die bei einer Abschaffung der Benzin- und Dieselmotoren in Autos eingespart werden könnte.

      Es gibt keine Notstromaggregate die Städte versorgen können. Die kritische Infrastruktur hat selbst die nötige Notstromaggregate vorzuhalten.
      Dazu gibt es dann einen Krisenplan in welcher Reihenfolge die Aggregate mit Diesel versorgt werden. Mehr Versorgung gibt es nicht.

      Louise schrieb:

      Sie alle besitzen Handys und fahren ganz sicher nicht mit dem Fahrrad oder gehen zu Fuß zu ihren Blockaden. In meinen Augen sind sie Heuchler und für die meisten lasse ich nicht mal mehr jugendlichen Leichtsinn gelten.
      Sorry, aber das ist Whataboutism in Reinform. Das sind die üblichen Argumente in jeder Diskussion zum Thema und sie begründen exakt nichts.


      Louise schrieb:

      Wir nehmen vielleicht nicht die gleichen Leute mit, wenn wir andere Wege als den Zwang suchen, aber:


      - wir greifen weniger in Freiheit ein
      Weniger in unsere. Nur, dass wir das hier mal festhalten.


      Louise schrieb:

      Du scheinst der Ansicht zu sein, nur mit Zwang lässt sich der Mensch erreichen.
      Diese Aussage passt nicht zu meinen Beiträgen hier und auch nicht zu meinen Ansichten insgesamt.
      Ich unterscheide (in diesem Kontext) allerdings auch nicht zwischen institutionalisiertem Zwang (durch Gesetze, Gebote oder Verbote) und solchem, der sich aus unserem Handeln (also Tun und Unterlassen) ergibt.

      BTW: Den Weg des Wettbewerbs gehen wir seit geraumer Zeit. Und wo der hinführt, sehen wir gerade. Der Verweis auf Wettbewerb als Regulativ ist eine Kapitulation vor politischer und/oder gesellschaftlicher Verantwortung.

      Wir werden hier aber langsam OT, oder?
      Ursprünglich ging es ja mal darum, denselben Quatsch mit anderen Antrieben zu machen. :dash: