Unterschiede in Strafen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Unterschiede in Strafen

      Ich hatte vor 2 Jahren einen Mann kennengelernt. Da es praktisch meine erste BDSM Beziehung war, möchte ich daraus lernen, und besser machen.

      Anfangs, wie bei allen war eigentlich sehr schön und passend. Problem war mit den Strafen. Wir hatten da sehr unterschiedliche Auffassung gehabt. Leider habe ich anfangs nicht verstanden, dass für ihn eine Vereinbarung sehr sehr ernst ist. Er hat das nicht eingehaltene Vereinbarung es als Illoyalität interpretiert. Aus meiner Sicht waren diese Sachen nicht so groß: 2 * rasieren, 1 * Hose anziehen oder Bild nicht schicken. Anfang wollte ich einfach aus Spieltrieb ausprobieren was passiert, wenn ich etwas nicht einhalte, mit der Vorfreude auf Strafe. Aber es passierte nichts. Weil er mir nichts geben wird, was ich will. Soweit gut. Aber die Situationen wurden nie aufgelöst, alles war für ewig da, und er war immer mehr gekränkt. Bei ihm war es so, die Strafen waren unerwartet, irgendwann wenn er Lust hatte. Oder er darf mehr Rechte für sich rausnehmen. Das hat mich bisschen erschreckt.
      Hauptsächlich war seine Strafe Passivität, Rückzug, Schweigen (er hat auch gesagt, dass er sehr nachtragend ist). Zum Beispiel er ist nicht gekommen ist, oder mit mir nicht geredet hat, oder das ganze schöne Spiele eingestellt hat (war etwas weg, war für immer weg) oder überhaupt soll nicht das passieren, worüber ich als Strafe mal fantasiert habe.Ich stehe bisschen auf Strafen, aber da ich nicht masochistisch bin, würde meine Freude auch schnell vergehen.

      Leider hat dieses Verhalten in mir noch mehr Renitenz ausgelöst und eine unschöne Dynamik entstanden, dass uns am Ende getrennt hat. Bei Schweigebehandlung einfach nicht mehr gehorchen, ich versuche es einfach aktiv die Situation zu brechen. Ich habe damit in meiner Kindheit sehr traumatische Erfahrungen, und es triggert mich einfach jedes Mal. Ich kriege Flashbacks, und ich reagiere emotional übertrieben. Es war ihm bekannt, trotzdem hat er es gemacht, weil es einfach seine Art war. Ich wurde mehr renitent, er immer mehr enttäuscht von mir. Er hat angefangen mich abzuwerten, dumm zu bezeichnen. Das halte ich auch schwer aus. Oder er hat dann nicht mehr Sachen eingehalten, und ich dann auch nicht. Die Kurve war halt nicht mehr zu kriegen.
      Bei einem Treffen hat es sich richtig zugespitzt, die mich bis heute rätselt. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, und ich war nicht vorbereitet genug. Mein Kind ist erstmal weggereist, und ich war gedanklich da, und als er auch spät war, hatte ich meine Pyjamahose an, und ich habe ihn nicht erwartet als besprochen. Das tut mir bis heute weh. Das war nicht richtig von mir. Da hat er mich 3 Tage lang fast schweigebehandelt, bis ich dann nicht mehr konnte und einfach anfing zu weinen. Er war einfach so entsetzt, dass ich keinen Rock getragen habe, dass er sich komplett zurückgezogen hat. Ich würde so beschreiben, ich wurde richtig re-traumatisiert in meiner Kindheit. Ich habe sowas noch nie erlebt. Ich war dann einfach 2 Tage dauernd am Weinen und konnte einfach gar nicht mehr aufhören. Ich habe ihn angefleht, gebettelt, dass er etwas aktiv tut, mich bestraft. Aber kam nichts, nur dass das Vergehen schon passiert ist, und ich weine eh, das ist also die Strafe (wahrscheinlich für mich zu viel, für ihn zu wenig dafür). Ich fand mich richtig klein und zerstört gefühlt. Ich hätte mit ihm nach Hause fahren sollen, aber ich habe dann gebeten, dass er allein geht, weil ich so Angst hatte, dass es so weitergeht. Es ging noch bisschen weiter mit uns, aber ich glaube, dass dieses Ereignis bei mir das Ende ausgelöst hat. Ich hatte so Angst, dass sowas wieder als Strafe kommt.

      Ich verstehe es nicht, weil ich glaube ich wäre schon gehorsam. Ich bin zwar temperamentvoll, aber auch harmoniebedürftig. Ich mag bisschen provozieren, aber ich glaube nicht, dass ich eine Brat wäre. Am Anfang würde ich gerne die Grenzen austesten. Ich hätte ehrlich gesagt gerne eine körperliche Überlegenheit, Konsequenz, Strenge gespürt. Ich hätte gerne erlebt, dass es eine Wiedergutmachung und Vergebung gibt. Eine Art Ritual. Ich habe mich so sehr danach gesehnt. Aber es gab nie richtig Vergebung. Ich glaube es hätte auch nicht viel gebraucht: wenn er mich 1-2-mal richtig mein Kopf wäscht, oder halbwegs auf mich eingeht und ein Spanking gibt, die ich nicht mehr genieße, wäre mein Renitenz schnell gegessen, und ich hätte lange nie wieder was gemacht. Hier hätte aber hier irgendwann mit sehr viel Gehorsam – in einer undefinierten Zeitpunkt - alles gutmachen können.

      Eine Lehre ist folgende: Dass ich auf Schweigebehandlung und Rückzug so schlecht reagiere, das habe ich auch bei ihm erkannt. Ich habe auch eine Therapie angefangen, damit ich die Kindheitserfahrungen aufarbeiten kann. Weil zurecht, aber das gehört nicht in einer Beziehung.

      Aber etwas weiß ich nicht: Was hätte ich da tun können? Wie hätte ich mich besser verhalten können? Ich habe so sporadisch die Gedanken gehabt, dass ich irgendwie hinknien hätte sollen, mit einem Holzlöffel, aber es hätte mir so eine Überwindung gekostet, und ich war emotional nicht in der Lage. Wie kann man aus der passiven Rolle sowas auflösen?

      Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
      | Was hätte ich da tun können?
      Gar nichts. Es ist nicht die Aufgabe der Sub, für Strafe zu sorgen. Klingt für mich insgesamt eher nach inkompatiblen Persönlichkeiten (neutral ausgedrückt).

      Nicht neutral ausgedrückt: Dein Dom war ziemlich destruktiv. In Bezug auf Eure Dynamik. In Bezug auf Deine Psyche und Dein Wertgefühl als Sub. In Bezug auf sich.
      Manche Doms sind souverän und stecken so etwas mit einem Grinsen weg. Oder Sorgen dafür, dass Brat das Grinsen vergeht, auf für beide Seiten befriedigende Weise.
      Manche Doms sind, scheint mir manchmal, nur "Dom", um möglichst wenig Gegenwind kassieren zu müssen, und reagieren auf das geringste Lüftchen als Mimosen.

      | Wie hätte ich mich besser verhalten können?
      Nächstes Mal besseren Dom aussuchen und vorher explizit über Erwartungen sprechen, zum Beispiel auch, was Strafen angeht.
      Vor allem: Such Dir nicht einen Dom, sondern einen Menschen, mit dem Du auch so kompatibel bist. Dann funktioniert auch BDSM besser.

      Klasse, dass Du mit dieser Erfahrung auf produktive Weise umgehst. Du bist reflektiert und bereit zu lernen. Aber such den Fehler nicht zu sehr bei Dir ;)

      Edit: Typos.
      Ich würde mich überwiegend @let's play anschließen.
      Und ich möchte ergänzen, dieses große Trara um die andere Kleidung als die geplante finde ich wirklich heftig. Du warst mit den Gedanken woanders. Er hatte z.B. sehen können ob es dir gut geht und je nachdem es gut sein lassen oder sich eine Strafe einfallen lassen.
      Dass man daran mehr als ein paar Minuten hängt und es bis über Tage bis zur Verzweiflung der Partnerin treibt mit dem Rückzug wegen so etwas.. ist mir unverständlich.

      Und rücksichtslos. Manchmal hat man zwar einen Anlass gegeben aber den kleineren Fehler gemacht. Sei nicht so hart zu dir selbst.

      Niest schrieb:

      Was hätte ich da tun können? Wie hätte ich mich besser verhalten können? (...)
      Wie kann man aus der passiven Rolle sowas auflösen?
      Eure Vorstellungen scheinen schon am Anfang nicht gut kompatibel gewesen zu sein. Er will nach Möglichkeit keine "Fehlverhalten" sehen und straft sie auf eine Weise die für dich kaum erträglich ist, du hast Interesse Grenzen zu testen und kannst dir vorstellen Lust bei gewissen Strafen zu empfinden.
      Was bei euch dabei entstanden ist, ist eigentlich ein Teufelskreis. Du tust etwas, er straft durch Rückzug, du kommst nicht drauf klar und suchst nach einer Reaktion, er zieht sich mehr zurück.
      Für dich war das furchtbar, für ihn war es scheinbar auch nicht gut. Das Spiel hat so für keinen für euch funktioniert.

      Es ist nicht leicht da raus zu kommen. Ich könnte einen so tiefgreifenden Konflikt nicht in der Subrolle lösen, wahrscheinlich auch nicht als Top. Meine Wahl wäre: Raus aus dem Konflikt, raus aus der Rolle, ab auf die Metaebene. Z.B. mit einem "Lass bitte mal kurz unterbrechen. Ich habe das Gefühl, hier läuft gerade etwas falsch, lass uns in Ruhe darüber reden."
      Damit kann ein Raum geöffnet werden, in dem man sich leichter entschuldigen kann und überlegen kann, was beiden helfen würde.
      Sich von der Situation zu lösen und auf eine Metaebene zu kommen kann aber richtig schwer sein. Ich schaffe das auch noch nicht zuverlässig immer. Üben kann man das in vielen Konflikten, auch unabhängig von BDSM. Ich vielen kleinen Streits schwingt mehr mit als der oberflächliche Konflikt. Es kann helfen gemeinsam zu trennen zwischen dem akuten Konfliktthema und Stressoren, die dazu beitragen, dass die Situation angespannt ist.
      In einer Situation wie bei dir, hätte es auch eine Option sein können, nach ein paar Tagen darüber zu reden, wenn die Gefühle etwas abgeklungen sind.

      Aber mach dir keine Vorwürfe, auch er hat es nicht geschafft den Teufelskreis aufzulösen. Ich finde es toll, dass du versuchst was Gutes daraus für die nächste Partnerschaft mitzunehmen ^^
      Ich werte nicht, weder Dein Verhalten noch das Deines Doms, zumal wir hier nur eine Seite kennen ...
      Für mich ward Ihr einfach nicht kompatibel, weder als Menschen noch in Eurem individuellen BDSM.
      Es gibt durchaus Doms, die mit dem Austesten nichts anfangen können, wenn Du aber besondere Freude daran hast, klär das vorher.
      Schweigen und ignorieren würden bei mir auf der Tabuliste stehen, ein Verhalten mit dem auch ich wenig anfangen kann - vielleicht auch etwas, gerade weil es Dich extrem triggert, was Du tabuisieren solltest?

      Dennoch, egal ob es nun um Kleidung geht oder um rasieren, hat man etwas als Aufgabe oder es ist abgesprochen versteht es sich zumindest für mich wenn ich mich nicht daran halte einen guten Grund zu haben und den auch zu nennen.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Das Ganze ging schon in Richtung einer toxischen Beziehung. Einen Partner mit Schweigung und Rückzug zur Verzweiflung bringen, ist sowieso schon heftig. Und erst recht, wenn man weiß, dass der andere traumatische Erfahrungen hat. Das hat nichts mit BDSM und Strafen zu tun, er wollte dich klein kriegen, wenn nicht gar brechen.
      Eine Strafe sollte dem Vergehen angemessen sein.
      Was du beim nächsten Mal besser machen kannst, ist in meinem Augen: seine Anordnungen ernst nehmen und ausführen. Ernst nehmen heisst aber auch, dass du deinem Dom sagst, wenn und warum dir die Ausführung unmöglich war. Oder du das, was er will, nicht tun kannst. Ein verantwortungsvoller Dom sollte die seelischen und sonstigen Nöte seine Dom ernst nehmen. Strafe, wenn nötig, ja. Aber den/die Sub nicht fertig machen.
      Und schminke dir das mit den Wunschstrafen ab. Eine Strafe soll dich dazu bringen, dein Verhalten zu überdenken. Und keine Vorfreude hervorrufen.
      Ich war natürlich auch nicht dabei und kenne nur deine Schilderung.
      Und möglicherweise bin ich für so ein ernst genommenes Thema auch viel zu spaßig unterwegs.

      Das emotionale Spektrum deines Doms, wie du ihn beschreibst scheint doch recht schmal gewesen zu sein. Schweigen und selbst kleinste Vergehen für ewig in Zement gießen.

      Ich sehe da weder Souveränität, noch die Fähigkeit zu relativieren, zu reflextieren, die Dinge in einen weniger bedeuteten Kontext zu stellen oder es einfach mal aufsich beruhen zu lassen.
      Es wirkt fast als wäre er Opfer seiner eigenen Dominanz und seines Regelwerkes,die ihm keine andere Wahl lassen.

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Beziehung gut geht, in der ein Partner immer nur aufsummiert und das Zurückstellen des Zählers verweigert.

      Du hast jetzt schlechte Erfahrungen gemacht @Niest. Lern was draus. Beim nächsten Dom wird alles noch schlimmer. (außer natürlich, du passt gut auf mit wem du dich einlässt.)
      @Kopfschmerz - der Name ist Programm

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kopfschmerz ()

      wenn Du mehr Dominanz brauchst...oder eben "anders" - dann war es so eben nicht kompatibel......

      Dein Dom muss halt damit umzugehen wissen wie Du Grenzen austestet.......und auch wie Du in diesen Grenzen gehalten werden kannst.

      Keine Kommunikation wäre für mich auch keine Strafe - sondern - Missachtung....klare Strafen in klaren Grenzen sind für mich sehr wichtig. Sowas ewig schwammiges ginge für mich gar nicht.

      So ein Strafbuch kann da wirklich gut helfen.........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      LadySarah schrieb:

      Und schminke dir das mit den Wunschstrafen ab. Eine Strafe soll dich dazu bringen, dein Verhalten zu überdenken. Und keine Vorfreude hervorrufen.
      Schminke dir das überhaupt nicht ab - suche dir einen Partner, der das passende Gegenstück ist und gerne welche austeilt (sofern dir das wichtig ist).

      Das hat nicht in jedermanns BDSM Platz und das ist auch okay. In meinem BDSM sieht das ungefähr so aus: Es gibt keine ernsten Strafen. Wenn mein Partner ernst etwas will/nicht will, gebe ich mein Bestes mich daran zu halten oder Abmachungen dazu zu finden mit der beide gut leben können. Passt was nicht, wird geredet. Und dann gibt es Graubereiche, z.B. Dinge die Sub halt nicht macht ;) , in den ich mich auf eigenes Risiko bewegen oder es bleiben lassen kann. Unter Umständen kassiere ich dafür mehr als dass es mir direkt Freude bereitet, dann ziehe ich meist trotzdem Lust aus dem Machtgefälle, das dadurch bestärkt wird. Dem Partner kann es als Motivation für härtere Handlungen dienen, muss es aber nicht. Für Verhaltensänderung muss man nur Bescheid sagen.
      puh... Beim Lesen musste ich an meine letzte Lektüre zum Thema Kindererziehung denken. Quasi das Paradebeispiel wie man es nicht(!) macht. War das der Versuch einer Erziehung?

      So eine Mischung aus zu streng und abwesend, zerstört auf Dauer bei Kindern das Selbstwertgefühl (oder verhindert es gleich).
      Früher hätte ich es als "Liebesentzug" bezeichnet. Jedenfalls sieht Fürsorge anders aus.
      Danke sehr!

      Ich habe auch anfangs gesagt, wie ich zu Strafen stehe. Er hat es gewusst, und das erste Mal hatte er einfach keine Lust gehabt zu Strafen, er war zu müde. Nächstes Mal auch. Ich dachte, ja gut, dann ist der Regel doch nicht so wichtig. Irgendwann hat sich aufsummiert, egal was ich gemacht, gesagt habe. Ich habe keine Ahnung was ich hätte machen können. Ich habe dann versucht zeitweise sehr brav zu sein. Irgendwie war das dann nicht genug, und dann dachte ich na gut ist eh egal. Ich habe zu spät verstanden, wie wichtig das für ihn ist.

      Schweigebehandlung ist/war auf meiner Tabuliste, nur ich war schon recht verbunden, wenn es für mich unerträglich wurde, also habe ich gedacht, na gut, das schaue ich mir mal an. Kann ich damit umgehen, kann ich etwas daraus lernen? Wahrscheinlich habe mich auch bisschen „gehen lassen“, weil ich geglaubt habe, er ist so erfahren, und ich nicht, er so viel älter, also er wird mich schon regeln können. Vielleicht es ist gar nicht gut, wenn die Erfahrungen so krass auseinandergehen. Mich erschreckt noch einiges, bin noch unsicher wie weit ich mich aufgeben kann/möchte...etc. Er hatte schon gefestigte Vorstellungen was er mag. Meine sexuellen Erfahrungen waren so wenig vor ihm.

      Ich glaube wir hatten oft die sprachlichen Probleme. Da ich nicht Muttersprachlerin bin, sind für mich diese Hilfswörter: wollen, können, haben, sollen schwierig, weil es in meiner Sprache einfach nicht so funktioniert und noch Nuancen gibt. Als ich dann so geweint, gezittert habe, habe ich auch gesagt, ich fühle mich so klein, ich glaube ich will körperlich leiden. Und er war entsetzt, weil immer dieses Wollen, und hat nichts gemacht. Aber ich wollte gar nicht das Ausdrücken, sondern dass es eine sehr tiefe Not, Bedürfnisse im Moment ist. Aber ich habe keine Ahnung wie man sprachlich richtig ausdrücken kann. Philosophisches Gespräch habe ich da auch nicht mehr geschafft :P.
      Die Situation ist aber auch generell interessant. Sowas kann, zwar weniger intensive aber auch irgendwo vorkommen. Jemand ist gekränkt, lässt nicht nach, andere auch. Wenn man aber erkennt, wie kann man einen Schritt zugehen? Zu destruktiven Mustern gehören zwei dazu.

      Ich möchte hier so gut es geht fair bleiben. Ich habe diesen Mann sehr geliebt, und ich glaube auf unsere Art haben wir beide versucht die Situation irgendwie zu lösen und ich habe auch viel beigetragen, dass es nicht besser wurde.
      Ich finde auch, dass die Beziehung außerhalb von BDSM ebenfalls passend sein muss... Schweigen und Rückzug sind für mich keine Strafen sondern eher Zeichen von Problemen auf zwischenmenschlicher Ebene. Da sehe ich es genauso wie du, das bereitet keine Lust im Sinne des Spiels sondern schafft Verletzungen. Auch finde ich es vollkommen nachvollziehbar, dass du deine Grenzen zu Anfang austesten möchtest. Das kann ja ebenso Teil des Spiels sein, die Ungewissheit wie verhält sich Sub und wie reagiert Dom darauf. Er hat es vermutlich als Ungehorsam und Missachtung wahrgenommen, da helfen jedoch Gespräche und diese hat er dir ja in dem Moment verweigert. Auch finde ich hat es nichts mehr mit BDSM zu tun, wenn jemand weinend und zitternd in der Ecke sitzt und keinen Lustgewinn daraus mehr hat.
      Zum Glück bin ich kein Dom, jedenfalls wenn es danach geht was andere Sagen. ;) Aber es passt schon, schließlich ist die Meine auch keine Sub. Zum Glück pfeifen wir darauf was andere Sagen und sind ein sehr glückliches Dom/Dev Paar.

      Das Strafen bei uns nicht dazugehören behaupten nur die, die uns nicht kennen. Nur weil diese nicht laut oder wie hier beschrieben psychisch belastend Schweigend stattfinden, sind diese nicht minder effektiv. Warum sollte ich mich denn mit entgangenem Genuss einer Session oder einem so heftigen und deswegen kurzen Spiel mit längerer Erholungszeit selber strafen? :dash: Wir haben mittlerweile ein Alter erreicht, in dem wir Wissen, dass Leben begrenzt ist. Und wir uns diese Zeit auch noch mit anderen Lebensnotwendigkeiten teilen müssen. Also haben wir für uns drei Punkte definiert, um dem Blödsinn verschenkter Zeit vorzubeugen.
      1. Sub macht etwas nicht, um Strafe zu provozieren > Spiel wird nicht angefangen oder abgebrochen und es wird mit Smalltalk, Hausarbeit oder zusehen bei anderen z. B. Porno bei dem sich Dom alleine befriedigt weiter gemacht.
      2. Sub macht etwas nicht, weil sie gerade dafür keinen Kopf hat, es nicht kann etc. > Es wird sich mit dem Thema auseinander gesetzt warum das so ist.
      3. Sub macht etwas nicht, weil Anweisungen nicht eindeutig oder für sie unverständlich sind. > Hier ist nach entsprechender Kommunikation das Hirn des Dom gefragt.
      So oder so, sollte die Strafe meinen Spaß nicht reduzieren! :lustig:


      Und mal ernsthaft, BDSM ist immer noch eine Neigung. Nach meiner Meinung verliert eine wie auch immer geartete Beziehung den Konsens, wenn Tränen fließen und deren Auslösung nicht vor Freude oder dem Abbau von körperlichen Spannungen in deren Vorfeld erfolgt!
      - Wir sind hier nicht bei Wünsch-Dir-Was, sondern bei So-is‘-es -
      Ursprünglicher Autor leider unbekannt, aber so oft in verschieden Variationen in unterschiedlichen Büros gelesen… und nicht jedesmal das verdammte Grinsen im Gesicht schnell genug los geworden.

      MissAlice schrieb:

      puh... Beim Lesen musste ich an meine letzte Lektüre zum Thema Kindererziehung denken. Quasi das Paradebeispiel wie man es nicht(!) macht. War das der Versuch einer Erziehung?
      Das weiss ich nicht, ob es ein Versuch einer Erziehung war. Ich vermute schon, war aber so nicht abgesprochen. Er hat mehrmals erwähnt, dass ich sicher noch nicht "geborchen" war. Darunter konnte ich nicht so viel verstehen, wie es gehen soll. Was das überhaupt bedeutet.

      Aber ich hoffe nicht, dass es ein Ziel dahinten war, oder Absicht war.
      Ich möchte in der Glauben bleiben, dass er es nicht anders konnte.

      Hera schrieb:

      Das erschreckt eher mich, sich aufgeben ist sicher kein Bestandteil von einer wie auch immer gelagerten BDSM-Beziehung.
      Das war unglücklich ausgedrückt. Für mich ist sowas auch kein Bestandteil.
      Aber man hat ganz andere Perspektive wenn man schon fast 30-40 Jahre Erfahrungen hat (er), in seiner Sexualität gefestigt ist, weiss was er mag und will, als ich (fast Null davor) wo einfach vieles nur eine Fantasie ist.

      Niest schrieb:

      Ich habe damit in meiner Kindheit sehr traumatische Erfahrungen, und es triggert mich einfach jedes Mal. Ich kriege Flashbacks, und ich reagiere emotional übertrieben. Es war ihm bekannt, trotzdem hat er es gemacht, weil es einfach seine Art war
      Nennt mich übertrieben, aber das hier ist eine dermaßen rote Flagge, .. das ist schwere emotionale Misshandlung und hat nichts mit BDSM zu tun. "Einfach seine Art" ist hierbei keine Entschuldigung, nicht im Geringsten. Und damit meine ich nicht seine Neigung und wie er leben möchte, sondern die Kombination mit dir. Er verfolgt da (im besten Falle) eine sehr extreme Lebensweise, da muss die Partnerin gut dazu passen.

      Überhaupt vermisse in dem Text ein wenig den Teil, wo dir etwas gefällt. Das mag der momentanen Perspektive geschuldet sein, und du schreibst ja auch, dass er die schönen Sachen weg lässt. Egal, in jedem Fall würde ich dir empfehlen in dich zu gehen und zu ergründen, wer wie viel von dieser Beziehung hat. In dieser Gleichung gibt es kein Dom/Sub, und für jeden sollte die Beziehung eine tolle Bereicherung des Lebens darstellen.

      selten schrieb:

      Nennt mich übertrieben, aber das hier ist eine dermaßen rote Flagge, .. das ist schwere emotionale Misshandlung und hat nichts mit BDSM zu tun.
      Die Situation ist schwierig. Ich weiss nicht, ob ich umgekehrt in der konkreten Situation besser gemacht hätte. Ich ziehe mich bei Kränkung nicht zurück, aber Zurückziehen ist auch legitim. Wäre ich emotional nicht betroffen gewesen, hätte ich den Abstand aushalten können, und sagen hey, das gefällt mir jetzt nicht ich gehe mal raus, komme am Abend zurück, und mache etwas anderes, oder was kreatives einfallen lassen.
      Bei Flashbacks braucht man auch eine richtig gute Ausbildung. Das kann ich nicht erwarten, dass ein Partner mich auffängt. Das ist definitive meine Verantwortung daran etwas zu ändern.

      Niest schrieb:

      selten schrieb:

      Nennt mich übertrieben, aber das hier ist eine dermaßen rote Flagge, .. das ist schwere emotionale Misshandlung und hat nichts mit BDSM zu tun.
      Die Situation ist schwierig. Ich weiss nicht, ob ich umgekehrt in der konkreten Situation besser gemacht hätte. Ich ziehe mich bei Kränkung nicht zurück, aber Zurückziehen ist auch legitim. Wäre ich emotional nicht betroffen gewesen, hätte ich den Abstand aushalten können, und sagen hey, das gefällt mir jetzt nicht ich gehe mal raus, komme am Abend zurück, und mache etwas anderes, oder was kreatives einfallen lassen. Bei Flashbacks braucht man auch eine richtig gute Ausbildung. Das kann ich nicht erwarten, dass ein Partner mich auffängt. Das ist definitive meine Verantwortung daran etwas zu ändern.
      Du bist sehr bei deinem Partner. Sicherlich kann man seine Perspektive einnehmen und in vielerlei Hinsicht Verständnis für ihn haben - das ist grundsätzlich toll.
      Aber es ist auch deine Verantwortung, nach dir selbst zu sehen und im Zweifelsfall manche Sachen nicht geschehen zu lassen. Wenn du schwere Päckchen mit dir trägst, ist das ok. Wenn du mit einem Partner "spielst" (oder ernst machst), sollte das effektiv nicht gesundheitsgefährdend sein - egal, wie was wozu kommt und ob jemand schuld hat, es besser könnte oder nicht.