Guten Morgen,

mal eine kleine Sache, die mich gedanklich etwas beschäftigt.

Meine Ex-Freundin und ich hatten bis letzte Woche noch Kontakt, zumindest über's Handy.
Es kam irgendwann auch das Thema auf, was aus all den Utensilien (also reinweg aus dem Bereich BDSM und Fetisch-Kleidung) wird, die man sich im Laufe der Zeit zugelegt hat.

Während der Beziehung sagte sie mal, das sie alles zur Erinnerung aufheben möchte, da sie BDSM, wenn, dann nur mit mir ausleben will.
Nein, ich bin nicht Naiv!

Ich selbst hab aus dieser Beziehung nichts, außer Erfahrung mitgenommen, denn es wäre für mich auch schwer Vorstellbar, das man die Dinge, die man sich im Laufe der Zeit zugelegt hat, plötzlich mit jemand anderen teilt.

Wie seht Ihr das denn?
Nach einer Trennung die Sachen, die man sich gemeinschaftlich zugelegt hat - behalten und mit einen neuen Partner benutzen oder doch lieber weg damit (verkaufen, verschenken, etc....Müll?)?

Hallo @zweihundertzwei,

zu diesem Thema gibt es bereits einen interessanten Thread, vielleicht findest Du ihn über die Suchfunktion (muss in die Arbeit, daher keine Zeit zu suchen).

Liebe Grüße,

Louise

Stört es einen Dom, wenn Sub ihr eigenes Spielzeug hat und dieses vllt bereits von einem anderen Dom verwendet wurde? Möchte Dom eigenes Spielzeug für die Sub oder ist das okay?"

Für mich ist das eine Frage des Gefühl‘s. Ich lebe gerade in Trennung von meinem Mann und habe einen neuen Partner. Bei den meisten Sachen habe ich gemerkt, dass sie für mich eine emotionale Verbindung mit meinem Noch Mann haben. Daher sind sie nicht mit in die neue Beziehung gekommen. Es gibt ein paar ganz wenige Sachen, die ich als „meins“ erachte und gern habe. Die dürfen weiter benutzt werden. Alles andere kommt weg.

Mein neuer Partner hat nichts „altes“ mitgebracht, da für ihn das Thema BDSM neu ist.

Ich finde es auf der emotionalen Ebene auch schön so komplett neu anfangen zu können und das alte abzuschließen.

Rational ist das alles natürlich totaler Blödsinn, aber darum geht es ja nicht immer.

.... ich geh mal einfach auf den psycho-sozialen Aspekt bei deiner Geschichte ein:

Da das alles noch sehr frisch ist - die "Trennung emotional" oft noch nicht völlig ganz vollzogen, man oftmals viel mehr Zeit benötigt, um mit Abstand auf die Dinge zu schauen, kann man sich

oft ein "Wiederbenutzen" von Hilfsmitteln nicht vorstellen, da daran ja erinnernd oft dann ein Wiederaufflackern von gemeinsamen Erlebnissen" entsteht!

Man auf die Hilfsmittel einen personenbezogenen Blick hat...

Dies kann sich aber oftmals ändern , wenn der Abstand, das Ende verarbeitet ist und die Realität einen eingeholt hat, in dem die Tatsache angekommen ist,
dass es eben nicht funktioniert hat.

Mit dier psychischen Entwicklung wird oftmal das personalisierte Hilfsmittel wieder neutral.
Und dann stellt sich irgendwann die Frage, warum sollte es nicht zum Einsatz kommen wenn man nach x-Zeitspanne sich auf etwas NEUES eingelassen hat?

Ein Stock, eine Gerte ist dazu da , in unserem Bdsm-Kontext "Freude" zu bereiten und nicht ein "Mahnmal" zu sein...

Nur meine bescheidene Meinung...

Also, alles in eine Kiste verstauen, Abstand gewinnen,verarbeiten, neu anfangen... schauen, was das Leben bringt und dann erinnern,dass da doch noch x-beliebige Hilfsmittel waren.

Für mich ist das Thema BDSM auch ziemlich neu, aber mein neuer Partner hat schon eine Beziehung geführt, in der er sich viele Spielzeuge mit seiner Exfreundin angeschafft hat. Er hat mir seine Sammlung gezeigt und wir haben uns darauf geeinigt, dass er alles rauslegt, was schon verwendet wurde und ich darf dann entscheiden, ob ich mich damit wohlfühlen würde es trotzdem zu verwenden oder eben nicht. Das fand ich eine sehr schöne Lösung für mich. Er sortiert Dinge die er nicht mehr verwenden würde aus oder hat es schon und ich kann dann nochmal für mich entscheiden, was ich lieber neu hätte

@Noctua hat es mal wieder auf den Punkt gebracht. Letztendlich sind es nur Dinge. Was man reinigen/sterilisieren kann, kann man auch weiter benutzen.
@zweihundertzwei du musst das ja nicht jetzt entscheiden. Leg es zur Seite und sortiere später aus. So würde ich das zumindest in der Situation machen.

@Noctua deine Sichtweise finde ich total nachvollziehbar. Für mich ist sie anders. Diese Dinge haben für mich eine emotionale Verknüpfung ähnlich wie Fotos, die ich mir anschaue oder Briefe o.ä.

Diese Verknüpfung ist auch in Ordnung. Die Gefühle gab es ja mal. Sie sind auch nicht negativ. Schließlich habe ich diesen Mann ja mal geliebt und für lange Zeit mein Leben mit ihm geteilt. Diese Gefühle sind ein Teil von mir und ich möchte gar nicht, dass sie neutral werden. Sie haben mich schließlich mitgeprägt und dazu beigetragen, dass ich heute der Mensch bin, der ich bin.

Ich habe auf das Thema eine sehr pragmatische Sicht: Ich schaffe mir einfach den Kram selbst an, dann gehört er mir und ist nicht an einen Partner gebunden.

Gemeinschaftlich angeschafftes würde ich dann auch behalten wollen (kann man dem anderen ja den Kaufpreis erstatten), dann muss ich es nicht nochmal neu kaufen und das Werkzeug kenne ich und kann ich einschätzen.

Solche Gegenstände haben für mich keinerlei emotionale Verknüpfung.

Dinge die eingeführt werden, möchte ich generell in meinem Besitz haben, dann muss ich mir um Hygiene keine Sorgen machen.

Aber ob mein Gegenüber die Gerte etc. Schon mit anderen benutzt hat, ist mir total egal.
Gegenstände haben immer nur die Bedeutung, die ich ihnen gebe.

@Die Glückliche... das ist jetzt erstmal Theorie, wie da jeder individuell mit umgeht , ist eine andere Sache...

Es ist eine Sichtweise..
Wie eine vergangene Beziehung sich auf das Hier und Jetzt auswirkt kann ja auch sehr unterschiedlich sein...

Ich habe damals einen testamentarischen Wunsch angedacht bekommen-er war lange nicht umsetzbar, weil ich eben noch gefangen war, sehr stark Eins mit dem Mann war, der mich unfreiwillig verlassen musste...

Das Thema ist auch da Losslassen, um neu anzufangen... und manchmal manefestiert sich der Ist - Zustand eben auch in Gegenständen, die man eben nicht MEHR benutzen möchte, weil sie uns eben emotional binden...

Erfahrungstechnisch ist das manchmal eine Grau-Zone die bleibt, bis der neue Partner seinen "Stempel aufdrückt" (MEIN) im positiven Sinne.

Erstmal Danke für die Antworten.

@Louise
danke, ist mir im nachhinein dann auch eingefallen, das man die Suchfunktion mal nehmen könnte


Eben, deswegen stellte sich mir die Frage.

@Noctua & @newblackshaddow
Wie ich eingangs erwähnte, hab ich aus der Beziehung nichts, außer Erfahrung mitgenommen.
Mich machte halt nur die Aussage meiner Ex-Freundin etwas nachdenklich.
Klar muss Sie das am Ende selbst wissen, ob und was sie davon noch benutzt bzw. benutzen lässt oder ob sie es ganz sein lässt.
Ich denke, ich hab im allgemeinen mit der Trennung sowieso mehr zu kämpfen als sie, aber das ist eine andere Sache und darum geht es auch gar nicht.

Wenn ich Gerte, Peitsche, Hilfsmittel und andere Sachen mitgenommen hätte.....
Ich wüsste in dem Moment erstmal nicht, wie ich damit umgehen würde.
Wenn man es vorher schon gehabt hat, dann klar, behält man es, legt es aber dennoch erstmal weg. Wenn es während der Beziehung dazu gekommen ist, würde ich mich wahrscheinlich davon lösen.
Die Erinnerungen behalte ich im Kopf und im Herz und nicht an materiellen Dingen.

Soviel ist zusammen gekommen, wo sie mitgebracht hat, ich gekauft habe etc. Das was ich gekauft habe, behalte ich, ganz einfach aus dem Grund, dass mir neues zu kaufen zu teuer wäre. Wenn man das alles zusammen nimmt, 400-500€ sind da locker zusammen gekommen. Und warum wegschmeißen oder weggeben, das kann man immer noch benutzen. Das was ich mit dem Zeug gemacht habe ist nicht wieder nachholbar, das sind Werkzeuge, die ich immer wieder benutze. Also so seh ich das. Wenn sie Verlangen danach hat, kann sie die Sachen die Sie mitgebracht hat auch wieder mitnehmen. Aber ich hoffe, soweit wird es nie kommen. Bin glücklich mit ihr.

Für mich sind es auch primär Sachen. Die Erinnerungen an die schönen Erlebnisse sind in meinem Kopf und nicht im Gegenstand.
Was ich gezahlt habe möchte ich auch behalten, bis auf sehr persönliche Sachen wie Sexspielzeug/Halsband. Gemeinsam gezahlte Sachen kann man aufteilen, aber wichtiger als möglich viel abzugreifen wäre mir, dass sie genutzt werden.
Sachen wegzuwerfen und neu zu kaufen würde mir schon allein aus Nachhaltigkeitsgründen viel Unwohlsein bereiten. Auf Hygiene/Infektionsschutz ist selbstverständlich zu achten.

Ich baue / bastle alles selbst, also bleibt auch alles bei mir. So einfach kann das sein.

Ob ich es in einer zukünftigen BDSM-Beziehung erneut verwenden würde, weiß ich nicht. Wie ich mich kenne, würde ich wahrscheinlich eher etwas Neues bauen, das zu dem neuen Partner und mir passt.

Mein erster Herr und ich hatten nicht viel Spielzeug, aber jedes einzelne davon war für mich etwas besonderes, vielleicht, weil es meine erste BDSM-Beziehung war und die Sachen bzw. deren Einsatz auch neu für mich waren. Daher hängen da auch ganz besondere Erinnerungen dran, die eben untrennbar mit meinem Ex-Herrn verbunden sind

Daher war es für mich undenkbar, diese Sachen meinem jetzigen Herrn zu überlassen. und es war glücklicherweise auch gar kein Thema für ihn. Wir haben gemeinsam ein paar neue Spielsachen ausgesucht...(na ja, teilweise gemeinsam: diese fiese Gerte hätte ich jetzt nicht wirklich gebraucht ), und ich finde das gut so.

Da nach dem Ende der Beziehung für mich klar war, dass ich keine Beziehung mehr im BDSM Kontext führen werde und auch nicht mehr anstrebe, habe ich die Utensilien und Latexbekleidung, die ich behalten habe, gesäubert und in eine Art Memorykiste gelegt. Wegschmeißen war keine Option.
Den Halsreif hat mein Exherr zurückerhalten, wie auch mein Tagebuch, welches ich in unserer gemeinsamen Zeit führen durfte.
Er hat verschiedene Latexspielzeuge und auch anderes Zubehör behalten, da er sie eher benutzen kann, als ich.
Die Sachen, die ich noch besitze, sind Erinnerungen, an eine Zeit, in meinem Leben. Vielleicht hole ich die Kiste irgendwann mal aus dem Schrank und öffne sie, weil ich mir die damit verbundenen Erlebnisse in Erinnerung holen möchte, vielleicht aber auch einfach nur, um Latex zu riechen, anzufassen.....es zu genießen. Aber das würde ich ganz allein nur für mich machen.

Grundsätzlich ist für mich klar, dass Spielzeug für die innere Anwendung exclusiv nur für mich ist.
Daher habe ich dieses selbst gekauft, gern nach seiner Vorgabe. So bin ich auf der sicheren Seite.
Äußerlich Anwendbares darf weitergenutzt werden, wenn es hygienisch einwandfrei zu reinigen geht und
ich sicher sein kann, dass er dies auch tut oder ich es selbst reinige. Ansonsten gilt auch hier, dass es nur für mich verwendet wird.

Vor meinem Partner hatte ich eine Spielbeziehung, die absprachegemäß jeder von uns jederzeit beenden konnte.
Spielzeug zum einführen hatte ich selbst gekauft und habe ich auch behalten. Ansonsten nutzte er nur was gut zu reinigen war.
Da wir emotional nicht so tief verbunden waren lief die Trennung äußerst unspektakulär - jeder behielt sein gekauftes Spielzeug.

Überwiegend habe ich mir mein Spielzeug selbst zugelegt, daher gilt das Motto, hab ich angeleckt, ist meins. Es hat auch keine emotionale Bindung zu meinem Herrn, dafür ist unsere gemeinsame Zeit auch noch viel zu kurz.
Anders sieht es da mit einem Halsreif aus, den ich aus meiner ehemaligen, emotional tiefen aber auch aufreibenden Beziehung zu einem Dom behalten durfte und auch behalten habe. Diese Reif liegt sicher in einer Schatulle und dort bleibt er auch. Als Erinnerung evtl auch Mahnung also eben an gute Zeiten und schlechte Zeiten. Aber das gehört ja manchmal einfach dazu.
Generell würde ich es aber so sehen, wer was gekauft hat, bekommt oder nimmt das auch wieder ansich. Was dann wie weiter benutzt wird, entscheidet evtl die emotionale Seite, was ich bei Spielzeug aber nicht wirklich habe und eben der neue Partner. Da einfach mal gemeinsam drüber reden und dann zusammen entscheiden was geht und was nicht. Ist ja keine einseitige Frage ob nur ich emotional nicht damit zurecht komme, sondern ob mein Gegenüber das auch kann. Vielleicht hat er ja dadurch auch ein komischen Beigeschmack. Aber das kann man ja alles klären. Nur eins würde ich nie, etwas weg schmeißen!

'Spielzeuge' sind Erinnerungen. Sie erinnern an gute und schlechte Zeiten. Im Moment aber alles in einer Schuhschachtel verpackt und ganz weit hinten im Schrank. Master hat andere Ideen und Aufgaben für mich. Und das ist gut so.

ich denke es kommt auch drauf an wo der Fokus in der neuen Beziehung liegt.........ich sag mal so...jemand der gerne Rohrstöcke benutzt hat dann sicherlich auch eine Vielzahl....macht das jemand nicht so sehr oder hat einen anderen Fokus reichen vielleicht auch 2 von 20 Rohrstöcken.

Da würde ich etwas aussotieren und Sachen die eh nicht mehr so dolle sind entsorgen.


das sehe ich auch so....aber auch da würde ich in einer neuen Beziehung vielleicht mal aussortieren....was nicht so besonders ist.


Ich denke die Mischung macht es...Dinge die teuer waren, mich auch kicken, die eh nur für mich sind die bleiben.......anderes aussotieren und vielleicht auch etwas neues dazu.
Wenn mich eine Sachen emotional sehr nimmt- dann würde ich da nach Gefühl entscheiden....aufbewahren...evt. noch benutzen oder entsorgen.