Brattiness

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      Hallo zusammen,
      da die Begrifflichkeiten für mich noch Neuland sind, würde mich mal interessieren, wie ihr brattiness definiert bzw welche Verhaltensweisen für euch bratty sind.
      Kann man sowohl sub als auch brat sein? Letztendlich zählt ja sowieso nur, was man mag :)

      Encantada schrieb:

      Gehört die Neigung zum Hinterfragen, zum Verstehen und Nachhaken auch dazu?
      Ich würde sagen: Nein.
      Die anderen haben ja schon recht viele Attribute einer Brat in den Topf geworfen.

      Ich hinterfrage auch viel. Wobei... mittlerweile auch nicht mehr so extrem wie in den ersten Jahren meiner Neigunserkenntnis. Lach... klingt nach mehr als es tatsächlich ist :engel:
      Aber im ernst: Ich brauch(t)e das teilweise echt extrem zu verstehen wieso weshalb warum.
      Weshalb will Er das? Was genau reizt Ihn daran? Was gefällt Ihm dabei? Usw.

      Ich bin da zu sehr Kopfmensch und brauche es schlicht vieles verstehen zu wollen bzw. "ticke" ich halt einfach so :pardon: Und um einiges danach auch umsetzen zu können. Ja, manchmal ging/geht das zunächst auch mit Widerstand einher, aber in diesem Kontext hat das mMn nichts mit bratty sein zu tun.

      Bratty kann man (sub) dann auch mal anders sein ;)
      Optimismus heißt rückwärts sumsi mit po :yes: :saint:
      @Rollenspielerin was du nennst, sind 2 Paar Schuhe. Wenn sie das nicht will, und Respekt oder Angst als Grund anführt, muss ich als Dom mich darauf erstmal einlassen, und ihr das ganze erklären, was ich mache, etc.pp. Das sich "zieren" ist einfach nur ein klitzekleiner Teil von Bratty sein, so definiere ich das, und es liegt mir überhaupt nicht. Entweder sie ist ganz und gar mir, oder wir begegnen uns auf Augenhöhe wenn es nicht um Sex geht, oder sie ist nichts für mich. Aber da gibt es ja soviele Vorlieben, wie es Menschen gibt :coffee:
      @Rollenspielerin ich glaube, das ist dann keine brattiness, weil sie ja aus " Respekt und Angst" kooperiert. Vielleicht sind da die Meinungen auch verschieden, vielleicht werten manche Doms es schon als brattiness, wenn nicht jederzeit voller Freude mitgemacht wird mein Mann empfindet es als bratty, wenn ich selbst die Initiative ergreife und er merkt, dass ich Lust auf gewisse Dinge habe bzw aktiv auf ihn zukomme. Er mag es dabei aber sehr und in meinen Augen ist das nicht bratty ich denke jeder definiert es ein Stück weit selbst.

      Für mich ist brattiness die Freude daran, nicht zu gehorchen bzw aufmüpfig zu sein, gegen den Dom aufzubegehren und dafür eine Strafe zu erwarten
      @donflo81
      Ich hab mich das auch deshalb gefragt, weil es nicht selten Männer gibt, die besonders darauf stehen, zu sehen, dass sie es "nicht will". Also so wie bei einem Rape Game, nur ausgeweitet auf alle Handlungen zwischen Dom und Sub.
      Mit dem Unterschied (zum brattiness?), dass sie sich körperlich kaum wehrt oder gar nicht, man es aber in ihrem Gesicht und ihrer Haltung sieht, dass sie das eigentlich "nicht will"(im gespieltem Sinne und immer im konsens, heißt, vorher abgesprochen).
      Als Beispiel (das geht aber wieder in Richtung Rollenspiel) wie bei diesen "Shoplifter" Videos.
      Wo der Ladendetektiv ein Druckmittel einsetzt (Cops rufen) und die "Erwischte" dann "freiwillig unfreiwillig" ihm zu Diensten ist.

      Weil mit brattiness verbindet man ja eher eine selbstbewusste, freche, provokante, sich wehrende Sub? :gruebel:
      "There is no god in Desperation."
      @Rollenspielerin ich glaube das ist dann eine sich sträubende, aber mit Widerwillen sich fügende Sub. Für mich ist es eher bratty, wenn sie sich dabei wehrt. Wir spielen diese Unfreiwilligkeit auch gerne auf Metakonsensebene. Ich finde die Unwissenheit daran interessant, nicht zu wissen was als nächstes passiert. Bzw zu wissen, um so mehr man sich wehrt, desto eher lassen sich krasse Reaktionen bei Dom herauskitzeln... Ich denke diese Denkweise ist bratty, weil es versucht, Doms Verhalten zu beeinflussen.
      Ich finde das Spektrum von Brattiness sehr interessant. Es gibt Brats, die so ein kleines bisschen austesten wollen und schnell in ihre Schranken verwiesen - und die häufig auch sehr lustvoll reagieren, wenn ihnen ihre Grenzen aufgezeigt werden. Damit komme ich gut klar.

      Es gibt aber auch Brats, die wirklich sehr intensiv kämpfen, bevor sie sich unterwerfen lassen. Mit solchen Brats fühle ich mich dann manchmal etwas unsicher, weil klar, alles consensual - am Ende will ich aber, dass wir beide Spaß haben, und den sehe ich bei so "verbissen" kämpfenden Brats eher nicht.
      @Rollenspielerin das was du da beschreibst, ist eine sehr weit fortgeschrittene BDSM Beziehung, in der beide Seiten zufrieden sein können. Allerdings ist das nicht so ohne weiteres abrufbar, man muss sich kennen, zum Teil jahrelang, das so etwas entstehen kann. Für mich wäre das aber nichts. Eine Partnerin auf Augenhöhe und im Bett bestimme ich (natürlich hat sie auch ihren Spaß). Aber jeder wie er will, Hauptsache sie sind sich einig.
      Und @Anita , es gibt Worte oder Taten die verletzender sind als sich "nur" zu wehren. Deswegen sehe ich das nicht so, das nur die, die sich körperlich wehrt, eine Brat ist.
      In meiner kleinen Welt der Begrifflichkeiten wird eine Sub zur Brat, wenn die Balkenwaage des Machtgefälles zwischen Dom und Sub anfängt zu schwanken. In der Dynamik des miteinanders muss der Brattamer seiner Brat Freiräume für eigene domienierende und sadistische Handlungen lassen, ohne dass das Machtverhältnis komplett umgekehrt wird.

      Wenn die Sub den Dom nur provoziert um eine Reaktion zu bewirken, ist das für mich eher Topping from the Bottom.
      @donflo81 genau, es geht nicht nur um das sich körperliche Wehren, sondern um eine etwas widerspenstige Grundeinstellung. Ich denke auch, dass es auf die Beziehungskonstellation ankommt. Wenn man schon jahrelang zusammen ist und den Partner kennt, weiß man zwischen einem "sich zieren" bzw gespielter Unlust und echtem Widerwillen zu unterscheiden. Da benötigt es natürlich im Vorfeld Absprachen.

      Topping from the Bottom ist für mich, die Hierarchie ernsthaft in Frage zu stellen und zu versuchen, Doms Machtposition zu schmälern. Das ist für mich absolut undenkbar. Bei bratty Verhalten geht es mir eher darum, eine Reaktion von Dom herauskitzeln, welche seine Machtposition eher verstärkt.

      Anita schrieb:


      Für mich ist brattiness die Freude daran, nicht zu gehorchen bzw aufmüpfig zu sein, gegen den Dom aufzubegehren und dafür eine Strafe zu erwarten
      Geht es nicht in erster Linie viel mehr um eine entsprechende Reaktion auf das Verhalten? Und nicht zwingend um Strafen. Ja, auch eine Strafe ist eine Reaktion, aber nicht jede Reaktion ist eine Strafe.

      Da sind wir wieder an dem Punkt, das die Form der erwarteten Reaktion wieder sehr individuell ist.

      Meine Frau ist sehr Bratty, versucht oft mich heraus zu fordern. Natürlich gibt es darauf entsprechende Reaktionen, mal sofort, mal durch zur Kenntnisnahme und dann später. Die Reaktionen sind jedoch keine Strafen. Die Reaktion mag ihr zwar nicht immer in den Kram passen und so sein wie von ihr vielleicht gewünscht, eine Strafe ist die Reaktion jedoch nicht.

      Strafen/Sanktionen gibt es für nicht eingehaltene und/oder missachtete Regeln. Das mag sicher auch mal aus einer Brat-Laune heraus provoziert werden, aber die Regel ist es - zumindest bei uns - nicht.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."