BDSM, ADHS und der blöde Kopf...

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      BDSM, ADHS und der blöde Kopf...

      Hallo ihr Lieben,

      Ich denke, ich bin damit nicht alleine.
      Zur Situation:
      Mir fällt es wahnsinnig schwer, den Kopf frei zu bekommen, ständig ist er mit denken und organisieren beschäftigt. Trotzdem wirke ich häufig planlos und durcheinander.
      Auch beim Sex, bzw einer Session ist es für mich sehr schwer abzuschalten und somit die Kontrolle abzugeben. Ständig arbeitet der Kopf mit, denkt darüber nach, was alles passieren könnte in der Situation, ob ich ihm gefalle und noch jede Menge anderen Blödsinn. Manchmal kann ich nicht Mal genau sagen, woran mein Kopf gerade denkt, weil er von einem Gedanken zum anderen springt. :pillepalle:

      Das hindert mich natürlich daran, mich 100%ig fallen lassen zu können und mich voll und ganz der Situation hinzugeben.
      Seit ca. 2 Wochen habe ich jetzt die Diagnose ADHS und weiß, dass die Kopfproblematik daher rührt. Werde jetzt zwar auf Medikamente eingestellt, aber würde gerne wissen, wie es andere handhaben, die ebenfalls mit dieser Problematik zu tun haben.
      Gibt es Strategien, die man sich antrainieren kann und wenn ja, wie habt ihr es geschafft?
      Liebe Grüße
      Die Unbekannte
      Liebe @Die Unbekannte
      Ich habe zwar kein ADHS aber meinen Kopf krieg ich auch so schnell nicht frei :dash:
      In der Session selber geht es aber zum Glück. Da kann ich mich tatsächlich einfach richtig fallen lassen. Davor und danach hingegen kreisen die Gedanken umso mehr :S
      Ich kenne das Problem also nur allzugut und bin auch noch am „üben“ mehr loszulassen und den Dingen ihren Lauf zulassen… Fällt mir aber verdammt schwer :facepalm:
      Das berühmte Problem mit dem Fallenlassen...
      Wir allen kenn das in unserer schnelllebigen Zeit doch - der Kopf hat immer zu arbeiten und an irgend etwas denken wir ständig. Da fällt es schwer in die richtige Stimmung zu kommen und noch schwerer ist es dann den Kopf zu leeren. Das gilt aber glaube ich für beide Seiten gleichermaßen. Für den aktiven Part ist das Umschalten auf Konzentration, Aufmerksamkeit und Handlung leichter als für die passive Seite - aber beide müssen in die Session finden. Und ich glaube da müssen beide ihren Weg finden, da gehört Dom auch mit dazu.
      Kommunikation ist der Schlüssel - redet darüber und schaut beide was Dir und auch ihm vielleicht hilft. Oft sind es ja Rituale die helfen. Das kann ein quasi meditativer Einstieg sein, ein paar immer ähnliche Dinge - oder einfach gezielte Ruhe. Ein Rahmen der Start unde Ende markiert und Deine Gedanke vielleicht fokussiert. Reizreduktion kann das vielleicht sein oder sogar gezielte Gedanken. Und immer wieder reden, reden reden und beobachten. Wenn man sich gut kennt fühlt, sieht und spürt man ob der Partner oder die Partnerin sich fallen lässt - und man akzeptiert auch, dass es einfach nicht immer klappt.

      Wir sind schließlich alle Menschen - und keine Maschinen. Schaut doch gemeinsam was Dich unterstützt und probiert es aus. Vielleicht ist die Suche danach ja auch die Chance sich besser verstehen zu lernen. Für Dich selbst und für Euch beide.
      Mir hilft es, wenn von vornherein Reize 'ausgeschaltet' werden, die mich ablenken könnten oder zu starken Einfluss auf meine Stimmung nehmen könnten.
      Keine Musik.
      Fenster zu, damit das Vogelgezwitscher oder der Straßenverkehr nicht meine Aufmerksamkeit bekommt.

      Ich muss mich einigermaßen wohlfühlen können, also z. B. keine Kleidung tragen, in der ich mich nicht schön finde oder die total unbequem ist.

      Eine Augenbinde könnte auch helfen, weil dann keine optischen Reize mehr da sind und du dir evtl. weniger Gedanken darüber machst.

      Für mich ist es wichtig, dass ich mich ganz aufs Fühlen konzentrieren kann. Müsste ich z. B. Schläge mitzählen, würde mich das davon abhalten, mich in den Schmerz fallen zu lassen und müsste bei jedem Schlag von 0 anfangen.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich danke euch dreien erstmal. :blumen:

      Wir sind da auch im Gespräch und er weiß um die Problematik. Leider haben wir noch keine gute Lösung gefunden. Versuchen uns einfach durch verschiedene Möglichkeiten.
      Deswegen dachte ich, ich frage Mal hier nach, ob noch jemand ADHS hat und wie der oder diejenige es vielleicht geschafft hat. ;)


      @Zofe
      Das mit den Reizen wollen wir demnächst ausprobieren. Allerdings mit Kopfhörer und leiser Musik, da Musik mich runter bringen kann, und auch Augenbinde, sowie Knebel. Damit ich mich ganz auf mich und das was passiert konzentrieren kann.
      Ich bin gespannt, ob es funktioniert
      Hallo @Die Unbekannte.
      Diagnosen sind ja so individuell, wie die Menschen dahinter. :blumen:
      Ich übe mich mal in einem Versuch von Ideen und Gedanken zu deinem Thema.

      -Evtl. wäre für euch eine Routinefindung zum Einstieg in eine Session hilfreich.
      Also nicht spontan und du bist im Kopf mit fünf verschiedenen Themen voll beschäftigt. Eher mit Ankündigung: in einer halbe Stunde bist du an.. Ort, hast... an und begrüßt mich...
      So das dir Zeit bleibt dich darauf einzustellen.

      - vor einer Session evtl. die Möglichkeit zu bekommen deine körperliche Aktivität abzubauen, so dass dein Körper nicht auch noch unter Strom steht. Körperliche Aktivität, hilft meist auch dem Kopf zu Ruhe zu kommen.

      -In einer Session vielleicht ein,, Safeword" wenn du merkst der Kopf zwutscht weg und dein Herr muss dich zurück holen.
      Zum Beispiel : ihr seid mitten in einer Aktivität und dein Kopf meint jetzt zeitliche Abläufe für Arzttermine planen zu müssen.
      Dann ein,, Butterblume" (als Wort) von dir und er könnte dich mit einem Griff in den Nacken oder einen Tritt auf deinen Fuß, was auch immer für euch beide passt, zurück holen.

      Ich wünsche euch beiden alles Gute beim ergründen deiner neuen Situation. :empathy:
      @LittleWitch
      Vielen Dank für deine Idee.

      Das mit dem Vorbereiten können, ist so bei uns nicht möglich, da wir uns aufgrund der großen Distanz eh wenn so sehen, dass ich ein paar Tage bei ihm bin und da habe ich jederzeit verfügbar zu sein. Da kann ich höchstens vorher mich mental versuchen darauf einzustellen. Er sagt mir aber auch ganz genau, was ich tragen soll und was in meinem Gepäck zu sein hat. Ist ja eigentlich so ähnlich, wie du es meinst.
      Auch bei ihm entscheidet er das. Also sind wir eigentlich die ganze Zeit im Machtverhältnis drin und es gibt keinen direkten Start einer Session.

      Körperlich auspowern mache ich eh regelmäßig, außerdem hilft er da auch gerne mit. :yes: Da wir beide Kampfsport machen ist er nur kraftmäßig überlegen und genießt es, mich da zu reizen und zu ärgern, bis ich mich wehre. :engel:

      Das mit dem Safeword wenn ich wieder abdrifte und es selber merke, ist tatsächlich eine gute Idee. Werde ich Mal mit ihm besprechen und auch mit ihm etwas ausmachen, wenn er es merkt, dass ich woanders bin. :thumbsup:

      Mal schauen, was die Medikamente auf Dauer bringen, ob sich der Wirrkopf mit der Zeit vielleicht selber besser fokussieren kann.
      Als Mama eines inzwischen erwachsenen ADHS-Kindes kann ich mich da @'Zofe' und @LittleWitch nur anschließen. Egal ob bei Hausaufgaben oder anderen Aktivitäten - ADHS-Menschen "sehen" anders. Sie sind sozusagen ständig mit Weitwinkelobjektiv unterwegs und nehmen zwanzig Sachen gleichzeitig wahr. Bei den Jägern und Sammlern der Steinzeit überlebenswichtig, wenn man gerade Wurzeln ausgräbt und der Säbelzahntiger durchs Unterholz bricht - in unserer modernen Welt eher hinderlich ;)
      Hilfreich ist tatsächlich, so viele Nebenschauplätze wie möglich auszublenden, um den Fokus ganz auf das zu richten, was gerade "dran" ist. Du bist gerade völlig in eine Aufgabe vertieft, total fokussiert und draußen fährt mit Sirene der Notarzt vorbei - schon bist du rausgerissen und es wirbelt im Kopf alles durcheinander: "Was ist da passiert, hält der in der Nachbarschaft, in welche Richtung fährt er denn, hoffentlich ist in der Schule alles in Ordnung, ach ja, die Kinder haben heute Nachmittag einen Arzttermin,den darf ich nicht vergessen und wo hab ich eigentlich die Impfbücher hin...?"
      Stimmung futsch und wieder reinkommen schwierig. Genauso ist es bei uns mit sehr spontanen Aktionen - sich zu fokussieren fällt leichter, wenn man rechtzeitig vorher anfangen kann, alles andere abzuhaken, beiseite zu legen, fertig zu machen, weil man weiß: in einer halben Stunde geht's los. Der Kopf ist sonst nicht frei, weil Unabgeschlossenes nach wie vor kreist...
      Die Medikamente können helfen, den Kopf zu sortieren und dir zeigen, dass du dich überhaupt sortieren kannst. Parallel dazu ist es dann, mit etwas Ordnung im Kopf, hilfreich Strategien zu entwickeln, die diesen Prozess unterstützen. Probier dich aus und viel Erfolg - das wird schon :thumbsup:
      @LillyRainbow
      Deine Worte spiegeln genau das wieder, wie es in meinem Kopf aussieht und abgeht. Egal ob auf Arbeit oder im Privatleben. Wobei es im Privatleben noch viel schwieriger ist, sich zu fokussieren. Auf Arbeit fällt es leichter.
      Du hast es genau auf den Punkt gebracht. Danke dir. :thumbsup: :blumen:
      Ja, wir werden einfach ausprobieren und versuchen, was geht und vor allem Reden, welche Strategien evtl schon vorher angewendet werden können.
      Was du beschreibst kenne ich nur allzu gut.
      Vielleicht ist dein Stichwort aber nicht ADHS sondern innerer Monolog. Du denkst in Worten, ohne Pause? Vielleicht auch mehrere Stränge gleichzeitig?

      So geht's mir auch, immer. Außerhalb von Sex kann ich das mit Anstrengung höchstens Mal für 30 Sekunden unterbrechen.

      Sex ist so ziemlich die einzige Gelegenheit bei der mehr als diese angestrengten 30 Sekunden freier Kopf drin sind, ohne Anstrengung und das ist mir unglaublich wertvoll.
      Aber mehr als dass sie sich verlangsamen oder ein paar Minuten gedanklenloser Kopf sind für mich unrealistisch.
      Ist eben so. Vielleicht musst du deine Art zu denken auch annehmen. Dein Hirn ist so verdrahtet wie es ist. Medikamente sind "nur" eine Stütze.
      Hallo liebe Unbekannte :)

      Mein Daddy hat ADHS, bei mir besteht ADS-Verdacht. Wir beide nehmen Medikamente. Mich beim Sex/Sessions fallen zu lassen, fällt mir auch wahnsinnig schwer. Ich dachte, ich sei halt einfach sehr verkopft. Aber erst seit ich mich mit AD(H)S auseinander gesetzt habe, habe ich überhaupt realisiert, WIE sehr meine Gedanken abdriften. :/


      Was mir persönlich hilft, ist:

      - Nicht plötzlich aus einer Tätigkeit gerissen zu werden, sondern diese erst zu einem Abschluss bringen zu können. Sonst kreisen die Gedanken permanent um diese Sache. Mir hilft es daher durchaus sehr, wenn Daddy sagt, dass ich mich zu einer bestimmten Uhrzeit Bereit zu halten habe.

      - Zeit zum Einstimmen, in der ich zur Ruhe komme. Wir führen eine 24/7-Beziehung und leben zusammen. Aber auch wenn das Machtgefälle immer da ist, ist man ja nicht immer gleich in Stimmung für Sex/Session. Mir hilft es, klein und gemütlich anzufangen. Beispielsweise soll ich mir etwas hübsches anziehen und setze mich dann zu Daddy vor die Couch, während er eine Serie schaut, die mich nicht interessiert. Ich kann dann "ankommen" und die Gedanken aus dem Alltag besser beiseite legen.

      - Bondage. In Seilen komme ich sehr zur Ruhe. Ich weiß, dass ich mich nicht großartig bewegen kann, also brauche ich da auch nicht weiter drüber nachdenken. Meine Gedanken können so viel wandern, wie sie wollen, das macht nichts. Sie müssen sich da auf nichts fokussieren. Das empfinde ich als sehr entspannend. Ich komme dadurch sehr ins Fühlen und kann genießen.

      - Augenbinde mag ich auch gerne. Musik hilft mir vor allem auch beim Bondage. Bei Musik kann ich meine Gedanken besser an mir vorbei schweifen lassen, ohne ihnen nachzugehen.

      - und last but not least: Hypnose. Bei Hypnose denken viele Leute erst einmal an komischen Hokus-Pokus. Aber eigentlich beginnt es oft mit einer Achtsamkeits-Meditation (z.B. auf den Atem achten) und geht dann über in eine Traumreise oder ein geführtes in-mich-Fühlen. Daddy leitet mich an, ich folge seiner Stimme. Wenn die Gedanken mal abschweifen, ist das nicht schlimm. Ich kehre mit meinem Fokus dann einfach zu seiner Stimme zurück. Mein Kopf weiß, worauf er sich fokussieren soll (nämlich seine Stimme bzw. auf das, was mir seine Stimme nennt) und durch die Trance fällt der Fokus auch wesentlich leichter. Und natürlich kann man über gezielte Suggestion auch noch einige schöne Dinge machen – und sei es einfach, das Fühlen zu intensivieren.


      Also im Prinzip das, was hier schon mehrmals geschrieben wurde: Zu sich selbst kommen, ins Fühlen gehen, den Blick auf das Innere richten. Vielleicht ist hier ja etwas dabei, das dir auch hilft oder dich auf eine andere Idee bringt, die besser zu dir persönlich passt.

      Die Unbekannte schrieb:

      Mal schauen, was die Medikamente auf Dauer bringen, ob sich der Wirrkopf mit der Zeit vielleicht selber besser fokussieren kann.
      Das ist ja Sinn und Zweck der Medikamente. Die Gedanken beruhigen sich, man selbst beruhigt sich. :yes: Medikamente sind aber natürlich auch kein Wundermittel. Wenn du andere Strategien für dich findest, die dir helfen, ist das immer gut.


      Mir helfen Medikamente beim Sex bzw. bei Sessions übrigens eher so semi gut. Manchmal will mein Kopf ganz viel arbeiten und produktiv sein. Da kann ich mich dann zwar toll fokussieren - aber halt nicht auf Intimität. Und manchmal bin ich auch so entspannt, dass ich mich gerne einfach ausruhen und nur daliegen und die Ruhe genießen möchte. upsi Aber man lernt ja mit der Zeit, wann die Medikamente wie wirken und kann dann entsprechend dosieren oder die Strategien entsprechend anpassen. ^^

      Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass deine gut anschlagen und du sie auch gut verträgst!
      ~*~ Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen! ~*~
      (Oliver Wendell Holmes)

      Io_ schrieb:

      Was du beschreibst kenne ich nur allzu gut.
      Vielleicht ist dein Stichwort aber nicht ADHS sondern innerer Monolog. Du denkst in Worten, ohne Pause? Vielleicht auch mehrere Stränge gleichzeitig?

      Vielleicht musst du deine Art zu denken auch annehmen. Dein Hirn ist so verdrahtet wie es ist. Medikamente sind "nur" eine Stütze.
      'Vielleicht ist dein Stichwort aber nicht ADHS sondern innerer Monolog.'
      Nein, es hat nichts mit innerer Monolog zu tun. Mein Kopf wuselt Mal hier hin und Mal dorthin, ohne sich mit irgendwas davon wirklich zu befassen. Die Gedanken kommen und sie gehen.

      'Vielleicht musst du deine Art zu denken auch annehmen. Dein Hirn ist so verdrahtet wie es ist. Medikamente sind "nur" eine Stütze.'
      Ich nehme meine Art zu denken an, wie sie ist und dass seit meiner Kindheit. Aber es nervt mich mittlerweile und wenn mich etwas nervt oder stört wird es zu einem Problem und Probleme gehe ich an.
      Aber das war auch hier nicht Thema, sondern welche Strategien bei anderen betroffenen Personen helfen.

      WaterLily schrieb:

      Hallo liebe Unbekannte :)

      Mein Daddy hat ADHS, bei mir besteht ADS-Verdacht. Wir beide nehmen Medikamente. Mich beim Sex/Sessions fallen zu lassen, fällt mir auch wahnsinnig schwer. Ich dachte, ich sei halt einfach sehr verkopft. Aber erst seit ich mich mit AD(H)S auseinander gesetzt habe, habe ich überhaupt realisiert, WIE sehr meine Gedanken abdriften. :/
      .
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      .
      Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass deine gut anschlagen und du sie auch gut verträgst!


      Vielen Dank @WaterLily

      Bondage haben wir auch versucht,aber die Seile geben mir keine Ruhe, die nerven mich eher, dafür funktioniert anscheinend Folie sehr gut. Das wird nächste Woche weiter getestet.
      Ich finde es toll von dir, dass bei dir anscheinend vieles hilft und du für dich Strategien gefunden hast.
      Mit den Ritualen wird bei uns so nicht funktionieren, da es meist eher aus der Situation passiert. Wir haben keinen "Start" in dem Sinne, es passiert, wie er Lust hat. Aber wir werden einfach ein bisschen ausprobieren, wie mein Kopf auszutricksen ist und dann einfach weiter sehen.

      Die Tabletten helfenir zum jetzigen Zeitpunkt zumindest so, das ich meine Desorganisation einigermaßen in den Griff bekomme und weiteres wird durch andere Maßnahmen unterstützt.
      Hallo Unbekannte,
      spannendes Thema. Ich bin seit 1986 mit ADS unterwegs, früher wurde es nur noch nicht so genannt. Was mir im Alltag hilft um Geräuschablenkungen zu vermeiden = Musik meiner Wahl, passend laut, auf die Ohren. Früher dann auch mit Augenmaske geschlafen und Meine Bettdecke so um mich gewickelt, dass ich "gepuckt" war.

      Da könnte dir dann Sinnesentzug (Augenbind&Kopfhörer) und strammes Einwickeln deutlich helfen.

      Viel Erfolg und Ausdauer beim Ausprobieren - lass dich nicht entmutigen :thumbsup:
      Ich jogge nicht. NIE. Wenn ihr mich einmal laufen seht, rennt auch, oder tötet was mich verfolgt :whistling:
      @Zarendagar

      Ja, so ähnlich ist es bei mir auch :yes:

      Musik brauche ich immer, Bettdecke immer eingerollt wie im Schlafsack.

      Folie stramm um den Oberkörper, bringt mich runter und wird weiter ausgebaut. Wie oben schon geschrieben, wird auch Sinnesentzug ausprobiert und ausgebaut. :thumbsup:

      Das ausprobieren wird auf jeden Fall nicht aufgegeben, dafür macht es zuviel Spaß :dance:
      Zum Eingangspost und meiner Erfahrung:

      1. Manchmal ist in der Situation mit meinem Sir "Weniger Mehr". D. h. mit weniger Dingen, die er tut, macht er sie intensiver und ich kann langsam immer tiefer gehen, den Kopf besser frei bekommen und mehr Fühlen. Macht er zu viel oder zu schnell, kann er mich "verlieren". Ich bin dann nicht mehr "bei ihm", sondern gedanklich überall anders.

      2. Dinge auszusprechen hilft, weil mein Sir dann entsprechend darauf einzugehen weiß und mich geschickt, tiefer wegkicken kann. Er nutzt praktisch meine augenblicklichen Gedanken und greift sie auf (intensiviert das "Spiel"). Er meinte auch mal: Wenn ich ihm sage, wo ich bin, egal wo, dann hätten wir wenigstens die Chance, GEMEINSAM dort zu sein. Und ja, es funktioniert. Allerdings ist es nicht so einfach einen meiner chaotischen Gedanken auch greifen zu können und damit aussprechbar zu machen. Für mich gilt: Üben, üben, üben. Es wird immer ein wenig besser.

      3. Intensivere Körpereinwirkung hilft auch manchmal: Also Schmerz und Bondage oder eine überraschende körperlich-stärkere Einwirkung meines Sirs, mit der ich nie gerechnet hätte.

      Aber alles in allem: Jeder dieser Punkte, den musste ich nach und nach lernen. Üben. Immer wieder neu. Nie aufgeben. Nicht frustrieren lassen, wenn es nicht klappt und ich nicht wirklich "mitgehen" kann.

      Es wurde immer ein wenig besser und ist für mich auch eine Sache des Zusammenspiels. Je besser mein Sir und ich einander kennen lernten, desto eher klappt es. Desto häufiger funktioniert es, desto zuverlässiger und desto leichter, anhaltender usw... kann ich auch geistig entspannen.

      E`s d (Liza)