Hängen trotz Gleichgewichtseinschränkungen

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      Hängen trotz Gleichgewichtseinschränkungen

      Hallo zusammen,

      ich hoffe das ist jetzt nicht "zu speziell", um eine aussagekräftige Antwort von euch zu bekommen.

      Mein Sir hat mir in den letzten Tagen einmal angedeutet, dass er mich gerne per Flaschenzug aufhängen möchte - wenn möglich sogar mit dem Kopf in einer etwas niedrigeren Position als der Rest von mir. Gleich vorne weg, er weiß Bescheid über mein "Krankheitsbild" und dessen Auswirkungen.

      Fände ich super spannend, besonders da wir die Möglichkeit so zu spielen kaum bis selten realisieren können. Für mich persönlich wäre es das ultimative Ausgeliefert sein, denn mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen war bisher immer noch eine Art von Kontrolle über die Situation für mich.

      Nun das große Aber.
      Seit nun mehr... 11 oder 12 Jahren, ich kanns nicht mehr genau sagen, leide ich unter den Folgen eines Vestibularisausfalls auf der linken Seite, salopp gesagt: mein Gleichgewichtssinn ist auf der linken Seite im Ar...gen.
      Meinen Alltag kann ich sehr gut meistern, obwohl ich bis heute selten Nachwirkungen merke (Ich kann nicht auf einem Bein stehen ohne zu wackeln, Drehschwindel bei abrupten (Dreh-)Bewegungen, besonders wenn ich keinen optischen Punkt zum fixieren habe bis hin zu kurzzeitiger Bewusstlosigkeit).
      So sehr ich meinem Sir vertraue und auch weiß, dass falls im akuten Fall ich das Bewusstsein verlieren sollte er mir fachlich kompetent (RS-Ausbildung liegt vor) helfen bzw mich stabilisieren kann, so sehr nagt noch der vorsichtige Angsthase an mir.

      Ich kann wahrscheinlich nicht darauf hoffen, dass es hier andere mit diesem Krankheitsbild gibt, aber vielleicht kann mir jemand, der mehr Erfahrung mit Hängebondage hat mir etwas die Angst nehmen bzw Vorab-Übungen empfehlen, wie ich mich darauf vorbereiten kann.
      Immerhin möchte ich es auch genießen können und nicht nur ein inneres Mantra runterbeten.

      Natürlich fängt man immer klein an, aber es würde mir einfach besser gehen, wenn ich ein paar mehr Infos vorab hätte.
      Auch ist es kein Muss und kein Zwang, nur eine ausgesprochene Idee/Fantasie. Wir beide würden uns gerne in unserem Spiel weiterentwickeln und auch ich selbst liebäugle in der Fantasie auch mit dieser Idee - ergo es ist kein einseitiger Wunsch von ihm.

      Liebe Grüße :blumen:
      Hallo @Herzel , ich hab seit 2011 den Gleichgewichtsausfall (Schlaganfall), kann Fahhrad fahren, aber nur gerade aus, kommt ne Kurve , lieg ich. Bei mir ist es aber kein Problem, gefesselt zu werden und auch nicht hochgezogen zu werden. Kopf weiter unten wie der Rest vom Körper kann ich nicht sagen, da ich das noch nicht probiert habe.
      Und ja, ich bin Dom, aber probiere alles aus (was geht natürlich nur) bevor ich meiner Frau das antue, das weiß sie auch.
      Liebe @Herzel

      Ich kenne dein Krankheitsbild nicht, habe aber recht viel Erfahrung im Bereich Hängebondage.

      Von der Beschreibung her denke ich, macht es Sinn, erst einmal das unkontrollierte Schaukeln beim Hängen zu minimieren, z. B. an einem festen Bondagerahmen zu fesseln. Kein aufgehangener Ring, kein aufgehangener Bambus, sondern ein festes Gestell. (Ich hab auch schon 5 cm über dem Boden geschwebt weil die Bambusstange auf zwei Tischen fixiert war) Also Hauptsache fest.

      Dann musst du überlegen, ob du lieber face up (mit dem Gesicht zu Decke) oder face down (zum Boden) oder vielleicht sogar seitlich hängen willst.

      Erfahrungsgemäß ist das seitliche hängen am Anfang am einfachsten und für dich vielleicht besonders geeignet, da du deine ganze Umgebung sehen kannst und dich so am besten auf einen Punkt fixieren kannst.


      Vielleicht fangt ihr erst mal an, indem der Oberkörper mit einem Hängeseil fixiert wird und dir dann ein Bein ebenfalls hochgezogen wird, so dass du noch auf deinem starken Bein stehen kannst.

      Dann kannst du selbst steuern, wenn du dich sicher fühlst, das Standbein vom Boden hoch zu nehmen.


      Ich weiß nicht, wieviel Erfahrung dein Rigger in Sachen Bondage hat, insbesondere mit deinem Krankheitsbild. Eventeull solltet ihr euch auf einem workshop oder im Einzelunterricht mit professioneller Anleitung unterstützen lassen.


      Nachtrag: kopfüber ist für den Anfang eine echt doofe Idee. Das ist schon eine etwas größere Herausforderung und nicht wirklich anfängertauglich.

      Lieber langsam anfangen und dann steigern wenn man merkt dass es klappt
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      Annimax schrieb:

      Mal ganz dumm, hast Du Dich mal mit den Beinen aufs Bett gelegt und den Oberkörper vorne runterhängen lassen und ausprobiert, ob Dir dabei schlecht wird? :gruebel:
      Das halte ich für eine gute Idee , um ohne Fesselung auszuprobieren , ob sowas generell geht .
      Du könntest dann auch ab der Hüfte oben liegen und Dich mit den Unterarmen auf dem Boden abstützen .
      Ich habe die leichte Kopftieflage so getestet und es hat dann auch im Seil mit freien Armen so funktioniert .
      Vorsichtig mit dieser Lage anzufangen macht Sinn .
      Und auch Shayleighs Rat , das Schaukeln oder Rotation zu vermeiden ist bei Gleichgewichtsstörungen total wichtig !
      Um auszuprobieren ,wie gut der Zug und Druck der Seile bei einem Hängebondage vertragen wird , hat es bei mir den ersten Versuch damals in sitzender Position gegeben( ähnlich wie in einem Klettergurt ) mit jeweils Oberkörper - und Beckenharness .
      Damit lässt sich ja relativ stufenlos der Winkel verändern .
      Dabei stellte ich fest , mit dem Gesicht in Blickrichtung Boden ist für meine Halswirbelsäule viel verträglicher .
      Bei mir ging es nicht ums Gewicht , sondern um Verletzungen der Wirbelsäule , weswegen ich sehr lange nach dem richtigen Rigger gesucht habe , der tatsächlich die Problematik versteht , ernst nimmt und genügend Möglichkeiten sicher beherrscht .

      Herzel schrieb:

      Drehschwindel bei abrupten (Dreh-)Bewegungen, besonders wenn ich keinen optischen Punkt zum fixieren habe
      also ich brauche auch einen optischen Punkt.......sonst <X ......zumindest zeitweise immer wieder.
      Augenbinde geht eher nicht...aber ich kann die Augen auch so schließen....wird mir mulmig...einfach wieder öffnen.....ein bischen Übung ist es aber auch bei mir.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.
      @Annimax Das mit (Ober)Körper vom Bett hängen lassen bereitet mir keine Schwierigkeiten. Hört sich also schon mal nach einem Pluspunkt an :D

      @newbarbie Augenbinde an sich liebe ich eigentlich tatsächlich, aber bisher auch nur, wenn ich die "Kontrolle" darüber hatte fix irgendwo zu sein. Im Hogtie liegend, als X festgezurrt oder nahe einer Wand stehend. Bzw. ich schließe eh eher von mir aus die Augen, wenn etwas intensiv ist. Mir bereitet wahrscheinlich einfach der letzte Kontrollverlust gepaart mit von Aufregung niedrigem Blutdruck plus eine Situation, die vielleicht oder vielleicht auch nicht Potential hat (Dreh-)Schwindel zu erzeugen etwas Muffensausen.

      @Shayleigh vielen Dank für deine lieben Tipps und Vorschläge. Hab ich jetzt einfach mal eins zu eins ihm so gezeigt :saint: Mal sehen was davon wie umgesetzt wird und was ich in ein paar Wochen berichten kann ;)
      Ich gebe zu bedenken, dass sich das Gleichgewichtssystem erst auffällig zeigt und reagiert, wenn es Bewegung erlebt, also aus einer in die andere Ebene transferiert wird.... bleibt der Kopf statisch stabil und in einer Ebene zur Körperachse dürftest Du nicht so viel spüren...

      Das Gleichgewicht ist mit das beste Organ, welches zu trainieren ist, daher würde ich anfangen eine Hängematte /Schaukelstuhl zu benutzen und dies nach und nach in min. zu steigern.... als Vorbereitung für mögliches Vorhaben

      P. S.
      Mit dem Krankheitsbild kannst Du auch Behandlungseinheiten (Sensorische Integration nach Ayres), bekommen im Bereich Körperbild/Schema und Gleichgewichtsstimulation.(Ergotherapie)

      Lg
      Die Eule