Lass mich dich formen

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      Lass mich dich formen

      Ich hätte da eine eine Frage zum Sub-Formen, da gibts bei euch sicherlich eine Menge Erfahrung, die mir fehlt.

      Es ist mir schon zweimal untergekommen, dass Dom mich formen will.
      Einmal fiel der Ausdruck "zur perfekten Sub".
      Mir ist schon klar, dass es "die perfekte Sub" nicht gibt. Es ist also die perfekte Sub für einen bestimmten Dom, der sie dann genau so haben möchte.
      Ich habe jedes Mal zugestimmt. Aus Neugierde, aus Hingabe :pardon:

      Ich bin da ein bisschen seltsam, weil ich den Spleen habe, gerne völlig bescheuerte Beispiele zu benutzen. Ich tu mich aber leichter, damit meine Gedankengänge zu erklären.
      Man möge mir bitte verzeihen.

      Also angenommen, ich wäre ein Apfel, zB ein Pink Lady (der Name ist einfach sehr hübsch)
      Dann kann man auch mit Formen nicht eine gänzlich andere Sorte aus mir machen, einen ultrasaueren Boskop beispielsweise.
      Weil ich mir gar nicht vorstellen kann, aus einer nicht-Masochistin jemanden machen zu können, der auf Schmerzen hinfiebert.
      Man kann aber natürlich schon ein bisschen am Aroma rumschrauben.
      Wenn ich also ein wenig zu sauer bin, formt man mich etwas süßer. Man formt den Nachgang an leichtem Johannisbeer aus mir heraus und färbt die Rückseite ein wenig noch pinker.
      Ok, soweit so gut.
      Dann endet die Beziehung und der nächste Dom macht sich ans Formen.
      Der mag Johannisbeer auch nicht, aber hat es einen Ticken saurer lieber. Außerdem steht er auf Schokoaromen im Nachgang.

      Ich weiß dann nach ein paar Mal formen noch immer, dass ich Pink Lady und kein Boskop bin. Aber welche meine ursprünglichen Aromen waren, da komme ich doch ein bisschen ins schwimmen. Man verändert sich ja immer ein bisschen. Manchmal aus eigenem Wunsch, manchmal von außen angestoßen, aber so tiefgreifend wie bei D/s ändert man sich normalerweise nur intrinsisch.
      Kennt das jemand?
      Dass man sich fragt, welche Reaktionen, welche Gedanken, welche Eigenschaften man eigentlich noch selber ist und welche einem von diversen Ex-Doms eingepflanzt wurden?
      Kann man die irgendwie unterscheiden?
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche

      Amarena schrieb:

      Dass man sich fragt, welche Reaktionen, welche Gedanken, welche Eigenschaften man eigentlich noch selber ist und welche einem von diversen Ex-Doms eingepflanzt wurden?
      Kann man die irgendwie unterscheiden?
      :gruebel: Ist doch irgendwie wie im richtigen Leben, man sieht, schaut, erfährt und erweitert den Horizont. Manche Sachen bleiben, weil man sie geil findet oder sich zumindest aus Devotheit damit abfindet, manche verschwinden, weil man damit nicht klar kommt. Daraus formt sich dann die Subbie-Persönlichkeit, die aber immer eben die eigene ist :yes:
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Dein Beispiel finde ich gar nicht 'völlig bescheuert', sondern sehr treffend!

      Genauso wenig wie man aus Apfelsorte A Apfelsorte B oder C machen kann, kann Sub zu einem gänzlich anderen Menschen gemacht werden. Aber ja, am 'Aroma' kann durchaus etwas verändert werden. Verhaltensweisen oder auch die Einstellung und Haltung zu bestimmten Dingen können geformt / verändert / erlernt werden.

      Amarena schrieb:

      Dass man sich fragt, welche Reaktionen, welche Gedanken, welche Eigenschaften man eigentlich noch selber ist und welche einem von diversen Ex-Doms eingepflanzt wurden?
      Sind diese neuen / neu erlernten Verhaltensweisen, Reaktionen und Eigenschaften dann aber nicht Teil der Persönlichkeit von Sub und gehören zu ihr? Zumindest vorübergehend wird das so sein, denke ich. Wenn eine D/s-Beziehung scheitert, legt man diese Dinge vielleicht mit der Zeit wieder ab, weil man merkt, dass sie einem doch nicht gefallen oder nicht mehr zu einem passen. Manches bleibt aber vielleicht einfach so bestehen und dann ist man dennoch immer noch man selbst.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich nehme mal eine etwas andere Haltung dazu ein und erweitere Dein Beispiel um es vielleicht zugänglicher zu machen.
      Der Apfel ist ein Kernobst, wie Birne und Quitte ebenso. Ich würde als die Sub als Kernobst bezeichnen wollen. Kernobst hat bestimmte Eigenschaften um eines zu sein, dennoch macht man aus einem Apfel weder eine Quitte, noch eine Birne.

      Der Apfel verändert sich im Reifeprozess, entwickelt verschiedene Aromen, die Haut wird von fest zu schrumpelig, das Fleisch von viel zu fest bis zu bissfest... und die Farbe ändert sich auch im Reifeprozess ... tbc. Das alles betrifft den Apfel und macht ihn auch im Luafe des Prozesses an keiner Stelle zu Birne oder Quitte.

      Heißt: Natürlich kann Dom Eigenschaften herauskitzeln, Dinge beeinflussen und auch neue Sichtweisen eröffnen.
      Um wieder zum Apfel zu kommen, durch mehr Sonne, mehr Wasser etc kann man auch da die Entwicklung beeinflussen.

      Aber der Apfel bleibt ein Apfel, ich kann ihn roter machen, kann ihn süßer machen etc, aber es wird keine Quitte daraus.

      So sehe ich das auch mit der Persönlichkeit, Dinge, die wir in uns haben und mit denen wir uns wohl fühlen kann man fördern/fordern, Dinge, die nicht vorhanden sind kann man vielleicht annehmen werden uns aber nicht wirklich zueigen oder der Apfel bekommt ein bitteres Aroma (weil er Mangel leidet, zu wenig Wasser z. B.).

      Um also wieder an das Formen zu kommen, ein wirkliches Formen geht ins meinen Augen nur dann, wenn die Grundform schon vorhanden ist damit Inhalt und Form sich am Ende auch zu einem entwickeln können.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich bin da ganz bei @Hera und werfe noch das geflügelte Wort "Wie der Herr, so s' Gscherr" ein. Damit will ich sagen: Wenn ich eine Beziehung eingehe, resultiert daraus immer eine Veränderung meiner Person. So wie manch alter Mann seinem alten Hund aufs Haar gleicht oder manch altes Ehepaar sich äußerlich und innerlich sehr ähnlich geworden ist.

      Ein Dom, der sich seine sub formt, agiert hier vielleicht etwas bewusster, als dies üblicherweise der Fall ist. Aber in jeder Beziehung wird an den Beteiligten geschliffen, meist unbewusst. Z. B. wenn mir auffällt, der neue Freund scheint gern zu frühstücken, ich habe das bisher selten getan. Da ich gern Zeit mit ihm verbringe, setze ich mich dazu, trinke ein Tasserl Tee, nehme mir vielleicht auch ein Semmerl und werde über kurz oder lang zum Frühstücker. Ohne die Beziehung zu ihm wäre ich vielleicht kein Frühstücker geworden.

      Ich glaube, ein Dom kann auf Dauer nichts aus einer sub rauskitzeln, was nicht da ist. Wo nicht in irgendeiner Form Interesse, positive Einstellung dazu da ist. Klar, manche Dinge tut sub, auch wenn sie sie nicht so wirklich gern tut, aber oft steckt da dahinter, dass sie es doch gern tut, eben weil es ihm gefällt. Ich denke, wenn auf Dauer nur geformt würde in eine Richtung, die sub nicht gefällt, dann ist die Halbwertzeit der Beziehung sehr begrenzt.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Ich möchte Mal die Sichtweise vom Obst auf die weibliche Person lenken:
      Wie sehr wandelt sich nicht nur eine Ansicht, sprich Mode für eine Frau, wie auch eine Frau selber!
      Da ist das schüchterne Mädchen, es wird die selbstbewusste Frau, es wird Mutter und Erzieherin, geht Beziehungen ein, die für Außenstehende unglaublich sind!
      Für mich als männliches Wesen kann ich alles nur bewundern!
      Ich seh das grundsätzlich genauso, wie die „Früchtchen“ vor mir^^

      Formen ist wieder so ein dehnbarer Begriff.
      Für mich bedeutet formen, mein Potenzial ausschöpfen, auch wenn ich ev. von diesem Potenzial noch nichts weiss. Gemeinsam.
      Das macht für mich ein guter Dom aus.

      In eine Form pressen, lass ich mich jedoch nicht, dann möchte Dom ja eigentlich gar nicht mich, sondern wen anders aus mir machen.
      Somit: Schöpfe mich aus mit all meinen Facetten, aber lass mich, mich bleiben :)
      Ich denke, es ist in den Beziehungsformen, die „wir“ so leben (wollen) unvermeidlich, dass beide sich verändern und annähern.
      Aber wie schon praktisch alle schrieben: Man macht aus einem Apfel keine Birne und man kann nicht einfach Eigenschaften hinzufügen oder entfernen.
      Diese Art von Beziehung ist ein ewiges voneinander und übereinander lernen, auch über sich selbst lernen, hinauswachsen und ich finde, es trifft genauso auf Dom zu wie auf Sub.

      Amarena schrieb:

      Dass man sich fragt, welche Reaktionen, welche Gedanken, welche Eigenschaften man eigentlich noch selber ist und welche einem von diversen Ex-Doms eingepflanzt wurden?
      Kann man die irgendwie unterscheiden?

      Hera schrieb:

      Der Apfel verändert sich im Reifeprozess,
      und diesen Reifungsprozess kann Dom durchaus unterstützen....ganz positiv.

      Formen würde für mich auch heißen...Sub selbstbewusster machen...vielleicht "fraulicher" ...auch bei der Kleidung zum Beipiel.

      Grundsätzlich ist man doch "nach" einer Beziehung - egal ob BDSM oder Vanilla - nie wieder genau so wie vor der Beziehung.....jede Beziehung ändert einen etwas- positiv wie negativ.

      Ich sehe das "formen" als eine Art.....es gibt mir andere Einblicke in mein Ich.
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      Hera schrieb:

      Heißt: Natürlich kann Dom Eigenschaften herauskitzeln, Dinge beeinflussen und auch neue Sichtweisen eröffnen.Um wieder zum Apfel zu kommen, durch mehr Sonne, mehr Wasser etc kann man auch da die Entwicklung beeinflussen.

      . ..

      Um also wieder an das Formen zu kommen, ein wirkliches Formen geht ins meinen Augen nur dann, wenn die Grundform schon vorhanden ist damit Inhalt und Form sich am Ende auch zu einem entwickeln können.
      Deswegen braucht es den empathischen Dom/Sad, der erkennt, was im Früchtchen schlummert. Um es dann Schale für Schale (das ist zwar dann eine Zwiebel, aber egal) freizulegen.
      Existence could not resist the temptation of creating me
      Ja, das kenne ich - allerdings nicht von diversen Doms, sondern nur aus der einzigen tiefen Beziehung, die ich jemals geführt habe und die ich bis heute führe. Denn nicht nur wechselnde Doms, sondern auch nur ein Einziger (und da vielleicht sogar noch ein Stück weit anders, weil seine Vormachtstellung keine Konkurrenz erfahren hat) können Menschen beeinflussen und verändern.
      Wichtig finde ich immer, die eigene Entwicklung, das eigene Wohlergehen zu reflektieren und zu schauen, ob das immer noch alles im Rundumpaket zu den eigenen Bedürfnissen passt.
      Wie ist es mir im Zeitraum X ergangen? Wie wäre es mir alternativ im Zeitraum X ergangen? Hat er es wirklich gut mit mir gemeint? Bin ich mit mir selbst noch im Reinen? Dieses „Bei-Sich-Bleiben“ empfinde ich als schwierige Aufgabe in einer Beziehung, in der man sich ansonsten als Einheit wahrnimmt, weil alle Grenzen verschwimmen und sich auflösen.

      kara schrieb:



      Wie ist es mir im Zeitraum X ergangen? Wie wäre es mir alternativ im Zeitraum X ergangen?
      Bei dieser Überlegung bin ich ein wenig skeptisch.
      Wie du selbst sagst, ist das deine einzige tiefe Beziehung die dich selbst verändert und beeinflusst hat.
      Was ich übrigens auch als normal und gut empfinde.
      Aber die Reflexion,was wäre wenn, ist mir sehr theoretisch, weil du eben keinerlei Vergleiche hast,welche du heranziehen kannst.
      Ich habe einige lange Beziehungen hinter mir und kann ganz gut bewerten, was gut für mich ist und was eventuell toxisch für mich ist.
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Das ist insofern interessant, weil da wieder ein ganz anderer Punkt aufkommt für mich, wenn auch nicht wörtlich genannt:
      Gebe ich ihr genug Raum zur Reflexion und Entfaltung?
      Nun sieht es natürlich schön aus, wie der Schmied das rohe Eisen behaut, oder der Obstbauer seine Bäume beschneidet, aber die meiste Zeit lassen sie ihre Werkstücke eigentlich in Ruhe erhitzen, bzw. wachsen und gedeihen.
      Wenn ich möchte, dass Sub sich in eine bestimmte Richtung entwickelt (oder gerade nicht entwickelt), muss ich ihr den Raum und die Zeit geben, herauszufinden, ob sie das selbst mit sich vereinbaren kann oder nicht.
      Ja, es bestehen einige Spielarten aus Reizüberflutung und Überforderung, aber grad im Thema DS sind wir doch schnell an dem Punkt, wo Dom etwas einfordert/anordnet und anhand von Subs Reaktion merkt „ok, das war vielleicht etwas viel, ich wirke jetzt nicht mehr auf sie ein, sondern gebe ihr den Raum, darüber nachzudenken, ob sich das für sie richtig oder falsch anfühlt.“
      Ich denke, an diesem Punkt ist jede/r Dom/se gewesen, wie auch immer geartet. Und ich halte solche Erfahrungen auch für essentiell, für beide und für die Beziehung.
      Ich persönlich finde solche Formulierungen wie "Ich werde dich nach meinen Wünschen formen" oder "lass mich dich formen" oder ähnliches immer etwas schwierig, denn ich bin der Meinung, dass nicht nur Sub von Dom geformt wird, sondern das Ganze auch umgekehrt stattfindet. Vielleicht nicht immer in der Intensität, aber auch Dom wird sich in einer Beziehung verändern und wie auch immer anpassen.

      So ist es doch immer ein miteinander. Man entwickelt sich gemeinsam in eine Richtung bzw. aufeinander zu.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      Shayleigh schrieb:

      Ich persönlich finde solche Formulierungen wie "Ich werde dich nach meinen Wünschen formen" oder "lass mich dich formen" oder ähnliches immer etwas schwierig, denn ich bin der Meinung, dass nicht nur Sub von Dom geformt wird, sondern das Ganze auch umgekehrt stattfindet. Vielleicht nicht immer in der Intensität, aber auch Dom wird sich in einer Beziehung verändern und wie auch immer anpassen.

      So ist es doch immer ein miteinander. Man entwickelt sich gemeinsam in eine Richtung bzw. aufeinander zu.
      Ich würde mir denken, dass das darin auch impliziert ist, letztendlich ist es ja immer ein Zusammenspiel.

      Die Formulierung finde ich durchaus reizvoll, weil man eben aus einer überlegenen Rolle spricht und entscheidet, wie der Sub sich entwickeln soll. Da gehört viel Verantwortung dazu und das Vertrauen, das sowohl Dom als auch Sub aufeinander und auf sich selbst aufpassen.
      Ganz sicher hat mich mein Eheherrin während unserer Ehe nach ihren Wünschen und Vorstellungen geformt. Wir leben in einer FLR... Ich habe ihr ja bei unserer Hochzeit versprochen, ihre Befehle und Wünsche unwidersprochen zu befolgen. Sie bestimmt meine Garderobe, Geld habe ich keines mehr, auch keine CC, mein bzw. unser Sexualleben, ich bin seit Jahren im KG verschlossen.
      Tja, @Amarena
      mit dem Formen ist das ja so eine Sache, denn ich glaube, dass man(n) nur Facetten zum Strahlen bringen kann, die auch in uns, im Wesen verankert sind...

      Dann kann es dem Dom Freude machen die zu entdecken, offen zu legen, eventuell noch stärker zu facettieren und sie dann durch polieren zum Glänzen zu bringen...

      Bei Edelsteinen ist das ähnlich... :pillepalle:
      nichr jeder taugt mit seiner Grösse, Form und Materialbeschafffenheit für jeden Schliff und in jedes Schmuckstück...,
      aber das BESTE aus ihm herauszuholen und ihn dann so zu verbauen, dass er ganz locker einem Diamanten die Schau stehlen kann, dass macht für mich formen aus.
      ---
      Wir Menschen können ganz oft uns verbiegen für etwas,es annehmen oder uns wie ein Chamäleon anpassen ,
      steckt dies aber nicht in Dir und deinem Wesen drin, wird es nur mühsam, das durchzuhalten und Du wirst es auch nicht als positiv /Zugewinn für Dich übernehmen...

      Dann werden die durch den DOM gewünschten Eigenschaften nie die DEINEN sein und der Dom sicher auch nie mit deinem "effort" zufrieden sein.. :yes:
      Dies ist mühsam und wird dich dann nicht triggern "Formung" zu erleben, richtig?
      Das ist übrigens für mich ein Beziehungs-Aspekt, an dem beide teilhaben und es auch beide betrifft,denn auch Du änderst /beeinflusst durch deine Haltung, dein Sein auch immer die "führende Hand" .
      Dom und Sub sind zwei Seiten derselben Münze. Beide sind ja schon mal erwachsene Menschen. Und als solcher bin ich auch schon die Summe meiner Erlebnisse, Erfahrungen, Gefühle. Viellicht gab es schon frühere Beziehungen, vielleicht auch bisher noch nicht.
      Nun versucht man einen gemeinsamen Weg zu finden. Und die Natur einer solchen Beziehung bringt es mit sich, dass einer führt, der andere folgt. Der, der führt, hat vermutlich Vorstellungen davon wo er hin will (zumindest kann Sub das hoffen). Aber er wird nicht ans Ziel kommen, wenn er die Persönlichkeit von Sub vollkommen außer Acht lässt. Oder anders: er kann nur mit dem vorhandenen Material arbeiten. Und Sub kann man führen und in einem gewissen Umfang sicher auch formen, oder anleiten. Unerwünschtes wird vielleicht abtrainiert und anderes hervorgelockt. aber das sind Prozesse, die sich entwickeln und die Zeit brauchen. Sicher bin ich insofern durch meine Erfahrungen als Sub mit einem anderen Erfahrungshorizont als vor Jahren unterwegs und so hat sich das ein oder andere an mir auch verändert. Aber mein Kern ist geblieben. Es ist eher so, dass einzelne Facetten poliert wurden und damit mehr hervorblitzen. Er hat das aus mir herausgelockt, was ihm gut gefallen hat, und die ein oder andere Marotte oder auch Macke wurde behoben. Wie weit das dann geht, wird von Fall zu Fall sicher unterschiedlich sein.

      Und wenn es zuende geht, vielleicht weil es nicht sooo gut läuft wie erhofft? Dann beginnt irgendwann eine neue Beziehung mit einem anderen Dom.Aber Sub ist halt auch nicht mehr exakt dieselbe wie vorher, denn die vorherige Beziehung hat ja neue Erfahrungen gebracht. Die Person bleibt, aber ihr Erfahungshorizont hat sich verändert. Und damit hat ein neuer Dom auch ein anderes Ausgangsmaterial für diesen dann wieder neuen Weg.
      Im Kern bleibt man wohl wie man eben ist, aber durch neu erworbene Erfahrungen reift man. Aus Apfel wird nicht Birne, aber der Apfel glänzt viielleicht mehr als früher und vielleicht ist er auch reifer und süßer geworden.
      Und ein guter führungsstarker Dom wird das auch wissen und nicht auf Teufel komm raus an Sub manipulieren, sondern so agieren, dass das Beste aus ihr herausgeholt und hervorgehben wird, damiit er stolz auf sie sein kann.

      Übrigens können die Geschlechter bei diesem Text frei wählber getauscht werden. Er wurde nur auf Dom männlich, Sub weiblich verfasst, weil das meiner Erlebniswelt entspricht. Kalsppt aber vermutlich auch in jeder anderen geschlechhtlichen Konstellation.
      Eine Sub kann himmlisch lachen, göttlich verwöhnen und Paradiese schenken dem, den sie liebt :saint: