Neu in der Welt und völlig verwirrt

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      Neu in der Welt und völlig verwirrt

      Moin,

      zu allererst, danke dafür das ich die Möglichkeit habe mich euch mitzuteilen.

      Ich hatte bis vor kurzem (so ca. 6 Monaten) noch keine Ahnung von BDSM. Zu diesem Zeitpunkt hab ich dann aber eine devote Frau kennen gelernt, die anscheinend relativ schnell erkannt hat, dass in mir mehr als nur harter Sex schlummern könnte. Seit ca. 4 Monaten praktiziere ich mit ihr zusammen die noch härtere Form des Sex. Ich konnte mit der Gerte üben, Gürtel wurde ausgepackt und noch anderes.

      Diese Frau ist wesentlich erfahrener im SM, und wahrscheinlich auch in den restlichen Bereichen, als ich. Zumindest habe ich das Gefühl. Ich für meinen Teil bin immer noch recht unsicher. Komischerweise nicht beim Vögeln sondern eher beim ganzen Drum herum. Sie gibt mir alle Zeit der Welt und gibt mir ein gutes Gefühl (Emotionen sind definitiv beidseitig sehr stark vorhanden).

      Trotzdem ... auf der einen Seite bin ich unfassbar dankbar, dass ich das alles erleben darf, auf der anderen Seite dann wieder etwas unsicher weil ich ab und zu Angst habe mich zu verlieren. Es kam mittlerweile zweimal vor, dass ich mitten im Liebesspiel abbrechen bzw. kurz pausieren musste um Eindrücke zu verarbeiten oder auch um meine weitere Vorgehensweise zu überdenken. Ist von ihr in dem Moment allerdings nicht bemerkt worden, da sie selber gerade quasi woanders war bzw. sich erholen musste. Gefühlt steigere ich auch die Intensität der Erlebnisse. Die Behandlung mit der Gerte und dem Flogger wird länger und härter, Orgasmuskontrolle, teilweise auch Folter, wird weiter ausgereizt. Ich genieße den Anblick wenn Sie sich windet und ziehe daraus auch Erregung und Geilheit. Allerdings bin ich gerade an einem Punkt an dem ich einfach nicht weiter weiß. Kennt ihr das Gefühl bzw. den Wunsch schneller, höher, weiter? Genau das habe ich gerade. Ich will alles....und zwar jetzt. Solange ich einen ungefähren Plan hab ist alles gut. Kommt der an sein Ende und ich bin für mich noch nicht fertig, dann stockt es. Ich will mit ihr aber immer neue Höhen erreichen. Zusammen Neues erleben. Das es keinen Leitfaden dafür gibt, ist mir durchaus bewusst. Momentan Wir reden viel, ich deute auch an, dass ich gerne mehr erfahren will, allerdings kommt von ihrer Seite dazu nicht viel bzw. hab ich das Gefühl, dass dort eher geblockt wird. Sie rückt quasi einfach nicht mit Ihren absoluten Grenzen raus. Ich wandere also immer im Dunkeln und trau mich so auch nicht wirklich was anderes auszuprobieren um ja nichts falsches zu machen.

      Heute hab ich ein Gespräch zu dem Thema angesetzt. Allerdings ohne Druck oder Vorurteile. Und das auch genauso kommuniziert. Ich will von ihren Erfahrungen profitieren, mich aktiv einbringen bzw. nicht nur als ausführende Person mitmachen.

      Ich habe zu diesem Text Fragen...obwohl die sich eher auf Erfahrungen beziehen.

      Hatte jemand schon eine ähnliche Konstellation (unerfahrener dominanter Mann, erfahrene devote Frau)?
      Wie seid ihr damit umgegangen?
      Bin ich zu ungeduldig?

      Was sind eure Meinungen?...gerne auch schonungslos ehrlich. Allerdings bitte ich doch auf Beleidungen und abwertende Bemerkungen zu verzichten.

      Ich bin momentan ziemlich verwirrt, da ich das Ganze gerne weiter treiben aber nicht übertrieben will...

      Vielleicht kann mir ja jemand helfen. Danke schonmal. :)
      Hallo. :)

      Vor Beleidigungen musst du dich hier sicher nicht fürchten.

      Ich denke es wäre gut wenn sie dir sagt warum sie mir die nicht über ihre "absoluten Grenzen" sprechen will.

      Vielleicht ist es ihr unangenehm, weil es in Extrembereiche geht oder sie nicht weiß was du dann von ihr denkst?

      Vielleicht ist es ihr lieeber wenn ihr mit Positivlisten statt einer Ausschlussliste arbeitet?

      Niemand muss mit Ausschlusslisten arbeiten, wenn er das (noch) nicht will mit einem Partner.

      Man kann außerhalb der Situation Dinge festhalten die sich beide vorstellen können und du übernimmst dann die Führung und entscheidest ob und wann sie passieren. Wenn das passt für euch.

      Es klingt mir aus deiner Beschreibung doch so als hättest ihr beide großen Spaß.
      Lasst euch Zeit.
      Es sollte authentisch sein was du tust.
      Das ist so viel wichtiger als jede mögliche Fantasie zu erfüllen.

      Mach lieber weniger und dann das, wohinter du stehst und was du dir zutraust so zu kontrollieren, dass es beiden gut geht damit.
      Gerade das lustvolle Leiden lebt davon, dass du als aktiver Partner kontrolliert vorgehen kannst und sie auch liest, die Intensität abschätzt.


      Und gerade wenn du sagst du willst nicht nur ausführende Person sein, dann nimm dir den Raum den du dafür brauchst. Du kannst planen, solltest aber flexibel bleiben. Beziehe ein was sie mag und was nicht, achte auf Reaktionen und bleibe dabei dennoch der, der die Entscheidungen trifft. Dafür braucht es kein höher schneller weiter.
      Es kann gerade auch ein Reiz sein, wenn sie nur bekommt was du vorgibst.
      Besprecht doch Mal außerhalb des Bettes ob das zu ihren Vorstellungen passt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Io_ ()

      Das beste braucht halt länger! So seh ich das. Bin jetzt knapp ein Jahr mit meiner zusammen. Sie hat sich verändert, als auch ich. Meine Familie meint, ich sei ruhiger, zufriedener. Das kommt alles mit der Zeit. Jetzt alles sofort funktioniert nicht, niemals. Man wächst an den Dingen, die einem gegeben werden, nur so ist es meiner Meinung nach gut und sinnvoll. Und reden, das ist noch wichtiger.
      Willkommen Dinidus,

      ich picke mir aus Zeitgründen nur gerade das „höher, schneller, weiter“ raus, tut mir leid.
      Versuche dich auf den Moment zu konzentrieren, vielleicht machst du dir Notizen für die nächste Session, dann hast du das schonmal „aus dem Kopf“. Nichts muss davon stattfinden, aber ich verstehe den Punkt so, dass du immer mehr in das sadistische „Mindset“ rutschst und du jede Menge dreckiger Sachen mit ihr anstellen willst.
      Das ist total cool, das heisst, du machst dir auf jeden Fall viele Gedanken und ihr beide habt ihr Riesenspaß dran.
      Aber eins nach dem anderen.
      Was @Io_ schon schrieb mit den Positivlisten, würde ich auch vorgeschlagen haben, vor allem hast du dann einen ungefähren Rahmen, innerhalb dessen du sie bespielen kannst, das nimmt schonmal auch eine ganze Menge Druck raus.
      Als Tipp vielleicht: Ich würde mich weniger darauf konzentrieren, sie mit Reizen zu überfluten, sondern viel wichtiger (finde ich) sind geschickt gesetzte Pausen und Nuancierungen. Das liegt vielleicht daran, dass ich Musiker bin und finde, dass es auf Dauer monoton wird, wenn alle auf einmal spielen und dann auch alle gleich laut, du verstehst vielleicht, worauf ich hinaus will.
      Meiner Beobachtung nach ist nicht die Auswahl entscheidend, sondern dass man die „Treffer“ effektvoll setzt und es sich für sie und ergo für dich immer wieder wie etwas neues anfühlt.
      Was ich meine ist Dynamik.
      vielen Dank für die durchweg positiven Gedanken.

      Wir haben uns gestern tatsächlich unterhalten. Es war ein langes und sehr intensives Gespräch in dem nicht nur Neigungen oder Praktiken thematisiert wurden. Das war tatsächlich nur ein ganz kleiner Teil und ging auch nicht allzu sehr ins Detail.

      Wir haben uns, und ich bin dabei so gottverdammt dankbar, vor allem über uns und die ganze Situation unterhalten. Fakt ist, ich bin echt neu in der Thematik und bin zugegeben sehr überfordert mit der Intensität sowie der Tiefe die diese Beziehung erreichen kann. Quasi ein buntes Potpourri der Emotionen.