Das Thema lässt mich doch noch nicht so richtig los...
Tugenden in Hinsicht auf das Online Dating... Da behaupte ich, das gibt es nicht wirklich als solches explizit. Wenn es sie gegeben hat, so hätte ich sie erleben müssen, oder nicht? Oder zumindest irgendwie ein Mal davon gehört haben. Das Online-Dating hierzulande ist nicht sehr viel älter als ich es bin Aber ich kenne sehr viele Listen/Texte im Internet, welche mir versuchen zu sagen, wie ich mich im Online-Dating richtig zu verhalten habe. Das könnte man ggf. als Vorgabe für "Tugenden" interpretieren. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls, ich persönlich schenke keiner dieser Listen/Texten mein Vertrauen. Die Erfasser kenne ich alle nicht. Oder in der BDSM-Forum-Sprache: Das ist wie ein fremder Mann der sagt, er sei mein Dom und ich müsse jetzt sofort vor ihm niederknien, weil sich eine gute Sub so verhält.
Eine fast identische Aussage würde ich für mich persönlich über offline Dating treffen.
Zu den Tugenden allgemein tue ich mich schwer.
Wenn ich durch mein Leben schaue, dann sehe ich verschiedene Werte, Prioritäten usw. Die als Kind, die als Heranwachsende, die als junge Erwachsene, die als Erwachsene, die als Erwachsene mit bereits etwas mehr Lebenserfahrung. Ich stamme aus einem Pferde-Dorf, welches in der Umgebung durch viele verschiedene Religionsgemeinschaften geprägt war. Manche Familien/Kinder verhielten sich anders als andere. Sie hatten andere Werte und setzen für sich und ihre Familie andere Prioritäten.
Heute bin ich etwas durch die Gegend gereist. Dennoch, ich erkenne keinen Unterschied. Es gibt noch immer verschiedene Werte und noch immer setzen verschiedene Menschen aus verschiedenen Herkünften/Kulturen/Was-auch-immer verschiedene Prioritäten und verhalten sich unterschiedlich.
Manche Menschen verhalten sich wie aus dem letzten Jahrtausend und andere wie gefühlt tausend Jahre in der Zukunft. Okay, etwas übertrieben dargestellt.
Wenn es sich auf eine bestimmte Szene wie BDSM bezieht, dann muss ich ganz passen. Die vier Buchstaben habe ich vor ca. 10 Jahren das erste Mal gehört. Davor kannte ich nur den Begriff SM, aber keine Person die es praktizieren wollte. Und davor nur das scheue Blümchen mit dem bösen fiesen Insekt - ähm - Biene. Ich bezweifle jedoch, dass es jemals eine weltweite Übereinstimmung von Verhaltensweisen gab. Wenn es sowas wie Tugenden gegeben hat / gibt, dann dürften sich diese vermutlich auf Gruppierungen oder evtl. auf Örtlichkeiten beschränkt haben / sich beschränken.
Wenn ich mir eine kleine eingeschworene Szene heranziehen müsste, würde ich anhand von Hobby-Fallschirmspringer (irgendwo in den 1970er Jahren ging dies in die Breite) sagen, dass hier in den 80/90er Jahren (mein Erstkontakt war hier im Alter von 6 Jahren, 1987) teilweise andere geschriebene und ungeschriebene Verhaltensregeln/Regeln galten als heute. Diese haben sich jedoch geändert. Nicht nur aufgrund des Generationenwechsels sondern besonders aufgrund von rechtlichen Vorgaben und der Weiterentwicklung der Ausrüstungen und den damit verbundenen Möglichkeiten und auch Risiken (Unfall/Tod). Dies hat das Fallschirmspringen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Bsp. Tandemsprung). Auch hier ist eine kleine Gruppierung fast schon zum "Mainstream" mutiert. Ich treffe immer mal wieder auf "alte Hasen" die von früher berichten, als die Springer noch eine Familie über die ganze Welt waren, nicht so wie heute. Aber hier allerdings selten ohne anschliessend die Bemerkung zu machen, dass es heute sicherer ist als früher und Nachwuchs für den Sport wichtig ist.
Sie weinen also nicht dem alten Material oder den alten Gesetzen hinterher, sondern bemängeln den immer loser werdenden familiären Zusammenhalt in der Szene und einige klagen implizit über den schleichenden Verlust der Exklusivität. Ob etwas davon als "Tugend" bezeichnet werden kann, sei dahingestellt.
Da ich nicht aus jedem Land/Ort der Welt mit Hobby-Fallschirmspringern gesprochen habe, kann ich auch nur das wiedergeben, was hier örtlich begrenzt ist.
Möglich, dass in der BDSM-Szene eine ähnliche Entwicklung wie bei den Hobby-Fallschirmspringern stattgefunden hat und hier nicht zwingend "Tugenden" sondern eine gewisse Art von "örtlicher" Verhaltenskodex oder Zusammenhalt vermisst wird, welcher sich u.a. ein wenig auf Exklusivität bezogen haben könnte, in Zeiten in denen das Thema weniger in der Öffentlichkeit stand.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass so manche Person gar kein alter Hase im BDSM ist, sondern das Thema mit gewissen erwarteten "Verhaltensweisen" in Verbindung bringt, welche nicht zwingend der Realität entsprachen bzw. entsprechen. Das würde mich bei einem Thema wie BDSM, welches teilweise genährt durch so manche Phantasie spielt, nicht sonderlich verwundern.
(Kurzer Einschub: Ich treffe auch ab und an auf Menschen, welche mir vom Adrenalin-Rausch beim Fallschirmspringen vorschwärmen. Auf Nachfragen räumen sie ein, dass sie noch nie gesprungen sind, es aber gerne mal tun würden.)
Die Beurteilung überlasse ich gerne den Personen, welche Erinnerungen an die BDSM Szene von vor 30 oder 40 Jahren haben und dort verankert sind.
@Rose of Roissy das muss dir nicht leid tun. Es waren wertvolle Erfahrungen für mich. Ich fühle mich auch nicht negativ von deinem Beitrag angesprochen.
Die letzten Zeilen meines Beitrages hätte ich neutraler formulieren oder weglassen dürfen.
Ich stimme dir zu. Die Anzahl an Anschriften liegen nicht direkt nur am Alter. Es mag bei mir auf der dortigen online Plattform u.a. dazu beigetragen haben. Wenn ich mich in meinem Umfeld umhöre, dann ist die Wahl der online Plattform und die Ecken & Kanten/Wünsche (wie offen oder geschlossen die Suche formuliert wird) der suchenden Person ausschlaggebender als das Alter.
Bsp. habe ich im engen Umfeld ein Paar, welches Ende ü50 ist und sich über eine passende online Plattform vor knapp 2 Jahren gefunden hat. In diesem Falle hat sie ihn angeschrieben. Ich habe nicht schlecht gestaunt als wir anfangs des Jahres über online Dating sprachen und mir beide bestätigten, dass er auf seine Kontaktanzeige in 5 Monaten über 300 Anfragen von Frauen bekommen hatte. Gut, es war COVID19-Situation.
Vermutlich bin ich bereits OT. Online Dating ist ein Thema über das ich mich gerne austausche Bitte verzeiht.
Edit: Ich sehe, ihr seid im Thema bereits viel weiter. Ich bin da zu langsam im Schreiben.
Tugenden in Hinsicht auf das Online Dating... Da behaupte ich, das gibt es nicht wirklich als solches explizit. Wenn es sie gegeben hat, so hätte ich sie erleben müssen, oder nicht? Oder zumindest irgendwie ein Mal davon gehört haben. Das Online-Dating hierzulande ist nicht sehr viel älter als ich es bin Aber ich kenne sehr viele Listen/Texte im Internet, welche mir versuchen zu sagen, wie ich mich im Online-Dating richtig zu verhalten habe. Das könnte man ggf. als Vorgabe für "Tugenden" interpretieren. Vielleicht auch nicht. Jedenfalls, ich persönlich schenke keiner dieser Listen/Texten mein Vertrauen. Die Erfasser kenne ich alle nicht. Oder in der BDSM-Forum-Sprache: Das ist wie ein fremder Mann der sagt, er sei mein Dom und ich müsse jetzt sofort vor ihm niederknien, weil sich eine gute Sub so verhält.
Eine fast identische Aussage würde ich für mich persönlich über offline Dating treffen.
Zu den Tugenden allgemein tue ich mich schwer.
Wenn ich durch mein Leben schaue, dann sehe ich verschiedene Werte, Prioritäten usw. Die als Kind, die als Heranwachsende, die als junge Erwachsene, die als Erwachsene, die als Erwachsene mit bereits etwas mehr Lebenserfahrung. Ich stamme aus einem Pferde-Dorf, welches in der Umgebung durch viele verschiedene Religionsgemeinschaften geprägt war. Manche Familien/Kinder verhielten sich anders als andere. Sie hatten andere Werte und setzen für sich und ihre Familie andere Prioritäten.
Heute bin ich etwas durch die Gegend gereist. Dennoch, ich erkenne keinen Unterschied. Es gibt noch immer verschiedene Werte und noch immer setzen verschiedene Menschen aus verschiedenen Herkünften/Kulturen/Was-auch-immer verschiedene Prioritäten und verhalten sich unterschiedlich.
Manche Menschen verhalten sich wie aus dem letzten Jahrtausend und andere wie gefühlt tausend Jahre in der Zukunft. Okay, etwas übertrieben dargestellt.
Wenn es sich auf eine bestimmte Szene wie BDSM bezieht, dann muss ich ganz passen. Die vier Buchstaben habe ich vor ca. 10 Jahren das erste Mal gehört. Davor kannte ich nur den Begriff SM, aber keine Person die es praktizieren wollte. Und davor nur das scheue Blümchen mit dem bösen fiesen Insekt - ähm - Biene. Ich bezweifle jedoch, dass es jemals eine weltweite Übereinstimmung von Verhaltensweisen gab. Wenn es sowas wie Tugenden gegeben hat / gibt, dann dürften sich diese vermutlich auf Gruppierungen oder evtl. auf Örtlichkeiten beschränkt haben / sich beschränken.
Wenn ich mir eine kleine eingeschworene Szene heranziehen müsste, würde ich anhand von Hobby-Fallschirmspringer (irgendwo in den 1970er Jahren ging dies in die Breite) sagen, dass hier in den 80/90er Jahren (mein Erstkontakt war hier im Alter von 6 Jahren, 1987) teilweise andere geschriebene und ungeschriebene Verhaltensregeln/Regeln galten als heute. Diese haben sich jedoch geändert. Nicht nur aufgrund des Generationenwechsels sondern besonders aufgrund von rechtlichen Vorgaben und der Weiterentwicklung der Ausrüstungen und den damit verbundenen Möglichkeiten und auch Risiken (Unfall/Tod). Dies hat das Fallschirmspringen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Bsp. Tandemsprung). Auch hier ist eine kleine Gruppierung fast schon zum "Mainstream" mutiert. Ich treffe immer mal wieder auf "alte Hasen" die von früher berichten, als die Springer noch eine Familie über die ganze Welt waren, nicht so wie heute. Aber hier allerdings selten ohne anschliessend die Bemerkung zu machen, dass es heute sicherer ist als früher und Nachwuchs für den Sport wichtig ist.
Sie weinen also nicht dem alten Material oder den alten Gesetzen hinterher, sondern bemängeln den immer loser werdenden familiären Zusammenhalt in der Szene und einige klagen implizit über den schleichenden Verlust der Exklusivität. Ob etwas davon als "Tugend" bezeichnet werden kann, sei dahingestellt.
Da ich nicht aus jedem Land/Ort der Welt mit Hobby-Fallschirmspringern gesprochen habe, kann ich auch nur das wiedergeben, was hier örtlich begrenzt ist.
Möglich, dass in der BDSM-Szene eine ähnliche Entwicklung wie bei den Hobby-Fallschirmspringern stattgefunden hat und hier nicht zwingend "Tugenden" sondern eine gewisse Art von "örtlicher" Verhaltenskodex oder Zusammenhalt vermisst wird, welcher sich u.a. ein wenig auf Exklusivität bezogen haben könnte, in Zeiten in denen das Thema weniger in der Öffentlichkeit stand.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass so manche Person gar kein alter Hase im BDSM ist, sondern das Thema mit gewissen erwarteten "Verhaltensweisen" in Verbindung bringt, welche nicht zwingend der Realität entsprachen bzw. entsprechen. Das würde mich bei einem Thema wie BDSM, welches teilweise genährt durch so manche Phantasie spielt, nicht sonderlich verwundern.
(Kurzer Einschub: Ich treffe auch ab und an auf Menschen, welche mir vom Adrenalin-Rausch beim Fallschirmspringen vorschwärmen. Auf Nachfragen räumen sie ein, dass sie noch nie gesprungen sind, es aber gerne mal tun würden.)
Die Beurteilung überlasse ich gerne den Personen, welche Erinnerungen an die BDSM Szene von vor 30 oder 40 Jahren haben und dort verankert sind.
@Rose of Roissy das muss dir nicht leid tun. Es waren wertvolle Erfahrungen für mich. Ich fühle mich auch nicht negativ von deinem Beitrag angesprochen.
Die letzten Zeilen meines Beitrages hätte ich neutraler formulieren oder weglassen dürfen.
Ich stimme dir zu. Die Anzahl an Anschriften liegen nicht direkt nur am Alter. Es mag bei mir auf der dortigen online Plattform u.a. dazu beigetragen haben. Wenn ich mich in meinem Umfeld umhöre, dann ist die Wahl der online Plattform und die Ecken & Kanten/Wünsche (wie offen oder geschlossen die Suche formuliert wird) der suchenden Person ausschlaggebender als das Alter.
Bsp. habe ich im engen Umfeld ein Paar, welches Ende ü50 ist und sich über eine passende online Plattform vor knapp 2 Jahren gefunden hat. In diesem Falle hat sie ihn angeschrieben. Ich habe nicht schlecht gestaunt als wir anfangs des Jahres über online Dating sprachen und mir beide bestätigten, dass er auf seine Kontaktanzeige in 5 Monaten über 300 Anfragen von Frauen bekommen hatte. Gut, es war COVID19-Situation.
Vermutlich bin ich bereits OT. Online Dating ist ein Thema über das ich mich gerne austausche Bitte verzeiht.
Edit: Ich sehe, ihr seid im Thema bereits viel weiter. Ich bin da zu langsam im Schreiben.