Wenn Sub fällt - Dom sie nicht mehr auffängt - ein Leidensbericht

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      Wenn Sub fällt - Dom sie nicht mehr auffängt - ein Leidensbericht

      Zu dem Thema gibt es wohl viele Postings. Meiner scheint auch nur ein weiterer zu sein. Warum ich trotzdem schreibe? Ich hoffe, es irgendwann verarbeiten zu können. Ich kann vielleicht anderen einen klitzekleinen Denkanstoß geben, wenn ich von mir erzähle.

      Ich habe jetzt wenigstens einen Namen, für das was mir gerade passiert. Ich wurde geghostet. Ein enorm wichtiger Mensch für mich, löst sich plötzlich in Rauch auf.

      1,5 Jahre, sehr intensive D/S Beziehung. (Meine erste). Mit allem was an Gefühlen dazu gehört. Vertrauen, Wertschätzung, Teilhabe am alltäglichen Leben, tiefe Gespräche, Halt, gegenseitiger Liebe, meiner Hingabe. Neues sich selbst entdecken, vollständig fühlen. Das erste Mal sagen können: ich bin glücklich.
      Er hatte so eine unendliche Geduld mit mir. Beantwortete jede Frage, jeden Zweifel über mich, mein Wesen, meine Veränderung. Ich war mir immer wieder bewusst, wie viel Glück ich hatte, so einen verständnisvollen Herrn zu haben. Kein Tabu war ihm zu viel, keine Grenze zu eng. Er erkannte den Sinn meiner Grenzen und wusste um den perfekten Zeitpunkt sie langsam anzugehen. Er weckte in mir die Lust. Die Lust, meine sanfte Seite zu erforschen. Er befreite mich ganz vorsichtig von Ängsten, die mir die Luft abschnürten. Er gab mir Zeit, mich zu entwickeln. Er ließ mich spüren, was mich glücklich machte. Immer wieder öffnete er mir Türen, hielt mir die Hand, ging mit mir zusammen den kleinsten Schritt und freute sich. Er baute mich auf. Ja er formte mich. Und immer wieder bemerkte ich auf der kognitiven Meta-ebene, was gerade passiert, wie ich immer mehr loslassen kann, bei ihm immer aufgefangen werde und obwohl ich mich ins Machtgefälle begab, trotzdem wachsen konnte. Die kleine, zarte, unscheinbare Akelei, durch seine Pflege fühlte ich mich wie die Hauptattraktion für diesen Menschen. Ein Gefühl, was ich trotz Ehe, so nicht kannte. Ich war keine Minute mehr alleine, wenn ich es nicht wollte, dank eines höchst intensiven Skypekontaktes. Wann immer irgendwie möglich, bekundeten wir uns Gegenseitig, dass wir aneinander denken, ja, den anderen so lieb haben, dass er so wichtig im Leben geworden ist. Ich hatte den perfekten Herrn für mich gefunden und dachte so oft: Die Redewendung: "zum Niederknien", für mich passt sie zu meinem Herrn. Wie gerne gehe ich für ihn auf die Knie, freiwillig, ohne Ansage, weil es mir ein Bedürfnis ist, seine glücklichen Worte zu lesen, zu hören. Lasse los... es macht frei, du kannst vertrauen, dieser Mann handelt in deinem Sinne. Dieser Mann ist dein persönliches Wunder. Ich fühlte mich als Frau geliebt und seine Sub gewollt und begehrt. Er zeigte mir, zu was ich fähig bin, ich lernte mich neu kennen. Er brachte mir bei wie toll Vertrauen, Zuneigung, Anerkennung, Zugehörigkeit, Lust und Leidenschaft sind. Dass ich Fallen darf, weil er mich immer auffängt. Dass ich Loslassen darf, weil er da ist. Dass ich festhalten darf, weil er mich nicht verstößt.
      Strafen - bei uns kaum vorhanden, harmoniesüchtig gab ich immer mein Bestes. Wir wollten behutsam sinnvolle Strafen dazu nehmen. Für seine Dominanz und meine Akzeptanz seiner Führung, um noch tiefer mein Sub leben zu spüren. Mit dem Wissen: eine Strafe bedeutet nicht mein Totalversagen, mein Herr achtet mich trotzdem.
      Ich wurde von ihm geprägt und trug stolz seinen Stempel, sein zierlich kleines Halsband, von dem nur wir beide wussten, was es bedeutet, für alle anderen war sie unscheinbar, ein hübscher Halsschmuck.

      Ich: ein Mensch, der enorme Verlustängste hat, aufgrund zahlreicher Erfahrungen. Misstrauisch, ängstlich, seelisch eingemauert. Gefangen in einer Beziehung, einer Ehe, die von mir unter pragmatischen Gesichtspunkten geschlossen wurde. Die mit Gefühlen wenig zu tun hat, (meine wunderbaren beiden Kinder ausgenommen). Beruflich erfolgreich, in der Führungsebene, selbst verantwortlich für andere, am Führen, Vorbild sein, erziehen. Eine Frau, die nie wieder Gefühle zulassen wollte, die der Liebe abgeschworen hat, bis mein Herr mich entdeckte.

      Der letzte Kontakt wie immer. "Träum von mir, morgen früh bin ich wieder da."

      Und dann: aus. Wortlos. Kommentarlos. Begründungslos. Aus heiterem Himmel. Handy aus, er ist nicht auf Arbeit, keine email, kein anderer Messenger. Nichts.
      Ich habe Krankenhäuser abtelefoniert, Todesanzeigen gelesen. Tag für Tag. Eine andere Erklärung gab es für mich nicht.

      Genau wie andere es beschrieben haben, haltlos, ohne Boden unter den Füßen, im freien Fall. Plötzlich einsam. Ich fühle mich hilflos, auf eine ganz ungute Art klein. Mit einem Ruck entwurzelt, achtlos weggeworfen. Es ist kalt, ich kann mich gar nicht warm und dick genug einpacken, das Feuer im Herzen ist erloschen. Es fühlt sich an, als wird auf der einstigen Blütenpracht nicht mal herumgetrampelt, sie ist schlicht wertlos. Keines Blickes, keines Wortes mehr würdig.

      Ich liebe diesen Mann. Als Menschen, seine bezaubernde Art, sein liebevolles Verständnis, seine durchgängige Präsenz ohne aufdringlich zu sein, seine verständnisvolle Führung, seinen tollen Körper.
      Ich bin ihm so dankbar, dass er mich wieder zusammengefügt hat, Zugang zu meinen Gefühlen gefunden hat, auch für mich. Dass ich das erleben durfte, wovon andere mir immer nur erzählt haben.

      Aber ich weiß noch nicht, ob ich diesmal nicht endgültig an diesem Verlust zerbreche.

      Und ich: gute Freunde hielten mich vom Selbstmordversuch ab. Ich dachte, er wäre zu Tode gekommen und ich wollte ihm so wenigstens durch den Tod nahe sein. Ich nehme jetzt hochdosiert Johanniskraut, dessen Wirkung ja erst in ein paar Wochen einsetzen wird. (Vor Antidepressiva habe ich Angst). Ich hatte eine Magenschleimhautreizung, konnte nichts mehr essen, habe in einer Woche 3 KG abgenommen. Ich esse bis heute nur das Nötigste, damit ich den Alltag für meine Kinder meistern kann. Jede freie Minute kullern die Tränen. Bin ich alleine, schüttelt mich das Weinen so sehr, dass ich kaum noch Luft bekomme. Diese Haltlosigkeit... ich möchte Schlafen und kann es nicht. Ich will festhalten, doch da ist nichts mehr. Ich höre mich sagen, wie ich den Schmerz nicht mehr fühlen will. Ich sehe meine Verzweiflung und weiß weder Rat noch Trost.
      Ich würde ihn so gerne verteidigen, eine Erklärung haben, dass er sich so gegen JEDEN seiner eigenen Grundsätze verhält. Es kann nur etwas ganz Schlimmes passiert sein, wenn er an keinem PC, Laptop, Handy mehr erreichbar ist. Wenn er nicht zur Arbeit fährt.
      Ich mache mir Sorgen, wie es ihm geht, frage mich, ob er leidet. Ob es ihm vielleicht genauso schlecht geht wie mir, ob ich etwas für ihn tun könnte.

      Ich weiß auch nicht, ob vielleicht "andere Umstände Schuld sind".
      Doch es dauert jetzt so lange, dass er vielleicht gar nicht mehr zurück "kann", weil er den Vertrauensbruch selbst sieht, weil er seinen eigenen Anforderungen als Dom nicht gerecht wurde. Weil er sich selbst nicht verzeiht.

      Das schmerzt doppelt. Denn mein Vergeben wäre nicht sein eigenes. Und ich denke: Liebe überwindet jedes Hindernis. Ich bin da. Ich bleibe hier. Eine Subtugend: Geduld. Du hattest so unermessliche Geduld für mich, jetzt habe ich sie für dich. Aber ist das überhaupt gewollt?

      Es schmerzt dreifach, wenn ich denke, diese zarte, gefühlvolle, hoch sensible Sub in mir, sie darf nicht leben, sie hat kein Existenzrecht. Ich darf nicht loslassen, Kontrolle abgeben, mich fallen lassen. Denn am Ende der Geschichte bin ich einsamer als jemals zuvor. Denn ich habe etwas gekostet, von dem ich nicht wusste, wie sehr es mir fehlen könnte, weil ich es vorher nicht kannte. Wie abhängig es machen kann. Aber dieser andere Teil von mir, der in so deutlichem Gegensatz zu mir im Alltag/Beruf steht, den möchte niemand auf Dauer besitzen. Er macht mich so unendlich schwach und ich kann mit diesem Wissen nicht gestärkt in mein Leben, Alltag zurückkehren. Die von ihm mühsam abgebauten Mauern, die erfahrene Freiheit... sie müssen doppelt so dick und hoch wieder aufgebaut werden.
      Ich kann mir nicht vorstellen, mich jemals wieder für einen anderen Menschen so zu öffnen. Seelisch so blank zu ziehen. Aber ohne Gefühle ist das Leben für mich reizlos geworden. Also wozu weiter machen? Um wieder zerrissen zu werden?

      Ich glaube nicht, dass es einen anderen Menschen gibt, der so tief für mich und mit mir empfindet. Das Gefühl so sehr angekommen zu sein, das gibt es nicht mehrmals. Verstanden zu werden, in jeder Entscheidung, in jedem Gedanken, bis in die letzte Zelle.

      Welcher Dom hat schon Lust auf eine so komplizierte Sub, die noch komplizierter, ängstlicher, verletzlicher, unsicherer geworden ist? Die sich nur öffnen konnte, weil vor dem Sex menschlich alles so gut gepasst hat. Mit diesem Berg an Erfahrungen, der mich kettet und bindet. Wer hat schon Lust darauf, solche Ketten zu sprengen, den Berg abzutragen, um überhaupt erst mal an das zu kommen, was D/S ausmacht?
      "Gesucht wird eine Sub, die weiß, was sie ist. Die nicht erst noch überzeugt werden muss, von dem, was in ihr ist." Das habe ich ganz oft auf der Hauptseite gelesen.

      Alles eingebildet? Alles schöner Schall vor dem Rauch? War da der Wunsch Vater des Gedankens? Haben doch meine Erfahrungen recht? An mir ist nun mal kein Mann längerfristig interessiert, der auch MIR wichtig ist. Ich bin eben nichts weiter als einfacher Durchschnitt. Ersetzbar, austauschbar, ich vergehe spurlos. Längst nicht so viel wert wie andere Frauen, die gesehen werden. Gehört werden und vorallem: die man behalten will. Für die man kämpft. Zu dieser Sorte gehöre Frau gehöre ich nicht. Ich wollte es nur für diesen einen Herrn, einmal im Leben sein.
      (Meine Ehe, die gerade gleichzeitig scheitert... mein Mann kämpft um sie. Nicht wegen mir. Sondern nur wegen der Kinder.)
      Und dieser Mann, ich war ihm nicht mal ein kleines Abschiedszeichen für würdig.

      Daher frage ich mich nicht nur: was habe ich falsch gemacht, wie alle anderen es sich auch schon gefragt haben. Ich frage auch: was soll ich aus diesen so schmerzhaften Verlusten lernen? Objektiv sind sie nicht von mir verschuldet. Beim aktuellen weiß ich nichts. (Die anderen waren Todesfälle, oder tatsächlich, der falsche Freund) Aber warum muss ich diese Erfahrung immer wieder machen? Darf ich einfach doch nicht lieben? Weder als Kind, noch als Mädchen und jetzt geschweige denn als Frau?

      Ich weiß, so vielen anderen geht es auch so. Ich habe hier erfahren, dass ich "normal" bin, was meine Bedürfnisse/Fantasien angeht. Jetzt erfahre ich, ich bin auch mit dieser Art des Kontaktabbruchs nicht alleine.

      Macht es das leichter? Ich weiß nicht. Vielleicht weniger einsam.
      Wird es durch das drüber reden und schreiben besser? Vielleicht ist etwas mehr als eine Woche zu kurz, aber die Wunde reißt immer tiefer ein.


      Die Fragen bleiben. Der Schmerz wohl auch.


      Liebe Doms... wenn ihr so feinfühlig eine Anfängerin zur Sub in sich führen könnt, warum bereitet ihr sie nicht auch auf ein Leben ohne euch vor?

      Da ist noch so viel in mir... wer es bis hier gelesen hat. Vielen Dank, fürs Lesen meines Gejammeres.

      Eine zerrupfte Akelei
      Es tut mir für Deine Erfahrungen schrecklich leid und lasse, wenn du magst, :empathy: einen festen Drücker hier für Dich zurück.

      Liebe Doms... wenn ihr so feinfühlig eine Anfängerin zur Sub in sich führen könnt, warum bereitet ihr sie nicht auch auf ein Leben ohne euch vor?

      Diese Frage habe ich mir auch oft gestellt, eine Antwort gab es natürlich nie. Es blieb immer an mir, damit zu leben, lernen damit umzugehen und ja der nächste hat es wieder etwas schwerer als der zuvor.
      Ich kenne diese Spirale also auch, einen Rat kann ich Dir leider nicht geben, auch wenn ich es mir wünschte.
      Ich hoffe einfach, dass Du dem Glück irgendwann wirklich begegnest, so wie ich es zum Schluss tat. Aber ja auch da, wird von meiner Seite, die Uhrangst die alle anderen zuvor durch ihr Handeln gesät haben noch eine Weile mein Begleiter bleiben.
      Ich denke das wird man wohl nie wirklich mehr ablegen können, wenn man das erlebt hat, so wie Du, dennoch wünsche ich Dir viel Kraft, all das zu überstehen, den Mut, Deine Sub in Dir deshalb nicht zu verleugnen und die Weitsicht zu wissen, das auch für Dich das Glück irgendwann auf der Türschwelle steht mit der Hoffnung das Du es dann erkennst, siehst und herein lässt.
      Es tut mir sehr leid, dass du dich so fühlst.
      Ich kenne es ein bisschen, wenn die Führung von der einen auf die andere Minute weg ist.
      Gerade eben noch geschrieben, gerade eben noch ein Machtgefälle und dann...fort.

      Wie man zurück findet?
      Man macht sich klar, wie sehr man sich getäuscht hat, dass offenbar ein Stück weit mehr Illusion drin steckte, als man sehen wollte oder sehen konnte. Dass manchmal etwas anders scheint, als es ist.
      Was mir geholfen hat?
      Sich dem Verlust für begrenzte Zeit bewusst hingeben und dann bewusst wieder zurückdrängen.
      Vorwärts schauen, ein Ziel suchen, die anderen Menschen nicht aus dem Blick verlieren.
      Und sich selbst suchen, wer ist man neben der Sub? Was an der Sub mochte ich, möchte ich behalten?
      Ein bisschen Nachsicht üben mit der kleinen Sub, die man in sich trägt und die nun traurig ist

      Und dann?
      Habe ich Konsequenzen gezogen, denn mache Konstellationen bergen dieses Risiko, eines plötzlichen Abbruchs mehr als andere.
      Vergebene Männer sind tendenziell schneller weg als nicht vergebene.
      Dabei hatte ich eh schon den Grundsatz, nichts mit einem gebundenen Mann anzufangen, außer seine Frau weiß bescheid.
      Jetzt weiß ich, je mehr Geheimnis, desto größer das Risiko.
      Ich war ein Geheimnis und wusste nicht warum, bis ich von der Frau erfuhr.
      Jetzt sage ich, ich will nie wieder ein Geheimnis sein, egal aus welchem Grund.
      Wenn Mann nicht zu mir stehen kann, muss er sich eine andere Sub suchen.

      Nicht aufgeben :huggy:
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Auch ich kenne diesen Schmerz und mir ging es Anfang 2020 genau wie dir.
      Ich kann dich so gut verstehen.
      Der Schmerz wird nie ganz vergehen und die Fragen nach dem "Warum", du wirst wahrscheinlich keine Antwort bekommen, leider.
      Die Wunden werden zwar langsam heilen aber es werden immer Narben zurück bleiben.
      Ich wünsche dir alle Kraft der Welt, damit du schnell wieder zu dir kommst. Auch wenn alles nur ein schwacher Trost ist, wenn überhaupt, fühl dich ganz doll gedrückt.

      Wenn du magst kannst du mir eine PN schicken.
      Liebe @Akelei

      So leid mir das tut wie es dir geht, aber bei dem Zitat würde ich gerne einhaken:

      "Liebe Doms... wenn ihr so feinfühlig eine Anfängerin zur Sub in sich führen könnt, warum bereitet ihr sie nicht auch auf ein Leben ohne euch vor ?"

      Wie solle so eine Vorbereitung denn aussehen? Was wurde denn verlernt, dass so eine Vorbereitung überhaupt notwendig wäre?

      Warum ist es die Aufgabe des Doms dafür zu sorgen, dass du weiterhin fähig bist dein Leben zu leben?
      Natürlich ist es einfach damit jemandem anderen die Verantwortung zuzuschieben, ob absichtlich oder nicht sei mal dahin gestellt.

      Ich mein wir sind alles erwachsene Menschen, die bewusst Entscheidungen treffen. Müsstest du dir dann nicht die Frage stellen: Warum bin ich so abhängig von ihm geworden?

      Ich habe noch nie einen Menschen ohne Bdsm Bezug sagen hören, warum hat er/sie mich denn nicht auf ein Leben ohne ihn/sie vorbereitet.

      Ich weiß, ich schreibe sehr gegen hier das herrschende Mitgefühl, aber egal ob sein Verhalten richtig oder falsch war, verantwortlich für dich selbst bist und bleibst immer du.
      Vielen Dank für eure schnellen und so lieben Antworten.

      Fürs Zitieren bin ich zu blöd...
      @Cheshire: ich glaube, das Glück stand vor meiner Tür, ich habe nur die Spra che nicht verstanden, die es gesprochen hat. Ich war zu zögerlich, ein Wesenszug von mir. Vielleicht wurde er mir zum Verhängnis?

      @Leia: Danke für dein Mitgefühl.

      @Amarena : weise Worte. Ja. Es leuchtet mir durchaus ein. Wer nicht zu mir stehen kann, soll sich eine andere suchen. Dazu muss ich mein Leben ändern. Denn ich kann es so selbst ja auch nicht bieten. Aber der Gedanke beschäftigt mich ernsthaft.

      @AdoreableMe Wenn du meinst, es wird irgendwann wenigstens etwas besser, dann hoffe ich auf diesen Lichtblick.

      @Teufelanna : hm... da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich dachte mehr an ein: so wie man langsam eingeführt wird, so kann man eine Beziehung auch sanfter beenden, als ausgerechnet zu ghosten? Muss ein Kontakt von: bis eben noch ständig, spätestens stündlich direkt auf 0 herunter gefahren werden? Oder ist es dem Dom nicht möglich, so zu handeln, dass er den Kontakt zurückfährt? Vielleicht offen sagt: Du, mir fehlt... es passt nicht mehr... such dir einen neuen Dom? Muss es ohne Vorwarnung sein?
      Einfach weil Dom so eben umspringen kann?

      Natürlich habe ich Verantwortung für mich selbst. Warum bin ich so abhängig geworden? Es war unser beider Entscheidung. Ein "ohne den anderen" konnten wir uns gar nicht vorstellen. Ja, es war mein Fehler, naiv. Die Gefühle für mich schon fast übermächtig. Und ich hätte nie gedacht, dass es mich jetzt so extrem umhaut. Dessen war ich mir nicht bewusst. Das hätte ich mir so nicht vorgestellt, daran hätte ich in der Beziehung nicht gedacht. Ich fühlte mich viel stärker und gefestigter, durch das Wissen, es gibt eine zarte Sub in mir.
      Das klingt echt bitter...

      Kannst du nicht zu seiner Arbeit oder zu ihm nach Hause fahren und nach ihm fragen?
      Oder hast du irgendwelche Telefonnummern aus seinem Umfeld, seiner Familie, seinen Freunden?

      Nur, um nachzufragen.

      Und wenn er keine solchen Kontakte hatte, wer hätte dann eine Todesanzeige aufgeben sollen?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -
      Entschuldige bitte, wenn meine Frage vielleicht etwas unsensibel erscheint: Woher weißt du denn, dass es ihm gut geht und du geghostet wurdest? Für mich ist Ghosting eine aktive und bewusste Entscheidung, desjenigen, der den Kontakt abbricht.

      Gibt es nicht irgendwie doch eine Möglichkeit, an Infos zu kommen? Du hast herausgefunden, dass er z.Zt. nicht an der Arbeit ist?

      Ich wünsche dir einfach wirklich sehr, dass du doch noch eine Erklärung bekommst, die es dir ermöglicht, mit deinem Erlebten umzugehen oder abzuschließen oder was auch immer.
      ich weiß, dass er nicht an seiner Arbeitsstelle ist, weil ich in der Zentrale angerufen habe, mit der Bitte, mich zu verbinden. Daher hatte ich die Auskunft. Zweimal. Auf Arbeit hätte er einen Zugang zum Internet, ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich nicht bei mir gemeldet hätte, wenn er dort gewesen wäre.
      Entschuldigt, wir haben immer engen Kontakt gehabt, wenn einer von uns oder wir beide auf Arbeit waren.

      Er hat Familie. Daher kann ich nicht einfach zu ihm fahren. Ich habe nicht das Recht, sein Leben so zu beeinflussen. Da hat @Amarena ganz recht... wer nicht zu seiner Sub stehen kann... verstehen tue ich die Tragweite erst jetzt hinterher.

      Ich weiß nicht, ob es ihm gut geht. Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich mir Sorgen mache, alle Krankenhäuser abtelefoniert habe, mich frage, wie es ihm geht.

      Akelei schrieb:

      Er hat Familie. Daher kann ich nicht einfach zu ihm fahren. Ich habe nicht das Recht, sein Leben so zu beeinflussen.
      Ja, das kann ich nachvollziehen. Vielleicht gibt es doch irgendeinen Weg, unverfänglich an Infos zu kommen. Ich habe da jetzt aber auch keine konkrete Idee...


      Akelei schrieb:

      wer nicht zu seiner Sub stehen kann
      Es hat ja Gründe, warum ihr beide (wenn ich das richtig verstanden habe) nicht offiziell zueinander stehen könnt.


      Akelei schrieb:

      Ich weiß nicht, ob es ihm gut geht. Deswegen schrieb ich ja auch, dass ich mir Sorgen mache, alle Krankenhäuser abtelefoniert habe, mich frage, wie es ihm geht.
      Ja stimmt, das hast du geschrieben. Sorry. Ich denke, ich persönlich stoße mich einfach an dem Begriff Ghosting, da dieser für mich den Vorsatz beinhaltet.
      Krankenhäuser dürfen aber nicht einfach Informationen rausgeben. Man muss bei der Aufnahme angeben, wer Infos erhalten darf. Und wenn er eingeliefert wurde und ggf gar nicht in der Lage war, deinen Namen bei den Auskunftsberechtigten anzugeben, dann wirst du auch keine Infos erhalten.

      Wie gesagt, ich wünsche dir, dass sich alles klärt.
      Ich denke, ich würde versuchen, ihm auf dem üblichen Kontaktweg (den Ihr hattet) zu signalisieren, dass ich für den Fall, dass er den Kontaktabbruch wünscht, diesem Wunsch entspreche, trotz großem Schmerz; dass das Wissen, dass es ihm gut geht, beim Verarbeiten helfen würde, dass das Nicht-Wissen ganz schlimm ist. Vielleicht kommt etwas. Falls nein, bleibt nicht viel, als entweder mit dem Nicht-Wissen abzuschließen oder tatsächlich zu ihm zu fahren und unverfänglich nachzusehen.

      Die "Chance" ist groß, dass er sich tatsächlich aus mehr oder minder freien Stücken nicht mehr meldet. Vielleicht hat die Frau was herausgefunden und ihm die Pistole auf die Brust gesetzt oder es wurde ihm zu heiß.

      Was den Kontakt über die Arbeit oder Krankenhäuser angeht: ich habe tatsächlich bei Anrufen für Kollegen nicht gesagt, ob diese bei uns arbeiten, da wir sehr viele Anrufe von Headhuntern etc. hatten. Da wurde ich sensibilisiert. Daher kann es gut sein, dass die Zentrale auf der Arbeit da ebenfalls grundsätzlich sensibel ist. Und Krankenhäuser sind ohnehin datentechnisch mittlerweile Fort Knox.

      Ich rate Dir: schließe bewusst einen Schlussstrich, auf eine zu Dir passende Weise, trauere, fühle, weine. Und dann, irgendwann, schau nach vorne.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Liebe Akelei,

      ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr schwierig ist zur Ruhe zu kommen, gerade weil diese Nonkommunikation ja aus dem Nichts heraus kam.
      Und es natürlich um ein vielfaches einfacher ist abzuschließen wenn man weiß warum, so bleibt die Sorge, ob nicht doch etwas passiert ist.
      Ich hoffe sehr, dass Du noch Antwort auf Deine Frage finden wirst.

      Hast Du es denn nochmal über Euren normalen Kommunikationsweg versucht?
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      @Akelei

      Mich hat Dein Bericht unheimlich betroffen gemacht.. so wie Du die Beziehung vor dem plötzlichen Abbruch beschreibst, würde ich auch meine Beziehung beschreiben mit der ich nach 30 Jahren Beziehung bzw 20 Jahren Ehe nochmal neu anfangen und endlich erste Schritte im BDSM machen durfte. Wenn ich mir vorstelle, er würde so plötzlich aus meinem Leben verschwinden- ich wüsste nicht wie ich damit klarkommen sollte. Ich habe solche Ängste oft weil er um einiges älter ist als ich und schon mal dem Tod von der Schippe sprang.. es tut mir so leid für Dich, kann Deinen Schmerz, Deine Verzweiflung so gut nachempfinden.
      Ich hoffe so sehr für Dich, dass sich noch alles zum Guten wenden wird- nichts ist unmöglich!
      Und falls nicht.. dass Du für Dich einen Weg findest, damit umzugehen- und irgendwo, irgendwann ein neues, unerwartetes Glück auf Dich wartet!
      Fühl Dich umarmt❤️
      Liebe @Akelei,

      was du gerade durchlebst, ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die niemand erleben möchte und die doch der ein oder andere am eigenen Leib erfährt. Mir tut es aufrichtig leid, dass du so verletzt wurdest.

      Wie die anderen Forumsmitglieder auch kann ich dir nur Ratschläge geben, die es dir hoffentlich erleichtern, mit der aktuellen Situation besser umzugehen und dich wieder stark zu fühlen. Das wird nicht von heute auf morgen geschehen. Sondern Tag für Tag wirst du dich besser fühlen. Es wird so sein, auch wenn du das heute noch nicht recht glauben magst. Doch du scheinst sehr reflektiert zu sein und möchtest die "Trauer" hinter dir lassen. Das ist ein guter Anfang.

      Bevor ich mit all meinen Ratschlägen beginne, möchte ich dir schreiben, dass auch ich Erfahrungen gemacht habe/ machen musste, die sehr schmerzhaft für mich waren und an denen ich lange geknabbert habe. Deshalb geht mir dein Beitrag auch sehr nah und ich möchte dir Gedankenanregungen geben, über die du nachdenken kannst, aber nicht musst!

      ___________________________

      Meine Erfahrungen fanden noch zu meinen Vanilla-Beziehungszeiten statt.
      In einem Fall wurde auch der Kontakt zu mir von heute auf morgen abgebrochen. Nach einer einjährigen Pause, kamen wir wieder zusammen. Es hielt einige Zeit und dann dasselbe Spiel. Erneuter Kontaktabbruch. Über die Jahre hinweg fand ich heraus, dass es seine Masche mit den Frauen ist. Er führt Beziehungen nur für ein paar Jahre und sucht sich dann neue Freundinnen.
      In dem anderen Fall zogen sich Kontaktabbrüche, erneute Annäherungsversuche und wieder wochenlange Funkstille seinerseits über Jahre hinweg. Das machte mich innerlich kaputt. Ich zog die Reißleine, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe, ständig im Dunkeln zu tappen und mir die W-Fragen herunterzubeten.
      Ich war in beiden Fällen sehr verliebt und suchte den Fehler immer bei mir. Was habe ich falsch gemacht, was hätte ich anders machen können, vielleicht ist was dazwischen gekommen, er hat bestimmt Gründe etc. Weil ich zu dem damaligen Zeitpunk nicht nach vorne geblickt habe, sondern immer wieder meine verfahrene Situation betrachtet habe. So hatte ich immer nur das "Problem" vor Augen und vergangene Handlungen. Ich wollte diese Beziehungen so vehement, dass ich gar nicht erkennen konnte, dass diese Männer nicht der jeweils passende Deckel für mich sind.

      Was hat mir geholfen?
      Das Geschehene als geschehen zu betrachten und mich aktiv durch ein symbolisches Ritual zu verabschiedet, andere Beziehungen zugelassen, Freundschaft+ ausprobiert, nie aufgegeben, an die wahre Liebe zu glauben, dass sie eines früheren oder späteren Tages kommen wird.
      Das aktive Akzeptieren, das aktive "sich nicht in der Trauer verlieren" und der Blick nach vorne haben mir letztendlich die Kraft gegeben, mich vom Geschehenen zu lösen.
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      Zuallererst:
      Eine Sub ist eine starke Frau. Denn wäre sie nicht stark, könnte sie sich nicht so fallen lassen, hingeben und die Kontrolle abgeben. Das trifft auch auf dich zu, auch wenn du das jetzt nicht wahrnimmst. In deinem Berufsleben bist du eine Führungsperson, hast deinen Job und deine Mitarbeiter im Griff. Du bist auch eine Mutter. Du scheinst eine Frau zu sein, die ihre Entscheidungen bewusst und aus Gründen heraus trifft.

      Versuche dich, wenn dich die Trauer übermannt, nicht als Opfer zu sehen. Wir Erwachsenen neigen leider dazu, der inneren Stimme nachzugeben, die uns schlecht zuzureden versucht. Du musst dich nicht klein fühlen, auch wenn du verletzt wurdest. Klein machen uns die eigenen Zweifel und Gedanken, die manchmal nicht stillstehen können. Doch das Gedankenkarussell muss stillstehen, damit du wieder einen klaren Kopf bekommen kannst.

      In vielen deiner Sätze lese ich große Selbstzweifel heraus, wie zum Beispiel in folgendem Abschnitt ...

      Akelei schrieb:

      Alles eingebildet? Alles schöner Schall vor dem Rauch? War da der Wunsch Vater des Gedankens? Haben doch meine Erfahrungen recht? An mir ist nun mal kein Mann längerfristig interessiert, der auch MIR wichtig ist. Ich bin eben nichts weiter als einfacher Durchschnitt. Ersetzbar, austauschbar, ich vergehe spurlos. Längst nicht so viel wert wie andere Frauen, die gesehen werden. Gehört werden und vorallem: die man behalten will.
      Ein wirklich gut gemeinter Rat, bitte denke nicht so schlecht von dir! Warum tust du dir selbst so weh? Reicht es nicht schon, dass dir dein ehemaliger Dom wehgetan hat? Du solltest unbedingt aus diesem Strudel voller Negativität aussteigen. Sieh dich nicht als Bittstellerin. Männer mögen es nicht (die meisten jedenfalls), wenn Frauen sie unbewusst spüren lassen, dass sie alles dafür tun würden, um nicht von ihnen verlassen zu werden, ungeachtet ob es sich um einen Vanilla-Mann oder Mann im BDSM-Kontext geht.

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      Akelei schrieb:

      Daher frage ich mich nicht nur: was habe ich falsch gemacht
      Ja, diese Frage ist berechtigt. Es gehören immer zwei Menschen dazu.
      ABER deiner Beschreibung nach, gab es nichts, was du falsch gemacht haben könntest. Denn sonst hätte dir das dein ehemaliger Herr mitgeteilt - so wie du ihn beschreibst. Wenn es doch etwas gegeben haben sollte, warum hat er dir das dann nicht gesagt? Solltest du dir nicht diese Frage stellen?! Den Fehler bei dir zu suchen, halte ich für falsch.

      ____________________________

      Akelei schrieb:

      Aber ich weiß noch nicht, ob ich diesmal nicht endgültig an diesem Verlust zerbreche.
      Nein, dass wirst du nicht, vorausgesetzt, du lässt es nicht zu.
      Wir haben unser Leben in der Hand, wenn wir uns aktiv dazu entscheiden, uns nicht von den Lebensumständen herumschubsen zu lassen. Keine Frage, was uns auf unserem Weg begegnet, ist manchmal schmerzhaft, anstrengend, wir fragen uns nach dem Sinn etc..

      Es ist ok, dem Schmerz Raum zu geben. Lasse dich aber bitte nicht von ihm beherrschen! Dann wird er dich kaputt machen. Versuche, das Ruder wieder in die Hand zu nehmen. Mache alles, was dir Spaß macht, damit du wieder positive Gefühle erlebst und dich dieses warme Gefühl durchströmt, du dich stark fühlst. Das kann alles sein von Freunde treffen, über Sport treiben, Wellness-Urlaub, ein berufliches Projekt, einen Kochabend bis hin zum Ausflug mit den Kindern. Gönne dir etwas. Dann kannst du den Geschehnissen stabiler begegnen.

      Heute weißt du noch nicht, was du in der Zukunft erleben wirst. Wenn du aber heute beginnst, das Leben so positiv wie möglich zu nehmen und dein Leben mit positiven Gedanken zu füllen und vor allem dem Positivem eine CHANCE gibst, dann gibt es tatsächlich eine Chance, dass etwas völlig unerwartetes, schönes nach der nächsten Biegung auf dich wartet.

      Akelei schrieb:

      Ich: ein Mensch, der enorme Verlustängste hat, aufgrund zahlreicher Erfahrungen. Misstrauisch, ängstlich, seelisch eingemauert.

      Akelei schrieb:

      Aber warum muss ich diese Erfahrung immer wieder machen? Darf ich einfach doch nicht lieben? Weder als Kind, noch als Mädchen und jetzt geschweige denn als Frau?
      Entschuldige bitte, wenn ich etwas provokativ fragen muss: Aber willst du so für den Rest deines Lebens leben?
      Ich denke NICHT. Ja, du hast negative Erfahrungen gemacht und vieles lässt dich zweifeln, ob du es nicht verdient hättest, aufrichtig geliebt zu werden. Das sind aber deine Gedanken und das ist nicht "gottgegebene" Realität.
      Gibt dir selbst eine Chance, dich aus dieser Opferhaltung/ Kleinhaltung zu lösen. Du bist ein wunderbarer Mensch und der richtige Topf findet seinen Deckel. Gibt dir Zeit und denke nicht jetzt schon daran, dass du dich auf eine neue Beziehung nicht einlassen könntest. Das weißt du doch gar nicht. Vielleicht ist der nächste Mann der richtige für den Rest deines Lebens. Oder einfach jemand, mit den du eine schöne Zeit hast.

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      Du beschreibst ihn als perfekten Mann:

      Akelei schrieb:

      Ich liebe diesen Mann. Als Menschen, seine bezaubernde Art, sein liebevolles Verständnis, seine durchgängige Präsenz ohne aufdringlich zu sein, seine verständnisvolle Führung, seinen tollen Körper.
      Leider muss ich auch mit einer weiteren unangenehmen Frage auf dich zukommen. Ungeachtet deiner Annahme, ihm wäre etwas zugestoßen; wenn er tatsächlich so perfekt ist, weshalb lässt er dich einfach fallen und verhält sich stattdessen wie ein unreifer, verantwortungsloser und rücksichtsloser Mensch? Wäre er in seinem Verhalten reif, verantwortungs- und rücksichtsvoll, dann hätte er, wenn er die Beziehung beenden möchte, offen mit dir gesprochen, wo doch Offenheit eine wichtige Rolle in euerem Miteinander gespielt hat.
      Einen Unfall oder ein anderes schlimmes Ereignis vorzuschieben, um sein Fehlverhalten zu entschuldigen, ist der falsche Ansatz. Ich hatte das damals auch oft gemacht, dass ich Eventualitäten in den Raum stellte, um mir suspektes Verhalten der beiden Männer zu erklären.

      Akelei schrieb:

      Doch es dauert jetzt so lange, dass er vielleicht gar nicht mehr zurück "kann", weil er den Vertrauensbruch selbst sieht, weil er seinen eigenen Anforderungen als Dom nicht gerecht wurde. Weil er sich selbst nicht verzeiht.
      Bitte stelle keine Interpretationen an, wie er sich jetzt möglicherweise fühlen könnte und was seine Entschuldigungen seien könnten, dass er sich, je länger der Abbruch vergangen ist, nicht meldet. Nimm ihn nicht in Schutz, so lange du nicht weiß, was der Grund für seinen Kontaktabbruch ist. Als Dom (und als vernünftiger Erwachsener) sollte er ihn der Lage sein, Auswirkungen seines Verhaltens abschätzen zu können.

      Natürlich kann tatsächlich etwas passiert sein. Das will ich nicht ausschließen. Die Welt ist zum Glück ja nicht schwarz oder weiß. Wenn dich das Wissen über sein Verbleiben beruhigen würde und du das Geschehene anders nicht abhaken kannst/ hinnehmen kannst, dann musst du dir wohl oder übel etwas ausdenken, wie du mit Garantie herausfinden kannst, wie es ihm geht. Mit Vorwand, du seist eine Arbeitskollegin, bei ihm zu Hause klingeln und vorbereitet sein, sollte er öffnen, seine Frau/Kinder Fragen stellen... . Von einer anderen, ihm unbekannten Telefonnummer bei ihm anrufen. Denke dir etwas aus, du kennst seine Lebensumstände am besten.
      Wichtig ist aber, entscheide dich, was du tun willst. Und setze es in die Realität um. Dich wochenlang mit Überlegungen zu quälen, wird dir nichts nützen und dich weiter runterziehen.

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      Akelei schrieb:

      Ich bin ihm so dankbar, dass er mich wieder zusammengefügt hat, Zugang zu meinen Gefühlen gefunden hat, auch für mich. Dass ich das erleben durfte, wovon andere mir immer nur erzählt haben.
      Und du benennst auch schon selbst, worauf ich hinaus will: Sei dankbar für all das, was er dir gegeben hat und was sich durch ihn in deinem Leben/ an deinem Erfahren/ an deinen Erkenntnissen positiv geändert hat.

      @Akelei, ich drücke dir die Daumen, dass du einen Weg finden wirst, mit der Situation zurecht zu kommen und wünsche dir, dass du bald wieder Land siehst!
      ich kann nur Danke schreiben. Für die vielen Gedanken, Ratschläge, eure Erfahrungsberichte und die kritischen Fragen zum Nachdenken.

      Ja, ich versuche abzuschließen. Aktiv im Kopf zu verstehen, dass ich nicht mehr darauf warten sollte, dass er sich meldet, sondern dass es vorbei ist. Ich habe ja immer noch nichts Neues gehört.
      Tatsächlich gibt es Tage an denen es besser geht, als an anderen. Dann merke ich an Kleinigkeiten, was plötzlich nicht mehr da ist. Regelhaftes Verhalten, dass jetzt sinnbefreit ist. Ich versuche sie zu umgehen, oder mich zu lösen. Die Lücke spüre ich dann noch.

      @Seine Dienerin in Selbstzeifeln bin ich in der Tat ganz groß. Du hast auch recht. Er ist der Dom. Er hätte sagen können, falls ich was falsch gemacht habe. Ich begreife nicht, wieso er sich so rücksichtslos verhält. Ich muss aufhören ihn in Schutz zu nehmen. Er kann sich ja doch nur selbst erklären.
      Die bewusste Entscheidung, das muss sich bei mir noch durchsetzen. Ich habe diese Beziehung tatsächlich bewusst entschieden einzugehen. Es hatte Grund und Sinn. Das muss ich mir noch eingestehen.

      Ich hoffe, dass ich dann gestärkt aus der Situation rausgehe. Wenigstens etwas klarer im Sinn. Dass ich dann beruhigt zurückblicken kann, was ich fühlen durfte. Und nicht an dem Punkt verharre... hätte ich das alles doch nicht kennen gelernt.

      Ich bekomme mit, wie mir Stärke fehlt, wie mich die Trauer Energie kostet. Tatsächlich muss ich jetzt sehen, dass ich diesem Fehlverhalten des Doms nicht zu viel Macht über mich gebe. Dass es mich jetzt nicht auf Dauer lähmt. Das verstehe ich so allmählich.

      Zu lesen, was ihr schreibt, das hilft mir wirklich. Auch die kritischen Fragen, denen ich mich stelle. Danke, dass ihr euch so viel Mühe mit mir gebt.
      :blumen:

      Akelei