Wie erklärt man einem "normalen Mann", wie D/s praktiziert werden kann?

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      Wieso diese Beziehung weiterführen?
      Ich kann jetzt nur für mich persönlich sprechen, und das auch nur vage, weil es einfach zu persönlich wäre.
      Wir sind jetzt seit bald 35 Jahren zusammen und zwar mit allen Höhen und Tiefen die man so haben kann. So etwas würde ich nie wegwerfen.
      Und was halt auch immer im Hinterkopf mitspielt ist der Gedanke, dass der Partner ja vielleicht doch auf den Geschmack kommt.
      Niemand "muss" einen Kompromiss eingehen, vor allem wenn er zu einschneidend wäre, aber für mich ist es selbstverständlich.

      DerBaer schrieb:

      Wieso diese Beziehung weiterführen?
      Ich kann jetzt nur für mich persönlich sprechen, und das auch nur vage, weil es einfach zu persönlich wäre.
      Wir sind jetzt seit bald 35 Jahren zusammen und zwar mit allen Höhen und Tiefen die man so haben kann. So etwas würde ich nie wegwerfen.
      Und was halt auch immer im Hinterkopf mitspielt ist der Gedanke, dass der Partner ja vielleicht doch auf den Geschmack kommt.
      Niemand "muss" einen Kompromiss eingehen, vor allem wenn er zu einschneidend wäre, aber für mich ist es selbstverständlich.
      Keine Frage aber dann muss ich eben abwägen wo meine Prioritäten in einer Partnerschaft liegen und auch was ich meinem Partner zumuten möchte.
      Du schreibst ja selbst, Du möchtetst das aber hier war der Ausgangspunkt (der immer munter übergangen wird) der Partner möchte das nicht.

      Ich, und das ist wirklich meine ganz persönliche Einstellung dazu, möchte in einer Partnerschaft, dass beide ihre Persönlichkeit entfalten können, für mich ist das ein Weg, das beide glücklich sind. Es geht mir wie gesagt nicht um Kompromisse, die wenig in die Persönlichkeit eingreifen aber für mich sprechen wir hier von einem nicht unerheblichen Persönlichkeitsanteil. Ich würde mich innerhalb einer Partnerschaft auch nicht wohl fühlen wenn sich mein Partner derart verbiegen würde. Zum einen käme ich mir vor wie in einem fortwährenden Theaterstück zum anderen würde ich mich schuldig fühlen meinem Partner das abzuverlangen, kurz da wäre auch meine Fairness innerhalb einer Partnerschaft empfindlich gestört.

      Wie würde ich damit umgehen? Ich würde mich fragen kann ich gut damit leben wenn ich auf diesen Teil Sexualität verzichte (dann haben andere Dinge eine größere Priorität für mich) oder ist der Wunsch so groß, dann muss ich mich trennen.

      Ich weise nochmal darauf hin, dass es hier um jemanden ging der nicht möchte und genau das ist für mich das Relevante.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Eigentlich bin ich hier im Forum ja nur einer der vielen stillen Mitleser aber jetzt „muss“ ich zum 1. mal meinen Senf dazugeben. Irgendwie beschäftigt mich diese Diskussion zu sehr.

      Ich stelle mir dabei die Frage: Ist es möglich eine (sexuelle) Neigung aufzuzwingen bzw. jemanden an die von einer anderen Person erwartete Neigung heranzuführen?

      Persönlich beantworte ich das klar mit nein.
      Ich finde es sogar tatsächlich eine Zumutung jemandem etwas einzureden was die Person nicht will/nicht kann.

      Dom oder Sub zu sein (oder alles was es sonst noch wunderbares gibt) kommt doch aus einer tiefen persönlichen Einstellung. Aus dem tiefen Inneren.

      Es ist doch auch vollkommen ok wenn jemand sich in einer vanilla Beziehung glücklich und erfüllt fühlt. Das gilt es dann zu akzeptieren und zu entscheiden ob dieser Weg auch für einen selber passt oder eben nicht. Mit allen Konsequenzen die diese Entscheidung nach sich zieht.

      So, das musste ich jetzt einfach los werden
      Natürlich, wenn einer diese Dinge nicht WILL, gibt es nur Trennung. Niemanden sei etwas aufzuzwingen.
      Aber will er/sie tatsächlich nicht? :fitness: Oder braucht es nur Zeit???

      Meine, derjenige könnte versuchen
      bzw meine derjenige sollte versuchen,
      doch mal mitzumachen, wenn ihm/ihr etwas an der Beziehung liegt.

      Vielleicht kommt dann das Gefallen daran.
      Erfordert sicher viel Geduld.
      Ansonsten Konsequenzen.

      Dazu Frage:
      Wieviel liegt sonst noch an der Beziehung?
      Welche anderen Vorzüge gibt es?
      Wo liegen die Prioritäten?
      Geht es NUR darum, nicht alleine zu sein?
      Oder ist es die große Liebe? <3

      Roeschen schrieb:

      Natürlich, wenn einer diese Dinge nicht WILL, gibt es nur Trennung. Niemanden sei etwas aufzuzwingen.
      Aber will er/sie tatsächlich nicht? :fitness: Oder braucht es nur Zeit???

      Meine, derjenige könnte versuchen
      bzw meine derjenige sollte versuchen,
      doch mal mitzumachen, wenn ihm/ihr etwas an der Beziehung liegt.

      Vielleicht kommt dann das Gefallen daran.
      Erfordert sicher viel Geduld.
      Ansonsten Konsequenzen.
      Ist das dein Ernst? Jemand sagt klar und deutlich das er es nicht will und das wird zur Diskussion gestellt?

      Mal als anderes Beispiel:
      Ich will kein Rapeplay. Wirklich nicht. Jetzt soll ich das mal versuchen, wenn mir was an der Beziehung liegt????

      Das ist auf so vielen Ebenen einfach falsch, aber zusätzlich kommt noch emotionale Erpressung dazu "wenn du es nicht probierst, beende ich die Beziehung"

      Roeschen schrieb:

      Meine, derjenige könnte versuchen
      bzw meine derjenige sollte versuchen,
      doch mal mitzumachen, wenn ihm/ihr etwas an der Beziehung liegt.
      Wenn Dir etwas an der Beziehung liegt dann verzichte Du doch einfach.

      Sorry mir bleibt gerade nur Kopfschütteln bei soviel Egoismus und Ingnoranz des Gegenübers!
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      Evelyn Beatrice Hall
      Ich beurteile gerne anhand von Fakten und ohne Emotionen.

      Schaue ich mir das ganze also Nüchtern an stelle ich folgendes fest:

      BDSM Neigungen sind eine, provokativ ausgedrückt, psychologische Störung (wenn auch eine schöne).

      Hat also ein Mensch diese „Störung“ nicht, wird er beim Praktizieren von BDSM niemals Lust oder sogar totale Befriedigung empfinden.

      Ich denke sogar diese Menschen haben eine, verständlicherweise, natürliche Abneigung gegenüber BDSM Handlungen. Schlagen des Partners zum Beispiel widerspricht grundsätzlich ihrem Verständnis vom Liebesspiel. Sie können und wollen gegenüber dem Partner keine „Gewalt“ anwenden.

      Sicher ist es möglich, dass gewisse Personen über ihren Schatten springen und der Partnerschaft zuliebe so tun als würden sie das wollen aber niemals werden sie dabei Lust und Befriedigung empfinden.

      Das wiederum kann zu emotionalen Stress führen. Die Menschen sind also unglücklich.

      Ist das die Basis für eine tiefe Beziehung?

      Ich will hier nicht Lehrmeister spielen. Jeder so wie er es will (verdient).

      Für mich ist einfach klar, dass niemand zu etwas gedrängt oder überredet werden soll was grundsätzlich seinen Bedürfnissen widersprich.
      Tschuldigung, aber ich wollte hier echt keine Streitereien auslösen.

      Wenn jemand etwas nicht will, muss man das respektieren, keine Frage. Das hat auch noch nie jemand bestritten.
      Aber vor dem nicht wollen kommt vielleicht auch es zuerst zu versuchen. Keiner spricht vom rapeplay. Man muss nicht immer mit dem extrem anfangen. Kleine Schritte zum Anfang reichen doch. Danach kann ich ja immer noch sagen, dass das nix für mich ist.

      Ich habe das Gefühl, dass manche hier meinen, von 0 auf 100 ins hardcore D/S springen zu wollen. Dass das nur schief gehen kann ist ja logisch.
      Ich schreibe jetzt noch einmal was dazu aber dann bin ich raus und belasse es bei einem freundlich gemeinten "let's agree to disagree".

      DerBaer schrieb:

      Aber vor dem nicht wollen kommt vielleicht auch es zuerst zu versuchen.
      Banales Beispiel:
      Ich mag keine Hitze und nein dann muss ich nicht ausprobieren ob es mir Freude macht auf eine heisse Herdplatte zu fassen.

      Und um nochmal auf diesen Thread hier zurück zu greifen, es wurde doch versucht.

      Und jetzt dürft Ihr mich gerne schlagen, ich würde eher den Vanilla nehmen, der sagt nichts meins, akzeptiere das oder lass es als den, der sagt er spielt für mich den Dom. Ganz einfach weil Nr. 1 für mich wesentlich mehr Standing und Dominanz hätte als Nr. 2.

      Ich muss auch nicht etwas um jeden Preis versuchen um zu wissen, dass es nicht meines ist, s. Herdplatte.

      Und erneut die Frage warum ist es so schwer ein NEIN zu akzeptieren? Warum will man hier jemanden zu etwas drängen was er nicht ist? Für mich zeigt das maximal wenig Wertschätzung meinem Partner gegenüber. Wir sprechen übrigens immer noch über einen Neigung und nicht darüber ob man mal versucht nen roten statt nen schwarzen Anzug zu tragen. Es schlummert aber nicht in jedem diese Neigung und auch nicht der Wille oder das Bedürfnis es zu probieren.

      Und es ist völlig schnurz ob ein Tabu nun Rapegame heißt oder kein Bedürfnis/Neigung, Tabu sollte tabu bleiben.
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      Evelyn Beatrice Hall
      @DerBaer Das sehe ich auch so. Hätte man mir vor 40 Jahren erzählt, wohin ich mich inzwischen entwickelt habe und das als Forderungen gebracht, wäre ich schreiend davon gelaufen.
      Wir haben uns Schritt für Schritt entwickelt, aufgeschlossen Neues auszuprobieren und ohne Informationen zum Thema BDSM. Gezwungen wurde ich nie. Aber was ich nicht kenne, kann ich nicht ablehnen. Das war schon damals meine Einstellung.
      Wie soll man wissen, was alles im Verborgenen schlummert? Ich wusste es damals nicht und bin froh über alles, was ich erleben durfte.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Da ich mich immer mal wieder in ähnlicher Situation befunden habe (allerdings in der umgekehrten Situation), interessiert mich dieses Thema.

      In meinem Dom (lt ET der TE/ der Sub) allerdings
      "Egoismus und Ingnoranz des Gegenübers, sowie wenig Wertschätzung" mir Gegenüber zu sehen, irritiert mich, NEIN, bestimmt nicht, ER nicht.
      Die Menschen sind unterschiedlich.

      In jungen Jahren dachte ich auch: passt nicht, weg, an der Ecke wartet der nächste, Perfekte; aber mit zunehmendem Alter (TE ist wohl 46) sehe ich mehr andere Dinge und tiefere Herzenseinstellungen, und genieße mehr das GANZE.
      Warum sollte ich das also beenden?
      Prioritäten, Anpassen, Geduld, Liebe.

      Beenden kann es jeder der Beiden,
      wenn sie nicht genug Sinn hinter sehen.
      Mich macht die Diskussion hier etwas traurig.
      Ich habe über ein Jahrzehnt in einer Beziehung gelebt, die nicht meinen Bedürfnissen entsprach. Erst in den letzten Jahren wusste ich woran es wirklich hing, dass es eigentlich gegen mein ICH ist, was ich hier lebe. Aber ich liebte meinen Partner und wollte es auf jeden Fall versuchen. Immer wieder.
      Am Ende hat es mich so unglücklich gemacht, dass ich ihm nicht geben KONNTE, was er braucht, dass ich ziemlich heftige körperliche Stresssymptome entwickelt habe.
      So mussten wir die Beziehung beenden, weil sie uns kaputt gemacht hat.
      Von daher... sich für seinen Partner, aus Liebe, oder warum auch immer zu ändern, wenn es gegen sein Ich ist, kann kräftig nach hinten losgehen. Daher sollte man überlegen, was man seinem Partner abverlangen möchte. Der Mensch hat meist ein gutes Gespür dafür, was möglich wäre und was eben nicht geht.
      Damit möchte ich hier niemanden zu Nahe treten, aber ich würde mir nichts wünschen, von meinem Partner, was er wirklich nicht möchte.
      Liebe @Akelei,

      ich glaube nicht, dass Du traurig sein musst über die Diskussion, denn hier zwingt ja niemand eine andere Person, etwas zu sein, das sie nicht ist,l. Vielmehr gibt es hier Leute, die von sich aus bereit sind, sich anzupassen und diesen Gedanken als mögliche Option in die Diskussion einbringen, was ja schließlich von der TE auch nachgefragt wurde. Vermutlich passen sie sich an, wie Du es auch versucht, aber schließlich nicht geschafft hast, nur eben erfolgreicher als Du. Das ist kein Grund für Trauer sondern im Gegenteil, eine Fähigkeit, die in Beziehung jedweder Art hilfreich ist. Als subjektiver Anlass für Traurigkeit ist natürlich Deine Erkenntnis zu respektieren ...

      Akelei schrieb:

      Am Ende hat es mich so unglücklich gemacht, dass ich ihm nicht geben KONNTE, was er braucht,
      Du konntest nicht geben was gebraucht wurde. Aber das ist manchmal so und ganz sicher kein geeignetes Argument dafür, es kategorisch nicht zu versuchen, es anderen auszureden es zu versuchen, denn andere haben eben offenbar andere Erfahrungen gemacht.

      Allerdings ist das ...

      Akelei schrieb:

      Daher sollte man überlegen, was man seinem Partner abverlangen möchte
      ... eine ganz andere Nummer. Die steht hier in der Diskussion wie ich sie wahrnehme faktisch zwar eher im Hintergrund, wird aber gerne mal subtil, mal gewaltsam ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Leider geht dadurch der Aspekt, dass Anpassung wirklich auch gelingen kann (wo wäre die Menschheit ohne Anpassung) dabei etwas unter. Auch das, und dann bin ich schon wieder bei Dir, wäre dann ein subjektiver Grund für Traurigkeit.

      Ein Lächeln für alle
      HvR
      Vielleicht macht es Sinn, mal wieder die Emotionen aus der Diskussion zu nehmen. Ich hatte in meiner ersten Antwort schon geschrieben, dass ich es für möglich halte, einen "normalen" Mann in die Rolle des Dom`s zu schubsen. Welchem Mann (der nicht gerade selber Sub ist), gefällt es nicht, wenn seine Frau vor ihm kniet und ihn befriedigt.

      Wenn Sie dann mal sagt, " Ich liebe es auf Knien vor Dir sein zu dürfen und würde es, wann immer Du möchtest, auch wieder tun", ist das doch schon mal ein guter Weg.

      1. fühlt er sich nicht schlecht damit, wenn sie sich da unten auf Knien aufhält, weil er dann weiss, sie tut das gerne.

      2. kann sich vielleicht auch bei ihm dann Gefallen daran einstellen, dass er im Vergleich zu anderen Männern, die mit "chronischen Kopfschmerzen" der Partnerinnen kämpfen müssen, regelmäßig zum Abschluß kommt ;)

      Es muss ja nicht gleich ein "prügel mich windelweich" sein, zumal das ja lt. Eingangspost nicht das Ziel sein soll, sondern D/S. Außerdem ging es im ET auch nicht daraum zu diskutieren, ob es möglich ist, sondern wie. Also um Ideen, nicht um Kritik.

      Auch ein "Schatz ich genieße es, wenn Du mir sagst, wo es bei uns im Bett (oder sonst wo) langgeht." Kann ihm doch mal dezent den Hinweis geben, was ihr gefällt. Wenn man nicht darüber spricht, kann sich auch nur wenig ergeben.
      Wir reden doch auch darüber, was jeder beim Essen bevorzugt und was gar nicht geht. Und auch dort gibt es Sachen die ich früher nicht angefasst hätte, heute aber gerne esse. ;)
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P
      Danke für die beiden letzten Posts.
      Möchte noch zum letzten hinzufügen,
      Das gilt in der umgekehrten Konstellation genauso.

      Liebe Hera und weitere,
      Warum sollte ich verzichten?
      Werde ich vielleicht missverstanden?
      Warum "dürfen" sich nicht beide, also auch ich bemühen, die Wünsche des anderen zu erfüllen / ihn glücklich zu machen?
      SOFORT die Flinte ins Korn werfen mit "Kann ich nicht, will ich nicht, Ende" soll richtig sein?
      "Verzichten" wie oben angeführt, wieso und worauf?
      ICH will mich bemühen, die Wünsche zu erfüllen, auch wenn es scheinbar schwierig für mich ist.
      Ich habe nun hier wahrlich nicht alles gelesen und ich hoffe das ich hier nun niemand auf den Schlips trete.

      Einem "normalen" Mann erklären, was "unnormale" Menschen so tun? Das war der erste woran ich mich gestoßen habe.

      Ich erzähl dann mal aus dem Nähkästchen wie das so läuft mit den normalen Männern und dem D/s...
      also zumindest so, wie ich es erlebt und erfahren habe.

      Wir waren 20 Jahre verheiratet als meine Neigung immer mehr zu Tage trat. Im Alltag lebte ich bereits mein D/s auf meine ganz eigene Art und Weise. Ich hatte für mich Wege geschaffen die Dienende in mir zu füttern. Man findet ja immer Möglichkeiten zumindest Anteile auch in einer "normalen" Beziehung zu leben!

      Ich war für meinen Partner im sexuellen Bereich immer zu zurück haltend.
      Für mich ist die Vorstellung, mir einfach zu nehmen was ich möchte, einfach falsch. Ich fühle mich damit nicht wohl und ich kann damit auch so gar nichts anfangen. Es war immer sein Wunsch, dass ich mehr aus mir heraus komme....

      Tja, was soll ich sagen- das bin ich nicht.

      Also erklärte ich was ich bin und wie ich ticke.
      Er erklärte mir, dass er das nicht verstehe, dass er sich nicht vorstellen kann so etwas zu leben oder so jemand zu sein.
      Er verstand mich nicht, wieso mich so was anmacht.

      Wir haben viel gesprochen, Bilder geschaut, gemacht, getan und dann kam der Tag, an dem er entschied es mir zuliebe auszuprobieren...
      Was folgte war ein Versuch, etwas sein zu wollen, was man nicht ist.
      Er verdrehte sich, verbog und umdrehte sich selbst, alles nur um etwas zu befriedigen was mein Wunsch aber nicht seiner war.
      Im sexuellen Bereich fand er das ein oder andere auch spannend und trotzdem war sein Wunsch eine aktive Frau zu haben, eine die sich bewegt, die ihn begehrt und das auch zeigt. Das stand in krassem Gegensatz zu meinen Fesselwünschen, meinem großen Wunsch danach passiv sein zu dürfen, Ansagen zu erfahren.
      Er fühlte sich wie ein "Manager" meiner Geilehit- so benannte er das und er hatte wenig Lust ständig das Zepter in der Hand zu halten.

      Tja, was soll ich sagen- er war es einfach nicht.

      Nach ein paar Monaten des Versuchens gaben wir auf.

      Heute, bald 4 Jahre später sind wir geschieden.
      Wir haben gesprochen darüber wie unterschiedlich unsere Bedürfnisse im sexuellen wie auch im partnerschaftlichen Bereich sind. Ich bin BDSMlerin und er ist das eben nicht.
      Ich konnte nicht sein was er wollte und er konnte nicht sein, was ich wollte. Er konnte mit mir nicht mehr umgehen und ich nicht mit ihm. Wir beide wissen heute dass das einfach nicht kompatibel war und es ist ok. Man ist eben so wie man ist und deswegen ist man lange nicht falsch....

      Heute weiß ich, dass mein BDSM von der rein sexuellen Ebene abgekopptelt ist. Ich fühle mich nicht unnormal oder betrachte andere die anders leben als unnormal oder normal- sondern als Menschen.

      Auch im Vanillabereich habe ich durchaus erfüllenden Sex erlebt, der phantasievoll und offen war und in dem auch mehr als Licht aus Decke drüber, Löffelchen statt fand. Einem Menschen etwas aufzudrücken, und sei es nur im sexuellen Bereich, ist in meinen Augen aus heutiger Sicht sogar übergriffig.
      Ich hätte ja auch auf meine Neigung verzichten können um ihn glücklich zu machen. Doch ist das wirklich der richtige Ansatz?
      Ein Rollenspiel für den einen oder den anderen, nur damit einer zufrieden ist?

      Manchmal mag es funktionieren, vielleicht Anteile im sexuellen Bereich etablieren zu können und beide haben Spaß. Soll vorkommen...
      Ich für mich weiß, dass Anteile niemals funktioniert hätten und das alles erklären mich auch nicht weiter gebracht hätte.
      Es gibt die Möglichkeit eine Beziehung oder Ehe zu öffnen, oder aber so wie wir es getan haben, diese eben zu beenden. Bestenfalls haben dann beide Parteien die Möglichkeit einen "passenden" Partner zu finden- egal ob für eine "unnormale" oder "normale" Beziehung in der sie sich auch wiederfinden können.

      Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Lösung des Problems.

      konse quenz schrieb:

      Welchem Mann (der nicht gerade selber Sub ist), gefällt es nicht, wenn seine Frau vor ihm kniet und ihn befriedigt.
      Was ist das bitte für eine fürchterliche, pauschalisierende Aussage (um nicht Unterstellung zu sagen)? Man(n) muss etwas mögen wenn man(n) nicht gerade Sub ist? Vielleicht ist es dir entgangen, aber es soll tatsächlich Menschen geben, die das keineswegs mögen, OHNE submissiv/devot veranlagt zu sein!
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...