Das ist SM?

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      Meines Wissens stammt das Zitat von einer Website, die D.E.B.R.I.S behandelte, war dort prominent auf der Mainpage. Wobei es für mich unerheblich ist, woher es stammt, ich bin nur ziemlich sicher, dass die Zeilen nicht von ihm sind und wann immer etwas nicht von mir ist, ist es an mir, dafür Sorge zu tragen, dass ich den Urheber nenne.

      Ich bin vor einigen Jahren zuerst in der SZ über diese Zeilen gestolpert :old: .
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3
      Johann Wolfgang von Goethe

      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3
      Marie Luise Kaschnitz
      Ich persönlich finde, dass das Thema Sadismus bereits durch öffentliche Meinungen und zu viel "Mainstream" seine Bedeutung im Spiel verloren hat. Der Sadist ist der brutale Schläger und Verletzer, und jeder der sich in der BDSM Szene bewegt ist sowieso ein Sadist. Dieses Internet ist voll von Filmchen in denen reine Gewalt und sinnfreies Schlagen auf jedes nur mögliche Körperteil als Sadismus/BDSM betitelt wird.
      Wem es darum geht seinem Gegenüber reine Schmerzen zu bereiten, ohne seine Bedürfnisse und Grenzen zu beachten, ohne Zustimmung und Akzeptanz, ist dies für mich nicht sadistisch. Ich denke dass dann ein guter Therapeut angesagt ist.
      Der Sadist braucht den Masochisten, genauso wie der Dom die Sub oder der Master die Sklavin. Und alle brauche vor allem eines: Konsens!
      Und was für den einen "schon" Sadismus ist, dass ist für den anderen gerade mal das Ausüben von Dominanz. Kleines Beispiel: Ich finde für mich Befriedigung darin, wenn meine Partnerin nackt und mit Gewichten Bügeln muss, während ich fernsehe. Ich weiß dass Sie es nicht gerne macht, sie hasst es förmlich. Und jede Form von Widerspruch wiederum wird direkt mit mehr Gewichten oder später anderweitig bestraft. Aber ist das nun Sadismus?
      Als Masochistin genießt Sie wiederum jede Form von Schlaginstrument auf Ihrem Hinterteil, Ihr diesen Wunsch zu verweigern und stattdessen mit Gagball und Nervenrad zu arbeiten erfüllt mich wiederum, ist bei anderen aber "völlig normal". Aber bin ich deswegen kein Sadist? Ist meine Partnerin deswegen keine Masochistin? Wir haben für uns unsere Rollen nun mal so definiert und wir sind damit glücklich.

      Sadismus ist was beiden Spaß macht, was Regeln und Grenzen achtet und was im gegenseitigen Einverständnis stattfindet. Sadismus ist eben so individuell wie jeder von uns.
      Dominanz und Arroganz sind nur auf den ersten Blick artverwandt

      KrisDom schrieb:

      Sadismus ist was beiden Spaß macht, was Regeln und Grenzen achtet und was im gegenseitigen Einverständnis stattfindet. Sadismus ist eben so individuell wie jeder von uns.
      Danke für diesen Beitrag, er hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.

      Mit allzuvielen Erfahrungen kann ich mich noch nicht brüsten. Vieles kann ich für mich noch gar nicht so recht definieren. Ich entdecke noch, mich und auch Praktiken.
      Fest stand für mich aber immer, ich bin nicht maso.

      Das kommuniziere ich auch so. Der Schmerz an sich und auch "extremere Praktiken" mit Nadeln, Klingen, Blut, Spiele mit der Harnröhre, um mal Beispiele zu nennen, sprechen mich (Zumindest zur Zeit) nicht an. Ich weiß aber, dass auch das sich ändern kann, sind meine Wünsche doch sehr abhängig vom Partner. Ich reagiere und folge, auch weiter als ich es zuerst vermuten würde, es kommt sehr auf die Dynamik an. Dafür nehme ich eben auch Schmerz und verwirrende Gefühle (schlechte Gefühle ist das falsche Wort, denn wirklich schlecht fühle ich mich eigentlich nicht)
      Das "Extreme" habe ich für mich immer als SM definiert.

      Aber wenn ich über diese Aussage intensiver nachdenke, muss ich auch irgendwie meine Definition von SM in meinem Kopf neu sortieren.

      Auch immer wieder, wenn ich @Noctua lese, komme ich ins Grübeln. Nach meiner Definition ist das was sie praktiziert sehr SM und der Genuss, den sie dabei spürt (was man ihrem Geschriebenem ja entnehmen kann) klingt für mich sehr maso. Sie besteht aber darauf, es nicht zu sein. Ich vermute aber das es sich hier ähnlich, wie bei mir verhält. Nicht der Schmerz löst die Lust aus, sondern die Freude und die Lust des Partners?

      Ist das nun maso? Oder ist das ein Ausdruck der Devotion in der DS Konstellation?

      Als Fazit schließe ich, das ich etwas verwirrt bin. Vielleicht legt sich das irgendwann, mit der Erfahrung. Vielleicht klärt sich meine Definition von SM irgendwann.

      Klar ist mir mittlerweile, dass das Thema sehr individuell zu betrachten ist. Was Missverständnisse eigentlich vorprogrammiert.

      Für mich persönlich steht allerdings auch nicht unbedingt die Definition im Fokus. Gut muss es sich für alle Beteiligten anfühlen, richtig eben. Wie man es dann nennen möchte, ist für mich nicht so wichtig. Allerdings helfen Definitionen ja schon sehr bei der Parnersuche.
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      @Tininow

      Ich finde es unglaublich schwer den persönlichen Mix verschiedener Aspekte von BDSM den einzelnen Labels immer korrekt zuzuordnen und vor allem Labels dem Partner zuzuordnen, der sich womöglich anders sieht.
      Außerdem ist die Trennung von Aspekten die alle zu einer Person gehören immer unscharf.

      Mich persönlich spricht Schmerz an. Aber einiges das manche aus der Motivation der Hingabe oder des aushalten wollens tun ist mir zu heftig. Ändert das welche Label ich benutzen darf oder ist der definierende Punkt ob Schmerz an sich Lust auslöst?
      So habe ich Masochismus jedenfalls immer definiert. @Io_
      Also sexuelle Lust an Schmerzen und Qualen empfinden :gruebel:
      Bei mir spielt eher Hingabe und Demütigung eine Rolle. Wenn man jetzt online auf den verschiedenen Plattformen schaut, teilen sich die Geister, ob Demütigung nun zum Maso gehört.
      Ich empfinde mich jedenfalls nicht als maso. Ein anderer würde das jedoch wahrscheinlich wieder anders definieren. :bahnhof:
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      Bemühen wir doch einmal das Internet zur Recherche:
      Wikipedia beschreibt Masochismus wie folgt "[..] Als Masochismus wird bezeichnet, wenn ein Mensch Lust oder Befriedigung dadurch erlebt, dass ihm Schmerzen zugefügt werden oder er gedemütigt wird. [...]"
      Weiterer Treffer bei Tante G, im Wörterbuch (Oxford), dann finden wir folgendes "[...] Variante des sexuellen Erlebens, bei der die volle sexuelle Befriedigung mit dem Erleiden von Demütigung, Schmerz oder Qual einhergeht [...]"

      Zumindest mit diesen beiden Einträgen stimmt deine Definition schon einmal überein @Tininow.
      Wörtlich betrachtet wäre dann jemand der sich nur für die Befriedigung des Partners demütigen lässt ja eben gerade kein Masochist. Und derjenige der Schmerz, Qual und Demütigung nur für des Partners Lust ausübt kein Sadist.
      Was aber wenn der devote Partner kein masochistisches Empfinden verspürt, aber dennoch sexuelle Erregung erlebt wenn Ihn der dominante, aber nach eigenem Empfinden nicht sadistische, Partner "über's Knie legt"? Sind sie dann doch Sadist und Masochist?

      Bleibt doch einfach deiner Linie treu! Entscheide wann Du dich mit Hingabe und Demut in deiner Rolle wohlfühlst, und vor allem OB und WANN du dies zum Masochismus zählst, oder eben nicht.
      Ich z.B. fühle mich als Sadist, käme dabei aber niemals auf die Idee meiner Partnerin mit Nadeln, Messern und glühenden Gegenständen auf den Leib zu rücken. Sondern fühle, wie in dem Witz der hier schon gepostet wurde, ein Nein auf einen Wunsch meiner Partnerin als sadistisches Element im Spiel.
      Dominanz und Arroganz sind nur auf den ersten Blick artverwandt

      Tininow schrieb:

      So habe ich Masochismus jedenfalls immer definiert. @Io_
      Also sexuelle Lust an Schmerzen und Qualen empfinden :gruebel:
      Bei mir spielt eher Hingabe und Demütigung eine Rolle. Wenn man jetzt online auf den verschiedenen Plattformen schaut, teilen sich die Geister, ob Demütigung nun zum Maso gehört.
      Ich empfinde mich jedenfalls nicht als maso. Ein anderer würde das jedoch wahrscheinlich wieder anders definieren. :bahnhof:
      Ich gebe dir in deiner Überlegung recht, @Tininow , habe mich auch immer so gesehen.
      Dann meinte der Meine aber auch, dass ich Kopfmaso bin. Damit komme ich tatsächlich gut zurecht in meiner Gedankenwelt.
      Vielleicht auch ein wenig in deiner? ;)
      Ich denke, also spinne ich.

      Tininow schrieb:

      So habe ich Masochismus jedenfalls immer definiert. @Io_
      Also sexuelle Lust an Schmerzen und Qualen empfinden :gruebel:
      Ich persönlich trage verschiedenste BDSM Anteile in mir und bin trotz mittlerweile mehrjähriger Erfahrung immer noch dabei mich selbst zu entdecken und finde immer wieder neue Facetten.

      Zum Thema Masochismus allerdings ist dieser bei mir nur bedingt sexueller Natur. Ich habe lange gebraucht, mir das einzugestehen, aber ich empfinde bei Schmerz eine Befriedigung, die nicht lustgetrieben ist. Ich kann das sehr schwer erklären. Es ist originär ein körperliches Bedürfnis nach Schmerz. Wenn dies länger nicht befriedigt wird, fehlt mir tatsächlich etwas zu meinem Wohlbefinden.
      Wenn es dann aber Befriedigung findet fühle ich mich „Ganz“.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      @Die Glückliche

      Erklärbar könnte es aber sein.. Schmerz setzt eben auch körpereigene Botenstoffe frei, die uns Glücksgefühle bescheren oder auch stressresistenter machen. Ganz unabhängig von sexueller Erregung gibt es diese Mechanismen. Der Körper funktioniert eben so.
      Dass es auf den einen mehr Wirkung hat als auf den anderen.. ist auch erklärbar, die Unterschiede wie empfindlich unsere Rezeptoren sind oder wie viel von welchem Botenstoff in unseren Körpern unterwegs ist, sind groß genug um dieselben Dinge rein körperlich verschieden zu erleben.
      @Io_ es mag erklärbar sein, ich für mich brauche keine Erklärung.

      Mir ging es darum zu zeigen, dass es im Bereich SM Menschen gibt, die wie in meinem Fall Befriedigung durch Schmerz empfinden, ohne dass diese eine sexuelle Komponente haben.

      Genauso vermute ich, dass es Sadisten gibt, denen es unabhängig von einer sexuellen Erregung eine Befriedigung verschafft, jemandem Schmerz zuzufügen.

      Ich denke, so wie D/s für manche eine sexuelle Variante ist und für andere wiederum ein Lebenskonzept, weil sie ihre persönlichen Bedürfnisse darin am besten befriedigt finden, gibt es vergleichbares auch im SM.
      Je größer der Dachschaden, umso besser sieht man die Sterne
      @Die Glückliche

      Ich bin da völlig bei dir. Ich mag Schmerz, ich brauche Schmerz und ich fühle mich nach einer guten SM-Session zu tiefst befriedigt. Mehr als es jeder Orgasmus könnte. Aber sexuell erregt? Nicht wirklich.

      Würde Er in einer SM-Session während er mich mit der Bullwhip bearbeitet, anfangen mich sexuell zu stimulieren würde mich das extrem stören und nerven. Ich will Schmerz und nicht f***

      Dennoch bezeichne ich mich als Masochistin.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light

      Tininow schrieb:

      Also sexuelle Lust an Schmerzen und Qualen empfinden
      Grins, dass war im Grunde das worauf ich mit meiner Frage hinaus wollte.
      In meinem Köpfchen habe ich das auch lange Zeit mit körperlichem Einfluss und körperlichem Unwohlsein unter gebracht.

      Mittlerweile sehe ich Sadismus im BDSM Kontext schon lange nicht mehr als nur körperlich an. Ebenso sehe ich Masochismus nicht mehr ausschließlich im Körperlichen.

      Körperlich halte ich mich selbst für eine Memme und weit ab von maso, in vielen Gesprächen und Austausch habe ich aber immer wieder festgestellt, dass Sadismus sehr viel mehr Facetten hat als körperlicher Schmerz und lange nicht immer eine sexuelle Komponente gegeben sein muss.
      I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it


      Evelyn Beatrice Hall
      Ich muss dir jedenfalls für diesen Topic danken liebe @Hera er hat mich sehr ins Grübeln und auch Reflektieren gebracht.

      Das macht ein gutes Thema für mich aus, das bringt einen weiter. ^^
      "Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein, in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."
      Der Kleine Prinz ~ Antoine de Saint-Exupéry ~
      @Norbert Kannst du das näher erläutern?

      BDSM geschieht ja normalerweise einvernehmlich. Sadismus kann so vielfältig sein. Auch die Freude an der Ängstlichkeit, wenn der Sub zum Beispiel Klammern an die Brustwarzen befestigt wurden und Dom nach einer Weile ankündigt, sie gleich mit einem Ruck zu entfernen. Seelische Grausamkeit erkenne ich da nicht.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Nach meinem Empfinden ist seelische Grausamkeit nicht das Zufügen von körperlichem Schmerz,
      sondern von seelischem. Ignorert zu werden über längere Zeit, auch im Threat Dom fängt nicht mehr auf!
      ist es Zufügen von seelischem Schmerz! Oder auch plötzlicher Abbruch eines engen Kontaktes ohne Begründung ist sadistisch nach meinem Empfinden!