Frau kennengelernt, die für Shibari brennt, nach drei Monaten ist das Feuer erloschen...?

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      Zatoichi schrieb:



      Ihre Kritik immer wieder: du bist zu weit weg, ich spüre dich nicht, du hälst die Spannung im Seil nicht, diese Wicklung ist viel zu locker, du könntest mir jetzt mal die Luft nehmen, würg mich mal, der Knoten sieht nicht richtig aus, du könntest mich öfter anschauen, schau nicht soviel auf den Knoten, du kannst viel mehr Body-Movement machen, du bewegst mich falsch auf dem Boden, du bist nicht kreativ, hör doch mal auf deine Intention und mache was eigenes... SCHALT DOCH MAL DEINEN KOPF AUS...

      Das klingt sehr danach, dass sie selbst mal den Kopf ausschalten und mal wieder mehr in die passive Rolle des Rope-Bottoms schlüpfen sollte.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Stimmt irgendwie.

      Es erinnert mich alles an meine Ex-Freundin. Mir ihr hatte ich Vanilla-Sex. Sie war mit ihren Gedanken ständig bei mir, achtete darauf, wie ich mich bewege, ob ich eine Erektion habe, ob und wie erregt ich bin. Eine Paartherapeutin meinte dazu: "...sie müssen schon bei sich selbst bleiben... wie soll ihr Partner bei sich bleiben, wenn er sich beobachtet vorkommt?".

      So ähnlich kommt es mir jetzt vor. Sie achtet beim Fesseln auf MICH (ein paar Male haben wir es ja versucht, inkl. Workshop) und gibt ihre Hinweise, wie oben beschrieben. Matthias Grimme sagt in einem Interview, dass es nur einen Weg für einen Rigger gibt, weiterzukommen. Indem er auf das Feedback seiner Fesselpartnerin hört. Verstehe ich alles.

      Wenn das Feedback so rüberkommt wie bei ihr, ist Demotivation allerdings vorprogrammiert, siehe die Geschichte mit ihrem Ex. Ich hab auch schon erlebt, wie sie mit Profi-Riggern ist. Einer hat sie sehr fein gefesselt, mit einem sauberen TK3, mit allem drum und dran. Ich war ja Zuschauer. Hart, weich, emotional, mit viel Nähe, spannend, dynamisch, nicht berechenbar - alles war dabei.

      Kaum hatte er sie abgefesselt, meinte sie: "...das war schön, aber mir zu wenig Seil... ich hätte gern mehr Seil gehabt..." Dem Rigger fiel die Kinnlade runter und er meinte: "...warum freust Du Dich nicht erstmal über das Seil, was ich Dir gerade gegeben habe?" Darauf kam keine Antwort von ihr.

      Jetzt, wo ich die Szene vor Augen habe, fällt mir auf, dass es eher wie ein Meckern rüberkommt. Sie ist ein bißchen eine Meckerziege...

      Aber das ist ihre Baustelle. Ich mache weiter. Ich wäre nach wie vor auch fein damit, wenn andere Rigger sich mit ihr vergnügen. Abends kommt sie ja wieder zu mir nach Hause. Und lieben tue ich sie sehr. Bondage ist bei uns ein Hobby, und keine Lebensweise.

      Zatoichi schrieb:



      Ihre Kritik immer wieder: du bist zu weit weg, ich spüre dich nicht, du hälst die Spannung im Seil nicht, diese Wicklung ist viel zu locker, du könntest mir jetzt mal die Luft nehmen, würg mich mal, der Knoten sieht nicht richtig aus, du könntest mich öfter anschauen, schau nicht soviel auf den Knoten, du kannst viel mehr Body-Movement machen, du bewegst mich falsch auf dem Boden, du bist nicht kreativ, hör doch mal auf deine Intention und mache was eigenes... SCHALT DOCH MAL DEINEN KOPF AUS...
      das klingt für mich fast nach zuviel Feedback. ;)
      Oder eine Anleitung "wie treibe ich jemand in die Frustration"

      Ich glaube ich würde dann dankend ablehnen so ein Erlebnis zu wiederholen. Ist natürlich leichter wenn es nicht die Partnerin ist.

      Ich finde es gut das du trotzdem dran bleibst!
      Ich habe nicht Alles genau gelesen und bitte schon mal um Entschuldigung, falls bereits etwas abschließend behandelt wurde, oder ob es zum x-ten Mal erwähnt wird.
      Zunächst ist es doch sehr erfreulich, dass sie Dir ihre Wünsche und ihr Verlangen so deutlich mitgeteilt hat.
      Ich verstehe auch, dass es für Dich zunächst nicht leicht war mit Seil umzugehen und zu dann zu lernen.
      Ja. Fesseln erfordert Aufmerksamkeit und Fingerfertigkeit, die aber erlernbar ist.
      Ich glaube, dass Du deutlich zu verkopft an die Sache rangehst und ihr Beide viel geredet habt, aber nicht richtig ins "Machen" gekommen seid.
      Das führte dann vermutlich zunächst zur Lustlosigkeit Deiner Freundin, später zum Frust und dem ganzen dranhängendem Verlauf. Tatsächlich ist das nichts Unübliches.
      Eine Lösung habe ich nicht, ich würde aber überlegen einfach mal zusammen Zeit zu verbringen und dann einfach loszulegen. Und mach Dir mal weniger Sorgen um sie wenn Du loslegst, sondern vertrau darauf dass sie Dir eine Rückmeldung gibt wenn es ihr zu viel wird.

      Zatoichi schrieb:

      du bist zu weit weg, ich spüre dich nicht, du hälst die Spannung im Seil nicht, diese Wicklung ist viel zu locker, du könntest mir jetzt mal die Luft nehmen, würg mich mal, der Knoten sieht nicht richtig aus, du könntest mich öfter anschauen, schau nicht soviel auf den Knoten, du kannst viel mehr Body-Movement machen, du bewegst mich falsch auf dem Boden, du bist nicht kreativ, hör doch mal auf deine Intention und mache was eigenes... SCHALT DOCH MAL DEINEN KOPF AUS...
      Also ICH würde da vermutlich erstmal ganz was anderes "ausschalten" wollen... es gibt SO wirkungsvolle Knebel :evil: . Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen. Diese Tirade ist jedenfalls lupenreines "topping from the bottom". Für mich wäre das nichts. Und ich vermute mal, für sie an sich auch nicht... da hilft nur weiter kommunizieren, denn da scheinen mir doch noch mehr (auch wenn es schwer zu glauben ist) Dinge unausgesprochen/ungeklärt zu sein.
      Power is nothing without control.

      Trust me, I know what I'm doing!

      Bedenke den Spaß...

      DomzuKoeln schrieb:

      Ich habe nicht Alles genau gelesen und bitte schon mal um Entschuldigung, falls bereits etwas abschließend behandelt wurde, oder ob es zum x-ten Mal erwähnt wird.
      Zunächst ist es doch sehr erfreulich, dass sie Dir ihre Wünsche und ihr Verlangen so deutlich mitgeteilt hat.
      Ich verstehe auch, dass es für Dich zunächst nicht leicht war mit Seil umzugehen und zu dann zu lernen.
      Ja. Fesseln erfordert Aufmerksamkeit und Fingerfertigkeit, die aber erlernbar ist.
      Ich glaube, dass Du deutlich zu verkopft an die Sache rangehst und ihr Beide viel geredet habt, aber nicht richtig ins "Machen" gekommen seid.
      Das führte dann vermutlich zunächst zur Lustlosigkeit Deiner Freundin, später zum Frust und dem ganzen dranhängendem Verlauf. Tatsächlich ist das nichts Unübliches.
      Eine Lösung habe ich nicht, ich würde aber überlegen einfach mal zusammen Zeit zu verbringen und dann einfach loszulegen. Und mach Dir mal weniger Sorgen um sie wenn Du loslegst, sondern vertrau darauf dass sie Dir eine Rückmeldung gibt wenn es ihr zu viel wird.
      Oh, cool -> danke! Sehr gut zusammengefasst, würde ich sagen. Auch eine gute Idee von dir. Derzeit bin ich allerdings durch, mit Seil in unserer Beziehung. Im Grunde ist das Thema von Krampf durchzogen, von Anfang an und das lag nicht nur an meiner Verkopfung (mit der du recht hast).

      Beim Workshop hat sich der Rigger wohl ein wenig in sie verguckt, würde ich sagen. Während alle anderen Teilnehmer beim Fesseln kicherten, lachten oder gar nichts taten, war das Stöhnen meiner Partnerin gut zu hören. Übrigens habe ich in dem Workshop so gut wie gar nichts gefesselt, weil ich nämlich kaum was kapiert hab. Das hat der Rigger oder seine Assistentin getan und ich hab es dann abgefesselt. Eine Handschelle kann ich jetzt allerdings, aber die hätte ich wohl auch mit Hilfe von Youtube gelernt.

      Meine Freundin hatte (von sich aus) gebeten, dass ich ihn mal frage, ob er Lust auf eine Session mit ihr habe. Es kam zu der Session und zu dieser seltsamen Situation: am Tag nach der Session der beiden war wieder Workshop. Sie blickte ihn zur Begrüßung intensiv in die Augen und sagte: "Daaanke für gestern..." Sie tauschten dann im Workshop desöfteren Blicke aus, die mich irritierten. Ich sagte ihr: ihr tauscht aber intensive Blicke aus... ihre Antwort: "...ehm ja, Blicke gibt es, aber das gehört zum D/s-Spiel dazu... er weiß seine Blicke im Rahmen des Spiels auch sehr gut einzusetzen..."

      Dann machte sie ein Treffen mit ihrem Stammrigger aus, mit dem sie sehr viel gefesselt hat. Ihre Idee war, mir ein paar einfache Sachen zu zeigen, ganz ohne Lehrer-Attitüde, einfach nur, um ein bißchen was dazu zu lernen. Das war vor zwei Monaten. Wir gingen hin, anfangs lief es gut. Dann machten die beiden eine Suspension. Er hatte ein Seil am Bein wohl nicht ganz richtig geknotet - ihr Bein rutschte durch, blieb dann aber in der horizontalen hängen, also keine Schäden, keine Verbrennungen oder dergleichen. Sie wirkte ganz ruhig, nur leicht überrascht.

      Dann ging es zurück auf den Boden. Ich umarmte sie, sie wirkte komplett normal auf mich. Die beiden machten keine Anstalten für After Care (es war ja eh auch ein Vorzeigen oder Versuchsfesseln, keine richtige Session). Auf jeden Fall wirkte sie ganz normal. Zuhause angekommen, schrie sie mich an, warum ich kein After Care gemacht habe. Ich war verdutzt, weil sie doch ganz normal wirkte und nichts geäußert hat.

      Sie schrie wieder: ich bin im Seil gerutscht... ich habe hier einen SCHOCK, verdammte Scheiße, verstehst Du das? Du hättest After Care machen müssen, warum hast du das nicht getan? Warum behandelst du mich derart scheiße?

      Da riss auch mir die Hutschnur und sagte, mit etwas festerer Stimme: du hast völlig normal gewirkt, warum hast du nichts gesagt?

      Sie: Weil ich unter SCHOCK stand...!!! (sie ist beim nach Hause fahren mit dem Auto ebenfalls ganz normal gewesen).

      Ich sagte dann: wir haben eine wundervolle Beziehung. Wir können super reden, teilen total viel, wollen zusammen ziehen, es läuft super zwischen uns. Aber jedes Mal, wenn das Thema "Shibari" ins Feld kommt, gibt es Mord und Totschlag. Siehst Du das nicht auch so?

      Ich solle das Seil nicht für mein Fehlverhalten verantwortlich machen, war ihre Antwort...


      Also: selbst an ihr fesseln werde ich nicht mehr. Im Wald ist es auch schön ;) Und es wird wohl einen Grund haben, warum ihr Ex es auch sein ließ.

      Wenn sie mal irgendwann wieder Lust auf Seil hat und ich sie begleiten soll, freue ich mich auf schöne Bilder :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zatoichi ()

      Ich sagte dann: wir haben eine wundervolle Beziehung. Wir können super reden, teilen total viel, wollen zusammen ziehen, es läuft super zwischen uns.
      Entschuldige, aber für mich liest sich das mittlerweile nicht mehr so. Es scheint für mich so, als ob „das Seil“ nicht euer einziges Problem zu sein scheint.

      Allein das sie für sich Dinge beansprucht (andere rigger), die sie dir nicht zugesteht (andere bunnys). Nur um mal ein Beispiel zu nennen.

      Ihr scheint euch gegenseitig nicht zu verstehen, sie dich scheinbar noch weniger als du sie.

      Sie nimmt dich nicht ernst, zieht Dinge ins lächerliche.

      Und wer weiß was da noch so im Argen ist, was sich hier nicht heraus lesen lässt.

      Für mich wäre das nichts, da wäre mindestens ein All umfassendes klärendes Gespräch fällig.
      Am Ende muss ich sagen können: "I did it my way."
      Sorry, dass es hier so ausufert, aber es ist auch vielseitig...

      Ich gebe Dir recht. Da ist einiges zu klären. Zunächst mal jeder für sich selbst.

      Das sie mit anderen fesseln kann, ich jedoch nicht, ist natürlich eine krasse Geschichte, das ist mir klar. Man muss dazu sagen, dass sie derzeit keinen ihrer Rigger aktiviert, in Foren hält sie sich auch nicht mehr auf. Nur, dass sie ev. mal für ein schönes Shooting einen Profi-Rigger aktivieren würde... sonst passiert gerade nichts weiter bei ihr.

      Ihr Argument, dass ich nicht mit anderen Frauen fesseln soll, geht so: "...ich habe dich mit Seil in Berührung gebracht, darum will ICH den Weg mit Dir gemeinsam gehen...wenn du das mit anderen Frauen machst, macht mich das einfach sehr traurig...ich bin schon länger in den Themen unterwegs...derzeit fehlt mir Seil nicht...für das Kunstprojekt aktiviere ich den Rigger dann schon, aber wann das ist, weiß ich nicht, vielleicht morgen, vielleicht in 15 Jahren, vielleicht nie..."

      Ich gehe hoffentlich ab Januar in Therapie. Sie ist schon in Therapie. Beide haben wir im September 2021 Trennungen nach langen Beziehungen erlebt (ich 12 Jahre, sie 4 Jahre) und sind noch im Trauerprozess. Dennoch haben wir uns im Juni kennengelernt und uns verliebt.

      Das da noch vieles zu verarbeiten ist, ist uns beiden klar. Schon deshalb ist es besser, das Seil aufs Eis zu legen und die anderen Themen gut zu besprechen. Wir reden sehr viel und offen, immerhin ist das ein sehr guter Teil der Beziehung.

      Sehr vieles liegt tatsächlich bei mir. Ich drücke mich seit 20 Jahren vor Sex in der Beziehung. So richtig geil geworden bin ich nur selten.

      Das klingt für viele gestandene Männer sicher hanebüchen - was hat der Typ denn für Probleme? Seine Frau will Sex, er sträubt sich. Ja, ist leider so. Auch darüber haben wir offen gesprochen, auch über meine Probleme, ohne Viagra eine gute Erektion aufzubauen. Ich hab ihr gesagt, was ich dir anbieten kann, ist meine Ehrlichkeit. Früher hätte ich wahrscheinlich heimlich Viagra eingeschmissen und mich als tollen Lover dargestellt. Mach ich nicht mehr.

      Sie hatte vor mir keine Sexprobleme. Ihr bisheriges Sexualleben war bunt, vielseitig und unkompliziert. Seil kam bei ihr hinzu, sie hat es spielerisch in vielen Facetten mit ihrem Ex kennengelernt (bis der dann wie gesagt, ausgestiegen ist). Sie hatten wohl eher die härtere Gangart drauf, haben sich im BDSM ausprobiert, Machgefälle war vorhanden.

      Wahrscheinlich meint sie deshalb, dass ich auf der Handbremse stehe, nicht richtig Gas gebe. Sie will härter angefasst werden, mag es, wenn ich mit ihr rede, sie packe und so weiter. Ob ich das bin, keine Ahnung.

      Ich bin gespannt, was sich während der Therapie tut und ob ich einiges der alten Themen auflösen kann. Ob die Beziehung das überlebt, weiß ich auch nicht...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zatoichi ()

      Ich habe das Thema jetzt sehr gespannt mitverfolgt, weil ich mich auch für Shibari interessiere.

      Was mir unabhängig davon aufgefallen ist, ist dass ihr scheinbar sehr unterschiedliche Typen seid, was eure Sexualität angeht, zumindest lese ich das so raus:

      Ihr ist Sex scheinbar wichtig (bunt, vielseitig und unkompliziert).

      Du schreibst, dass du dich seit 20 Jahren vor Sex in Beziehungen drückst und gar nicht so viel Lust daraus ziehst.

      Für sie scheint das Spüren von Nähe eine große Rolle zu spielen - sie mag es hart gefesselt zu werden, will viel Seil, möchte dass du mit ihr redest und emotional ihre Erregung mit ihr miterlebst.

      Du beschreibst dich als eher distanziert - du möchtest dich beim Fesseln auf Ästhetik und Technik konzentrieren, willst mit unbeteiligteren Personen fesseln, es macht dich an als Zuschauer dabei zu sein und du möchtest diese Erlebnisse später allein rekapitulieren.

      Ich lese eventuell auch raus, dass sie eigentlich Interesse an sexueller Exklusivität mit dir hat (sie findet es verletzend, dass du mit anderen fesseln willst - auch weil es für sie was völlig anderes bedeutet als für dich). Du schreibst mehrmals, dass sie sich auf eure Beziehung konzentrieren will und vorhat sich eher nicht mehr mit Riggern zu treffen.

      Du willst das eigentlich grade nicht, du findest es ja spannend, wenn sie mit anderen spielt und du zuschauen kannst und möchtest Fesseln gern auch mit anderen Frauen üben.

      Wie war das denn am Anfang - hat euch die Gegensätzlichkeit fasziniert, inspiriert? Macht es Sinn für euch, da große Schritte aufeinander zu zu gehen? Also kann sie dir mehr Freiheit zugestehen und lernen deiner Cuckold-Fantasie was abzugewinnen und kannst du lernen ihr die Nähe zu geben, die sie sich wünscht?
      Wäre doch schade, wenn ihr am Ende beide auf das verzichten müsst, was ihr besonders erotisch/wichtig findet, weil das dem jeweils anderen so sehr widerstrebt, Diskussionen auslöst, etc. Gerade in den letzten Posts klingt schon viel Frust auf beiden Seiten an.
      Unkompliziert ist es wahrscheinlich nicht, das alles zu euer beider Zufriedenheit zu gestalten. Aber Ihr hättet dann einen extrem große Breite an Möglichkeiten, wenn ihr es schafft beiden Wesensarten Rechnung zu tragen und beide Präferenzen einzubauen, das wäre an sich ja auch eine coole Sache. Das müsstet ihr natürlich beide wollen und wahrscheinlich auch einiges an Unbehagen, das durch den Stil des Partners / der Partnerin ausgelöst wird, abbauen.
      Hallo Currer Belle, ich bin beeindruckt! Extrem gut mit eigenen Worten wiedergegeben und einfühlsam kommentiert. Ich fühle mich voll ernst genommen und gesehen. Danke dafür schonmal!

      Wie war das am Anfang? Wir sind erst 5 Monate zusammen. Ich war total fasziniert von ihrer sexuellen Freiheit, ihrem Bondage-Thema. Ich hatte damit ja noch nie Kontakt. Es war definitiv eine Inspiration für mich. Dann kam der Shibari-Workshop und dann die ersten Versuche zuhause. Ihr Art, mir während der Fesselungen Feedback zu geben, taugt mir nicht. Darüber habe ich die Lust verloren, SIE zu fesseln. Das gleiche hat sie mit ihrem Ex erlebt, der hat irgendwann auch aufgegeben und gebeten, sie möge mit anderen Riggern fesseln.

      Meiner Cuckold-Fantasie kann sie leider nichts abgewinnen. Sie sagt, ich würde sie damit in die Hände anderer Männer geben, das würde sie schlimm finden. Außerdem hat sie mir erklärt, dass ein guter Rigger sie so "abschießen" könne, dass sie ggf. noch Sex mit ihm hätte. Das ich das ja bestimmt nicht wolle. Mir schien das alles recht einfach zu sein. Sie wollte von mir gefesselt werden, ich konnte/wollte es nicht, ich habe gesagt, mach das mit anderen, passt für mich. Ende.

      So hätte es doch gehen können. Sie holt sich den Kick woanders, ich mache Shibari auf meine Weise und wir leben glücklich bis ans Ende unserer Tage... es gibt viele Paare, die das genau so leben. Seil-Sessions sind wie Sex, hab ich jetzt kapiert. Gut, dann hätten wir die Beziehung geöffnet. Fertig. Will sie aber nicht.

      Nähe gebe ich ihr über Kuscheln, Küssen, Massagen. Das liebt sie alles sehr und das gefällt uns beiden sehr gut. Ich denke, Nähe bekommt sie von mir.

      Das mit der großen Bandbreite, die wir haben könnten, klingt sehr gut. Das sehe ich auch so. Ich versuche, die Situationen kreativ zu gestalten. Mal sehen, ob sie bereit ist, das mitzugehen. So hatte ich ja z.B. die Idee, beim Sex einen Dildo zu verwenden, wenn die Erektion nicht ausreichend ist. Da meinte sie, sie möchte kein kaltes Plastikding in sich haben und soll es mir endlich mal zutrauen, eine Erektion zu bekommen. Lustig ist, dass sie den Dildo bei der Selbstbefriedigung schon verwendet.

      Anfangs hatten wir geilen Sex, auch, weil ich Viagra genommen hatte. Das war ihr zunächst egal. Im Lauf der Zeit fand sie die Pille immer blöder und meinte, ich würde es auch so können. Es kam mehrfach zu "versuchtem" Sex. Der Ofen war einfach aus. Sie lachte und meinte, ich würde es mir und meinem Schwanz einfach nicht erlauben. Es endete dann mit Abbruch und wir machten was anderes.

      Nächste Idee von mir: Slow Sex. Da geht es ja ums spüren, fühlen, Nähe und nicht um eine pralle Erektion. Mal sehen, wie uns das taugt.

      Außerhalb vom Bett harmonieren wir sehr gut. Mir ist klar, dass das über kurz oder lang nicht reicht, zumal sie deutlich jünger als ich ist und intensive und geile Erfahrungen machen will. Ob wir die Harmonie im Bett noch finden, wird sich zeigen.

      Ich werde von Zeit zu Zeit mal ein kurzes Update geben...
      Unsere Beziehung im Alltag ist von vielen Gemeinsamkeiten geprägt. Wir haben beide die gleichen Hobbys, wir interessieren uns sehr für Persönlichkeitsentwicklung, sind beide selbstständig, lieben gutes Essen, Massagen, Kultur, Reisen und dergleichen. Wir sind beide Langschläfer, stehen auf Meditation und Kampfsport, aber das fällt ja unter "Hobbys", hatte ich schon geschrieben. Wir können super reden, auch wenn es mal heftiger wird.

      Die Erektionsprobleme habe ich seit 3-4 Jahren, war damit beim Urologen, bekam die Pillen. Damit geht es. Zusätzlich nehme ich an einem Programm teil, das die Krankenkasse finanziert. Mit Beckenboden-Training, Cardiotraining, usw. Das hilft tatsächlich und wir haben zweimal miteinander geschlafen, ohne Pillen. Das war natürlich anders als mit Pille, aber es ging. Ich weiß natürlich, dass da auch viel psychisch reinspielt. Das gehe ich im Rahmen der nächsten Therapie an.

      Wir suchen nicht verzweifelt nach Gemeinsamkeiten, wir haben im Alltag viele.

      Im Bett sieht es halt anders aus, aber ich weiß mittlerweile, dass das hauptsächlich an mir liegt. Meine letzte Freundin sagte mir im Trennungsgespräch "...ICH habe keine Sexprobleme, DU hast Sexprobleme..."

      Womit sie recht hat, denn Sex ist der Trennungsgrund in drei Beziehungen gewesen. Das war mir damals nur nicht so deutlich klar.

      Ich kann meine Probleme jetzt ganz einfach auf den Punkt bringen: Pornosucht.

      Meine Sexualität hat sich solo mit mir selbst und Pornos abgespielt. Wenn man sich 20 Jahre, 3-4x am Tag mit Pornos bespielt, dazu noch einen festen Grip am Schwanz hat, ist die Sexualität mit einer Partnerin nicht mehr interessant. So war es zumindest bei mir. Ich hatte eine äußerst attraktive und intelligente Partnerin. Die hat sich das 12,5 Jahre mit angesehen und dann den Stecker gezogen. Die hatte den geilsten Körper, den sich ein Mann überhaupt nur vorstellen kann. Wenn sie nackt vor mir lag, regte sich bei mir... nichts.

      Ich war ja "satt". Und wieso soll man selbst irgendwas bei der Partnerin ausprobieren, wenn die Pornos mir alles vorleben? Sogar, WENN es mal zum Sex mit ihr kam, hatte ich Bilder von Pornos im Kopf. Hab also eigentlich Selbstbefriedigung an meiner Partnerin gemacht, anstatt mir ihr gemeinsam zu fühlen, zu spüren, zu experimentieren.

      Wenn Leute mir das erzählt haben (das sie experimentieren), war ich immer lost. Wusste nie, was ich mir darunter vorstellen sollte. Pornos waren mir genug.

      Aber mittlerweile verstehe ich, dass ich mir wohl eine asexuelle Partnerin suchen muss, wenn ich dieses Sexualverhalten weiterleben möchte. Daher stammen wohl auch meine Cuckold-Phantasien. Zugucken statt selber machen, könnte man sagen.

      Ich will allerdings so nicht mehr leben. Ich gehe das Thema von verschiedenen Seiten aus an.
      Jetzt bin ich sehr berührt... danke für Deine Worte.

      Ich muss Euch was sagen. Es ist unfassbar, wie sehr der Austausch hier mit Euch, mit Dir (hier kann sich jede kommentierende Person angesprochen fühlen), weiterhilft. Ich kann hier alle Masken/Rollen fallen lassen und Euch einen Teil meiner Geschichte erzählen. Und werde respektvoll behandelt und gesehen.

      Ich habe das Gefühl, dass der Austausch hier mehr weitergeholfen hat, als zwei "normale" Psychotherapien zuvor. Mitlerweile weiß ich, dass eine Traumasensible Therapie für mich wichtig ist, weil da der Körper mit einbezogen wird.

      Es ist natürlich auch unfassbar traurig, zu wissen, dass so viele Beziehungen kaputt gegangen sind, weil ich (unbewusst) immer wieder in Verhaltensweisen gegangen bin, dir mir, aber auch meiner jeweiligen Partnerin, nicht gut getan haben.

      Meine jetzige Partnerin weiß von all diesen Prozessen und auch das ist eine Gemeinsamkeit und sehr wichtig. Denn sie schmeißt mich nicht raus aus ihrem Leben. Sondern sagt, dass sie ja selbst auf dem Weg sei und nur wichtig ist, dass wir offen und bewusst sind.

      Euch allen wünsche ich einen sehr schönen Tag!
      @Zatoichi
      Ich komme jetzt mal "von der anderen Seite"...

      Mein Partner und Ehemann hat eine ähnliche Vergangenheit wie du. Auch 20 Jahre selber Hand anlegen, sonst lief da nix. Die Gründe waren andere, seine Ex lehnt jeglichen Sex ab. Als er mir das zu Beginn unserer (damals noch Vanilla-) Beziehung erzählt hat, war meine Skepsis entsprechend groß, ob das mit uns funktionieren wird. Ich fühlte riesengroßen Druck in mir, dass ich mit diesen "Damen" in den Filmchen mithalten müsse, optimalerweise noch "besser" sein müsste, um seinen Gewohnheiten an Sex zu entsprechen, entsprechend verkrampft war ich auch, obwohl mein Verstand mir sagte, dass das Ganze damals ja nur Ersatz für ihn war.
      Wir haben dann schnell gemerkt, dass Sex nicht das Einzige ist, was wir an Körperlichkeit brauchen und genießen können, sondern auch Küsse, Umarmungen, Händchen halten beim Spaziergang, Kuscheln vorm Schlafengehen, Massieren der verspannten Muskeln im Rücken, Eincremen des gesamten Körpers, aneinandergeschmiegt Fernsehen, und und und.....

      Wir haben es tatsächlich geschafft, eine "normale" Sexualität aufzubauen und zu leben, in ganz kleinen Schritten freilich.
      Wenn wir spielen, ist das das Sahnehäubchen obendrauf, wobei Erektion und Orgasmus Nebensache sind.

      Wenn Bondage jetzt gerade mehr so ein Kriegsschauplatz ist bei euch ( man verzeihe mir den aktuell unpassenden Ausdruck bitte), dann trefft euch auf anderen Gebieten und baut diese aus, wäre mein Tipp.
      Immer langsam, ohne Druck, es soll ja auch noch Spaß machen. Wenn einer ständig die Peitsche schwingt, der andere aber noch überlegt, mit welchem Fuß er den nächsten Schritt machen könnte, dann wird das nix.

      Alles Gute für euch und liebe Grüße von der Leia! :blumen:
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:
      Hallo Leia, oh wie schön, danke für Deine Worte. Das erinnert mich an meine Versuche, mit meiner jetzigen Freundin einen eigenen Weg zu finden. Ähnlich, wie ihr das getan habt.

      Ich habe meine Skillz bei Massagen erweitert, sie ebenso. Wir interessieren uns für verschiedenen Massagetechniken und können uns da gegenseitig wunderbare Treatments schenken. Ebenso beim kuscheln, küssen, usw. Wir lieben es, mit enger Umarmung durch Parks zu schlendern. Sie sagte selbst vor zwei Monaten, wortwörtlich: "...ohne Sex zu leben, könnte ich mir vorstellen, aber nicht ohne Kuscheln und Küssen". Auch war mein (nicht vorhandener) Orgasmus nie ein Thema. Ohnehin (wie im Ausgangspost beschrieben) war "Seil" für sie geiler und intensiver als Sex. Hat sie mir immer wieder erklärt. Wir konnten an keinem Torbogen oder Baum vorbeigehen, ohne, dass sie ins schwelgen kam, wie schön man dort Bondage machen könne. Auch eine Erektion war ihr nicht wichtig. Die brauchts im Seil nicht. Sie wollte Seil pur, ohne Toys, ohne Sex.

      Oh, wie erleichtert ich war. Ich dachte, so wird da ein Schuh draus.

      Von diesen Aussagen will sie heute nichts mehr wissen. Sie hat ein Problem mit Verbindlichkeit, so mein Eindruck. Sie sagt dann: "was interessiert mich meine Aussage, die ich vor zwei Monaten gemacht habe? Heute ist ein anderer Tag und ich bin heute ein anderer Mensch als vor zwei Monaten".

      Sie erklärte mir vor zwei Wochen, dass sie "geilen Sex, so wie am Anfang" haben will (als die blaue Pille noch im Spiel war). Ja, wir hatten diesen Sex am Anfang. Ich habe sie gefesselt, nen Gagball in den Mund geschoben, an den Haare gezogen, in den Oberschenkel gegriffen und sie ziemlich hart genommen. Sie wurde dermaßen geil, dass es irgendwann diese Schmatzgeräusche aus ihrer Yoni gab, weil sie durch die Kombi aus Sex und Fesseln ziemlich durchgedreht ist. Und das ganze ging stundenlang.

      Damals dachte ich zwischendurch noch, ok Sex auf diesem Level ist schon krass anstrengend, ob ich das immer so kann... ohne blaue Pille schonmal gar nicht.

      Ich hab übrigens kein Problem damit, Viagra zu nehmen. Ich weiß, dass es damit gut funktioniert. Da meinte sie: "...dann friss halt deine scheiß Placebos". Genau das waren Ihre Worte.

      Ziemlich aggressiv, nicht wahr? Fand ich auch und das verleidet mir so einiges. Ebenso wie ihr Feedback bei den reinen Seil-Sessions. Da werden wir uns noch finden müssen. Vor allen Dingen an der Kommunikation gibt es noch einiges zu tun - auch im Alltag. Aber aus meinen vergangenen Beziehungen weiß ich, dass es etwas dauern kann, bis das funktioniert. Notfalls auch mit Unterstützung, denn Kommunikation haben wir ja nicht in der Schule gelernt.

      Im Gegensatz zu früher habe ich heute keine Angst mehr, sowas anzusprechen. Schauen wir mal, was als nächstes passiert ;)
      irgendwie klingen solche "Spitzen" alles andere als wertschätzend.
      Wenn ihr euch beide für Persönlichkeitsentwicklung interessiert, was sagt sie denn zu dieser Entwicklung?

      Es ist natürlich toll wenn ich sag mal 90% der Beziehung super klappt. Wenn aber bei 10% so abschätzige Kommentare kommen.. Bzw würde ich mich fragen wieso eigentlich?
      Was sie zu der Spitze sagt. Sie ist der Meinung, Medikamente seien Placebos, weil Krankheiten (aus ihrer Sicht) oft psychische Ursachen haben. Bei meiner "Krankheit" Erektionsstörung sieht sie den Ansatz wohl im Kopf und meint, ich soll es mir einfach zutrauen, dann würde es auch funktionieren.

      So einfach ist das leider nicht. Gestern abend (sie war bei sich zuhause, ich bei mir), wollte ich masturbieren. Keine Erektion, nichts. Also wenn nicht mal allein, ohne Stress eine Erektion entsteht, gibt es da wohl mehr als nur das Kopfthema denke ich mir.

      Ich weiß, warum sie so abschätzige Kommentare macht. Da braucht man nur ihren Vater kennenzulernen. Der haut im Nebensatz dermaßen abschätzige Kommentare raus, dass es nur so kracht.

      Da hat sie wohl einiges übernommen.

      Zatoichi schrieb:

      Vor allen Dingen an der Kommunikation gibt es noch einiges zu tun - auch im Alltag. Aber aus meinen vergangenen Beziehungen weiß ich, dass es etwas dauern kann, bis das funktioniert. Notfalls auch mit Unterstützung, denn Kommunikation haben wir ja nicht in der Schule gelernt.
      Wenn es für euch interessant ist, mach dich mal schlau zu "wertschätzender Kommunikation". Dazu gibt es einige Bücher.
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -