Stolz eine Sub zu sein- inwiefern?

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      Stolz eine Sub zu sein- inwiefern?

      Hallo ihr Lieben,

      immer wieder lese ich, dass Subs (oder Sub-Figuren in Geschichten) von sich behaupten, es würde sie stark und stolz machen und ihr Selbstbewusstsein stärken, ein Sub zu sein.

      Nachdem Unterwerfung, sich fügen, beherrscht und gezüchtigt werden allgemeinhin nicht gerade mit Stolz und Selbstbewusstsein assoziiert werden, erklärt sich der Hintergrund nicht sofort.

      Ich bin noch ziemlich neu in der BDSM-Welt und spüre diese Gefühle tatsächlich durch mein Sub-Selbstbekenntnis.

      Ich habe allerdings das Gefühl, dass es für mich vor allem dadurch entsteht, dass es ein sehr starkes und freies Gefühl ist, sich nicht weiter selbst zu zensieren und sich die Freiheit zu nehmen, alles was da ist an Phantasien, Sehnsüchten und Kinks zuzulassen und auszuleben ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen und Erwartungen an "good girls" und "Powerfrauen".

      Wie ist das bei euch?
      Ich bin sehr gespannt, was ihr für Assoziationen zu diesem Thema habt.

      Sunshine72
      Hallo Sunshine,

      ich persönlich unterwarf mich, weil ich mich dazu bewusst entschieden habe, ihm zu dienen und auch manchmal Unangenehmes hinzunehmen. (Wenn auch nie ganz protestlos...)

      Das allein macht nicht sehr stolz, aber das Feedback dafür vom Dom umso mehr. Stolz, ihn damit glücklich gemacht zu haben und stolz, "sein" zu sein.

      LG von bratty

      Sunshine72 schrieb:

      dass es ein sehr starkes und freies Gefühl ist, sich nicht weiter selbst zu zensieren und sich die Freiheit zu nehmen, alles was da ist an Phantasien, Sehnsüchten und Kinks zuzulassen und auszuleben ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Konventionen und Erwartungen an "good girls" und "Powerfrauen".
      Ja, sich 'trotz allem' frei dazu zu entscheiden, dies zu tun, weil es einen glücklich macht und eben das ist, was man sich wirklich wünscht, ist ein gutes Gefühl. Genauso wie das Wissen, dass es passende Gegenstücke gibt, mit denen man in diesen Dingen harmoniert - und die dies nicht wollen, um mich zu unterdrücken oder mich kleinzuhalten, sondern weil es eine Leidenschaft ist, beide Seiten erfüllt und daher auch einvernehmlich geschieht. Das ist einfach nur schön. Von Stolz würde ich persönlich nicht unbedingt sprechen, weil das halt einfach ich bin. Stolz bin ich eher, wenn ich eine Leistung erbracht habe oder darauf, dass ich ausgeprägte Talente habe. Mich dazu zu entscheiden, mich einem Menschen zu unterwerfen, erfüllt mich hingegen eher mit Glück und Zufriedenheit.
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Ich seh das wie @Zofe und @'Anthophila .
      Stolz, hm, ich fühle mich eher frei, zufrieden, glücklich, angenommen und angekommen.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin
      Tolles Thema:) ich würde nicht sagen, dass ich dadurch diese Charakterschaften erst bekommen habe oder erkennt habe. Aber gewisse Charaktereigenschaften werden bestärkt/verstärkt…
      Stolz = ich bin stolz wenn ich eine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit erfüllt habe, dies jedoch sowohl bei der Arbeit, im Privaten oder eben auch als Sub
      Stark = ich empfinde mich als ziemlich stark, Dom kann mich jedoch bestärken, was aber auch gute Freunde können.
      So verhält es sich auch mit dem Selbstbewusstsein, es ist eher ein bestärken, als ein dadurch bin ich es geworden…

      es ist für mich einfach ein Puzzleteil eines Ganzen…
      Ich denke da echt an 1000 Gelegenheiten, bei denen ich wirklich stolz war. Wenn ich zm ersten Mal einen Wunsch der Chefin erfüllen konnte, wenn ich über meinen inneren Schweinehung gesiegt habe, wenn ich etwas mehr oder länger ausgehalten habe als das letzte Mal... :yes:

      :pump: Geiles Gefühl, und stark fühle ich mich dann auch
      Ich so: "Warum nehmt Ihr mich nie ernst?!!" ;( Forum so: "Hihi. Der war gut!" :rofl:
      Bin ich stolz auf die Eigenschaften, die ich in mir trage.?
      Viele davon sind Geschenke, die ich in die Wiege bekommen habe?
      Andere wurden sozialisiert,kanalisiert, sogar erarbeitet.
      Manche strahlen nur, weil man mich zum Glänzen bringen kann, man Facetten meines Wesens entdeckt und gefordert, aber auch gefördert hat.
      Ich bin dankbar , dass ich so bin wie ich bin und stolz darauf, dass ich deshalb für IHN vieles "bin und sein darf" und seinen Wünschen so Rechnung tragen kann.
      Ich habe mich auch sehr schwer getan und merke auch oft heute noch, dass mir mein Stolz oder innerer Schweinehund als Sub im Wege steht. Es ist so, dass auch ich den Reiz darin sehe, dass ich meinen Dom glücklich machen kann und will. Nur mit dem Wissen, dass er mich schätzt und meine Stärken aber auch Schwächen kennt, kann ich mich so fallen lassen. Ich weiß, dass ich dennoch gerne auch mal provoziere und eher necke, weil ich so bin wie ich bin. Ich habe großen Respekt und mag es, wie er sich bemüht, verantwortungsvoll zu agieren.
      Ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann, er stolz auf mich ist, wenn ich seine Sub bin.
      Nach der Lektüre dieses Threads habe ich als Male-Sub über die Adjektive STOLZ und STARK nachgedacht. Ich finde sie passen recht gut auf mich bzw auf unsere BDSM.

      STOLZ bin ich auf mich selbst, weil es mir gelungen ist über meinen Schatten zu springen und meiner Ehefrau und Herrin, meine geheimsten Wünsche und Neigungen zu gestehen. Dieses "Outing" erfordert MUT und VERTRAUEN. Auf meine Frau bin ich STOLZ, weil sie sich völlig unvoreingenommen auf das Experiment "Eheherrin" eingelassen hat, offen ist für neue Praktiken und sich sehr grosse Mühe gibt, ihrer "Rolle" gerecht zu werden. Dabei muss sie gelentlich STARK sein, sowohl emotional aber auch physisch: unser DS enthält SM-Elemente und eine Spanking-Session erfordert mitunter KRAFT.

      In unserem Alltag und Familienleben gibt es immer wieder mal Phasen, wo das Liebesleben etwas zu kurz kommt und auch für BDSM wenige Platz und Zeit ist. Als demütiger und dankbarer Sub beweise ich STÄRKE und GEDULD, füge mich der momentanen Situation und akzeptiere den Umstand, dass unser BDSM pausiert.

      Wenn ich Schläge, Erniedrigungen und Aufgaben meistere ist meine gefühlte Emotion nicht unbedingt STOLZ sondern pure FREUDE und tiefe DANKBARKEIT. Und eine grosse Portion GEILHEIT.
      Ich habe gerade noch einmal hier gelesen und mich gefragt, wie und ob sich bei mir etwas in den letzten Wochen verändert hat. Wir entwickeln uns ja zum Glück auch in der Beziehung immer weiter, so dass sich der Blickwinkel ändern kann. Mir geht es so, dass ich nach wie vor glücklich, ausgeglichen und angekommen bin, neugierig bleibe, aber auch Grenzen erkenne. Ich möchte meinen Dom ebenso glücklich machen. Er ist wohl noch offener und neugieriger auf Neues als ich… Dem muss ich mich wohl stellen (lernen).