Liebesbeziehung / BDSM- vs Vanillasex

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      Liebesbeziehung / BDSM- vs Vanillasex

      Hallo zusammen,

      nachdem ich schon eine Weile stiller Mitleser bin, aber noch keine passende Antwort auf mein Problem gefunden habe, poste ich jetzt mal selbst.

      Mein Partner (9 Jahre älter als ich - 45) ist sehr erfahren im BDSM, ich hatte bisher nur zwei sehr oberflächliche Spielbeziehungen. Wir sind seit einem halben Jahr zusammen. Er hat mehrere Spielpartner, von denen auch klar war, dass er sich mit diesen weiterhin treffen wird. Soweit so gut.

      Mein Problem ist nun das Folgende:

      Ich mag BDSM, hätte aber mit meiner Liebesbeziehung auch ab und zu gerne mal Vanillasex. Das lehnt er komplett ab, weil ihm das nichts gibt, gesteht mir jedoch nicht zu, diesen Wunsch außerhalb der Beziehung auszuleben, da er mit seinen Spielbeziehungen "keinen Sex" im Sinne von GV habe. Da diese jedoch auch sexuelle Handlungen an ihm vornehmen (Blowjob, Handjob, etc.), sehe ich das durchaus als gleichwertig an. Diese Meinung kennt er. Hätte ich eine reine Spielbeziehung neben ihm, sei das ok - sofern diese schon vor unserem Kennenlernen bestanden hätte. Mit aktiver Suche nach einer Spielbeziehung meinerseits tut er sich aktuell noch schwer, aus Angst, die zweite Geige zu spielen.

      Alles für mich nachvollziehbare Punkte nur eben durch Gespräche bislang nicht lösbar. Wir hatten jetzt schon seit Längerem keinen sexuellen Kontakt mehr, aufgrund psychischer Belastung im Alltag. Er trifft sich weiterhin mit den Spielbeziehungen, aber laut eigener Aussage nicht zum Spielen sondern z.B. zum Kaffeetrinken, etc.

      Ich bin an einem Punkt, an dem ich beginne, unsere Liebesbeziehung anzuzweifeln ...
      Es ist schwierig etwas dazu zu sagen. Weil man eure Absprachen und Beziehungskonstellationen nicht kennt. Wer ist wer und wer darf was? Lebt ihr zusammen? Oder sehr ihr euch gelegentlich? Was gilt über das Spiel hinaus? Lebt ihr ds? Und wenn ja wann?
      Lebt ihr Epe?
      Was ist Vanillasex im Unterschied zu BDSM Sex für Dich?

      Es ist alles eine Frage der Absprache. Und was man zulässt und wie man leben möchte.
      Wenn ihr euch nur gelegentlich trefft, ist das ne ganz andere Hausnummer als wenn ihr zusammen lebt.
      Im Grossen und Ganzen kann man sagen, du kannst alles tun, was du willst m, du musst nur mit den Konsequenzen leben können.
      Sex bindet 2 Menschen, dass er nicht die zweite Geige spielen will, ist aus dem Grund schon nachzuvollziehen. Wenn Vanilla Sex liebevoll und zärtlich sein soll, ist die Frage kann ein ons das leisten oder wird das eine feste Beziehung? Und die ist dann wie geartet?
      ….
      Wir leben nicht zusammen, sehen uns aber täglich und wir verbringen auch 4-5 Nächte die Woche zusammen.

      Wir leben kein 24/7 D/S, das BDSM beschränkt sich tatsächlich nur auf das Sexuelle bzw unser Partyleben. Dann ist er D und ich S. Im Alltag sind wir gleichberechtigte Partner.

      Vanillasex in Abgrenzung zu dem Sex mit meinem Partner beinhaltet GV. Den haben wir am Ende einer Session meistens auch, aber das nur sehr kurz und wenig zärtlich. Das fehlt mir. Da fehlt mir insgesamt das Gefühl, begehrt / geachtet zu werden. In unserer Konstellation ist das eher ein Gefühl des Benutztwerdens, was im BDSM Kontext vollkommen ok ist, aber gelegentlich brauche ich eben auch das Andere.

      DeTodoUnPoco schrieb:

      aber gelegentlich brauche ich eben auch das Andere.
      wenn Du so genau weißt was Du brauchst und was Dir fehlt ( das ist ja auch gut) dann müsst Ihr eine Lösung finden, wie Du Deine Bedürfnisse da stillen kannst.

      Würde Dir denn sowas wie Tantramassage helfen?..........und das mit einem anderen Partner?.........
      An den Kreuzungen des Lebens stehen leider keine Wegweiser.

      DeTodoUnPoco schrieb:

      Vanillasex in Abgrenzung zu dem Sex mit meinem Partner beinhaltet GV. Den haben wir am Ende einer Session meistens auch, aber das nur sehr kurz und wenig zärtlich. Das fehlt mir. Da fehlt mir insgesamt das Gefühl, begehrt / geachtet zu werden. In unserer Konstellation ist das eher ein Gefühl des Benutztwerdens, was im BDSM Kontext vollkommen ok ist, aber gelegentlich brauche ich eben auch das Andere.
      Gleichberechtigt bedeutet gemeinsam Lösung finden, was er darf, darfst du auch. Wenn er dir das nicht eingestehen will, gesteh es ihm nicht zu und guck was die Beziehung hält und wie man Kompromisse findet, vielleicht will er ja auch zärtlicher sein?
      wenn er genügend Grund dafür bekommt?
      Danke für das Feedback.

      Ich denke, ich werde nochmal über den Punkt mit der Gleichberechtigung reden, denn wenn er mir einfach nicht geben kann/möchte, wonach ich mich sehne, muss es eine gemeinsame Lösung dafür geben oder es wird auf Dauer nicht halten.

      Vielleicht stört mich auch einfach der Punkt, dass sich unsere Beziehung zu seinen Spielbeziehungen nur dahingehend abgrenzen lässt, dass wir beieinander übernachten und gemeinsam frühstücken. Das ist mir definitiv zu wenig.
      wenn du jetzt vorher schon mehrere Spielpartner gehabt hättest dürftest du sie gemäß "Bestandsschutz" behalten? Sicher das es wirklich so wäre?
      Zynisch würde ich sagen die Regel passt ja super für ihn.

      Und zu sagen Blowjob/Handjob ist kein Sex finde ich persönlich ja schon etwas albern...
      Ich könnte ja nichts mit dem "ich darf alles und du nichts" anfangen. Liest sich nicht nach Gleichberechtigung, vor allem wenn ihr kein TPE o.Ä.betreibt. Auch bei mir (FLR/24/7) käme ich nicht auf so eine Idee.

      (Los es fliegen die Steine, ist nur meine persönliche Meinung :sofa: )
      Ja, genau das stört mich ja auch. Problem ist eben, dass ich da schon öfter mit ihm drüber gesprochen habe. Aktuell spielt er ja auch nicht mit Anderen (laut eigener Aussage) trifft sich aber mit eben jenen früheren Spielbeziehungen und hält sich das somit offen, meiner Ansicht nach.

      Ich will halt auch nicht eifersüchtig rüberkommen, mir geht es tatsächlich nur darum, dass ich Bedürfnisse habe, die er nicht stillen kann / möchte und seinerseits ein erfüllendes Sexualleben hat, mir dieses aber somit verwehrt.

      Wäre einfacher, wenn alles Andere nicht so schön wäre. Wir verstehen uns wirklich gut und ich genieße jede Sekunde mit ihm ...
      Hallo zusammen,

      gestern habe ich nochmal den Versuch unternommen, mit ihm zu reden. Da er aktuell sehr viel Stress (Familiär, da Vater Pflegefall ist und sein Bruder sich nicht beteiligt) hat, wollte er das Thema nicht weiter vertiefen und hat mich gefragt, ob ich denn unglücklich mit ihm bin.

      Das habe ich bezüglich unseres Sexuallebens bejaht, woraufhin er argumentierte, dass wir da schließlich beide dran "Schuld" hätten und was er denn jetzt tun soll. Ich war über die ziemlich aggressive Reaktion sehr überrascht und versuchte die Situation zu beruhigen, indem ich zustimmte und darum bat, eine gemeinsame Lösung zu finden. Er sagte, dass ihm da jetzt auch nichts einfiele.

      Ich habe mich wegen seiner Reaktion nicht getraut, das Thema "öffnen der Beziehung" anzusprechen, aus Angst ihn zu verlieren. Ziemlich dumm, aber ich liebe ihn halt, trotz der kurzen Zeit, die wir zusammen sind ...
      Ich sehe das ähnlich wie @Noctua.
      Du hast gefühlsmäßig ein Problem, welches du wohl nicht lösen kannst,weil er zur Klärung sich augenscheinlich nicht ins Boot ziehen lassen will.
      Dein negatives Gefühl wird im Moment noch abgedeckt,weil

      DeTodoUnPoco schrieb:

      Ich habe mich wegen seiner Reaktion nicht getraut, das Thema "öffnen der Beziehung" anzusprechen, aus Angst ihn zu verlieren. Ziemlich dumm, aber ich liebe ihn halt, trotz der kurzen Zeit, die wir zusammen sind ...
      Pass auf dich auf! Diese unklare Situation wird für dich so nicht verschwinden Das Wort "Hinnahme" von Noctua trifft es auf den Punkt..
      Das Leben ist kein Ponyhof. Aber geritten wird trotzdem !
      Machtgefälle hin und her, erste "Vereinbarungen" in einer Beziehung ändert man nur mit Krisen, oder gar nicht. Im Moment er hat für sich die "sicherere Situation" ausgehandelt: Du bist gesichert (Konkurrenz will auch nicht haben), während er noch in Ruhe die Beziehung testen kann, und notfalls von Spielbeziehungen aufgefangen wird.


      Eifersucht ist immer zweiseitig: er muss sich in dieser Situation seine Eifersucht und das Risiko nicht stellen. Während Du deine Ängste, Zweifel für ihn überwinden musst. Ist es fair?


      Wenn du so weitermachst, wird sich nichts ändern, der Leidensdruck wird nur grösser. Das ist bereits eine Kränkung. Wenn Liebe und Wahrnehmung in Ambivalenz stehen, kann man destruktive Dynamiken entwickeln. Man versucht die Situation aufzulösen.


      Das bedeutet nicht, dass er dich nicht liebt...etc, aber jemand, der die besseren Karten hat, hat meistens wenig Interesse die Situation von sich aus zu ändern.

      Von Aussen ist man immer klug...:) Mit Gefühlen in einer Beziehung ist es schwierig.
      Dem schließe ich mich an.

      Bin mir sicher, dass du noch viel schönes erleben wirst.
      Du spielst auf mir mit Meisterhand. Sämtliche Saiten berührst du auf dem Instrument meiner Seele und bringst ein Lied hervor, das alles bewegt und alles verzaubert!




      Irina Rauthmann, deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin