Wo bitte gehts nach Panama?

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      Wo bitte gehts nach Panama?

      Kennt jemand diese Hilferufe? 64
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        als Hilfesuchender: Wo bitte gehts nach Panama? (3) 5%
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        Als aktiver Helfer: Wo bitte gehts nach Panama? (3) 5%
      Ich bin heute hier beim Lesen älterer Threads auf die Seite maydaysm.de gestoßen, eine informative Seite für BDSMler in Not, die auch ständig aktuell gehalten wird.

      Die Seite an sich ist schon interessant, aber kennt jemand den Satz aus dem Titel
      oder den Satz "Ist Luisa da?" in Bezug auf einen Hilferuf?

      Mich interessiert vor allem, ob Mitarbeiter einer Security oder eines Rettungsdienstes damit etwas anfangen könnten.

      Ich hab das noch nie zuvor gehört oder gelesen :gruebel:
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Isegrim_w_devot ()

      Die Frage "Panama" ist mittlerweile Standard auf gut organisierten Festivals, z.B. Southside, und entsprechend beworben. Kommt oder kam es zur Anwendung? Darüber kann ich leider keine Auskunft geben.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.
      Ich habe alles schon gehört bzw gelesen...
      Wenn ich mich richtig erinnere waren damals auf dem Mera Luna Festival :gruebel: Panamaschilder, mit dem Slogen und der Erklärung dahinter.
      (Zeig mir den Weg nach Panama)
      Wenn ich mich richtig erinnere ist dort das komplette Personal darauf geschult, die Person dann an einen speziellen ruhigen Ort zu bringen um dort zu besprechen, ob und welche anderweitige Hilfe man braucht.
      Auf dem Festival sind zwar auch viele Bdsm Camps, wusste aber nicht dass es in der Szene allgemein gebräuchlich ist.
      Ist Louisa da, ist mir schon auf verschiedenen Social Media Plattformen begegnet, wo darüber aufgeklärt wurde.
      Genau wie über die Handzeichen, ich glaube es war Daumen in der Handfläche und die Hand öffnen und schießen, um damit jemandem mitzuteilen, dass man in einer Notlage ist.
      Mayday ist ja gebräuchlich und war auf einigen Partys auch in der Eventbeschreibung insbesondere der "Jungen Bdsmler" verankert, als ein für alle Anwesenden verständliches Safeword bei dem dann auch eingreifen ins Spiel okay bzw gewünscht war, wenn es die Situation erfordert hätte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NilaRope ()

      Aber erklärt es mir doch bitte nochmal, ich habe es nicht ganz verstanden...

      Was genau bedeutet dennjetzt diese Frage nach Panama? Und warum stellt man die? Und was genau passiert dann?

      NilaRope schrieb:

      das komplette Personal darauf geschult, die Person dann an einen speziellen ruhigen Ort zu bringen um dort zu besprechen, ob und welche anderweitige Hilfe man braucht.
      ist es sowas? UNd warum dann genau?

      Tut mir leid, wenn ich jetzt mal so doof nachfrage...
      "Nichts Böses; hast Du die Schwelle überschritten, ist alles gut.

      Eine andere Welt, und Du mußt nicht reden." (Franz Kafka)
      "Luisa" sagt mir gar nichts :pardon: und "Panama" kenne ich auch nur aus einem ganz anderen Zusammenhang: Aus dem Kinderbuch von Janosch, in dem der Kleine Bär und der Kleine Tiger sich auf die Suche nach Panama machen. ^^ Wobei Panama als Synonym für das Paradies steht. Auf ihrer Reise dorthin fragen sie viele Tiere nach dem Weg, aber keiner weiß, wo es liegt. Schließlich laufen sie im Kreis und kommen wieder zuhause an, das inzwischen verwittert und von Pflanzen bewachsen ist. Sie lassen sich dort nieder und sind überzeugt davon, im Land ihrer Träume angekommen zu sein ... Ist die Frage nach Panama in diesem Sinn zu verstehen ?( 8| Also, um jemanden bewusst zu machen, dass er auf der Suche nach etwas ist, das er doch eigentlich schon lange hat, ohne es zu wissen? :rot:

      Es gibt zwei Tragödien im Leben eines Menschen: Wünsche, die sich nicht erfüllen ... und Wünsche, die sich erfüllen!
      (frei nach Oscar Wilde)
      "ist Louisa da" hatte vor einigen Jahren eine riesige Werbekampagne mit Plakaten, Postkarten und Berichten im TV.
      Schade, dass das anscheinend noch nicht gereicht hat.

      Bei so Selbstbehauptingskursen für Frauen wird das auch behandelt.
      Ich kenne beide Sätze und finde die auch unglaublich wichtig.

      Nicht immer kann man frei reden und wenn man gerade verfolgt/bedrängt wird und Hilfe braucht ist das weitaus unauffälliger, als wenn Person xy neben mir steht um Hilfe bitten zu müssen. In der Angst was dann passiert wenn die Person es mitbekommt.

      Wenn die Leute entsprechend geschult sind, können die einen dann in einen anderen Raum bringen oder ähnliches

      Teufelanna schrieb:

      Wenn die Leute entsprechend geschult sind, können die einen dann in einen anderen Raum bringen oder ähnliches
      Danke, liebe @Teufelanna. Jetzt kann ich fassen, wo bei diesen Sätzen bzw. deren Sinnhaftigkeit meine Bauchschmerzen liegen. An sich erachte ich den Gedanken dahinter als sehr gut, die Ausführung allerdings nicht. Solange das Wissen um die Bedeutung dieser Aussagen nicht fast in Gänze verbreitet ist, so lang wiegt es Personen, die es in einer Notlage zu nutzen wissen, ggf. in einer vermeintlichen, gar trügerischen Sicherheit. Wenn ich in der Kneipe belästigt werde und zu einer Bedienung einen der Sätze sage, erwarte ich, dass sie versteht und mich irgendwie unterstützt. Die Bedienung versteht jetzt aber nur Bahnhof, hat ohnehin die Bude voll und hält das Mädel einfach für betrunken. Die Ausgabe solcher Codes weckt unsicheres Sicherheitsgefühl. Ich selbst habe bisher nur hier im Forum überhaupt davon gehört. Der TV ist seit Jahren nur noch "Zierde", ich fahre keine Öffentlichen, wo mich die Werbung erreichen könnte. Auch in der Arbeit habe ich noch nie davon gehört. Daher meine Ansicht: guter Gedanke, mangelhafte Ausführung. Gerade in der Gastro und im Verkauf wird hauptsächlich mit Aushilfen gearbeitet, die in den seltensten Fällen entsprechend geschult sein dürften.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Ich glaube, mir ist ganz klar, wo der Vorteil liegt.
      Wenn ich in einer Kneipe belästigt werde, kann ich dann nicht auch einfach Tacheles mit der Bedienung reden?
      "Ich fühle mich belästigt. Könnten sie mir bitte aus dieser Situation raushelfen?"
      Wofür soll die Verschlüsselung gut sein?
      Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein
      Friedrich Nietzsche
      Die Codifizierung soll generell in Situationen helfen, in denen sich eine Person unwohl fühlt und sofort aus der Situation ohne große Diskussionen herausmöchte.

      Das hat nicht immer nur mit Belästigungen zu tun, sondern kann vielleicht auch an K.O.-Tropfen, Drogen und anderen möglichen Ursachen liegen.

      Hier mal der Text aus der Southside-App:

      "Wo geht's nach Panama?

      Uns ist es sehr wichtig, dass sich jede Person auf dem Festival willkommen, wohl und auch sicher fühlt. Daher haben wir 2017 das Projekt „Wo geht’s nach PANAMA?“ ins Leben gerufen – das Konzept strebt nach der stetigen Sensibilisierung (Awareness) aller Beteiligten und der Stärkung der sozialen Empathie und verfolgt damit das Ziel, einen sicheren Raum (Safe Space) für alle gleichermaßen zu schaffen.
      • Du hast etwas Merkwürdiges beobachtet?
      • Du fühlst dich unwohl, bedrängt oder belästigt?
      • Du wurdest – verbal oder körperlich – angegriffen?"
      und weiter:

      "Frag bei den folgenden Personenkreisen „Wo geht’s nach Panama?“:
      • Barpersonal
      • Ordner*innen (Sicherheitspersonal)
      • Festivaljobber*innen
      • Polizei
      • Sanitäter*innen
      • alle anderen Crewmitglieder mit einem grün-lila Armband mit dem Schriftzug Panama.
      Die Festivalcrew wird dir ohne weitere Rückfragen oder Kommentare ihre Hilfe anbieten und dich/die hilfesuchende Person in eine geschützte Umgebung bringen."

      @Amarena gerade diese Frage stelle ich mir als problematisch vor, weil sie in meinen Augen sofort zu nicht angebrachten Nachfragen führt

      Es ist sehr wahrscheinlich wie mit der BOB-Kampagene, es muss dauerhaft immer wieder neu beworben werden, damit es sich in der Allgemein verankert.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.

      Amarena schrieb:

      Wofür soll die Verschlüsselung gut sein?
      Ich habe auch noch nie etwas davon gehört, von der Faust, die den Daumen umschließt aber schon gelesen beim Bericht über eine versuchte Vergewaltigung in einem Park, bei der Passanten dann der Frau zu Hilfe kamen. Ich denke mal - das Beispiel mit der Kneipe - eine selbstsichere Frau würde sich lautstark einen Übergriff verbitten. Eine verängstigte Person würde wohl zu so einem Code greifen, wie ihn die Sätze bieten
      @HrPeter

      Richtig, genau um diese verängstigten Personen geht es hauptsächlich. Aber auch die selbstsichere Person - ich schreibe absichtlich nicht Frau, den nicht nur die könnten von solchen Situationen betroffen sein - kommt vielleicht an einen Punkt, wo sie aus dieser Situation nur raus möchte.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.

      DJRonA schrieb:

      Uns ist es sehr wichtig, dass sich jede Person auf dem Festival willkommen, wohl und auch sicher fühlt.

      DJRonA schrieb:

      "Frag bei den folgenden Personenkreisen „Wo geht’s nach Panama?“:

      Barpersonal
      Ordner*innen (Sicherheitspersonal)
      Festivaljobber*innen
      Polizei
      Sanitäter*innen
      alle anderen Crewmitglieder mit einem grün-lila Armband mit dem Schriftzug Panama.
      Das verstehe ich dann aber so, dass zumindest das "Panama" eher zu eingeschränkten Gelegenheiten gilt bzw. an speziellen Veranstaltungen. Und nicht allgemeingültig ist?

      PS: Fett und unterstrichen durch mich.
      Ich bin bei dir; du seist auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O, wärst du da! <3 [J. W. v. Goethe]
      Und Trost ist nicht, da du mein Trost gewesen; Und Rat ist nicht, da du mein Rat gewesen; Und Schutz ist nicht, da du mein Schutz gewesen; Und Liebe nicht, da ich um deinetwillen; Die Welt geliebt. <3 [Marie Luise Kaschnitz]
      Die Frage nach Luisa ist wohl, so wie ich das verstanden habe, in Kneipen "üblich".

      Ist denn auch wirklich jede Bedienung geschult, auch eine aushilfsweise?
      Wer schult? Diejenigen, die einarbeiten? Chefs? Oder nur auf dem Papier, was die Bedienung lesen muss?

      Ist die Frage örtlich begrenzt? Auf Städte oder Bundesländer?
      Auch wenn es widersprüchlich klingt:
      Ihr Ego muss stark genug sein, um seine begrenzte, defensive Haltung und Kontrolle aufgeben zu können.
      Sie brauchen ein starkes Ego, um das Ego transzendieren zu können.

      - John Bradshaw, Das Kind in uns -

      Amarena schrieb:

      Wofür soll die Verschlüsselung gut sein?
      Das frage ich mich auch...

      Was nutzt es, wenn der Adressat nichts mit dem Spruch anfangen kann, dafür aber der Mensch, vor dem ich mich eigentlich schützen wollte? Verschlimmere ich die Situation damit nicht vielleicht?


      Und ob die Security-Kräfte "Panama" auf ihren Armbinden stehen haben oder "Security", ich würde vermutlich eher zur Security gehen. Da weiß ich, dass ich definitiv richtig bin.


      Dieses Daumen in der Handfläche.... Ich stelle mir das gerade vor, ich bin im Park, sehe in weiter Ferne ein Pärchen. Was sehe ich da wohl eher: Eine Frau, die ruhig da steht und den Daumen in der Handfläche hat? Oder eine Frau, die sich aktiv wehrt, den "Partner" wegstößt und um Hilfe schreit?


      Und der Satz "Ich brauche Hilfe", am besten noch von einer verängstigten Frau vorgetragen, ist nicht misszuverstehen, weder auf einem Festival, noch in einer Kneipe und auch nicht im Park.

      DJRonA schrieb:



      @Amarena gerade diese Frage stelle ich mir als problematisch vor, weil sie in meinen Augen sofort zu nicht angebrachten Nachfragen führt


      Das sehe ich nicht so. Natürlich frage ich: wie kann ich helfen. Aber in so einer Situation ist diese Frage ja schon Hilfe. Das Opfer ist nämlich nicht mehr allein.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      @Shayleigh und @Amarena

      Ich verstehe Eure Einwände und sicher sollten jeder und jedem, der um Hilfe bittet, geholfen werden, egal wie er sich ausdrückt. Aber ich denke mir, dass die Leute hinter diesen Kampagnen sich Gedanken gemacht haben, wieso sie ausgerechnet auf einen solchen Slogan gekommen sind:

      - er ist eindeutig
      - er ist eine direkte Aufforderung
      - er ist situationsunabhängig

      Als Besucher großer Festivals als auch kleiner, enger und sehr lauter Clubs und früherem Veranstalter von Feten mit 200+ Gästen sehe ich die Nützlichkeit sofort ein. Für mich zählt in Stresssituationen immer die Formel KISS - Keep it simple and stupid oder auch AFAL - Act first, ask later. "Wo bitte geht's nach Panama" oder "Wo ist Luisa" erfüllt genau diesen Zweck.
      Manchmal ist der Sinn des Lebens eine dunkle Gasse und manchmal auch der strahlende Frühlingstag.