Shibari, blutiger Anfänger und keine Möglichkeit für einen Workshop. Was tun???

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      Shibari, blutiger Anfänger und keine Möglichkeit für einen Workshop. Was tun???

      Hi zusammen.

      Ich habe mich in den letzten Tagen so richtig in das Thema Shibari "reingefressen" und bin absolut fasziniert davon.
      Aaaaber. Wir wohnen leider so, dass ich keine Möglichkeit habe, einen Workshop zu besuchen.
      Ich finde einige Videos dazu schon recht informativ, aber ich habe auch schon viel von den Risiken gelesen.
      Vor allem fehlen mir aber mehr Infos im psychischen Bereich. :bahnhof: Was passiert während der Fesselung und auch danach. Wie wird sie wieder aufgelöst? Einfach auswickeln oder ebenfalls als eine Art Ritual? :gruebel:
      Vielleicht habt ihr ja ein paar Tips für mich, wie und wo ich mich noch weiter reinlesen kann. :lesen:

      Lieben Dank schon mal.

      DerBär
      Sorry, aber gerade als blutiger Anfänger solltest du einen workshop besuchen oder dir einen Lehrer suchen. Es gibt immer irgendeine Möglichkeit.

      Gerade im Shibari ist die Verletzungsgefahr sehr hoch, insbesondere was Nervenschäden angeht. Vor allem wenn man keine bis wenig Ahnung hat, tolle Bilder sieht und die einfach nach fesseln möchte.

      Deswegen der gut gemeinte Rat: such dir einen Lehrer oder besuch Fesseltreffs. Es gibt auch Lehrer, die zu dir kommen wenn du nicht weg kannst.
      It´s the blackness of the night
      teaches us how to see the light
      Nächstes Jahr Ende August findet in Dänemark im Kink Club in Skive die Kink Convention statt. Da gibt's unter anderem auch Bondageworkshops. So was wäre ja evtl. mit einer Urlaubsreise zu verbinden.
      Leg Dich niemals mit einem Taucher an. Wir kennen Orte, wo dich niemand findet...
      statt dem psychischen Bereich sollte der Hauptfokus zu Beginn eher bei dem physischen Bereich liegen.
      Google mal nach crash restraint. Ich mein da waren auch Kapitel zur Sicherheit... Ersetzt alles keinen Workshop, aber eventuell um mal ein Gefühl über den Umfang zu gewinnen. Meistens wird das völlig unterschätzt. Auch teils von "Lehrern" oder wie ich immer sage selbsternannte Meister.
      www(.)ropemarks.com/dunning-kruger-effect/
      Was man auf Bildern sieht und was erstmal fasziniert ist nur die Spitze des Eisbergs.
      Mal eine Gegenmeinung, auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen.

      Wenn Du in einer Großstadt mit aktiver BDSM-Szene wohnen würdest, dann hätte ich auch gesagt, geh halt zu einem der fünf Fesseltreffs nächste Woche. Aber jetzt bis nächstes Jahr zu warten oder hunderte Kilometer dafür zu reisen, ist einfach komplett unrealistisch.

      Viele steigen mit Bondage in BDSM ein. Es ist eigentlich super für Anfänger geeignet. Es ist per se nicht verletzungsträchtiger oder gefährlicher als andere kinky Aktivitäten oder Sportarten. Es gibt im Netz diverse gute Anleitungen mit Sicherheitshinweisen und Videos zum Nachmachen. Da Du Dich schon eingelesen hast und Dir offensichtlich Gedanken machst, bist Du schon weiter als die meisten, die da reinstolpern.

      Fangt auf dem Boden an. Fangt in bequemen Positionen an. Fangt mit dicken weichen Baumwollseilen an. Fangt mit lockeren Windungen an, so dass der Rigger die Finger noch darunter schieben kann. Lernt Fesseltechniken, die das Blut nicht abschnüren. Niemals Seile um den Hals. Macht erst mal kurze Fesselungen und löst und wiederholt die solange, bis ihr Euch 100% wohl damit fühlt. Achtet auf Eure:n Partner:in. Etc. pp. Denkt halt nach und seid vorsichtig.

      Viel Spaß.
      Meine ersten Erfahrungen habe ich während Corona online gemacht. Auch jetzt werden sicher noch Workshops online angeboten. Als Einstieg ist das bestimmt besser als Youtube. Bei Joy gab es das auch online, weiß nur nicht, ob das noch zugänglich ist. Dort wurden Grundlagen und erste Knoten gezeigt.
      Those who don´t jump will never fly.
      Google mal nach Shibari_Bremen. Von ihm gibt es auf einer bekannten Erotikplatform immer mal wieder Live-Videos, bei denen er auch einiges vermittelt.

      Vielleicht könnt Ihr mal eine Woche Urlaub in Kopenhagen machen, dort unterrichtet auch ein sehr guter Lehrer. Einfach nach Shibari Dänemark googlen.

      Osada Steve gibt Online-Workshops, die meisten allerdings recht anspruchsvoll und meiner Meinung nach eher für Fortgeschrittene geeignet.

      Es gibt Shibari Study. Das habe ich selber noch nicht angeschaut, aber schon von mehreren Seiten gehört, dass es gut ist.

      Es gibt das Secret 56 in der Schweiz, die bieten ab und zu online etwas zum Hintergrundwissen an.

      Es gibt auch einige gute Bücher, wobei nicht jedes Buch von jedem als hilfreich empfunden wird. Bei Interesse kann ich Dir gerne ein paar Titel nennen.

      ABER: Fesseltreffs und Workshops sind die beste Methode, das Fesseln zu lernen. Online fehlt die direkte Korrektur.
      Ich kann auch alle Mahnungen zur Vorsicht und zu Workshops sehr gut nachvollziehen und denen auch im Grunde nur beipflichten.

      Allerdings verstehe ich auch das man nicht ein Jahr warten möchte. Ich stand vor einem ähnlichen Dilemma, allerdings aus anderen Gründen. Die ganzen Standard Workshops bringen mir mal gar nichts, da meine Partnerin mit einigen gesundheitlichen Einschränkungen zu tun hat, welche Standard Fesselungen wie einen Lehrbuch TK gänzlich ausschließen. Was man aber nicht vergessen sollte Bondage egal welcher Art muss ja nicht immer direkt ausgefallen, aufwendig und äußerst gefährlich praktiziert werden. manchmal reicht schon ein Seil, um ein Gefühl zu vermitteln. und selbst dieses muss nicht wirklich fest sein.

      Ich selbst habe auch mit sehr einfachen Fesselungen an mir selbst (z.B. einfach immer wieder einen Single column tie üben bis man ihn blind kann) und ohne Workshop angefangen. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelesen. Und zwar erst mal hauptsächlich im Bereich Sicherheit und Medizinisches. Sowohl allgemein als auch speziell was die Einschränkungen meiner Partnerin angeht. Zudem haben wir sehr sehr viel darüber gesprochen. zu allgemeinen Sicherheitsthemen findet man, wenn man richtig sucht, Lesestoff für Wochen! Und das durchaus aus seriösen Quellen(viel allerdings in englisch). Erst dann habe ich angefangen mich mit anderen Fesselungen (TK Abwandlungen, Futomomo,...) zu beschäftigen. Und auch das erst mal mit einen Schaufensterpuppe oder mir selbst. An der kann man prima Technik üben, ohne seinem liebsten Mitmenschen zu schaden. Auch während dessen habe ich mich immer wieder mir Sicherheitsaspekten beschäftigt, mal einen Online Workshop (mal wieder zu Sicherheitsthemen) gemacht oder den "online Workshop" von Ater Crudus auf Joy angesehen. Den gibt's auch immer noch. Und Shibari Study hat auch einige gute Sicherheits tutorials, welche sogar gratis sind.

      Erst dann haben wir mal angefangen mit viel Vorsicht und Kommunikation zu zweit einfache Fesselungen auszuprobieren. Bis zu dem punkt hat es aber bestimmt schon 10 Monate gedauert, wenn nicht länger. Was ich als sehr hilfreiche Lektüre empfehlen würde ist das Bondage Handbuch und das Japan Bondage Buch von Matthias Grimme. Da wird auf vieles eingegangen.

      Am Ende kann ich nur den Rat geben, ganz ganz viel Zeit lassen! Erst mal wirklich! schlau machen und dann mit sehr viel Achtsamkeit probieren und sehr viel darüber kommunizieren wie es sich anfühlt. Fesseltreffs sind definitiv empfehlenswert, wenn es sich irgendwie machen lässt. und bevor man an irgendwelche anspruchsvolleren Fesselungen geht oder man Richtung Suspension will, Workshop oder so besuchen. Aber mal ehrlich, was man mit ein zwei Seilen ohne großen druck und die Einbeziehung sensibler stellen bereits erreichen kann, ist Wahnsinn. Und das ist es aus meiner Sicht, worum es geht. Ich möchte mit einer Fesselung eine Reaktion hervorrufen und vor allem eine gute Zeit mit meiner Partnerin verbringen. Das ist aus meiner persönlichen Sicht wichtiger wie höher, schneller, weiter und auf jeden fall sofort unter die decke Hängen(nicht falsch verstehen, sei jeden gegönnt, der es möchte, ist aber nicht mein Fokus und erst recht nicht wenn man gerade anfängt).

      Ich kann es nur Wiederholen, Zeit nehmen und zwar sehr sehr viel Zeit.