Erniedrigung - was daran reizt Dom

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      @newblackshaddow Sich zu etwas überwinden zu müssen, bedeutet natürlich nicht automatisch, dass es erniedrigend ist / empfunden wird. Umgekehrt gehen erniedrigende Situationen / Forderungen aber häufig damit einher, sich überwinden zu müssen und dass es einem schwerfällt. (→ Jeder Dackel ist ein Hund, aber nicht jeder Hund ist ein Dackel.)
      Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.
      Nun, in der Erniedrigung findet sich vor allem das Machtgefälle wieder, zumindest für mich. Es reizt mich also, durch gezielte "Anordnung" von als erniedrigend empfunden Tätigkeiten Macht zu spüren. Zwei Beispiele:
      • Meine Frau ist für den Haushalt zuständige, so wie ich für Auto, Garten und Mülltonnen. Zur Hausarbeit gehört auch das Reinigen der Toiletten. Unter normalen Umständen findet sich hier weder Macht noch Erniedrigung. Muss Sub aber die Toiletten in Dessous und mit der Zahnbürste reinigen, und ich das als Dom quasi mit dem ein oder anderen Kommentar begleiten, dann empfindet das Sub erniedrigend und ich empfinde dabei Spaß und Befriedigung.
      • Ich hatte mal eine Partnerin, die es zwar liebte vor mir zu knien und mich zu verwöhnen, es aber als erniedrigend empfand wenn Sie dabei die Hände gefaltet halten musste. Sie assoziierte dies dann mit zum Gebet knieend. Was dann natürlich wiederum meinen "Machtapparat" triggerte.
      Das Gefühl zwischen Macht/Dominanz und Erniedrigung erlebt jeder unterschiedlich, wie im Beispiel von @Stavanger mit der Schuhputzaktion. Und nicht jeder Dom erfährt, ebenso wie der/die Sub, automatisch Erregung oder Befriedigung in der Erniedrigung.
      Wichtig ist für mich auf jeden Fall, dass man die Grenze zwischen lustvoller Erniedrigung und asozialer Überheblichkeit nicht überschreitet.
      Dominanz und Arroganz sind nur auf den ersten Blick artverwandt
      Mich reizt die Position des Doms. Ihr zu zeigen, dass sie sich unterzuordnen hat. Wenn für die eine Sub Erniedrigung schon beim vor ihm Knien und einem angeordneten Verwöhnen beginnt, geht es für die anderen evtl. erst bei Natursektspielen los. Auch hier ist wieder eine schöne Bandbreite vorhanden, in der jedes Paar seine Position finden kann. Ich mag die leichte Erniedriegun/Unterwerfung wie das o. g. Knien oder das Präsentierenmüssen des Hinterteils zur Bestrafung. Ich weiss, dass beides sie positiv erniedrigt und sie und ich Lust draus ableiten. Wenn andere Subs dazu mehr brauchen und die Doms das auch mögen, ist aber innerhalb der Einvernehmlichkeit alles möglich.
      Guter Sex beginnt in ihrem Kopf :P
      Für mich beschreibt das Erniedrigen tatsächlich nur das Verdeutlichen der Positionen. Ob mein Sub sich dabei schämt, sich unten fühlt, von einem gewissen Widerwillen erfüllt ist, oder sich ganz klein fühlt, vielleicht sogar auf eine Art und weise ungleichwertig, spielt für mich bei der allgemeinen Erniedrigung erst einmal keine Rolle, da die Erniedrigung meiner Subs für mich einfach eine Positionsdemonstration bedeutet. Ich bin oben, er oder sie ist unten. Sei es, dass er vor mir auf dem Boden liegt, er meine Schuhe lecken muss, den Abwasch übernimmt, ich ihn verbal erniedrige, oder ihn vielleicht sogar anspucke. Wobei es für mich persönlich unterschiedliche Arten von Erniedrigungen gibt.
      Ich habe sie folgendermaßen für mich kategorisiert:
      - Die degradierende Erniedrigung, dem Sub seinen Rang/ verdeutlicht, bspw., wenn ich ihn Dienste ausführen lasse: wie Sub muss als Armleuchter herhalten bei Besuch, als Fußschemel oder Hausarbeiten verrichten. Oder wenn ich ihm Regeln und Aufgaben gebe, die er einhalten muss: Er darf nicht oder nur selten in meiner Anwesenheit stehen, er darf erst nach mir anfangen zu essen und muss aufhören,wenn ich aufhöre... Eben rang/positionsverdeutlichende Gesten und Aufgaben, die Sub vor Augen führen, dass er unter mir steht, Sub der Rangniedere ist und ich die Ranghöhere.
      - Die beschämende Erniedrigung, die mit der Scham des oder der Sub zu tun hat, wie eine Vorführung (Voraussetzung ist die Scham der/des Subs), eine unanständige Beichte, beschämende Posen...
      - Und die Demütigenden Erniedrigungen, indem ich mit dem körperlichen und geistigen Widerwillen des Subs Spiele, Praktiken, die an das Ekelgefühl gehen, oder die das Stolzempfinden touchieren, ohne diese wirklich ernsthaft und gravierend zu verletzen. Beispiele währen: Verbale Demütigungen, Sub muss eine Stelle des Teppichbodens lecken, oder er wird vor dem Essen aus einem Napf mit dem Gesicht kurz in sein Essen getaucht, bevor mit dem Speisen begonnen werden darf, oder wenn ich ihn anspucke, er es zwar zulässt, es ihm doch irgendwie nicht ganz passt, oder einfach allgemein Dinge, die ohne Konsens und ohne BDSM-Kontext als absolut respektlos und herabwürdigend gelten würden.
      Wobei es natürlich fließende Übergänge gibt und auch von Sub zu Sub bestimmte Praktiken anders kategorisiert werden können, da Sub gewisse Praktiken beispielsweise nicht beschämend findet, oder sie lieber in die degradierenden Erniedrigungen steckt, weil er es gerne tut und ihm diese Praktik nur seine Position verdeutlicht.
      Aber was mich allgemein an Erniedrigung reizt, ist das Auskosten des Machtgefälles und meiner Position, meine Macht über den Sub, dass Sub diese Dinge für mich erträgt oder mit Hingabe oder Freude ausführt. Dass Sub die Scham erträgt, den gewissen Widerwillen überwindet, sich spielerisch an seinem Ego, seinem Stolz kratzen lässt, Dinge mit sich machen lässt, die keine Person im normalen Alltäglichen Einerlei mit ihm machen dürfte und könnte. Seine bei der Erniedrigungen entstehenden und geäußerten Gefühle, das verlegene Stammeln, das furchtvolle Zögern, der offene oder subtile Widerwillen, das Zaudern und Strampeln, die Hingabe, Freude und das Stolz sein auf sich selbst, wenn ihm die gestellten Aufgaben gelungen sind oder er etwas Mühsames ertragen und durchgehalten hat, die Zufriedenheit und den Stolz auf tapferes, duldsames und mutiges Sub, das von mir auf ihn abfärbt... All das zu beobachten, aufzusaugen, auszukosten... Das ist das, was mich an der Erniedrigung reizt.
      Mich selber als Herrin reizt an der Erniedrigung meines Sub - nichts.

      Ich mag es gar nicht, jemand anderen (es sei denn, er hat mich böse gekränkt, aber das ist ja etwas anderes) verbal oder tätlich zu erniedrigen oder herabzuwürdigen. Mein Sub ist es, der diese Erniedrigung fordert und dem sie ein gutes Gefühl gibt, mir dienen zu dürfen, was ihn geil macht. Und genau diese Geilheit ist es dann wieder, was mir die "Erlaubnis" oder die Rechtfertigung gibt, mit ihm das machen zu dürfen.

      Manche Dinge fallen mir unheimlich schwer und ich muss mich überwinden, sie zu tun, z.B. ihn zu schlagen, aber wenn ich dann das Leuchten in seinen Augen sehe und sein Schnurren höre, dann ist das okay für mich.
      Meine Beiträge sind auf der Ebene der Selbstoffenbarung gesendet, nicht mehr und nicht weniger, an dieser Stelle ein Gruß an Friedemann! :sekt:

      newblackshaddow schrieb:

      Auch wenn ich mich bei manchen Dingen überwinden musste, hab ich mich bis jetzt noch nie erniedrigt gefühlt. Ich sehe das dann als Herausforderung
      Ja, das sind natürlich individuelle Empfindungen. Was für die einen eine Herausforderung ist, empfinden andere schon als Erniedrigung.

      Was mich kickt ist z.B. wenn Subbie so richtig "im Dreck" liegt (ich meine das jetzt nicht wörtlich,... obwohl,... :D wäre auch mal nicht schlecht). Also ganz unten, ganz aufgegeben, ganz ohne eigenen Willen. Da ist dann nichts mehr mit Überwindung oder Herausforderung. Da ist nur noch nichts. Schwierig zu erklären.

      Milkyway57 schrieb:

      Na dann... Was genau reizt einen Dom daran, seine Sub zu erniedrigen? Was gibt es euch Doms? Warum wollt ihr das? Was fühlt ihr dabei? Was macht es mit euch?
      Es ist schon interessant, dass fast jeder das Thema "Erniedrigung" ganz unterschiedlich interpretiert.

      Bei uns findet die Erniedrigung nur innerhalb einer Session statt, im Alltag sind wir komplett auf Augenhöhe. Für mich ist das eine sehr individuelle Sache. Ich weiß bei ihr genau, was sie peinlich oder erniedrigend findet und diese Bereiche kann man dann natürlich bewusst ansprechen und nutzen.

      Mich reizt daran das Machtgefälle. Also dass sie Dinge macht, die sie viel Überwindung kosten. Und dass sie die Kontrolle darüber in meine Hand gibt.
      Was mich an der Erniedrigung meines Sub reizt ? :gruebel:
      Auch recht wenig . Ich mag eigentlich eher positive Verstärker - tease & denial - aber manchmal braucht es eben auch die Erniedrigung . Um Macht zu spüren auf beiden Seiten . Um die Ebenen ins Gefälle zu bringen . Ihm auch zu zeigen hier kannst du nicht ausweichen . Ergib dich mit deinem Stolz , deinem Willen , deinen Wünschen . Dein Platz ist mir zu Willen . Akzeptiere es oder leide . Sein Ringen zu sehen ist fantastisch .
      Danach ist die anschließende Umarmung - das AfterCare um so intensiver spürbar . Das ist der Punkt der mich als Dommse kickt - die Intensität der Gefühle - Hach :rot:
      Wir leben alle unter dem selben Himmel , aber nicht mit dem gleichen Horizont
      Erniedrigung klingt für Außenstehende ganz übel. Aber sub versucht ja auch gern, heimlich, still und leise, wie ein Ballon an die Decke zu schweben. Da muss ich das Frollein wieder auf den Boden der Tatsachen holen.

      Und wenn ich schon dabei bin und wir beide jeder auf seine Weise das brauchen, lasse ich noch etwas mehr Luft aus sub heraus.

      Und nachdem wir fix und fe(r)tisch sind (© @Noctua, [soweit ich mich erinnere] herrliche Metapher :rofl: ), beobachte ich mehr ^^ oder weniger :evil: amüsiert, wie sub wieder versucht zu entschweben. So, als ob ich das nicht mitbekäme.

      Das ist jetzt nur ein Sprachbild, das mal das Gesamtkonzept der Erniedrigung darstellen soll. Ein Luftballon den man auf der richtigen Höhe hält.
      1:1,618
      (Kompaniestabsunterdom d.R. Man wird ja wohl mal Pause machen dürfen :coffee: .
      Morgen ist auch noch'n Tag, Mädel. Übermorgen auch, Junge. Immer mit der Ruhe, Meister.
      Setz Dich
      erstmal hin hier, Sportsfreund.)
      ^^
      Das mögliche "erniedrigende" Repertoire ,was in MEINen Liebeskonstellationen mit "Neigungs-Einschlag" benutzt wird ist, sehr facettenreich angelegt...

      Durchaus gibt es da was für meine Ohren,auch die Augen dürfen gerne ehrfürchtig aufblicken oder sich neigen,aber oftmals sind es eher die Handlungen,
      die an mir ausgeführt werden ,
      die über mich kommen oder in mich fliessen ,
      die schmutzig daher kommen und für Aussenstehende wohl deutlich Platzzuweisung geben.

      Ich selber mag den Boden sehr!
      Es ist MEIN place to be ,der mir Sicherheit und auch Bestimmung gibt.

      Alles ,was mit NS und Kaviar zu tun hat erlebe ich als sehr intim und vertraut,daher spielt der Punkt der Erniedrigung für mich da nur wenig ein.
      Ich werde dafür auch wertgeschätzt ,dass ich so für IHN sein kann ...und solche Dienste zu unserem Alltag gehören.
      Ich finde Erniedrigung als einen so weit gefassten Begriff, dass ich es schwierig finde, dass überhaupt in Worte zu fassen.
      Aber versuchen wir es mal, denn Versuchen ist immer der erste Schritt hin zum Versagen! :D

      Für mich der ein steiles Machtgefälle mag, ist Erniedrigung der Erste Punkt, um die Distanz etwas zu vergrößern.
      Dom oben, Sub ganz weit unten und jeder kann in seiner Stellung aufblühen.
      Die Kopfkirmes die dann stattfindet, teilt sich dann in zwei Bereiche auf.
      Einmal der kleine Dom im Kopf, der durch die Macht über eine andere Person und Erniedrigung / Entmenschlichung richtig in Fahrt kommt, und es genießt wie dieses kleine Häuflein Elend einem trotzdem gehorcht, obwohl man ihr dies antut.
      Natürlich weiß das Hirn, dass Sub dies ja auch anstrebt, aber wie Farin Urlaub das schon in seinem Song so schön sang: "Wenn ich eins kann dann die Realität ignorier'n". :rolleyes:

      Das zweite was dann anspringt ist der kleine Carebear, welcher sich um dieses kleine Wesen kümmern mag und Sub eine Umgebung zu schaffen, in der sie sich frei entfalten kann (im Rahmen was Dom zugesteht), um sich so auszuleben, wie sie das möchte, ohne das darüber irgend Jemand urteilt.
      Der Carebear im Kopf ist dann aber nicht der Gegenpol zum machtgeilen Teufelchen :evil: im Kopf, sondern treibt es eigentlich nur weiter voran.
      Man stellt Sub einen Napf mit Futter hin, gestaltet den Käfig etwas um, streichelt sie mit dem Fuß, weil sie grad vor einem liegt und andere Dingsies, die sich dann ergeben.

      So, mein Erklärungsversuch, ich hoffe eure Hirne haben sich nicht beim Lesen verknotet. :whistling:
      Das ist eine unheimlich treffende Beschreibung von den Gefühlen, die ich in der Dom-Rolle habe @Andoragh.
      Und @Laetta finde ich total poetisch.

      Ich hadere glaube ich immernoch ein wenig damit, dass Scham (z.B. durch Erniedrigung) sich unheimlich heiß für mich anfühlen kann. Es ist aber gleichzeitig eine Gratwanderung - was kann ich wegstecken, was ist zu viel. Ich denke das hat auch mit der Vertrauensbasis zu tun und ganz wichtig ist dann viel Wertschätzung an anderer Stelle, damit ich es überhaupt zulassen kann. Ob das entspannter ist, man gelassener wird, wenn man mehr Erfahrung damit hat?
      Und weil mein letzter Beitrag in diesem Thread mehr oder weniger 'Thema verfehlt' ist :whistling:

      In der Dom-Position frage ich mich natürlich auch, was möglich ist, was die Beziehung tragen kann und wo die Grenze ist, bei der, wenn überschritten, vielleicht ein unangenehmes Gefühl, eine Verletzung zurückbleibt. Aus der Perspektive ist Erniedrigung finde ich wirklich kein einfaches Thema und das macht mich sehr zögerlich. Helfen würde wahrscheinlich sehr genau zu wissen, mit welchen Wörtern oder Arten von Erniedrigung Sub/Bottom gut klarkommt. Aber geht dann Spontanität und Spaß verloren? Der Reiz liegt ja auch immer im Unbekannten. Nicht umsonst steckt man eher die Ränder ab...
      Was mich daran reizt?

      Ausgezeichnete Frage!

      Die Frage allein fordert dazu auf, zu reflektieren und sich selbst genauer zu hinterfragen.

      Wenn ich sie erniedrige, dann tue ich das nicht, um Gefühle auszulösen, die mit dem Angriff auf das Selbstbewusstsein zu vergleichen sind, wie bspw. jemanden bloßzustellen, sondern ihre Stellung wird durch mein Handeln meiner untergeordnet.

      Sie wird zu meinem Spielzeug.

      Mich befeuert und erregt die Macht, die mir hierbei zuteilwird und das im vollen Bewusstsein, dass sie mir diese freiwillig gewährt und sie es gleichermaßen genießt ;) .